Studium von Englisch und Geschichte auf Lehramt (Gymnasium) in Berlin

  • Hallo.


    Ich bin neu hier im Forum, und falls es falsch ist, für meine Frage einen Thread aufzumachen und sie vielleicht auch anderswo gestellt werden könnte, bitte ich dies zu entschuldigen.


    Ich bin Schülerin der 11. Klasse eines Berliner Gymnasiums und meine Leistungskurse werden Mathe und Englisch sein. Seit längerer Zeit spiele ich mit dem Gedanken, nach der Schule Englisch und Geschichte zu studieren. Diesbezüglich habe ich ein paar Fragen:


    - Ich habe gehört, die Kombination Englisch/Geschichte sei ungünstig, weil es in diesen Fächern bereits viele Lehrer gebe. Stimmt das?


    - Kann ich überall in Deutschland studieren, oder nur in Berlin, wo ich arbeiten möchte?


    - Gibt es an den Berliner Unis einen NC? Wenn ja, wo liegt er? Ist eine der Berliner Unis zu bervorzugen?


    - Kann ich mir als Lehrer aussuchen, an welcher Schule, oder zumindest in welchem Bezirk ich arbeite?


    - Sollte man ein Auslandsemester einlegen? Wenn ja, wo finde ich diesbezüglich Informationen?


    - Meine Mutter warnte mich neulich, der Beruf des Lehrers sei psychisch sehr anstrengend, vor allem heute, wo Jugendliche von ihren Eltern kaum noch erzogen werden. Kann das jemand bestätigen?


    Oh, das war jetzt jede Menge. Ich hoffe, mir antwortet jemand.


    Vielen Dank im Voraus :)

  • Also, Englisch und Geschichte sind bestimmt keine Mangelfächer, aber sollte alleine das dich davon abhalten, es zu studieren?
    Man kann sich nicht unbedingt aussuchen, wo man hinkommt. Hängt ja auch davon ab, wo du dich bewirbst. Ich hatte bei meiner Ref-Stelle Glück. Man gibt Präferenzen an und ich habe meinen Erstwunsch bekommen. Garanten gibt es natürlich nicht, es sei denn, du hast nen Bomben-Schnitt, da nehmen dich alle mit Kusshand ;
    Studieren kannst du überall, wo Anglistik und Geschichte unterrichtet wird. Anglistik ist ja eigentlich überall der Fall.
    Ich habe kein Auslandssemester eingelegt, war auch keine Pflicht, nur Empfehlung. Ich meine, das ist immer noch so. Es wäre natürlich eine nützliche Erfahrung.
    Ein psychisch anstrengender Job ist es sicher. Ich denke aber, die eigene Einstellung tut etwas dazu. Entweder du willst Lehrer werden und nimmst es in Kauf, dass es auch mal unangenehm wird. Oder du bist nur scharf auf den Lehrerberuf weil man gut bezahlt und verbeamtet wird und viele Ferientage. Dann wirst du dich nicdht durchsetzen und solltest dir lieber gleich überlegen, ob du den Rest deines Lebens mit u.a. auch pubertierenden Jugendlichen in einem Klassenraum verbringen willst.
    Mehr kann ich dir auch nicht sagen, ich hoffe, es ist was Nützliches dabei.

  • Erstal finde ich, dass deine Fragen prinzipiell hier gut in die "Studiumsecke" reinpassen.
    Deine ganzen Fragen zu beantworten, ist allerdings schwierig, zumal es zu deinen Fragen oft keine pauschalen Antworten gibt.
    Ich kann mich aber noch erinnern, dass ich vor Studienbeginn auch ganz viele Fragen hatte, also versuche ich mal zu antworten ;)



    Zitat

    Ich habe gehört, die Kombination Englisch/Geschichte sei ungünstig, weil es in diesen Fächern bereits viele Lehrer gebe. Stimmt das?


    Das hört man immer wieder mal von den verschiedensten Kombinationen. Allerdings kann man nie sagen, in welchem Bereich Lehrer gesucht werden, wenn du mit deinem Studium fertig wirst. Wenn das die "richtige" Kombination für einen ist, sollte man diese auch wählen, denn du willst ja nicht studieren und dann unterrichten, was du nicht gerne machst. In Frage käme auch, dass man Zusatzqualifikationen macht, bei so einer Fächerkombi könnte sich bilingualer Unterricht anbieten...


    Zitat

    Kann ich überall in Deutschland studieren, oder nur in Berlin, wo ich arbeiten möchte?


