Wann und wie seit ihr ins Ausland gegangen?

  • Hallo an alle Fremdsprachenlehrer!!!


    Ich wollte mal fragen, wann ihr während eures Studiums ins Ausland gegangen seid, für wie lange und auf welche Weise (Erasmus, DAAD, PAD etc.)? Ich komme jetzt ins 3. Semester, "musste" aber schon 2x die Uni wechseln und will daher nicht nach dem Grundstudium schon wieder woanders hin. Ich könnte natürlich auch noch gut nach dem 6. Semester ins Ausland, aber irgendwie würde ich jetzt auch gerne mein Studium "durchziehen". An meiner Uni sind 3. Monate Ausland verpflichtend. Was haltet ihr von dem Gedanken, mal während der Semesterferien 3 Monate nach Frankreich zu gehen (und dann halt immer zwischendurch da Praktika machen) und dann erst nach dem 1. StEx als assistante für 1 Schuljahr nach Frankreich? Im Moment finde ich für mich diese Lösung eigentlich ganz gut, weil ich es mir auch noch nicht so gut vorstellen kann, mich schon in naher Zukunft alleine vor eine Klasse zu stellen (außer im Praktikum natürlich)
    Ich wollte einfach mal fragen, was ihr davon haltet...


    Liebe Grüße,


    Moni

  • Hallo Moni,


    ich war nach dem 6. Semester als Assistentin (PAD) in Frankreich. Das habe ich damals so geplant, weil mein Freund gleichzeitig in Amerika war und so haben wir uns nur ein halbes Jahr nicht gesehen. Da mein assistanat schon Ende März zuende war, konnte ich auch zum Sommersemester gleich wieder einsteigen, das war sehr praktisch.
    Diese Art, ein paar Monate in Frankreich zu verbringen kann ich nur weiterempfehlen, mir hat es sprachlich sehr viel gebracht und auch persönlich hab ich viel gelernt.


    Wenn du noch Fragen dazu hast, melde dich.


    Liebe Grüße,
    Lelaina

    Give me a simple life
    With a book by the fire
    A stool to rest my feet on
    And a cushion for my head.

  • Ich war im 7. Semester als Assistante in Frankreich. Da das mit den Semesterferien perfekt geklappt hat, habe ich nur ein Semester versäumt.
    Deine Variante - Semesterferien + Praktika finde ich aber angesichts deiner Studiensituation auch durchaus sinnvoll.

  • Hallo Moni,


    ich war nach der Zwischenprüfung (nach dem 4. Semester) für ein Schuljahr als "assistante" in Frankreich. Das Ganze lief über den PAD und während der Zeit war ich zwar immatrikuliert, aber von der Uni beurlaubt.
    Ich fand das Jahr auf jeden Fall hilfreich für mein weiteres Studium, zum einen sprachlich, denn es ist schon eine Herausforderung, sich mal ein Jahr lang im fremden Land durchgeschlagen zu haben. Der sprachliche Lernzuwachs ist enorm. Zum anderen war das Jahr aber auch beruflich wichtig, denn auch das Unterrichten über ein ganzes Schuljahr lang ist eine zumindest annähernd realistische Erfahrung für die weitere Ausbildung.
    Wenn du nach dem Studium ins Ausland gehst, kannst du die positiven sprachlichen Effekte nicht mehr im gleichen Maße fürs 1. Staatsexamen nutzen, bist aber vielleicht gefestigter, um vor der Klasse zu stehen, was du dir ja, wie du schreibst, noch nicht so vorstellen kannst. Andererseits ist's auch wirklich nicht so schlimm, wenn man da im Assistentenjahr einfach ins kalte Wasser geworfen wird. In der Regel mögen Schüler die Assistenten und du hast es nicht allzu schwer.
    Du schreibst, dass du 3 Monate nach Frankreich gehen willst - was willst du da machen? Ich denke, 3 Monate sind das absolute Minimum, aber wenn du es schaffst, in der Zeit fast ausschließlich in der Landessprache zu sprechen, dann dürfte auch das eine gute Möglichkeit sein.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Würde gerne nach dem Ref als assistant teacher weggehen. Wie lange kann man so einen Auslandsaufenthalt planen? Ist man da auf ein Schuljahr festgelegt oder kann man auch nur 6 Monate gehen? Habt ihr evtl. Links bzw. Internetadressen?


