Steuergruppe zur Schulentwicklung

  • Moin Moin,
    man hat mich an meiner neuen Schule angesprochen, ob ich nicht Mitglied der Steuergruppe werden möchte... diese hat, soweit ich weiß, die Aufgabe, die Schule sozusagen "von unten her", also von Seiten des Kollegiums, weiter zu entwickeln, neue Ideen umzusetzen, Veränderungen anzustoßen...
    Ich sehe darauf durchaus positiv - es bietet sich eine Gelegenheit zum Mitgestalten. Andererseits habe ich hintenrum gehört, dass man damit oft Auseinandersetzungen haben soll, Unannehmlichkeiten verkünden darf, sich die Hacken abrennt, um mit Kollegen zu reden, und am Schluss tendenziell von der Schulleitung gedeckelt wird. Und ich arbeite gern mit, möchte mir aber auch nicht gerade für (fast) nix und wieder nix ein Bein ausreißen lassen.

    ...Erfahrungen?

    Grüße,
    JJ

  • Ich bin an unserer Schule im Planungsteam für die neuen Bildungspläne und die Schulprogrammentwicklung beteiligt.

    Meine Erfahrungen:

    - Wenn man anderen etwas vermitteln soll, lernt man selbst am meisten.

    - In der Planungsgruppe wird letztendlich die Richtung festgelegt, in die Schule sich entwickeln wird.
    Wir haben mehrere GLK's zur Thematik hinter uns, die Planungen für diese GLK's liefen in der Steuerungsgruppe. Und wenn diese Gruppe keine Richtung vorgegeben hätte, wären die GLK's durchwegs unbefriedigend verlaufen.

    - Diejenigen, die "hintenrum" von Auseinandersetzungen, Unannehmlichkeiten, Hacken abrennen und von der bösen Schulleitung reden, bringen nach meiner Erfahrung meistens keine produktiven Beiträge. Die Rolle des Kritikers ist auch viel einfacher zu spielen als die des Produzenten, wird jedoch leider durch mehr Aufmerksamkeit honoriert.

    - Der Zeitaufwand ist immens.

    - Das Gefühl, Spuren zu hinterlassen, Schule zu entwickeln und mitzugestalten und sich die Entwicklung nicht nur überstülpen zu lassen, entschädigt.

    Wer sich treiben lässt, ist wie ein Stück totes Holz im Wasser. Nur wer gestaltet, schwimmt und bestimmt die Richtung selbst.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias (23. Juni 2004 22:09)

  • Zitat

    - Diejenigen, die "hintenrum" von Auseinandersetzungen, Unannehmlichkeiten, Hacken abrennen und von der bösen Schulleitung reden, bringen nach meiner Erfahrung meistens keine produktiven Beiträge. Die Rolle des Kritikers ist auch viel einfacher zu spielen als die des Produzenten, wird jedoch leider durch mehr Aufmerksamkeit honoriert.

    - Der Zeitaufwand ist immens.

    - Das Gefühl, Spuren zu hinterlassen, Schule zu entwickeln und mitzugestalten und sich die Entwicklung nicht nur überstülpen zu lassen, entschädigt.

    Hi alias,
    würdest du dieselbe Wahl noch einmal so treffen? Ich vermute mal, deinen Aussagen zufolge: ja - und tendiere selbst auch dahin, das will ich nicht verhehlen.
    Mich würde noch interessieren, wie lange du an der Schule schon "zu Hause" warst, bist du angefangen hast aktiv mitzuwirken, und wie gut du das Kollegium kanntest - ich bin erst seit 2/2004 da und möchte nicht gern zum Spielball werden bzw. mich als Spielball anbieten - auch wenn ich früher oder später sowieso zwischen noch unsichtbare Fronten geraten werde.
    Grüße,
    JJ

  • Hallo JJ,

    ich habe mich zumindest nicht streichen lassen von der Liste zur Wahl der Steuergruppe. Weil ich auch mitverantwortlich für die geplante Kommunikationsplattform unserer Schule bin, würde es wohl auch Sinn machen, dass zumindest einer von unserem Team Mitglied der Steuergruppe ist. Allerdings ist mir auch klar, dass viel Arbeit auf mich zu kommt, wenn ich dafür gewählt werde. Bei uns trifft sich die Steuergruppe 1 mal im Monat abends. Ich finde es aber auch spannend dort mitzuarbeiten, weil ich der Meinung bin, dass es immer besser ist, etwas mitzugestalten, als nur hinzunehmen.

