Beiträge von Mia

    Hallo stoewel,


    das ist schwierig so pauschal zu beantworten. Es gibt solche und solche LE-Schulen. Meiner Erfahrung nach hängt das einerseits sehr stark von den schulpolitischen Entscheidungen der Städte bzw. Landkreise ab und andererseits auch vom Standort und vom Schulprofil der jeweiligen Schule.


    Hier in Frankfurt mit nur einer ESE-Schule (um mal deine Abkürzungen zu übernehmen), die nur eine ganz geringe Schülerzahl aufnehmen kann, haben die Schüler an den LE-Schulen fast ausnahmslos Auffälligkeiten in der emotionalen und sozialen Entwicklung. Natürlich spielen auch die sozialen Probleme hier in der Stadt eine große Rolle.


    Mein erstes Praktikum dagegen habe ich in einer LE-Schule in der mittelhessischen Pampa gemacht. Die Schülerklientel war dort komplett anders: In der Mehrheit waren das eher gute PB-Schüler.


    Wenn du die Möglichkeit hast, dir die Schule vorher anzuschauen, würde ich dir das empfehlen. Dann kannst du selbst am besten beurteilen, ob du dir da vorstellen könntest zu arbeiten.
    Wenn du nicht genau weißt, wo genau du eine Stelle bekommen könntest, sondern eben nur allgemein die Option LE im Raum steht, dann würde ich dir wohl doch eher davon abraten. Gerade in NRW gibt es ja auch den ein oder anderen Ballungsraum, in welchem üblicherweise eben auch viele Kinder mit schwierigem sozialen Hintergrund zusammen kommen.


    LG
    Mia

    Ich denke, das musst du letztlich mit deiner Schulleitung abklären. Mit den Erlassen anderer Bundesländer kenne ich mich auch nicht aus.


    Bei uns ist es tatsächlich so, dass wir für alle Schüler, die wir in irgendeiner Form fördern auch einen Förderplan schreiben. Aber bei Schülern, die nur unter einem bestimmten Aspekt gefördert werden wie das ja auch bei dir der Fall zu sein scheint, beziehen sich die Förderpläne dementsprechend auch nur darauf. Entweder nimmt das dann der jeweilige Klassenlehrer in seinen "offiziellen" Förderplan auf oder der Förderlehrer heftet seinen "Zettel" einfach so in die Akte.


    Da die Förderpläne der Förderschüler (im Sinne von Extraförderung nicht im Sinne von sonderpäd. Förderbedarf) sich sehr konkret auf einen bestimmten Förderaspekt beziehen, geht das Schreiben aber auch sehr flott. Vieles wiederholt sich zudem bei den einzelnen Schülern.


    Bei deiner Art des Förderns bietet es sich vielleicht auch an, eine Vorlage zu erarbeiten, auf der du den jeweiligen Förderschwerpunkt für das nächste halbe Jahr dann einfach ankreuzen kannst oder so etwas in der Art. Wir handhaben das seit 3 Schuljahren nun so und da ist es kein Ding an zwei Nachmittagen die Förderpläne für 50 Schüler zu machen.


    LG
    Mia

    Was genau klappt denn nicht? Kommt eine Fehlermeldung? Wird der neue Avatar nicht angezeigt?


    LG
    Mia

    Ich hab mich auch mal dran probiert, aber bin nicht weit gekommen. Mir isses immer zu mühselig, wenn's nur darum geht, irgendwas zusammenzuzählen, Bilder in andere Programme zu kopieren, vielleicht dann noch Quelltexte zu durchforsten und so'n Kram.


    Google mal nach der Zahl, hab ich auch gemacht, findet man leicht. ;)

    Jap, hab auch früher mal den Hauptpreis bei einem Gewinnspiel im Radio abgesahnt: Einen Haufen LPs. :D


    Dann hab ich vor ein paar Jahren mal eine Spieluhr bei einem Babynahrungshersteller gewonnen.


    Mehr nicht bislang, aber ich mache inzwischen auch selten bei Gewinnspielen mit. Als Schülerin oft, aber bis auf diesen Hauptpreis hatte ich auch nie Glück.

    Hallo Prusseliese,
    du kannst hier im Forum als normaler User natürlich auch Umfragen erstellen. Wenn du einen Thread eröffnest, findest du direkt unter dem Eingabefenster folgenden Buttons: Optionen - Dateianhänge - Umfrage - Erweiterter Editor. Klick drauf, alles weitere ergibt sich. ;)


    So rein inhaltlich würde ich mich mit dieser Umfrage allerdings eher schwer tun. Es ist mir klar, dass es keine wissenschaftliche oder gar repräsentative Umfrage werden soll und kann, aber differenziertere Antwortmöglichkeiten, die nicht ausschließlich darauf zielen, dass man unter einem Burn-Out leidet, wären dennoch sinnvoll.
    So, wie du die Fragen oben gestellt hast, wirst du praktisch (wenn du's zumindest anonym machst) auch nur Antworten bekommen, die du erwartest/wünschst. Lehrer, die nicht unter einem Burn-Out-Syndrom oder manischer Depression leiden werden für sich wohl keine einzige passende Antwort finden können. ;)


    Aber ganz davon abgesehen, würde mich auch interessieren: Was erhoffst du dir persönlich denn von solch einer Umfrage, die in den Einleitungssätzen praktisch schon das erwünschte Ergebnis vorgibt? Möchtest du bestätigt bekommen, dass alle Lehrer überlastet sind und psychologische Betreuung benötigten?
    Und was würdest du denken, wenn 80% der Befragten Antwort D geben würden?


    (Ist übrigens nur meine rein persönliche Sicht bzw. Frage dazu. Aus moderierender Sicht ist gegen eine solche Umfrage natürlich nicht das Geringste einzuwenden.)


