Hilfe! Wie kann ich die Schulaufgabe "hochkorrigieren"?

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    Hallo Ihr,
    bin die ganze Zeit am Rechnen- wobei ich in Mathe auch grausam schlecht bin- komm aber nicht dahinter.
    Folgendes Problem: Mein süßen Sechstklässler haben eine Schulaufgabe geschrieben- bisheriger Schnitt: 4,03!
    Insgesamt gibt es folgende Punkteverteilung:
    Hörverstehen: 10 Punkte
    Grammatik: 15 +15+10 Punkte
    Freier Text: 20 Punkte
    Insgesamt: 70 Punkte
    Meine Parallelklassenlehrerin geht etwa in einem 7 Punkte-Schritt nach unten, so dass es bei 40 Punkten die schlechteste 4 gibt. (Die 50% Regelung gilt bei uns in Fremdsprachen und in der Unterstufe nicht :rolleyes: )
    Habt Ihr irgendeine Idee, wie man die Arbeit noch "hochfrisieren" kann?
    Liebe, aber verzweifelte Grüße,
    Hermine

  • Es wäre interessant zu wissen, wie weit du "hochfrisieren" musst. Wieviele Schüler/innen liegen denn im 5er und 6er Bereich? Normalerweise muss man ja erst frisieren, wenn mehr als ein Drittel unter'm Strich liegt.

  • Hallo Hermine,


    wenn du den Punkteschritt nicht mit mehr als 7 ansetzen willst, gibt's vielleicht noch folgende Möglichkeiten:
    - wenn manche Schüler etwas besonders gut/ausführlich/sprachlich "mutig" gemacht haben: Bonuspunkte vergeben
    - für manche Grammatik-/Vokabelfehler nur einen halben Fehler vergeben
    - wenn (fast) alle Schüler einen bestimmten Fehler gemacht haben, diesen aus der Wertung nehmen
    - wenn möglich, einige Fehlertypen als Wiederholungsfehler gelten lassen (geht durch die Akzentgeschichten im Frz. ja ganz gut ;) )


    Vielleicht kannst du davon ja etwas verwenden.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

    • Offizieller Beitrag

    Paulchen: Es sind leider 6 Fünfer und 4 Sechser- das sind bei einer Schülerzahl von 26 schon deutlich zuviele!
    Und auf Wiederholungsfehler hin ab ich schon durchkontrolliert... naja, ich warte noch auf Tipps und leg die Arbeiten erstmal beiseite- vielleicht fällt mir ja noch was ein.
    Lg und danke für die bisherigen Tipps,
    Hermine

  • Hast du schon mal versucht, die Punkte anders zu verteilen? Oder stehen die schon auf dem Aufgabenblatt drauf? - So könntest du beispielsweise für den freien Teil, in dem es bestimmt Fehler en masse gibt, mit weniger Punkten werten und somit andere, besser ausgefallene Teile hochwerten.


    Am einfachsten aber wäre wohl, die Grenze zwischen 4 und 5 etwas zu heben.

    • Offizieller Beitrag

    So, nu hab ich die Punkte anders verteilt- und man glaubt es kaum- es hat sich nix verändert!
    Bin langsam etwas stinkig, ich hab nämlich wirklich mit ihnen geübt, Hausaufgaben eingesammelt, Blätter eingesammelt, der Test hatte noch einen Schnitt von 3,0- aber sobald es "ernst" wird, bekommen sie die Panik und können nicht mehr lesen, geschweige denn sich konzentrieren.
    Nachdem sich bei der Notenverteilung gar nix geändert hat, muss ich das jetzt am Montag meiner Fachbereichsleiterin vorlegen- vielleicht hat die noch eine Idee.


    Muss evtl. eine Zeitspanne einführen, in der die alten Wörter ganz genau wiederholt werden und ich darauf dann auch Noten gebe- was haltet Ihr davon?
    Lg, Hermine

  • Du kannst die 3,5 bei 50% der Punkte ansetzen, hast damit den Schnitt ergo um eine halbe Note verbessert. Die Formel dazu wurde hier schon mehrfach genannt:


    6-(5*p/70)


    p=erreichte Punkte. Die Formel kann angepasst werden, indem du die 70 durch eine andere erreichbare Punktezahl ersetzst.
    So könntest du z.B. nur 68 Punkte für das Erreichen der 1 ansetzen.


