Online-Interviews mit EUCH für meine Forschungsfrage :)

  • Hallo liebe Kollegen/Kolleginnen und Kommilitoninnen/Kommilitonen,


    ich studiere seit einiger Zeit Lehramt und habe nun für mein zweites Praktikum eine Forschungsfrage, welcher ich nachgehen soll. Diese läuft unter der Hauptfrage


    "Wie macht man sich als Lehrer in einer neuen Klasse mit den Schülerinnen und Schülern (SuS) vertraut und wie integriert man sich am schnellsten?"


    Dazu habe ich acht Fragen, welche ich gerne von euch beantwortet hätte, falls ihr kurz Zeit und Lust habt! :) Die Antworten können von knapp bis ausführlich beantwortet werden, das ist euch freigestellt. Ich bitte euch, die Fragen erst einmal vorher alle durchzulesen und dann diese zu beantworten. Nun geht's los:


    1. Wie präsentiert man sich am besten beim ersten Treffen?


    2. Wenn eine Klasse neu zusammengewürfelt wurde, wie kann man die SuS zueinander führen und sich dabei auch noch selbst mit integrieren?


    3. Wie lernt man die Namen der SuS am schnellsten? (Methoden)


    4. Gibt es bestimmte präferierte Kennenlern-Spiele hierfür?


    5. Welche Unterschiede ergeben sich aus den verschiedenen Klassenstufen bzw. Alter der SuS


    6. Wie schafft man einen guten Start für die Balance zwischen "Freund & Chef"? (Bezug auf die Lehrerperson)


    7. Wie schafft man eine gute und produktive "Grundatmosphäre" für den zukünftigen Unterricht? (Bezug auf Unterricht)


    8. Wann erzählt man vielleicht auch einmal persönliche Dinge?


    Dann noch:
    Auf welcher Schulstufe unterrichtet ihr / arbeitet ihr hin?
    Männlich oder weiblich?


    Vielen Dank! :)

  • Hallo!


    Ich kann und mag bei deiner Umfrage nicht mitmachen, allein schon deshalb, weil ich gerade keine Zeit habe.


    Nur kurz, falls ich mir diese Bemerkung erlauben darf: Es geht mich ja nichts an, aber für den Fall, dass du kein Satanist bist, solltest du die 666 aus deinem Namen entfernen...
    Könnte missverstanden werden...


    Hamilkar.

  • Hallo Hamilkar, ich bin kein Satanist, höre einfach nur gerne Metal und die 666 ist einfach eine spontane Idee, ohne irgendwen damit beleidigen zu wollen o. Ä. - mein Nick soll auch nicht Gegenstand dieses Threads werden^^


    Die Beantwortung dauert erfahrungsgemäß ca. 10Min.

  • Ich möchte ja nicht mäkelig sein, aber wenn das die Aufgabenstellung für ein Praktikum ist, solltest du dann nicht besser einfach mal die Lehrer an deiner Praktikumsschule befragen? Die Ergebnisse, die du dann erhältst, wären sicherlich sehr viel aufschlussreicher (Rückschlüsse auf die Schulform, inwieweit schulweit standarisiert, inwiefern halten sich die Lehrer dran etc.) und in einem direkten Gespräch über einer Tasse Kaffe wahrscheinlich auch viel detaillierter und interessanter als alles, was du hier erhalten könntest.


    Irgendeiner wissenschaftlichen Methodik entspricht deine rein qualitative Umfrage ja ohnehin nicht - dann doch lieber gleich "oral history".


    Nele

    P.S. Inwieweit ist eigentlich für deine Ergebnisse das Geschlecht der Lehrer relevant? Hast du da irgendwelche Hypothesen?

  • Ich habe mit den Lehrern an der Schule bereits Gespräche geführt selbstverständlicherweise ;) Ich will einfach noch einige zusätzliche Ideen bekommen, welche Rückschlüsse sich daraus ergeben für mich später. Es geht ja hier nicht um eine wissenschaftliche Untersuchung in diesem Forum.


    Das Geschlecht habe ich einfach, damit ich angeben kann wie viele männliche und wie viele weibliche Leute ich befragt habe. Keine Hypothese.


    Liebe Grüße

  • ...hi, nochmal kurz,


    also, wenn ich den Fragebogen so ausfüllen würde, dass ich der Meinung bin, dass er dir helfen könnte, würde das mindestens eine halbe Stunde dauern. Was willst du denn anfangen mit stichwortartigen Antworten oder halben, dahergeworfenen Sätzen?