    VG
    Mia

    Hm, also meines Wissens nach kriegen Linguisten keine Zulassung. Ein Linguist mit eigener Praxis ist mir auch noch nicht untergekommen.
    Aber es gibt natürlich dennoch relativ viele Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Sprachtherapie. Atem-, Sprech- und Stimmbildungslehrer fallen mir auch noch ein. Oder Sprecherziehung ist auch ein verwandter Bereich. (Aber auch einer ohne Zulassung glaub ich.)


    Die Schwerpunkte sind jeweils ein wenig anders gelagert, die beruflichen Möglichkeiten bei den meisten Abschlüssen sehr ähnlich und teilweise identisch.


    Ich denke, es ist letztlich eine persönliche Entscheidung.
    Sprachheillehrer mit Staatsexamen sind halt die Einzigen, die verbeamtet werden können und als Lehrer unterrichten können.


    Diese Option war für mich auch entscheidend bei der Wahl meines Studiengangs.
    Vorteil als Sprachheillehrer ist, dass man in meinen Augen die größte Vielfalt bei der Berufsausübung hat (Forschung ist ja auch möglich, man ist ja Akademiker - ich kenne auch einige promovierte Sprachheillehrer, die jetzt an der Uni arbeiten bzw. eine Kommilitonin ist inzwischen in der freien Wirtschaft) - geht also wirklich alles. Aber Linguistik auf "Sprachheillehrer" aufzusatteln ist wohl eher Quatsch. Kostet Zeit, bringt aber weder mehr Geld noch mehr berufliche Möglichkeiten. Klar, sein Wissen intensiviert man natürlich, aber du willst ja wahrscheinlich nicht studieren bis du 50 bist. :D
    Der Nachteil des Lehramtsstudiums ist natürlich schon, dass die Inhalte breiter gefächert sind und entsprechend weniger in die Tiefe gehen. Wenn man nicht in den Schuldienst geht, muss man dann entsprechend mehr Eigeninitiative an den Tag legen und selbstständig seinen Kenntnisstand vertiefen. Ergibt sich aber meist automatisch, man promoviert ja nicht innerhalb von 3 Monaten.
    Schwieriger ist es sicher, wenn man als Sprachheilpädagoge plötzlich die organischen Störungen zu seinem Steckenpferd macht. Bedarf sicher einiger Anstrengungen einen Doktorvater zu finden. Oder in direkter Konkurrenz mit Logopäden und Linguisten im Klinikbereich unterzukommen.


    Wenn ich von vornherein gerne in die Forschung hätte gehen wollen, dann hätte ich aber sicherlich auch einen anderen Studiengang gewählt. Wäre mein Ziel in erster Linie die Selbstständigkeit gewesen, dann wär's einer der Ausbilungsgänge geworden.


    So wie du dich anhörst, scheint aber der Lehramtsstudiengang für dich auch sinnvoll zu sein. Ich denke nicht, dass du da was falsch machst - wenn du dann doch nicht an die Schule willst, hast du mit der Fachrichtung Sprachheilpädagogik noch sehr viele (realistische) Optionen.


    Daher wünsch ich schon mal viel Spaß im Studium! ;)


    LG Mia


    P.S. Hab noch mal schnell gegoogelt in Sachen Zulassung und eine ganz schöne Übersicht gefunden, die auch recht aktuell zu sein scheint: http://www.physio.de/zulassung/logo.htm

    Zitat

    Original von bohememaedchen91
    Hallo Mia, du bist doch Sprachheillehrerin.
    Neben Sonderpädagogik (Lehramt) interessiere ich mich für Sprachtherapie, in Deutschland gibt es ja ein, zwei Studiengänge dazu.
    Aber ich würde gerne mal von dir wissen, ob es denn möglich ist, als Sprachheillehrer auch als Sprachtherapeut zu arbeiten? Geht das? Muss man da bestimmte Fortbildungen oder Aufbaustudium machen?
    Wäre sehr froh, wenn du mir da einiges erzählen könntest, danke. :)


    Ja natürlich kann man als Sprachheillehrer auch außerschulisch arbeiten, d.h. angestellt in logopäd. Praxen. Als Sprachheillehrer ist man ja Sprachtherapeut (das ist ja keine geschützte Berufsbezeichnung). Im Klinikbereich sieht es evtl. schwieriger aus, weil dort ja eher die organischen Sprachstörungen im Vordergrund stehen. Das lernt man zwar im Studium auch, aber der Schwerpunkt liegt natürlich im Bereich der kindlichen Sprachstörungen. Ich vermute mal in direkter Konkurrenz mit einem Logopädagen wird man als Sprachheillehrer im Auswahlverfahren sicher den Kürzeren ziehen. Aber theoretisch geht es auf jeden Fall.
    Hier in Hessen bekam man bislang auch die Zulassung für ein eigene sprachtherapeutische Praxis, aber das war wohl nicht in allen Bundesländern so. Und ich weiß natürlich nicht, wie es nun mit den veränderten Abschlüssen (Master/Bachelor) aussieht. Da könntest du dich mal bei der dgs (http://www.dgs-ev.de/) informieren, die müssten dir da genauere Auskünfte geben können.
    Das habe ich dir auch glaub ich schon mal alles per PN erzählt. Kam die nicht an?


    Was meinst du denn mit Studiengängen für Sprachtherapie? Abschluss Dipl.Pädagoge mit Schwerpunkt Sprachtherapie?
    Ganz ehrlich gesagt würde ich das nicht empfehlen. Die Berufsaussichten in dem Bereich sind eher schlecht und die Bezahlung auch nicht besser als bei normalen Logopäden oder außerschulisch arbeitenden Sprachheillehrern. Wenn du von vorherein ausschließlich therapeutisch arbeiten willst, dann würde ich gleich eine Ausbildung zur Logopädin machen. Die ist kürzer und die Berufsaussichten doch ein bisschen besser, weil man kein Exot ist.