    Nicht böse sein: Aber nur dass diese 6er süß sind, das halte ich nicht gerade für ein überzeugendes Argument, die Arbeit besser zu korrigieren.
    Ich bin nicht generell gegen das "Verbessern"; das kommt aber eigentlich nur in Frage, wenn ich Schuld trage, z.B. wenn eine Aufgabenstellung unklar/zu schwer war oder ein Aspekt im Unterricht wohl nicht genug vertieft wurde.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Timm,
    du glaubst gar nicht, wie du mir aus der Seele sprichst- ich bin dir überhaupt nicht böse!
    Am liebsten würde ich das Ding so wie es eben ist rausgeben und den Kleinen gehörig mal die Meinung geigen. Denn solche Dinge wie "Je suis du sport" (Ich bin Sport) oder "Je vais du escalade" (Ich gehe vom Klettern") dürften nach langem Üben (ja nicht mal nach kurzem Üben, das ist ein Fall von logischem Nachdenken) einfach nicht passieren und wenn doch, müssten sie halt die Konsequenzen tragen.
    Aber bei uns in der Schule ist in solchen Fällen dann grundsätzlich der Lehrer schuld (zuwenig geübt, zu schwierige Aufgabe, Überforderung der Schüler etc. pp. ) Da es evtl. aber die Chance gibt , das Ding entweder fair "hochzufrisieren" oder aber (was sie aber wahrscheinlch nicht tun wird) dass mir meine Fb zustimmt- geb ich ihr das Ding halt am Montag und die SuS müssen eben noch warten.
    Liebe Grüße,
    Hermine

  • Also das Vorgehen an eurer Schule halte ich für fatal. Ein Klasse kann also beliebig schlecht sein, letztlich wird sie immer auf de Gauß'sche Normalverteilung gelupft?
    Da möchte ich wirklich nicht mit dir tauschen, wenn du eine schlechte Arbeit herausgibst und die Schüler trotzdem noch ordentliche Noten kriegen...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Hallo Hermine,


    egal wie oft ich deinen Beitrag lese und so sehr ich mich bemühe deinen positiven Ansatz in den Vordergrund zu stellen, dass du weniger als 10 Schülern mangelhafte/ungenügende Ergebnisse bescheinigen willst,
    es bleibt ein merkwürdiges Gefühl in meiner Magengegend.
    Es klingt so nach "Quote erfüllen!" und trifft das dann auch im gegenteiligen Fall zu, wenn etwa alle Schüler bessere Ergebnisse als 5 vorweisen? Wird dann nach "unten korrigiert" damit die Quote dort auch wieder stimmt (und keine unangenehmen Nachfragen zu den Abweichungen beantwortet werden müssen!)?


    Die wichtigste Frage ist doch: Warum sind fast 40% deiner Schüler nicht in der Lage die gestellten Anforderungen ausreichend zu erfüllen?
    Sind sie wirklich nur dumm und faul?


    Warum willst du denn nicht offen mit dem Ergebnis umgehen?
    Da ich mal davon ausgehe, das ihr in den Fachbereichen und den Jahrgangsstufen im Vorfeld Inhalte, Bewertungsgrundlagen etc. der jeweiligen Arbeiten erarbeitet, dient doch solch ein Ergebnis deren Evaluation!


    Vielleicht hast du aber auch ganz andere Argumente, die dich zu dieser Nachkorrektur, veranlassen und technische Tips hast Du ja schon erhalten!



    Gruß
    VanderWolke

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, du hast ja sooo recht- aber was kann ein kleiner Fisch :D mit Jahresvertrag wie ich da tun- Ende Juli bin ich da ja weg - und dann kann ich nur hoffen, dass es an der nächsten Schule realistischer zugeht...

  • Hallo,


    ich würde als Mutter so ein Hochfrisieren auch nicht wollen. Das böse Erwachen käme doch irgendwann. Vielleicht nach dem nächsten Lehrerwechsel.


    Wir haben das grad hinter uns. Immer ordentlich ausgefallene Arbeiten und der neue Lehrer erklärt uns nun, die Kinder hätten Riesenlücken und überhaupt nichts begriffen. Er erwartet nun von uns Eltern, dass wir tätig werden und das ausgleichen.


