• Hallo!


    Ich habe die HSP 1+/M2 durchgeführt und auch ausgewertet. Jetzt stehe ich allerdings ein wenig auf dem Schlauch, weil ich nicht genau weiß, was die Werte mir sagen sollen. Muss man sie eigentlich quantitativ und qualitativ auswerten??


    Das Kind hat bei der Summe der Graphemtreffer einen Prozentrang von 14 und einen T-Wert von 39 (also nicht mehr ganz im durchschnittlichen Bereich). Bei den richtig geschriebenen Wörtern hat es einen PR von 26 und einen T-Wert von 44.
    Bei der alphabetischen Strategie: PR=9, T=37, O/M: PR= 11, T=38.


    Wo und wie muss das Kind jetzt gefördert werden?
    Ah herje... ;(

  • Hallo,


    unter Berücksichtigung deiner langfristigen Beobachtungen muss das Ergebnis interpretiert werden. Allein der Test genügt nicht.


    Auf jeden Fall ist an den Werten zu sehen, dass im grundlegenden, alphabetischen Bereich, ein Schwerpunkt zu setzen ist. Nun musst du abklären: Welche Laut-Buchstaben-Zuordnungen beherrscht das Kind schon sicher und welche müssen noch gesichert werden?
    Danach geht es um das Durchgliedern von Wörtern usw.


    Im Handbuch zu HSP findest du übrigens genauere Angaben dazu wie die Prozentwerte und T-Werte zu "lesen" und zu interpretieren sind.


    Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen.


    Viele Grüße

  • Hallo hustel,


    ich kann Assi nur absolut zustimmen und wiederhole seinen Post jetzt inhaltlich nicht, möchte aber folgendes ergänzen:


    Bei diesen massiven Schwierigkeiten auf der alphabetischen Ebene sollte weitergehende Diagnostik betrieben werden: Auditive Wahrnehmungsstörungen? Sonstige Teilleistungsstörungen?


    "Nicht mehr ganz im durchschnittlichen Bereich" ist bei den vorliegenden Werten nicht mehr zutreffend. Insbesondere die Werte bei den Rechtschreibstrategien sind klar unterdurchschnittlich und deuten darauf hin, dass das Kind Gefahr läuft eine LRS zu entwickeln.
    Es ist zudem sinnvoll, nicht nur nach Schema F auszuwerten, sondern auch die geschriebenen Wörter informell anzuschauen und zu überlegen, wie das Kind zu den richtigen Schreibungen kam, obwohl es so gut wie keine grundlegenden Rechtschreibstrategien entwickelt hat. Wörter auswendig gelernt? Gutes visuelles Gedächtnis?
    Diese Stärken müssen eruiert werden und sollten in die Förderung eingebunden werden.


    Ich weiß nicht, inwiefern ihr im Grundschulbereich dafür ausgebildet seid. Wenn du das Gefühl hast, an Grenzen zu stoßen, würde ich in solch einem Fall versuchen, entsprechende Fachleute an Bord zu holen. Gibt es Zusammenarbeit mit einem Förder- und Beratungszentrum? Zusammenarbeit mit Legasthenie-Instituten?


    Bei diesen Werten scheint mir eine fundierte Förderung im Bereich Lesen und Schreiben dringend notwendig. Wie die konkret aussehen muss, kann man anhand dieser paar Werte kaum sagen, Ergebnisse, egal von welchen Tests sind immer in den Gesamtkontext zu setzen.


    Speziell zum Umgang mit der HSP gibt es allerdings auch gute Fortbildungen. Wenn du mit dem Handbuch allein nicht zurecht kommst, wäre so eine Veranstaltung sicherlich zu empfehlen.


    Viele Grüße
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

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