    Danke,
    puppy

    Verzeih Deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen!

  • Zitat

    puppy schrieb am 31.08.2006 19:44:
    Würde gerne nach dem Ref als assistant teacher weggehen. Wie lange kann man so einen Auslandsaufenthalt planen? Ist man da auf ein Schuljahr festgelegt oder kann man auch nur 6 Monate gehen? Habt ihr evtl. Links bzw. Internetadressen?


    Danke,
    puppy


    Hallo puppy,


    hier gibt's Infos und Bewerbungsunterlagen: http://www.kmk.org/pad/fsa_d.htm


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Hab noch was vergessen: grundsätzlich vermittelt der PAD als Fremdsprachensssistenten nur ledige Bewerberinnen und Bewerber!


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Schon mal dankeschön an euch alle für eure Antworten! Dass ich ein Schuljahr als assistante nach Frankreich gehen werde, steht für mich auf jeden Fall schon fest. Und wenn man dadurch wirklich nur 1 Semester "verliert" (ist ja eigentlich eher ne Bereicherung!), kann ich mir ja noch mal überlegen, ob ich das schon während des Studiums mache. ich habe ja zum Glück noch etwas Zeit.
    Wenn ich die Variante mit dem 3monatigen Aufenthalt machen würde, würde ich als "volontaire" zur "Arche" gehen. Das ist eine Einrichtung für geistig Behiderte, die in ganz Frankreich ihre Häuser hat. Man lebt dort als assistante 24h am Tag mit den behinderten Menschen zusammen, begleitet sie zu ihren Werkstäten, hört ihnen zu etc. Ich hatte eigentlich vor, diese Semesterferien da ein Praktikum zu machen, aber dann sind mir noch mehrere Hausarbeiten und ein Umzug dazwischen gekommen. Aber ich denke, dass ich da wirklich nur französisch reden würde, weil da ansonsten nur Franzosen angestellt sind.
    Ich hätte dann doch noch ne Frage zu dem PAD. Ich habe mal gehört, dass man in Frankreich durchaus an mehreren Schule eingesetzt werden kann, die auch nicht unbedingt immer in einer Stadt liegen. Wie macht man das denn dann, wenn man kein Auto hat und es auch keine passenden Busverbindungen gibt???
    Bekommt man als assistante irgendwelches Material für den Unterricht? Da ich Französisch und Religion studiere, habe ich keine Ahnung, wie ich den Schülern Deutsch beibringen könnte... Ich schätze mal, es gibt da vorher irgendwelche Seminare o.ä. wo man das alles erfährt, aber wo ich hier schon mal einige Experten habe, muss ich das auch ausnutzen :D

  • Zitat

    Moni schrieb am 31.08.2006 19:59:
    Ich hätte dann doch noch ne Frage zu dem PAD. Ich habe mal gehört, dass man in Frankreich durchaus an mehreren Schule eingesetzt werden kann, die auch nicht unbedingt immer in einer Stadt liegen. Wie macht man das denn dann, wenn man kein Auto hat und es auch keine passenden Busverbindungen gibt???
    Bekommt man als assistante irgendwelches Material für den Unterricht? Da ich Französisch und Religion studiere, habe ich keine Ahnung, wie ich den Schülern Deutsch beibringen könnte... Ich schätze mal, es gibt da vorher irgendwelche Seminare o.ä. wo man das alles erfährt, aber wo ich hier schon mal einige Experten habe, muss ich das auch ausnutzen :D