    Ohne jetzt pauschal "dem Lehrer" die Schuld zuschieben zu wollen, solltest du vielleicht doch einmal deine Methoden überdenken. Irgendetwas klappt doch da nicht. Egal, ob sie jetzt einfach die Panik kriegen oder es wirklich nicht begriffen haben.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Enja und Vanderwolke:
    Ich denke, recht viel mehr als Üben, üben und nochmal üben geht doch nicht, oder? Ich habe den Kindern auch des Öfteren angeboten, zusätzlich angefertigte Übungen zu korrigieren und das jederzeit- am Tag vor der Schulaufgabe, als es schon zu spät war, wollten mir noch mehrere Kinder Arbeitsblätter abgeben- davor kam aber so gut wie nie etwas. Das ist doch auch mehr ein Logik-Problem, oder?
    Und ja, Vanderwolke, du hast Recht: Es ist nichts anderes, als Quote erfüllen- nur dass ein Schnitt über 2,5 wesentlich leichter genehmigt wird (ist in bayrischen Gymnasien Vorschrift, wenn der Schnitt besser als 2,5 und schlechter als 4,0) ist, weil die Kleinen dann da ja wirklich toll gelernt haben. Und ganz wichtig: Ich will gar nichts bescheinigen! Der Erwartungshorizont stand schon bei der Erstellung der Aufgaben fest und auch eine Modifizierung zu Gunsten der Schüler hat nichts gebracht. Das ist ein ganz neutraler, zahlenmäßiger Sachverhalt, mit dem ich als Person nichts zu tun habe. Ich gebe nicht dem einen Schüler einen Punkt mehr, weil er so nett ist und dem anderen einen Punkt weniger, weil mir seine Nase nicht passt.
    Meine Schüler sind auch nicht dumm (kein Kind ist dumm!), teilweise sind in der Tat einige faul- aber wie ich die unten genannten Beispiele einordnen soll, weiß ich auch nicht, denn eigentlich hat das doch nicht mehr viel mit Französisch, sondern mit Logik zu tun? 8o
    Ich würde ja, wie auch oben beschrieben, zu gern offen mit dem Ergebnis umgehen- aber das widerspricht der Politik der Schule und da kann ich wenig dagegen unternehmen, außer und dass werde ich auch tun, mit den Schülern ausgiebig darüber diskutieren, was man noch verändern könnte und nächstes Mal ein besseres Ergebnis zu erzielen- übrigens fanden die Schüler die Aufgabenstellung "so leicht wie noch nie"
    Lg, Hermine

  • Zitat

    Enja schrieb am 01.04.2005 13:01:


    Ohne jetzt pauschal "dem Lehrer" die Schuld zuschieben zu wollen, solltest du vielleicht doch einmal deine Methoden überdenken. Irgendetwas klappt doch da nicht. Egal, ob sie jetzt einfach die Panik kriegen oder es wirklich nicht begriffen haben.


    Liebe Enja,
    ich gebe dir prinzipiell Recht. Natürlich ist bei einer schlechten Arbeit der Lehrer erst einmal zur Selbstreflexion aufgerufen.


    Aber hättest du genauer gelesen:


    Zitat


    Denn solche Dinge wie "Je suis du sport" (Ich bin Sport) oder "Je vais du escalade" (Ich gehe vom Klettern") dürften nach langem Üben (ja nicht mal nach kurzem Üben, das ist ein Fall von logischem Nachdenken) einfach nicht passieren und wenn doch, müssten sie halt die Konsequenzen tragen.


    Ich arbeite in fast allen Klassenstufen mit 2-4 Parallelklassen und kann dann schon genauer sehen, was an wem liegt. Und es ist eben so, dass in manchen Klassen weniger Potential da ist als in anderen. Dass man dagegen anarbeitet, ist klar. Aber aus einer schlechten wirst du i.d.R. nie eine gute Klasse machen können.


    [edit]
    Warum korrigierst du die Arbeit nicht auf 3,9 (die eins einfach bei 1-2 Punkten weniger ansetzen); dann haben die Schüler noch ihren Warnschuss und du musst dieses Genehmigungsverfahren nicht über dich ergehen lassen, bei dem dann eventuell noch ein total verfälschter Schnitt herauskommt?!

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Timm, du hast Recht- mit 3,9 sind sie immer noch genug abgeschreckt- ich werd mich mit der Parallelkollegin absprechen und dann muss ich jetzt erstmal eine Wiederholungsphase einlegen.
    Liebe Grüße, Hermine

  • Viel Erfolg und lass uns wissen, wie es ausgegangen ist.


    Gruß


    Timm

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Propagiert wird ja im Moment eigentlich was anderes. Die Ergebnisse sollen vergleichbarer werden. Wenn die Klasse also ein geringeres Potenzial hat, sollte sich das auch in den Noten niederschlagen. Das wäre sonst den Parallelklassen gegenüber unfair.


    Unsere schreiben jetzt ständig Vergleichsarbeiten. Normalerweise fallen die Arbeiten in unserer Klasse normalverteilt aus. Bei den Vergleichsarbeiten haben sie es dagegen schon auf einen Schnitt von 1,4 gebracht, während die beiden Parallelklassen, da schlechter als 4,3 wiederholen mussten. Das bedeutet doch, dass sie den Rest der Zeit ungerecht benotet werden.