    Also, ein bisschen Sorgfalt ist in pädagogischen Zusammenhängen schon notwendig.


    Ich schließe mich neleabels an: Direkt vor Ort klären. Und das bringt mich auf eine weitere Idee: Du könntest auch zwei (oder mehr) sehr unterschiedliche Lehrerpersönlichkeiten interviewen und dann die Ergebnisse kontrastiv darstellen. Dabei müsstest du aber eine genaue Zielvorstellung haben, damit nicht als Ergebnis herauskommt: "Jeder hat seine eigene Art und seine eigenen Methoden, schön, dass wir mal drüber geredet haben."


    Hamilkar

  • Ja stimmt wohl, danke! Wie gesagt, ich kann ja schlecht wen zwingen hier zu antworten. ;) Wer einfach Lust hat ist herzlich eingeladen, ansonsten danke fürs Lesen :)

    • Offizieller Beitrag

    1. Wie präsentiert man sich am besten beim ersten Treffen?
    Möglichst authentisch. Alles andere finden die Schüler lächerlich.


    2. Wenn eine Klasse neu zusammengewürfelt wurde, wie kann man die SuS zueinander führen und sich dabei auch noch selbst mit integrieren?
    Das kommt mit der Zeit, wenn man eine gute Unterrichtsführung hat. Kurstreffen helfen, kommunikative Unterrichtsformen helfen. Dauerfrontalunterricht ist kontraproduktiv.


    3. Wie lernt man die Namen der SuS am schnellsten? (Methoden)
    Sitzplan machen, Namensschildchen vor den Schülern: während der Stillarbeitsphasen auswendig lernen, dann dauert's 2-3 Unterrichtseinheiten (stunden). Danach für Zweifelsfälle den Sitzplan haben.


    4. Gibt es bestimmte präferierte Kennenlern-Spiele hierfür?Bemüh mal die Suche hier im Forum, dazu haben wir gefühlte 600 threads.


    5. Welche Unterschiede ergeben sich aus den verschiedenen Klassenstufen bzw. Alter der SuS?Die Frage beantworten etwa 10 Regalmeilen lern- und entwicklungspsychologischer Literatur.


    6. Wie schafft man einen guten Start für die Balance zwischen "Freund & Chef"? (Bezug auf die Lehrerperson)
    Du bist nicht der Freund der Schüler, du bist ihr Lehrer. Die Schüler müssen merken, dass sie respektiert werden. Freundlichkeit und Bestimmheit im Auftreten sind wichtig. Konsequenz und Transparenz (!) mindestens genauso. Kumpelhaftigkeit ist kontraproduktiv, die Schüler belächeln das. Humor ist wichtig, aber ohne, dass es in die Muppets-Show abgleitet.


    7. Wie schafft man eine gute und produktive "Grundatmosphäre" für den zukünftigen Unterricht? (Bezug auf Unterricht)Siehe oben. Respekt, Transparenz, zielführender, gut geplanter und möglichst differenzierender Unterricht, Freundlichkeit, Humor, Fachkompetenz.


    8. Wann erzählt man vielleicht auch einmal persönliche Dinge?Wenn es die Schüler interessiert. Und nur dann. Sprich: wenn sie fragen.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Wenn's denn der Wahrheitsfindung dient... (habe anscheinend heute einen Geduldigen. ;) )


    1. Wie präsentiert man sich am besten beim ersten Treffen?


    So, wie ich bin.


    2. Wenn eine Klasse neu zusammengewürfelt wurde, wie kann man die SuS zueinander führen und sich dabei auch noch selbst mit integrieren?


    Möglichst unkünstlich. Kooperative Arbeitsformen helfen dabei, ebenso ausreichend pädagogischer Raum für Soziales in der Lerngruppe; es ist nämlich KEINE Zeitverschwendung, wenn es Raum für Dinge gibt, die nicht direkt lernzieloperationalisiert sind.


    3. Wie lernt man die Namen der SuS am schnellsten? (Methoden)


    Ich unterrichte Erwachsene: ich persönlich mag keine Namensschildchen, weil die mich am Namenlernen hindern. Ich habe Fotos von meinen Schülern und strenge mich einfach an, sie möglichst oft mit Namen anzusprechen.


    4. Gibt es bestimmte präferierte Kennenlern-Spiele hierfür?


    Ja. Die sollte man aber nicht allzuoft anbringen, weil die nach dem ersten Mal zu Augenrollen führen.


    5. Welche Unterschiede ergeben sich aus den verschiedenen Klassenstufen bzw. Alter der SuS


    Kann ich nichts zu sagen.


