Fragen zur Präsentation nach einer Gruppenarbeit

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe noch mal eine Frage wegen meiner Prüfungsstunde.
    Meine Schüler (7.Klasse) werden Elfchen schreiben, in Gruppen arbeiten und präsentieren. Ich habe bisher noch nie eine methodisch ähnliche Stunde mit Kriterien, Gruppenarbeit und Präsentation gezeigt, deshalb bin ich mir nicht sicher, wie ich das mit der Präsentation und den Beobachtungsbögen lösen soll. Wie macht ihr das? Mehrere Schüler werden ihre Gedichte präsentieren: Sie haben sie auf ein Plakat geschrieben werden sie vorlesen die anderen sehen sie gleichzeitig auf dem Plakat. Jetzt sollen die anderen Schüler auf mehrere Kriterien achten: Jedes Gedicht muss a) ein Elfchen sein b) ein Herbstgedicht sein c) eine einheitliche Stimmung haben (also den Herbst nicht gleichzeitig grau und bunt darstellen- und eventuell soll das letzte Wort das ganze Gedicht zusammenfassen - da bin ich mir noch nicht ganz sicher). Außerdem muss mindestens eines der folgenden sprachlichen Mittel enthalten sein: d) treffende Adjektive e) verschiedene Sinneseindrücke sollen angesprochen werden f) eine Personifikation g) Lautmalerei (z.B. "zischen" oder "prasseln"). Macht es Sinn, die Schüler in zwei Beobachtungsgruppen einzuteilen, die je auf 3 bzw. Sachen achten? Oder besser 7 Gruppen, die je auf ein Merkmal achten oder muss jeder Schüler auf alles achten? Trägt man in einen Beobachtungsbogen Wörter ein oder ganze Sätze? Und wie sieht dann die Nachbesprechung aus: Reicht es, auf die Kriterien einzugehen oder muss man auch auf die Art der Darstellung eingehen?
    Reicht es, auf Kriterien einzugehen und festzustellen, wie die Aufgaben gelöst wurden oder muss es nach Präsentation und Reflexion noch einen gesonderten Stundenabschluss geben?
    Fragen über Fragen... ?( Ich hoffe, ihr könnt mir wenigstens bei der ein oder anderen Frage helfen.

  • Ich würde die Schüler maximal 2-3 Kriterien bewerten lassen. Es sollten auch nicht zu viele Gruppen mit eigenen Kriterien werden, bis sonst jede Gruppe ihr Statement abgegeben hat, ist die Stunde vorüber.


    Durch diese Art der Bewertung wird wenig Raum für ein Feedback zur formalen Gestaltung der Plakate bleiben. Dies würde ich an anderer Stelle, an der der Inhalt weniger im Fokus steht, thematisieren. Wenn du das so in deinem Stundenentwurf begründest, sollte es bei einem normalen Prüfer in Ordnung gehen.


    Wenn es natürlich formale Ausreißer positiver oder negativer Art gibt, würde ich das kurz ansprechen.


    Eine Abrundung nach der Besprechung würde ich mir persönlich noch wünschen. Mir fällt aber gerade nichts Erhellendes ein...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hallo Referendarin,


    ich unterrichte zwar "nur" in der Grundschule, und ich habe auch schon öfter Elfchen verfassen lassen, aber ich hätte meine Schwierigkeiten, ein Gedicht von den anderen "beobachten" zu lassen. Es ist ja ein Kunstwerk, und die SchülerInnen drücken darin ihre Gefühle aus. Von daher finde ich es etwas problematisch, es dann von den Mitschülern sozusagen kritisieren zu lassen ?(?(


    Grüße von venti :)

    • Offizieller Beitrag

    Fand ich anfangs auch, aber meine Fachleiterin hat genau das angeregt, da es ja kriteriengeleitetes Schreiben sein soll. Sie meinte, man müsse klare Kriterien haben: Also z.B. - Thema Herbst - Form des Elfchens, an die man sich halten müsse. Du hast aber Recht, das könnte tatsächlich auch kritisiert werden. Aber andererseits geht es ja darum, Texte zu überarbeiten. Das Thema heißt übrigens "Kriteriengeleitetes Schreiben..." und nicht kreatives Schreiben - das fand meine Fachleiterin sehr wichtig. Sie fand kreatives Schreiben ungeeignet für eine Prüfungsstunde, meinte aber, wenn man Kriterien hat und diese später überprüft, sei es okay. Ist es denn trotzdem zu viel Zerpflückung?
    Ich habe momentan noch ein anderes Problem: Meine bisherige Idee, dass jeder ein Gedicht schreibt und die Gruppe dann eines nimmt, das sie gemeinsam überarbeitet, hat auch den Nachteil, dass 3 Schüler sich erstmal von ihrem Gedicht "trennen" müssen, da ja nur eines pro Gruppe genommen wird. Ich merke im Laufe der Reihe, dass ihnen das nicht leicht fällt. Jetzt überlege ich, ob sie nicht gleich das Gedicht gemeinsam in der Gruppe schreiben und gemeinsam überarbeiten sollen - wobei es ja nicht einfach ist, zu viert ein Gedicht zu schreiben.
    ?(