    Grüße Enja

  • Schon aus Zeitgründen habe ich von der ersten Arbeit an in "rot" (meintewegen kann man auch in grün korrigieren) korrigiert. So komme ich erst gar nicht in Versuchung, Fehler hinterher nicht mehr als Fehler zu werten oder sonstwas. Ich kenne viele Kollegen, die erst mal in Bleistift korrigieren, um dann zu gucken, was sie tun müssen. Also, wenn ich eine Arbeit konzipiere, habe ich meinen Teil schon erledigt. Jetzt sind die Schüler dran und wenn die lieben Kleinen es nicht gebacken kriegen und ich mit gutem Gewissen in den Spiegel gucken kann, dann fällt eine Arbeit halt mal unterm Strich aus. Basta!! Ich habe doch wahrlich keine Zeit mir stundenlang Gedanken um eine Nachkorrektur zu machen.
    Zu dem Argument "kleine Jahreskraft":
    Ich war gerade ein paar Woche als Vertretungslehrerin an einer HS und gleich die erste E- Arbeit ging daneben. Da ich alles hetan hatte, damit die Schüler eine gute Arbeit hätten schreiben können, bin ich schnurstraks zum Direktor und habe mir die Arbeit genehmigen lassen. Er hat ein paar Fragen gestellt, die ich alle zu seiner Zufriedenheit beantworten konnte und dann hat er seinen Segen gegeben. Als ich aus seinem Zimmer rauskam wurde ich gleich von zwei Kolleginnen abgefangen, die gefragt haben, was ich denn da gemacht hätte. Na, ich habe mir die Arbeit genehmigen lassen. - Was ??? Das hat er ja noch nie gemacht!! - Habt ihr denn schon mal gefragt?? - Öhh .... nööö.
    Hört sich etwas tough an, aber in Wirklichkeit liebe ich natürlich alle meine Schüler und gerade deswegen gibt es kein Gewurschtel. Allerdings treiben sie mich durchaus in den Lehrerwahnsinn. Da gibt man ihnen einen Tipp nach dem anderen und sagt dann mit stolz geschwellter Brust: so, wenn ihr das alles beachtet, kriegt ihr alle ne 2. Frage eines Schülers: Was können wir alles weglassen, damit es für ne vier reicht.
    X(

  • Hallo Hermine,


    an Deinem Bericht gefällt mir zunächst nicht, dass Du nur einen "Jahresvertrag" hast. Da weißt Du doch wahrscheinlich noch gar nicht, ob überhaupt und wie es weitergeht. Vermutlich ist das keine gute Ausgangsbasis für Deine Arbeit.
    Diese sollten mal Deine Oberen lesen.


    Zur Problematik der Klassenarbeit schildere ich Dir zunächst mal die hiesige Regelung in Hessen und meine eigene Praxis - und auch Einschätzung:


    Laut hessischer Verordnung brauchen (nur !) 45 % der erreichbaren Punkte die Untergrenze für "4" zu bilden. Mir ist bei realistischer Aufgabenstellung unter der Hälfte zu wenig und ich habe immer 50 % angesetzt - auch für die Einschätzung meines Lehrer-Erfolges.


    Bei 70 erreichbaren Punkten sind 50 % = 35 Punkte = 4-
    (45 % nur 31,5 P.)


    Dann habe ich mal gelernt und halte es auch für richtig, dass man nicht in gleichmäßigen Schritten von Note zu Note geht. Der Bereich der guten Noten soll kleiner sein als der Bereich der schlechteren Noten.
    "Nach oben muss die Luft dünner werden - nach unten aber breiter!"


    Ich bin ungefähr so vorgegangen:


    0 - 29 % = 30 Prozent-Punkte-Bereich - Note 6
    30 - 49 % = 20 Prozent-Punkte-Bereich - Note 5
    50 - 67 % = 18 Prozent-Punkte-Bereich - Note 4
    68 - 81 % = 14 Prozent-Punkte-Bereich - Note 3
    82 - 94 % = o9 Prozent-Punkte-Bereich - Note 2
    -100 % = o6 Prozent-Punkte-Bereich - Note 1


    Du siehst, die Bereiche werden immer enger zur "1" hin.


    Nach dem Verteilungsschlüssel Deiner Kollegin gib es ja schon bei 57 % und weniger eine "5". Das scheint mir zu hart - genauso wie die "sturen" 7-er Schritte. Ab wann gibt sie denn "6"?
    Und dass bei "Euch" für Fremdsprachen die 50%-Regelung nicht gelten soll, verwundert mich pädagogisch auch sehr !