    Prinzipiell kannst du überall studieren. Wenn du dann wirklich unbedingt nach Berlin zurück willst (das könnte sich doch auch vielleicht noch ändern ?), müsstest du dir deinen Abschluss anrechnen lassen. Tendenziell ist es schwierig, wenn man im Norden studiert und dann z.B. nach Bayern möchte. Manche Länder sind auch relativ kompatibel. Hessen-Niedersachsen und umgekehrt wird meines Wissens nach 1:1 angerechnet. Da muss man sich also informieren. An deiner Stelle würde ich aber auch andere Studienorte als Berlin in Betracht ziehen. Wer weiß, wo du dann einmal arbeiten wirst? Ich weiß nicht, ob man wirklich da hin kommt, wo man möchte. Mit Glück schon, aber ich würde mich nicht zu sehr festlegen.




    Zitat

    Gibt es an den Berliner Unis einen NC? Wenn ja, wo liegt er? Ist eine der Berliner Unis zu bervorzugen?


    Über die Berliner Unis weiß ich nichts, vielleicht jemand anderes im Forum?! Auf jeden Fall kannst du das mit den NCs ganz einfach selber rausfinden. Rufe die Internetseiten von der entsprechenden Uni auf. Die Rubrik, wo du einige Infos (also auch NC etc.) finden kannst, heißt meistens "Studienangebot". Dort musst du nach deinem angestrebtem Studiengang suchen.


    Zitat


    - Kann ich mir als Lehrer aussuchen, an welcher Schule, oder zumindest in welchem Bezirk ich arbeite?


    Nein, eher nicht. Beim Referendariat gibst du bestimmte Wunschbezirke an. Danach kommt es eben drauf an, wo es freie Stellen für deine Fächerkombination gibt und ob du genommen wirst. Du musst dich dann bewerben. Dann kannst du entscheiden, ob für dich z.B. auch Stellen in einem anderen Bundesland in Frage kommen. Du kannst jedenfalls nicht damit rechnen, dass du an deine Wunschschule kommst.


    Zitat


    - Sollte man ein Auslandsemester einlegen? Wenn ja, wo finde ich diesbezüglich Informationen?


    Willst du auf SekI/II studieren, oder für welche Schulstufe?
    Bei Englisch ist es an manchen Unis Pflicht ein Semester ins Ausland zu gehen. Bei manchen ist es nur optional, oder es kommt drauf an, ob Englisch dein Hauptfach ist. Nützlich ist ein Auslandssemester sicher. Es gibr verschiedenste Möglichkeiten, die du dann realisieren kannst. Informationen kannst du auch über deine Uni bekommen. Man kann teilweise für das Auslandssemester auch gefördert werden, eine der vielen Möglichkeiten wäre eine Bewerbung bei:
    Erasmus
    Weitere Infos darüber
    ErasmusII



    Zitat

    Meine Mutter warnte mich neulich, der Beruf des Lehrers sei psychisch sehr anstrengend, vor allem heute, wo Jugendliche von ihren Eltern kaum noch erzogen werden. Kann das jemand bestätigen?


    Ob heute Jugendliche kaum noch erzogen werden, darüber könnte man sich streiten. Schon 2000 vor Christus war man der Meinung, dass die Jugend immer schlimmer wird, siehe:
    Jugend.
    Allerdings möchte ich auch nicht abstreiten, dass der Beruf nicht auch sehr anstrengend sein kann, z.B. Stichwort Burnout-Syndrom. Psychisch anstrengend ist der Beruf teilweise schon.


    Du bist jetzt in der 11. Klasse....ich kann dir nur raten vor deinem Studium mindestens ein, wenn möglich sogar noch mehr Praktika an Schulen zu machen. Mir hat das vor meinem Studium sehr geholfen. Du bekommst einen kleinen Einblick in den Alltag aus Lehrersicht und vielleicht darfst du auch mal ausprobieren, ob dir Unterrichten liegt.


    Mach dir nicht zuviele Gedanken, solche Sachen wie "Auslandssemester" klären sich dann, wenn du an der Uni bist...

  • Erstmal vielen Dank für eure Antworten, sie haben mir wirklich geholfen. :)


    an Laura83:


    Klar, wo ich arbeiten will kann sich noch ändern, aber ich hatte eigentlich schon vor, in Berlin bei meiner Familie und meinen Freunden zu bleiben. Mal schauen.