    LG
    Mia

    Zitat

    Original von cyanscott
    Mia
    In Niedersachsen arbeitet irgendwie jede Förderschule Sprache wie sie mag. Es gibt Schulen, die ganz parallel zum Kerncurriculum der Grundschule arbeiten sowohl was die Stundentafel anbetrifft als auch die Zeit für z.B. die erste Klasse. Dann aber gibt es so weit ich weiß den überwiegenden Teil, der das oder die ersten Grundschuljahre streckt, entweder wird das erste Schuljahr auf zwei Jahre verteilt und es schließt sich häufig noch ein drittes Schuljahr an, dass dann dem zweiten Grundschuljahr entspricht. Oder die ersten beiden Grundschuljahre werden auf drei Jahre verteilt. Dazu wird halt häufig die Stundentafel in Deutsch zu Lasten der anderen Fächer auf 8-9 Wochenstunden ausgedehnt. EInige Schulen bieten zudem noch das dritte oder vierte Schuljahr an und ich glaube ganz vereinzelt gib es sogar weiterführende Schulen (Hannover). Auch die Therapiestunden sind nicht einheitlich geregelt. Bei einigen wird die Sprachtherapie von Logopäden gegen ein Kassenrezept durchgeführt, bei anderen durch die Lehrkräfte in Förderstunden aber auch häufig garnicht bzw. nur im therapieimmanenten Unterricht. Ist schon irgendwie "jeder wie er mag". Spannend wird es, wenn durch Umzug ein Schulwechsel ansteht. Alles in allem denke ich aber, dass jede Sprachheilschule (Sorry, meine natürlich Förderschule Schwerpunkt Sprache)für sich mehr Chancen auf "Wiedereingliederung" (klingt schäbig, ist aber nicht so gemeint) bietet als die bisher geplanten Inklusionsabsichten.
    LG
    Cyan


    Ja, so an sich läuft das in Hessen hier im Prinzip ähnlich ab, aber das ist halt nix Sonderschulspezifisches. Auch Grundschulen schöpfen ihre Möglichkeiten aus und bieten Eingangsklassen an so wie wir auch.


    Und auch wir dehnen im Grundstufenbereich den Deutschunterricht so ähnlich aus wie ihr. Aber auch da haben wir nicht mehr oder weniger Optionen als die Regelschulen auch. Das ist de facto nichts, was uns als Förderschule auszeichnet, sondern maximal als eine Schule mit einem besonderem Konzept.
    Und da rege ich mich auch regelmäßig über die Begrifflichkeiten auf: Ich meine Förderung sollte die grundlegende Aufgabe absolut jeder Schule sein und nicht erst dann greifen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
    Aber ohne erstmal den Stempel des sonderpäd. Förderbedarfs zu erhalten, bekommt man dieses Angebot nicht.
    <-- Ich halte daher gerne mal hin und wieder an den überholten Begrifflichkeiten fest, die bringen einfach auf den Punkt, worum es geht.


    Logopäden in die Schulen zu holen, ist eine super Sache! Geht an Regelschulen übrigens viel einfacher als an Sprachheilschulen - unsere Schüler kriegen sowas nämlich oft nur in besonderen Fällen finanziert. Da sie ja bereits an einer Sprachheilschule sind, ist zusätzliche Sprachtherapie angeblich nicht nötig.
    Unsere Schule arbeitet übrigens auch zu einem großen Teil beratend und integrierend. Etwa ein Drittel unseres Kollegiums ist an Regelschulen eingesetzt. Und dort wird sehr erfolgreich gearbeitet und dieser Bereich daher immer mehr ausgeweitet. Sehr sinnvoll wie ich finde.


    Denn mit der Rückschulung sieht's oft doch sehr düster aus. Wir versuchen natürlich auch, die Kinder möglichst nach der Grundschulzeit an die weiterführenden Schulen zurückzuschulen. Aber es gestaltet sich schwierig, nicht zuletzt, weil die Kinder eben schlichtweg oft noch den Stempel "Sonderschule" mit sich rumtragen. Selbst wenn der nach außen nicht mehr so sichtbar ist, hat der einen seinen Abdruck auf dem Selbstbewusstsein der Kinder hinterlassen.
    Etliche Kinder bleiben bei uns bis Klasse 10 und machen Haupt- bzw. Realschulabschlüsse. (Bis dahin unterrichten wir als Sonderschule übrigens integrativ. :P )
    Und dazu müssen wir ab Klasse 5 bzw. ab Klasse 7 dann noch die Klassen mit Schülern aus den umliegenden Landkreisen auffüllen, die keine weiterführende Sprachheilschule anbieten und einfach mal behaupten, dass alle Kinder ja bis dahin zurückgeschult seien.
    Da lachen wir uns dann immer scheckig und dürfen dann drunter leiden, wenn die Jugendlichen nach stundenlanger Fahrtzeit morgens bei uns eintreffen und eigentlich schon wieder bettreif sind.


    Nee, also es tut mir leid, rein pädagogisch gesehen kann ich der Sonderschule oftmals nicht viel abgewinnen.
    Aber solange die Regelschulen weiter so separierend arbeiten, keine personellen, räumlichen und sächlichen Mittel zur Verfügung gestellt bekommen und manchmal gewisse Optionen auch gar nicht ausschöpfen wollen, dann ist es natürlich immer noch die bessere Variante die Schüler mit besonderen Förderbedarf auch einfach gesondert zu beschulen.


