Abstrakte Namenwörter

  • Ich habe am Montag eine Deutschstunde zur Einführung von abstrakten Namenwörtern.
    Bei der Planung ist mir etwas aufgefallen: Ist es so, dass alle abstrakten Namenwörter keine Mehrzahl haben? (Angst, Wut, Trauer, ...) Scheint so zu sein, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich immer zutrifft und möchte den Kindern nichts Falsches erzählen.
    Vielleicht weiß jemand, ob es da wirklich eine Regel dafür gibt?

    • Offizieller Beitrag

    Aber schon bei einem deiner Beispiele ist doch ein Plural möglich:


    Angst - Ängste


    Sonst fällt mir noch ein:


    Gefühl - Gefühle
    Freundschaft - Freundschaften
    Abend - Abende

  • gehören zu den abstrakten Namenwörter nicht auch Wörter für eine Zeit? (so habe ich es zumindest meinen Kindern beigebracht). Und da gilt: der Urlaub, die Urlaube; die Geburt - die Geburten; der Mittag - die Mittage

  • Hallo!


    Inzwischen haben wie die abstrakten NW erfolgreich eingeführt...


    Jetzt hab ich jedoch wieder eine Frage: Ist "Gott" ein abstraktes NW?
    Man kann ihn nicht sehen oder anfassen, man sich ihn nur vorstellen. Aber trotzdem ist er doch so was Ähnliches wie eine Person.
    Ein Schüler hat "Gott" als Beispiel genannt und ich tendiere dazu, das als richtig anzusehen. Bin ich da im Recht?


    LG

  • Hadumot Bussmann, Lexikon der Sprachwissenschaft:


    Abstraktum: Semantisch definierte Klasse von Substantiven mit begrifflicher Bedeutung. A. bezeichnen Vorstellungen (Psyche), Eigenschaften (Faulheit), Beziehungen (Verwandschaft), Konzepte (Idealismus) u.a., aber keine konkreten Objekte.


    Konkretum: Semantisch definierte Klasse von Substantiven mit gegenständlicher Bedeutung. K. werden differenziert in Eigennamen (Chomsky), Gattungsnamen (Mensch, Sprachwissenschaftler), Stoffnamen (Tinte, Blut) und Sammelnamen (Gebirge, Herde).


    Ich würde "Gott" zwischen Eigennamen und Gattungsnamen einordnen, also ein Konkretum. Jedenfalls in der Grundschule. In der Oberstufe würde ich argumentieren, dass es sich um ein aus Vorstellungen abgeleitetes Konzept handelt, insofern ein Abstraktum. Ich fürchte, dass ist eher eine Frage, wie weit die theologische Abstraktionsfähigkeit der Schüler gediehen ist...


    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Ich würde in der Grundschule gar nicht so einen Hype drum machen - sag' ja und fertig - der Schüler hat doch immerhin gut erkannt, worum es geht, für den Rest wär' mir die Zeit zu schade. :P


    Konkreter wird es später ohnehin.

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