    So hab ichs ja schon versucht, auf der Interseite der Humboldt-Uni stand auch tatsächlich was von NC, nur nicht, wie hoch der ist...


    Das mit dem bilingualen Unterricht ist ein interessanter Gedanke. Danke dafür!


    Der Jugend-Link ist wirklich aufschlussreich. Ich hätte nicht gedacht, dass die "verzogene" Jugend schon so lange debattiert wird.


    Hm, an ein Praktikum habe ich auch schon gedacht, aber wann sollte ich sowas machen? In den Ferien geht es ja schlecht.

  • hallo,
    ich studiere in Mannheim im 1. Semester Mathe und Geschichte. Bei uns an der Uni wurde es uns seeeehhhr ans Herz gelegt ein Auslandssemester zu machen, besonders wenn man eine Sprache studiert.
    Englisch/Geschichte gibts bei uns zu hauf, aber es ist wie die anderen schon gesagt haben: studiere das was dir Spass macht!
    Mit dem NC ist es so, dass der jedes Jahr neu festgelegt wird, je nachdem was für Leute sich bewerben. Wenn sich viele mit einem guten Schnitt bewerben, dann ist der NC sehr hoch; wenn der Bewerberschnitt eher mittelmässig ist, dann ist auch der NC nicht so hoch....
    In BaWü gibt es nach der Zwischenprüfung ein Praxissemester, bei dem man auch unterrichten muss. Wenn es einem dann nicht gefällt, dann hat man nicht schon fünf Jahre verschwendet sondern "nur" zwei. Gibt es das in Berlin auch?

  • Zitat

    Miau schrieb am 05.12.2005 20:07:
    Klar, wo ich arbeiten will kann sich noch ändern, aber ich hatte eigentlich schon vor, in Berlin bei meiner Familie und meinen Freunden zu bleiben. Mal schauen.


    Dein Wohnsitz kann sich seehr schnell ändern :) . Ich habe mein Abi im Land Brandenburg gemacht, bin nach Thüringen zum Studieren gegangen, Ref in Niedersachsen und jetzt (8 Jahre nach dem Abi) bin ich in der Schweiz. In der 11. Klasse hätte ich noch gesagt, dass ich mit 27 in Berlin oder Dresden arbeiten und wohnen werde.


    Zitat

    Hm, an ein Praktikum habe ich auch schon gedacht, aber wann sollte ich sowas machen? In den Ferien geht es ja schlecht.


    Möglichkeit 1: Gibt es bei euch in der 11. Klasse kein Schulpraktikum? Das könntest du an einer anderen Berliner Schule ableisten.
    Möglichkeit 2: Du schaust, ob Brandenburg oder ein anderes nahes Bundesland andere Ferientermine als Berlin hat und gehst dort in eine Schule. Vielleicht auch mal ein "ganz anderes" Bundesland (vom Schulsystem her) wie z.B. Bayern oder BaWü? Bzgl. der Unterkunftsfrage kannst du doch mal überlegen, wo du oder deine Eltern Verwandte oder Bekannte haben, die dich für etwa 2 Wochen aufnehmen würden.
    Möglichkeit 3: Du schaust, wann du einen freien Nachmittag in der Woche hast und gehst über mehrere Wochen an diesem freien Nachmittag in eine andere Berliner Schule.
    Möglichkeit 4: Du schaust nach einer Berliner Schule mit Samstagsunterricht und gehst dorthin.


    LG, das_kaddl.

  • Möglichkeit 5: Ein Praktikum, wenn du die Schule fertig hast, bevor die Uni (meist im Herbst) beginnt.
    Ich hatte, bevor ich das Abizeugnis bekam, einige Wochen nichts zu tun und habe die Zeit für ein 4-wöchiges Praktikum genutzt. Das ist zwar noch ein bißchen hin bei dir, aber du kannst im Hinterkopf behalten, dass sich dann vielleicht noch eine Möglichkeit ergibt. Vielleicht schaffst du es ja auch schon vorher.


    Bezüglich des NCs: Der ändert sich natürlich immer etwas. Aber oft werden die NCs der vergangenen Semester angegeben, so dass man eine Orientierung hat, mit welcher Note man es schaffen kann. Wenn es nirgends steht, könntest du mal nach NCs der vergangenen Semester bei der Studienberatung (dazu gibt es auch garantiert einen Link) fragen. Wenn der NC neu sein sollte, dann gibt es natürlich bis jetzt keine Erfahrungswerte.

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