    @bohememaaedchen91: Ja natürlich würde ich es wieder machen! :D
    Im sozialen Bereich sieht es doch überall nicht viel besser aus.
    Eine Alternative ist höchstens sich in eigener Praxis selbstständig zu machen, da hat man dann einen gewissen Gestaltungsspielraum. Aber auch nur solange die Kassen zahlen. ;)

    Oje, da liegt bei euch ja noch einiges im Argen. 8o


    Meine Schule (Sprachheilschule) arbeitet auf beiden Ebenen: Wir arbeiten beratend und integrierend als auch separierend. Der integrative Bereich leistet hervorragende Arbeit, die Zufriedenheit in unserem Kollegium ist recht hoch und ich bin eigentlich der Meinung, dass unsere Stammschule nicht mehr ist als ein Relikt aus früheren Zeiten.
    Würden die Mittel und Kapazitäten, die wir an unserer Förderschule erhalten, entsprechend an die Regelschule gegeben, halte ich eine äquivalente Förderung für möglich und sogar für sinnvoller als an unserer Stammschule.
    Ich spreche aber in dieser Ausschließlichkeit explizit für meine Schulform, bei LH- und EH-Schulen halte ich die Option schulischer Schonraum in manchen Fällen durchaus für notwendig. Mit den anderen Sonderschulformen kenne ich mich nicht ausreichend aus.


    Ansonsten halte ich mich jetzt mal eher kurz, ich glaube, die meisten kennen meine Haltung in Sachen Integration eh schon. :P


    Aber ich möchte nochmal dafür plädieren, finanzielle und fachliche Aspekte nicht ständig durcheinander zu schmeißen. Das eine hat nicht per se etwas mit dem anderen zu tun.


    Ich denke wir sind uns einig: Es müsste mehr in Bildung investiert werden statt immer weniger.
    So wie's ist, ist es ja auch nicht gut und es wird ja tendenziell immer schlechter. Und egal, welche pädagogischen Konzepte man nun in fachlicher und persönlicher Hinsicht besser finden mag: Kein Einziges kann unter den aktuellen Voraussetzungen nur annähernd befriedigend funktionieren.


    @cyan: Ihr habt zusätzliche Stunden in der Stundentafel verankert? Und eine zeitliche Streckung? Da werde ich direkt neidisch. :P
    Das ist leider nicht die Regel, kann also leider nicht als generelles Argument pro Förderschule dienen.
    Hier in Hessen gibt es sogar noch einen fiesen Einspartrick: Die Unterrichtsstunden an Förderschulen sind 5 Min. kürzer als an Regelschulen, also nur 40 Min. Das wird bei den Förderschullehrern aber entsprechend verrechnet und deswegen dürfen wir eine Stunde mehr arbeiten als die entsprechenden Regelschullehrer.
    Die Stundentafel für die Schüler bleibt allerdings gleich und dementsprechend müssen unsere Sprachheilschüler in kürzerer Zeit das Gleiche lernen wie die Regelschüler. Und selbstverständlich nebenher noch ihre besonderen Schwierigkeiten bewältigen, denn zusätzliche Förderstunden gibt's natürlich auch keine.
    Genial oder?

    Zitat

    Original von nofretete
    Früher mag das dreigliedrige Schulsystem einen Sinn gehabt haben, die Hauptschüler waren "echte" Hauptschüler mit praktischer Begabung.


    Da glaube ich ehrlich gesagt auch nicht dran, dass man Menschen überhaupt jemals in eine Schublade "Mensch mit praktischer Begabung" stecken konnte. Menschen sind vielschichtig in ihrem Wesen, ihren Talenten und ihren Interessen. Und es gehört zu unserem Erziehungsauftrag jungen Menschen einen Raum zu bieten, um sich weiterzuentwickeln.
    Die Schublade "Du bist ein Mensch mit praktischer Begabung." gehört für mich definitiv nicht dazu.


    Und übrigens sehe ich selbst bei unseren Förderschülern nicht, dass dieses alles Menschen mir praktischer Begabung sind. Viel zu oft sind ihre Defizite Folge von irgendetwas, über ihre tatsächlichen Begabungen sagen die Defizite aber selten etwas aus. Gerade wenn ich sehe, in welchem Tempo manche Schüler aufholen, wenn sie entsprechende Förderung bekommen, dann muss doch manchmal fast schon das Gegenteil der Fall sein.


    Gegen das Problem vollpubertierende Schüler auf verschiedene Schulformen aufzuteilen, gäbe es ja auch eine Lösung. Man lässt sie einfach zusammen bis Klasse 10 lernen. :P
    Ich selber beobachte das Problem übrigens nicht so massiv. An unserer Schule gibt es auch einen Schnitt nach Klasse 6 mit neuen Klassenzusammenstellungen, neuen Schülern, die von anderen Schulen kommen und neuen Klassenlehrern. Das läuft bei uns eigentlich recht entspannt ab.
    Vielleicht hat es andere Gründe, wenn die Schüler sich in einer neuen 7. Klasse an einer Hauptschule auffällig zeigen?


    Zitat

    Original von [FoNziE]
    P.S. Ich habe völlig überrascht registriert, dass zwei gute Bekannte nach der Grundschule auf die Hauptschule sollten, er ist Dipl. Physiker, sie promoviert in Linguistik.