  • Zitat

    aber ich hätte meine Schwierigkeiten, ein Gedicht von den anderen "beobachten" zu lassen. Es ist ja ein Kunstwerk, und die SchülerInnen drücken darin ihre Gefühle aus. Von daher finde ich es etwas problematisch, es dann von den Mitschülern sozusagen kritisieren zu lassen


    hallo venti :)


    mittlerweile ist es ja auch bei uns in der gs geläufig die kinder ihre arbeiten/werke nach miteinander gefundenen kriterien selbst beurteilen zu lassen. vor allem kenne ich das bei aufsätzen, bildergeschichten, nacherzählungen und so.
    da haben dann beispielsweise ein paar kinder die funktion den anfang auf bestimmte kriterien hin zu überprüfen.
    mit drittklässlern funktioniert das schon wirklich gut.
    man muss ihnen nur vorher klar machen, dass es nicht darum geht jemanden "auseinanderzunehmen" oder bloßzustellen, sondern dass eben konstruktiv an dem "werk" gearbeitet werden soll.


    oft wird dann das geschriebene nochmal in eine 2. fassung gebracht. wie ein richtiger autor eben, der überarbeitet seine werke ja auch und schreibts nicht in einem rutsch hin.


    genauso würde ich es mit gedichten handhaben. und kann mir gut vorstellen, dass die grundschüler dazu in der lage sind.
    natürlich muss man das vorher genau thematisieren.
    dann kann man auch gedichte überarbeiten. denn, welcher dichter schreibt ein gedicht ohne es wenigstens nochmal zu überfliegen?


    und siebtklässler traue ich das nach vorangegangener thematisierung auch zu.


    grüße, sabi :)

  • Hallo liebe Kolleginnen,
    ich sehe irgendwo einen Unterschied zwischen einem Sachtext oder einer Bildergeschichte einerseits und einem Gedicht andererseits, kann aber nicht genau sagen warum. Bei anderen Texten machen wir auch eine "Schreibkonferenz" , wo Texte von Mitschülern überarbeitet werden. Das geht sehr gut mit Hilfe vorher aufgestellter Kriterien.
    Ich weiß auch nicht, warum ich bei Gedichten das Gefühl habe, ein Kunstwerk zu zerpflücken ... vielleicht ist es nur mein Problem?
    Viele Grüße!
    venti :)

  • Hallo!


    nur ganz kurz: Wenn das Thema "kriteriengeleitetes Schreiben" heißt (auf Wunsch der FL!!!), dann müssen meiner Meinung nach die entsprechenden Kriterien überprüft werden. Dass das nicht in ein Zerpflücken des Textes ausarten sollte, ist klar.
    In der Grundschule gilt in vielen Klassen bei Schreibkonferenzen die Regel, dass man zuerst und in jedem Fall sagt, was einem an dem Text gefallen hat (mit Begründung!). Dann erst kommt die Phase, in der die Kriterien auf ihr Vorhandensein überprüft werden und wenn nötig Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Über die Umsetzung der Vorschläge entscheidet das Kind, das den entsprechenden Text geschrieben hat.


    Vielleicht hilft es dir ja ein bisschen,


    Grüße,


    Sina

  • Ich führe in meiner Upp eine Überprüfung mit der Textlupe dur
    Schreibkonferenz find ich auch gut! aber.. stell ich mir bei Elfchen schwierig vor...


    Ich bin schon ganz genervt von dauernden Schneiden, Laminieren und dem Schnickschnack für die UPP
    Dazu das ganze Geld, was man ausgibt.....
    Unglaublich viel Arbeit......


    Isa

    • Offizieller Beitrag

    Wäre ich nur schon so weit, ich hänge immer noch an meinen Entwürfen. Ich muss mich tierisch beeilen, um alles rechtzeitig fertig zu kriegen. Isa, lässt du sie in der Stunde ihre Bildbeschreibungen sowohl schreiben als auch überarbeiten und präsentieren? Ich rechne gerade die ganze Zeit durch, wie lange die Schüler für ihre Elfchen brauchen. Ich glaube, inhaltlich schaffen sie das schon, Elfchen zu schreiben und Stilmittel wie Personifikation, Lautmalerei oder aussagekräftige Adjektive zu benutzen. Aber die ganze Methode: Gruppenarbeit und Präsentation fällt ihnen noch etwas schwer, weil sie es nicht gewöhnt sind.

  • Ja, sie werden schreiben, überarbeiten und dann präsentieren!
    Aber es ist eine 60 Minuten Stunde - da sollte man das doch schaffen!
    ich habe ganz wenig kriterien - angefangen von : Haben die sch. in ganzen Sätzen geschrieben bis hin zu kleinen Elementen der Bildbeschreibung!
    In meiner Reihe habe ich allerdings die Folgestunde als Reflexionsstunde angegeben, Also sichten wir in der UPP Stunde die Ergebnisse erst!


    Ein letztes Mal durch die Entwürfe muss ich auch noch ....
    Und schon wieder neue Farbpatronene kaufen :rolleyes:


    bis später
    Isa

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