    6. Wie schafft man einen guten Start für die Balance zwischen "Freund & Chef"? (Bezug auf die Lehrerperson)


    Ich bin nicht mit meinen Schülern befreundet. Freundschaft gehört in den Privatbereich und ich suche mir meine Freunde aus - meine Schüler nicht. Am besten hält man eine gute Waage zwischen Distanz und Nähe, wenn man hundertprozentig mit offenen Karten spielt und die eigene Reaktion für die Schüler immer vorhersehbar bleibt. Man muss als Lehrer eine natürliche Autorität ausstrahlen - wie das geht, lässt sich schlecht erklären, das lehrt die Erfahrung. Kochrezepte helfen nicht.


    ...vielleicht das noch - ich behandele meine Schüler grundsätzlich mit der gleichen Höflichkeit, die ich von ihnen erwarte; man kann in kritischen Situationen auch sehr eindringlich sein, ohne die Facon zu verlieren.


    7. Wie schafft man eine gute und produktive "Grundatmosphäre" für den zukünftigen Unterricht? (Bezug auf Unterricht)


    Siehe oben. Ganz wichtig ist, dass ich mich als Lehrer für meine eigenen Fächer interessieren kann und das auch ausstrahle. Ganz wichtig ist, dass ich als Lehrer für eine Grundlernstimmung sorge, in der Fehler zu machen keine Schande ist und in der Ermutigung und positive Verstärkung vorherrschen - ich versuche diese unselige Notenzentriertheit möglichst in den Hintergrund zu drängen. Auch hier: Erfahrungssache, Kochrezepte helfen nicht.


    In diesem Zusammenhang nebenbei bemerkt: ich leide immer sehr, wenn ich auch hier im Forum Threads lese, bei denen für Kollegen die Bestrafung ihrer Schüler und die Erpressung mit "Sechsen" ein pädagogisches Standardinstrument zu sein scheint. Halte ich für kontraproduktiv.


    8. Wann erzählt man vielleicht auch einmal persönliche Dinge?


    Ja, klar. Warum nicht? Wenn es passt.


    Nele


    P.S. Und nein, ich habe nicht von Meike abgeschrieben! :)

    3 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

    • Offizieller Beitrag

    Okay, also ich auch noch:
    1. Wie präsentiert man sich am besten beim ersten Treffen?t
    Authentisch, eventuell eine Nuance strenger.
    2. Wenn eine Klasse neu zusammengewürfelt wurde, wie kann man die SuS zueinander führen und sich dabei auch noch selbst mit integrieren?
    Kommt stark auf das Alter der Schüler an. Da ich selbst kein Freund von Kennenlernspielchen bin, gebe ich den Schülern im Unterricht Möglichkeiten, sich kennenzulernen (z.B. Rollenspiele im Fremdsprachenunterricht, Umfragen in Deutschunterricht), alles möglichst natürlich.
    3.Wie lernt man die Namen der SuS am schnellsten? (Methoden)
    Sitzpläne, Namensschildchen, Sitzpläne mit Fotos.
    4. Gibt es bestimmte präferierte Kennenlern-Spiele hierfür?
    Wie oben schon erwähnt, finde ich Kennenlernspielchen nicht gut. (persönliche schlechte Erfahrungen als Schülerin)
    5. Welche Unterschiede ergeben sich aus den verschiedenen Klassenstufen bzw. Alter der SuS
    Bei den Kleinen gehen Kennenlernspielchen noch so einigermaßen, ab der Pubertät ist es vorbei! Die Kleinen sind meist anhänglicher.
    6. Wie schafft man einen guten Start für die Balance zwischen "Freund & Chef"? (Bezug auf die Lehrerperson)
    Ebenso wenig wie Nele bin ich die Freundin meiner Schüler. Die wollen das auch überhaupt nicht. Wenn ich eine faire und gerechte "Chefin" (auch das Wort finde ich unpassend, ich bin ihre Lehrerin) bin, die sich auskennt und den Schülern was beibringt, dann kommt die gute Stimmung von allein.
    7. Wie schafft man eine gute und produktive "Grundatmosphäre" für den zukünftigen Unterricht? (Bezug auf Unterricht.
    Indem ich mich in meinem Bereich gut auskenne und die Schüler in allen Belangen ernst nehme.
    8. Wann erzählt man vielleicht auch einmal persönliche Dinge?
    Wenn es passt und die Stimmung auflockern kann, auch wenn ich durchscheinen lassen will, dass ich als Lehrer auch nur ein Mensch bin.

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