    *Hand heb* Ich hätte auch nicht auf's Gymi gesollt. Und hätte ich in Bayern gewohnt, wäre ich bestimmt auch als "praktisch begabt" eingestuft worden und hätte mir einen entsprechenden Beruf suchen müssen.
    Klar, vielleicht wäre ich genauso glücklich damit geworden, aber ich finde es eben grundsätzlich nicht in Ordnung, wenn man Kinder in Schubladen steckt und mehr als der Hälfte per se bestimmte berufliche Wege verbaut oder ihnen zumindest Steine in den Weg legt.
    (Das erklärt vielleicht auch ein bisschen meine ganz persönliche Abneigung gegen unser Schulsystem. ;) )



    Bin mal gespannt, was sich in NRW jetzt tut, ich befürchte aber ehrlich gesagt, dass sich in Sachen Bildung nichts grundsätzlich ändern wird. Um ehrlich zu sein, habe ich sogar Angst davor, dass die SPD wieder halbherzig irgendwelche Reformen in Angriff nimmt, sich dann aber doch wieder nicht richtig traut, deswegen Rückzieher macht und dann hat man wieder so bescheuerte Situationen wie die Haupt- und Realschulen, die in angebliche Gesamtschulen umgewandelt werden, während die Gymnasien schön unangetastet bleiben. Das liefert dann den Konservativen eine super Argumentationsgrundlage, dass gemeinsames Lernen eben doch nicht möglich ist. :(

    Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    Rein rechnerisch ist es wohl in NRW nicht möglich, die derzeit vorhandenen Förderschüler und die derzeit vorhandenen Förderschullehrer angemessen auf die Grundschulen (z.B.) zu verteilen, dass flächendeckend und stundenplanabdeckend ein Förderschullehrer bei den Förderschulkindern ist.


    Das wäre nur der Fall, wenn Integration und Spezialbeschulung weiterhin im gleichen Maße nebeneinander betrieben werden.
    Wird Integration konsequent umgesetzt und Spezialbeschulung reduziert, können Förderschulen geschlossen werden, wodurch sogar Gelder frei werden, weil die ganzen Verwaltungsapparate wegfallen und sich Förderschullehrer auf die Förderung konzentrieren könnten, ohne den ganzen Rattenschwanz an ganz normalen Tätigkeiten, die ein Regelschullehrer genauso gut machen kann, zu leisten. (Super Satzbau, Mia. :D )

    Zitat

    Original von bohememaedchen91
    Nämlich, dass in den I- Klassen dann "normale" Real- und Hauptschullehrer eingesetzt werden und dazu Integrationshelfer oder Sonderpädagogen, aber eben keine FörderschulLEHRER, weil die ja mehr Geld kosten würden.
    Die Integration würde so einigermaßen umgesetzt, aber Förderschullehrer werden trotzdem überflüßig.


    Was sind denn Sonderpädagogen? Hier in Hessen gibt es keine, das scheint also etwas sehr länderspezifisches zu sein und damit wohl auch keine echte Konkurrenz zu Förderschullehrern.
    Integrationshelfer arbeiten bislang auch bereits an Förderschulen bzw. in der Integration. Ist gar nicht so einfach, welche zu kriegen, also woher sollten dann noch ausgerechnet so viele genommen werden, um damit die vielen Förderschullehrer zu ersetzen?
    Also das Ersetzen wird schwierig, bliebe dann nur das Abschaffen der Förderschullehrer übrig.


    Generell muss ich sagen: Horrorszenarieren kannst du dir für jeden Beruf ausmalen, aber solche Katastrophengedanken bringen einen in der Regel nicht viel weiter.
    Für wie wahrscheinlich hältst du es, dass der von der geschilderte Fall eintritt? Kein Mensch kann in die Zukunft gucken, das musst du mit dir selbst ausmachen.


    Sich über Integration Gedanken zu machen, ist aber sehr sinnvoll und wird auch im Studium großen Raum einnehmen. Förderschullehrer werden keineswegs für die Arbeit an Förderschulen ausgebildet, sondern als Förderschullehrer kannst du dich eher als Interessensvertreter für Kinder und Jugendlichen mit besonderen Schwierigkeiten in einem bestimmten Bereich verstehen.


    Die Meinungen über Integration gehen aber auch bei Förderschullehrern auseinander, was aber die unterschiedlichsten und nicht unbedingt nur fachliche Gründe hat.


    Zitat

    Original von sindbad75Ich bin für ganz viele gut ausgebildete Förderschullehrer an allen Regelschulen!


    Sagen wir mal so: Kurzfristig gedacht wäre ich auch dafür.
    Langfristig gedacht würde ich den Slogan lieber etwas abwandeln in "Ich bin für ganz viele gut ausgebildete Lehrer an Regelschulen."
    Wäre die pädagogische Ausbildung der Regelschullehrer nicht so mangelhaft, wären längst nicht soviele Förderschullehrer notwendig.
    Wir kochen doch auch nur mit Wasser und in meinen Fachbereichen (SH, LH + EH) reichen oft elementarste pädagogische Grundkenntnisse, um die Arbeit der Regelschullehrer zu unterstützen.


    Natürlich gibt es auch wirklich schwierige Fälle, die eine ganz spezielle Förderung benötigen und diese dann auch durch speziell ausgebildete Lehrer bekommen müssen, aber es landen ungemein viele "normale" Kinder und Jugendliche an Förderschulen, die eigentlich auch an Regelschulen beschult werden könnten, wenn anders gearbeitet werden würde.
    Dafür fehlen aber noch so ungemein viele Voraussetzungen, in vielen Bereichen natürlich, so dass ich nicht davon ausgehe, dass sich in Deutschland im nächsten Jahrzehnt etwas grundlegend verändern wird.


    Mehr als Verschiebebahnhof und Haarspaltereien über Begriffsdefinitionen wird's nicht geben.


    Gruß
    Mia

    Zitat

    Original von Chiaro di luna
    Doch, da gibt es schon eine Obergrenze. Für Förderschullehrer liegt die bei 20 Stunden (28 Stunden wären eine volle Stelle), für Grundschullehrer dann wahrscheinlich etwas weniger. Aber mehr als 8 gehen auf jeden Fall! Das weiß doch sicher Deine Bezirksregierung, wie viele Stunden es sein dürfen? Oder der Personalrat?