    Beste Grüße

    Birgit

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Habe mich für eine vergleichbare Gruppe gemeldet, morgen treffen wir uns zum ersten Mal. Ich werde berichten.
    Gruß

    Timm

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm (27. Juni 2004 18:39)

  • Vielleicht ist das hier in diesem Zusammenhang interessant:

    Zitat

    Qualitätsentwicklung und -sicherung gilt als eine vordringliche Aufgabe an Schulen. Lehrende können den erforderlichen Optimierungssprozess mit ihren vorhandenen und noch auszubauenden Kompetenzen unterstützen. Diese Kompetenzentwicklung auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements an Schulen ist Gegenstand der Wissenschaftlichen Weiterbildung für Lehrende und zugleich Thema des Verbundprojekts "Qualitätssicherung an Schulen" im Rahmen des Programms "Wissenschaftliche Weiterbildung" der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK). Dieses Projekt, an dem neben der Universität Augsburg die Universität Trier sowie die Technischen Universitäten Kaiserslautern und Berlin beteiligt sind, wird am Montag, dem 26. Juli 2004, an der Universität Augsburg offiziell vorgestellt.

    Das im Mittelpunkt des Projekts stehende Weiterbildungsprogramm richtet sich an Lehrende und Lehramtsstudierende aller Schularten, die durch die qualifizierte Weiterbildung zum "Qualitätsbeauftragten" den Schulentwicklungsprozess an der jeweiligen Schule unterstützen können. Als flankierende Maßnahme zur Stärkung der Kooperation in den Kollegien und zur Unterstützung der schulübergreifenden Zusammenarbeit von Fachgruppen (z.B. für die Vorbereitung, -durchführung und -evaluation von Unterricht und Lernleistungen) soll eine Lernplattform eingerichtet werden, damit die Qualitätsbeauftragten ihr Wissen in ihren Kollegien sowie an anderen Schulen durch den Aufbau von Lernnetzwerken multiplizieren können.

    Ziel des Vorhabens ist es, Qualitätsmanagement als einen generellen Bestandteil von Nachqualifizierungsmaßnahmen zu implementieren und dadurch Lehrende zu kompetenten Förderern des schulischen Entwicklungsprozesses zu machen. Zum Qualitätsmanagement zählen solche Maßnahmen, die die Qualität an Schulen insgesamt sowie in ihren Teilbereichen Unterricht, Personal und Organisation systematisch verbessern helfen.

    Die Weiterbildung soll sowohl über das Angebot diverser Selbstlernmodule erfolgen als auch im Rahmen von Online-Seminaren und Präsenzphasen (blended learning). Die durch die erwähnte Lernplattform flankierte Implementierung der Kompetenzentwicklung im jeweils eigenen Lehrerkollegium und darüber hinaus auch an weiteren Schulen wird mit dem Ziel eines effektiveren Wissenstransfers durch die Wissenschaftliche Begleitung gecoacht.

    Seitens der Universität Augsburg ist das Zentralinstitut für didaktische Forschung und Lehre (ZfdFL) unter Beteiligung des Wissenschaftszentrums Umwelt (WZU) und in Kooperation mit der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen (ALP).an der Projektbearbeitung beteiligt. Die Projektleitung teilen sich Prof. Dr. Rolf Arnold ( (TU Kaiserslautern) und Prof. Dr. Helmut Altenberger (Universität Augsburg).

    Quelle: IDW Online

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus (10. Juli 2004 23:26)

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