Wie läuft ein Eignungspraktikum ab?

  • Hallo,


    ich möchte demnächst ein Eignungspraktikum machen, falls ich eine Schule finde die es zulässt. In NRW wurde das ganze ja leider abgeschafft und brauche dringend diese praktische Erfahrung, um mich für diesen Beruf entscheiden zu können.


    Wie läuft denn ein Eignungspraktikum ab? Ist es eine Art Hospitation, wo man den Lehrern zuguckt und diese in den Pausen über den Beruf erzählen? Oder muss man da selbst als Lehrer irgendwie tätig sein?


    Kann mir jemand etwa darüber erzählen?


    MfG

  • Das hängt auch ein bisschen davon ab, was du daraus machst - und ein bisschen von den Kollegen, auf die du triffst.
    Vieles ist hospitieren, versuchen, sich aus der Schülerperspektive zu lösen und mehr auf die Lehrerrolle zu achten. Ich würde unbedingt auch ansprechen, dass du gerne einige Stunden halten möchtest, denn nur so kannst du ja eine Idee davon bekommen, wie sich das anfühlt und schon mal erste Ideen zu deinen Stärken und Schwächen erhalten.
    Rede vor allem mit Lehrern, was so alles drum herum passiert, begleite einen Lehrer mal über zwei, drei Tage, wenn du darfs (auch egal, ob der deine beiden Fächer hat oder nicht), dann kriegst du besser mit, wie so ein Alltag aussieht und was da alles drum herum ansteht, von dem Außenstehende selten etwas wissen. Unterrichten ist ein Teil des Berufs, aber bei weitem nicht alles.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Es gibt also keinen vorgeschriebenen Ablauf? Ist also je nach Eigeninitiative alles möglich?


    Wie in etwas hält man denn eine Stunde? Bekommt man z.B. vom Lehrer die Unterrichtsunterlagen und gesagt wie man das machen soll?

  • Das ist, wie bereits geschrieben, sehr abhängig davon, wo du das Praktikum machst und wer dich betreut. Im Eignungspraktikum soll ja gezielt die eigene Eignung für den Beruf reflektiert werden. Da wird ein Portfolio angelegt und die Praktikanten sind aufgefordert, ihre Vorstellungen und Überlegungen festzuhalten. In gewissen Abständen wLrden auch dazu Beratungsgespräche durchgeführt. Leider ist das bei uns in NRW abgeschafft worden. Ich habe schon häufig EignungspraktikantInnen betreut, allerdings in der Grundschule. Die Praktikantinnen hospitierten zunächst, sollen jedoch zügig Kontakt zu den Kindern aufnehmen, in allen freien Arbeitsphasen sowie Stillarbeitsphasen durch die Klasse gehen und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Manchmal bitte ich eine Praktikantin auch, sich gezielt zu einem Kind zu setzen und dieses Kind zu unterstützen. Oder ich bilde eine kleine Gruppe, die dann im Nebenraum weiter arbeitet und dort dann betreut wird. Die Praktikanten übernehmen kleine Sequenzen, mit einzelnen Kindern, Gruppen oder auch mit der ganzen Klasse. Natürlich kann, unter Anleitung und nach gemeinsamer Planung, auch eine größere Sequenz übernommen werden.
    Sicherlich kannst du im Vorgespräch deine Wünsche und Erwartungen formulieren.

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