    Liebe Grüße!


    21 Unterrichtsstunden sind es bei 28 U-Stunden Vollzeit. ;)


    Es gibt da eine ganz allgemeine Regelung, die für alle Arbeitnehmer in Elternzeit gilt: Höchstgrenze von Teilzeit in Elternzeit sind 30 Arbeitsstunden, sprich eine Dreiviertel-Stelle. Wieviele Unterrichtsstunden das sind, kann man sich dann entsprechend selbst ausrechnen.


    Nachzulesen ist das auf der Seite des Bundesministeriums: http://www.bmas.de/portal/13728/elternteilzeit.html


    LG
    Mia


    Es wäre jetzt fies, wenn ich sagen würde: Das war klar, dass sich hier mindestens einer sofort angesprochen und angegriffen fühlen würde.
    Nein, mein Beitrag hat so eine Reaktion natürlich provoziert. Das war in Sachen Gesprächsführung ganz bestimmt nicht clever, aber ich nenne die Dinge auch gerne mal beim Namen und wollte auch nicht um den heißen Brei herumreden.


    Zitat

    Du schreibst, du nimmst diese Kollegen oftmals "wie ein rohes Ei" wahr. Deine Schlussfolgerung (der ich nicht ganz folgen kann) ist, dass diese Lehrer Vieles persönlich nehmen, was gut gemeint sei. Außerdem schlussfolgerst du, sie fühlten sich unsicher und hielten sich für unfehlbar. Ist dies jetzt ein sachliches oder ein persönlich gefärbtes Urteil?


    Eine ganz subjektive Sichtweise und eine rein persönliche Interpretation ist das natürlich. :)


    Gut gemeint ist übrigens von mir zunächst mal gar nichts. Ich bin doch keine alte Großmutter, die gute Ratschläge gibt. :P


    Beratung verstehe ich als fachlichen Austausch über eine fachliche Problematik. Als Beratungslehrerin hab ich doch nicht automatisch die Weisheit mit Löffeln gefressen. Im Gegenteil, der jeweilige Kollege ist zunächst mal der Experte in der problematischen Angelegenheit, weil er den Schüler (darum geht es ja in aller Regel) viel besser kennt als ich.
    Eine gute Beratung zeichnet sich in meinen Augen dadurch aus, dass der Berater als Außenstehender Dinge ins Blickfeld rückt, die man als Involvierter möglicherweise nicht so wahrnimmt (im Sinne "den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen") und mit Hilfe einer guten Gesprächsführung unterstützt man den Beratenden dabei, selber sinnvolle Lösungswege zu finden. Logischerweise versuche ich natürlich Ideen und Anregungen zu liefern, wenn der Kollege an einen Punkt geraten ist, an dem er zunächst nicht weiß, wie er weiter verfahren soll.
    Aber weder gebe ich vor, wie etwas genau zu tun sei noch kritisiere ich die bisherige Vorgehensweise. Was die Kollegen dann aus der Beratung machen ist letztlich ihre Sache.
    Ausnahme ist natürlich, wenn klar wird, dass das Kind ins VÜFF-Verfahren muss. Dann folgt die Vorgehensweise nicht mehr pädagogischen, sondern bürokratischen Gesichtspunkten und ist somit gesetzlich vorgeschrieben.


    Zu einer Beratung unter pädagogischen Gesichtspunkten kommt es aber oft nur erschwert, weil es eben manchmal so schwer ist pädagogische Vorgehensweisen überhaupt zu thematisieren. Natürlich überlege ich mir, warum das so ist und bin bislang zu oben genannter Sichtweise und Interpretation gelangt.
    Aus deinem Beitrag lese ich jetzt raus, dass es auch an meiner mangelhaften Beratungskompetenz liegen könnte. Eine mögliche Ursache könnte das natürlich sein, aber schlechtgelaufene Beratungen versuche ich selbstverständlich zu reflektieren, bin dabei aber nur selten zu dem Ergebnis gekommen, dass es vorrangig an meiner Gesprächsführung lag. Aber auch das kam natürlich schon vor, gerade meine ersten Beratungen direkt nach dem Ref waren echt grauenvoll.
    Aber da ich nun nicht die einzige Beratungslehrerin bin, die mit der Problematik zu kämpfen hat, schließe ich eigene mangelhafte Kompetenz als alleinige Ursache mal eher aus.


    Zitat

    Ich kann deiner Argumentationslinie -ganz sachlich gesprochen - nicht folgen. Wäre ich ein Kollege in einem solchen Gespräch, würde ich deine Einstellung mir gegenüber vermutlich spüren und sofort dicht machen. Aus dem guten Grund, weil ich erneut erleben müsste, dass ich für meine Situation keinerlei Verständnis und Unterstützung erhalte, nicht mal von der Beratungslehrerin.


    Also sorry, aber ganz ehrlich: Das ist genau das, was ich mit Eiertanz meine. Und genau das kostet so unendlich viel Nerven und Geduld, wenn man mit Kollegen spricht und jedes Wort, jede Handbewegung und jeden Blick auf die Goldwaage legen muss, damit auch ja nicht der Eindruck entstehen könnte, dass man vielleicht kein Verständnis für die Situation haben könnte. Und warum überhaupt kommst du auf die Idee, dass ein Beratungslehrer keine Unterstützung geben möchte? Hallo? Das genau macht den Job doch aus! Ich fahr doch nicht aus Spaß mit superengem Zeitplan von Schule zu Schule, um mir dann mal einen Kaffee kochen zu lassen und zu sagen, tut mir leid, also dafür hab ich nun wirklich kein Verständnis, sehen Sie zu, wie Sie allein klar kommen.
    Davon abgesehen, wenn das in einem Fall mal wirklich nötig sein sollte, würde ich das schnellstmöglich sagen und meine Zeit anderweitig investieren.