    In der Variante meiner Prozentabschnitte würde ich bei 70 Punkten = 100 % etwa so verteilen:


    ab 95 % = 67 Punkte - 1
    ab 83 % = 58 Punkte - 2
    ab 68 % = 48 Punkte - 3
    ab 50 % = 35 Punkte - 4
    ab 25 % = 18 Punkte - 5
    unter 18 Punkte - 6


    Schau mal, was das bei Deiner Arbeit ergäbe.
    Grundsätzlich bin ich bereit, ein wenig (!) zu schwanken mit den Grenzen, wenn ich dabei nicht ganz das Prinzip verliere.


    Ich weiß natürlich nicht, ob Du obiges im Prinzip vertreten kannst.


    Ansonsten gehe ich davon aus, dass irgend etwas von seiten der Schule / des Lehrers bei der Klassenarbeit/Schulaufgabe schief gelaufen ist. Zeitdruck? Überfrachtung der 3 Teile in dieser Zeit ? Doch nicht genug "gefestigt" vorher? Ich will gar nicht annehmen, dass Du sie bei der Arbeit verängstigt hast ! Aber es muss irgendeinen von Schulseite beeinflußbaren Grund geben, wenn die Schüler es am Vortag können und bei der Arbeit versagen !


    Du hast öfters das Argument "Logik" gebraucht. Man lernt eine Sprache nicht überwiegend (!) mit Logik, sondern nach der Einsicht durch viel Übung !


    Es kann nicht nur an den Schülern liegen, wenn sie plötzlich nach 20 Monaten Unterricht ein so schlechtes Ergebnis bringen !


    Ich habe mir niemals eine Arbeit "genehmigen" lassen - das hätte ich als Armutszeugnis für meinen Unterricht gewertet.
    Nur einmal bin ich mit einer zu schlecht ausgefallenen Arbeit zurückgekommen und habe den Schülern gleich gesagt, dass da was schief gelaufen ist und wir den Soff noch ein paar Stunden üben müssen - gezielt die bei der Korrektur erkannten Schwachstellen - und die Arbeit dann neu schreiben.
    Ich würde es als "arrogant" empfinden, wenn ich es nur "auf die lieben Kleinen" abschieben würde. Dabei könnte ich nie ein gutes Gewissen haben. So abgehoben über allen eventuellen Einflüssen sollte ein Lehrer nicht stehen !


    Du hast 2 gleiche Fehler zitiert: da ist doch der Gebrauch von "du" oder "faire" nicht sicher gelernt/eingeübt worden.


    Zitat

    ... sind sie immer noch genug abgeschreckt


    Das wäre nie mein Ziel.


    Zitat

    den Kleinen gehörig mal die Meinung geigen


    Das ist unpädagogisch, u.a. weil es Angst macht. Die sprechen dann demnächst so wenig Französisch wie die anderen in der 10.


    Irgerndwo schreibst Du, dass Du den Stoff wiederholen willst. Mach das doch zuerst und lass die Arbeit dann noch mal schreiben.


    Viel Grüße, gemo = Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Die Mama Enja geht nur auf Schülerseite von eventuell mangeldem Potenzial aus - kann das nicht auch eine Frage für die Lehrerseite sein ?


    Vergleichsarbeiten sollen nur "auch" hin und wieder geschrieben werden.


    Und ich bin sicher, man wird aufgrund der Vergleichsarbeiten demnächst darüber reden, dass schlechte Resultate auch schulbedingt sind. Und dort ansetzen.
    Man wird nicht nur Schülerleistung in Vergleich setzen, sondern auch Lehrerleistung unter die Lupe nehmen. Wer da immer schlechte Klassen hat, wird als schlechter Lehrer benannt werden.


    "Aussieben" allein bringt nichts. Bei PISA wird nicht nach der Schulform untersucht, sondern der ganze Geburtsjahrgang.
    Wenn Sie alle in die Hauptschule runtersieben, wird das PISA-Ergebnis nicht besser.


    Jeder Klassenarbeitsschritt unter 3,5 ist zu hinterfragen.


    Was ist davon zu halten, wenn Leiter von Gymnasien bei der Aufnahmefeier schon sagen "Wenn Sie Eltern nicht regelmäßig mit ihrem Kind arbeiten, ist es hier fehl am Platz!" ? Wenig von ihm.


    Was ist davon zu halten, wenn in einer Kleinstadt mit insgesamt 2500 Schülern 7 festetablierte Nachhilfeinstitute plus viele mobile Nachhilfelehrer existieren können ?
    Wenig von den Schulen.


    Sind das nicht eindeutige Symptome von "Krankheit"/Unzulänglichkeit der Schulen ?


    fragt gemo = Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

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