    Im Privatleben kann jeder von mir aus gerne dicht machen, wenn er bei mir irgendwelche negativen Schwingungen vermutet, aber in der Zusammenarbeit mit Kollegen erwarte ich ein Mindestmaß an Professionalität und Effektivität.
    Und natürlich verhalte ich mich in Beratungen auch professionell, egal, was ich zu sehen bekomme. Ich bin doch nicht da, um den Unterricht zu beurteilen und schon gar nicht die jeweilige Lehrerpersönlichkeit. Egal, was ich persönlich nun davon halte.


    Zitat

    Ich vermute mal, dass sich deine Beobachtungen auf einige Beispiele beziehen und nicht pauschal zu verstehen sind. Ich würde mich fragen, wie ich solchen Kollegen helfen könnte, damit sie in diesen Situationen nicht wie ein rohes Ei reagieren müssten, wenn es sicjh denn so darstellt.


    Diese Frage ist mehr als berechtigt. Deswegen mache ich den Eiertanz ja auch mit und versuche der Beratung ein Setting zu geben, in welchem wir zu einer vernünftigen Arbeitsgrundlage kommen. Ob mir das gut oder nicht gut gelingt, versuche ich zu reflektieren, letztlich können es aber natürlich nur die Kollegen beurteilen, mit denen ich zusammenarbeite. Wäre vielleicht eine Evaluation wert, aber wenn ich das Stichwort "Evaluation" in den nächsten paar Jahren innerhalb einer Konferenz freiwillig in den Mund nähme, würde ich vermutlich erschlagen werden. :P


    Interessant wäre die Frage übrigens auch, wenn man die "Kollegen" mit "Eltern" ersetzt und "ein rohes Ei" mit "unverschämt".
    Ich denke auch hier kann man Situationen oft entschärfen, wenn man eine klare und gute Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit schafft. Manchmal ist Unverschämtheit seitens der Eltern auch einfach ein Zeichen von Hilflosigkeit.
    Aber wenn alles nichts hilft, halte ich es auch so wie Elternschreck es beschrieben hat. Da muss man dann eben durch.

    Zitat

    Original von Schnuppe
    im mutterschutz habe ich mich irgendwann gelangweilt, als alles aufgräumt gewesen ist und ich nicht mehr lesen mochte...


    Boah, ich bin ein wenig neidisch. :D
    Mein Kleiner ist jetzt gut 3 Monate alt und seit etwa genauso langer Zeit komme ich weder zum Aufräumen noch zum Lesen. Immerhin haben wir 'ne Putzfrau, sonst wär hier völlig Land unter. Aber so unterschiedlich sind die Kleinen halt und ich glaub, deswegen empfindet wahrscheinlich jeder auch das Muttersein anders.


    Tja, mit dem Ausgefülltsein geht's mir ähnlich wie Melosine. Ich bin weder ein Muttertier aus Überzeugung noch eine Lehrerin, die ihren Beruf zu ihrem Lebensinhalt macht.
    Aber da meine beiden Zwerge mich derartig auf Trab halten, bin ich aktuell weit davon entfernt in den Job zurück zu gehen. Ich wollte eigentlich nach einem Jahr Elternzeit wieder mit Teilzeit anfangen, aber ich grübel schon, ob ich das wirklich schaffen würde.


    Auf das Geld angewiesen sind wir glücklicherweise nicht, aber natürlich würde ich auch nicht arbeiten nur um der Arbeit willen. Geld kann man nie genug haben, ich hab genug Ideen, wie ich es wieder loswerden kann. :D


    Aber was ich auch sagen muss: Zuhause würde mir auch nicht langweilig, selbst wenn ich überhaupt keine Kinder hätte. Von daher kann ich schon sehr gut nachvollziehen, wenn jemand hauptsächlich des Geldes wegen arbeiten geht.
    Klar, der Job macht mir im großen und ganzen Spaß, aber natürlich gibt's Tagen, an denen ich auch keinen Bock habe und es gibt Dinge in meinem Job, die mich ziemlich annerven. Das frühe Aufstehen zum Beispiel, darauf könnte ich supergut verzichten. Und daher hält sich der Spaßfaktor in den ersten zwei Unterrichtsstunden bei mir meist auch eher in Grenzen. :P


    Und im Job geht's mir auch manchmal wie Melosine: Wenn man Vollzeit arbeitet und seine Sache gut machen will, nimmt der Beruf extrem viel Raum ein - mehr als mir tatsächlich lieb ist, weil eben andere Dinge zurückstehen müssen. (Und da denke ich nicht nur an Familie & Kinder.)


    Also Fazit: Ich könnte auch gut ohne Arbeit. Aber die geborene Hausfrau & Mutter bin ich jetzt auch nicht gerade. Es gibt einfach so wahnsinnig viel im Leben, was ich gerne machen würde - nur reicht die Zeit einfach nie....


    LG
    Mia


    Ich denke mit deinem Posting hast du den Knackpunkt exakt getroffen, schubbidu. Und sehr genau dargestellt, was man üben und trainieren muss.


    Mir selber hat meine systemische Supervision unheimlich viel gebracht, die ich lange Zeit hatte. Vielleicht wäre das auch was für dich klöni, weil man im Rahmen dessen sehr gut konkrete Situationen trainieren kann. Mir persönlich bringt sowas auch mehr als einfach nur Kommunikationstheorien zu lernen und fiktive Rollenspiele mitzumachen. Eben weil ganz oft persönliche Emotionen eine Rolle spielen und es manchmal schon hilft bestimmte Situationen einfach nur zu reflektieren. Beim nächsten Konflikt fiel es mir dann meist gleich leichter, auf die Metaebene zu gehen und zu sehen, was abläuft. Entsprechend ist dann viel schneller klar, wie eine angemessene Reaktion aussehen muss. Und in den meisten Fällen ist das weder eine "professionelle Maske" aufsetzen noch zurückschießen.


    Übrigens muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich als Beratungslehrerin immer wieder feststellen muss, dass es unheimlich schwierig ist mit Lehrerkollegen an den Regelschulen zu kommunzieren. (Kann sein, dass es an Förderschulen nicht anders ist, aber da mache ich halt keine Beratung...) Da kann ich manchmal die Eltern, die ebenfalls Schwierigkeiten mit dem Klassenlehrer haben, besser verstehen als die Kollegen, die sich über die angeblich schwierigen Eltern beschweren. In vielen Gesprächen habe ich das Gefühl ich muss die Kollegen behandeln wie ein rohes Ei. Und da wären wir genau an dem Punkt, den schubbidu angesprochen hat. Es ist leider häufig nur ganz schwer möglich pädagogische Vorgehensweisen sachlich zu besprechen, jegliche Anregungen und Ideen werden sofort als persönlicher Angriff und Kritik an der eigenen Person gedeutet. Und nicht selten wird die eigene Unsicherheit hinter einem dicken Panzer der "absoluten Unfehlbarkeit" versteckt. Da ist eine konstruktive Zusammenarbeit extrem schwer. Zumal sich dann auch noch viele Kollegen per se weigern, mit Eltern vernünftig zusammenzuarbeiten und diese nur als Kopiergeldzahler und Strafvollzieher bei Fehlverhalten im Unterricht ansehen.
    Gut, mein Job ist es dann diesen Eiertanz mitzumachen und ich packe für meine Beratungsgespräche an Regelschulen immer ganz viel Watte mit ein. Aber ich kann echt verstehen, wenn das manche Eltern auf die Palme bringt und dann eben auch tatsächlich unverschämte Reaktionen kommen.


    Aber natürlich gibt's auch "von Natur aus" unverschämte Eltern, keine Frage. Mit einer professionellen Selbstwahrnehmung und Gesprächsführung kann man aber auch solche Konfliktsituation meistern. So blöd es klingt, aber das ist tatsächlich einfach Übungssache.

    Mal eine andere Sichtweise: Mein Ref empfand ich zwar schon als übermäßig stressig und mir ging es aufgrund der ständigen Auseinandersetzungen mit dem Studienseminar und meinen Ausbildern nicht besonders gut während dieser 2 Jahre. Aber dafür erlebte ich hinterher die volle Stelle als echt entspannend im Vergleich zu den zwei Jahren vorher.
    Hat also alles seine Vor- und Nachteile, sogar wenn das Ref nicht optimal läuft.

    Zitat

    Original von Hawkeye
    Momentan gibts aber schöne Bücher, mit denen man ganz gut arbeiten kann. Das wird oft verschenkt.


    Das stimmt, wenn es gute Bücher gibt, sollte man sie unbedingt nutzen! Da stimme ich dir auch 100%ig zu.


    Leider finde ich für meine Fächer und meine Zielgruppe die Bücher oft nicht wirklich gut (wenn auch manchmal schön :D ), daher kommt man um Arbeitsblätter halt einfach nicht drumherum.
    Aber tatsächlich finde ich es auch albern, wenn man ein Arbeitsblatt erstellt, auf dem das Gleiche steht wie im Buch auch - das sieht man leider tatsächlich immer mal wieder. Noch geiler isses, wenn dann noch einzelne Übungen direkt aus dem Buch zusammenkopiert werden. Seh ich auch immer wieder.


    Ich denke, im Endeffekt macht's eine gute Mischung - zumindest sofern eben ein annähernd taugliches Schulbuch vorhanden ist.


    Welches Deutschbuch benutzt ihr denn Hawkeye? Da suchen wir schon seit Jahren ein wirklich Gutes, sind aber bislang nicht so wirklich fündig geworden.

    Hallo sommersprosse,


    also da muss man dir ganz klar zu Variante 2 raten, alles andere wäre zwar unheimlich selbstlos von dir, aber finanziell einfach wahnsinnig bescheuert. Wenn du dir's leisten kannst mit 2 Kindern, kannst du dir das überlegen, aber für mich wär die Sache klar. ;)


    Tja, mit dem Beschäftigungsverbot musst du es im Prinzip selbst abwägen oder am besten nochmal mit deinem Frauenarzt abklären.


    Wenn es wirklich sehr wahrscheinlich ist, dass du es bekommst, würde ich es den Behörden bereits im Vorfeld mitteilen. Unter Umständen ist es vielleicht sogar sinnvoll direkt eine Bescheinigung des Frauenarztes mitzugeben bzw. dir das Beschäftigungsverbot direkt aussprechen zu lassen.


    Wenn ihr dagegen einfach nicht wisst, wie sich die Schwangerschaft weiter entwickelt, sondern es eher eine "prophylaktische" Risikoschwangerschaft ist (z.B. weil du über 35 bist oder ähnliche Gründe), würde ich einfach mal abwarten. Für 8 Wochen kann man dich sowieso nicht vernünftig einsetzen und da ist es letztlich dann auch kein Beinbruch, wenn du kurzfristig doch noch ein Beschäftigungsverbot bekommst. Kann außerdem bei jeder Schwangerschaft passieren, egal, ob sie nun als Risikoschwangerschaft deklariert ist oder nicht.


    Ich wünsche dir jedenfalls eine schöne Schwangerschaft und genieße die Zeit, in der du deinem größerem Zwerg noch die volle Aufmerksamkeit schenken kannst. ;)


    Grüße
    Mia

Werbung