    Zunächst bekommst du den schriftlichen Erfahrungsbericht deiner Vorgängerin/deines Vorgängers an der Schule zugeschickt. Daraus kann man schon viel entnehmen. Und du kannst vorab Kontakt zu ihr/ihm aufnehmen. Es gab zu meiner Zeit außerdem ein mehrtägiges Seminar am Anfang des Schuljahres (damals war es in Strasbourg), zu dem alle angehenden Assistenten eingeladen waren und bei dem auch die ehemaligen Assistenten Rede und Antwort standen. Dort bekamen wir auch eine dicke Mappe mit Materialvorschlägen.
    Die Lehrer an meinen beiden Schulen haben mir anfangs viel geholfen und auch bei der Planung assistiert. Zudem hatte meine Vorgängerin in der Schule eine Riesenkiste mit Material hinterlegt, ich brauchte erstmal kaum Neues. Ansonsten ist es eben gut, authentisches Material mit den Schülern zu besprechen, je nach Sprachkenntnissen Bildergeschichten, Zeitungsartikel, Filme, Bücher...


    Was die Entfernungen angeht: Ja, es kann manchmal sein, dass die Schulen weit auseinander liegen, aber wenn du kein Auto hast, werden die Stundenplangestalter darauf Rücksicht nehmen. Du hast ja pro Woche nur 12 Stunden, da kann man den Stundenplan flexibel gestalten und Fahrzeiten einkalkulieren. Allerdings empfehle ich trotz allem ein Auto (wenn du nicht gerade in Paris eingesetzt wirst), denn man ist viel mobiler und kann an den Wochenenden die Umgebung erkunden. Aber das ist natürlich abhängig vom Einsatzort.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Zitat

    Zunächst bekommst du den schriftlichen Erfahrungsbericht deiner Vorgängerin/deines Vorgängers an der Schule zugeschickt. Daraus kann man schon viel entnehmen. Und du kannst vorab Kontakt zu ihr/ihm aufnehmen. Es gab zu meiner Zeit außerdem ein mehrtägiges Seminar am Anfang des Schuljahres (damals war es in Strasbourg), zu dem alle angehenden Assistenten eingeladen waren und bei dem auch die ehemaligen Assistenten Rede und Antwort standen. Dort bekamen wir auch eine dicke Mappe mit Materialvorschlägen.
    Die Lehrer an meinen beiden Schulen haben mir anfangs viel geholfen und auch bei der Planung assistiert. Zudem hatte meine Vorgängerin in der Schule eine Riesenkiste mit Material hinterlegt, ich brauchte erstmal kaum Neues. Ansonsten ist es eben gut, authentisches Material mit den Schülern zu besprechen, je nach Sprachkenntnissen Bildergeschichten, Zeitungsartikel, Filme, Bücher...


    Das hört sich ja schon mal gut an!!! Dann steht man ja doch nicht ganz so hilflos da, wie ich dachte
    Übernimmt man als assistante eigentlich den kompletten Unterricht mehrerer Klassen oder macht man dann nur z.B. eine Stunde pro Woche in einer Klasse? Sind die Fachlehrer dann dabei oder ist man mit der Schülergruppe alleine? Ich kann mich erinnern, dass an meiner Schule die assistant teacher oftmals lange nur hospitiert haben und dann später bei Gruppenarbeiten helfen durften oder AGs angeboten haben.

  • Zitat

    Moni schrieb am 31.08.2006 20:52:
    Übernimmt man als assistante eigentlich den kompletten Unterricht mehrerer Klassen oder macht man dann nur z.B. eine Stunde pro Woche in einer Klasse? Sind die Fachlehrer dann dabei oder ist man mit der Schülergruppe alleine? Ich kann mich erinnern, dass an meiner Schule die assistant teacher oftmals lange nur hospitiert haben und dann später bei Gruppenarbeiten helfen durften oder AGs angeboten haben.


    Ich hatte pro Klasse eine Stunde zusätzlich zu deren normalem Deutschunterricht. Die Lehrer haben mich gefragt, ob sie dabei sein sollen/können und wir haben das dann abhängig von der aktuellen Thematik gemacht. Meist war ich jedoch allein mit den Schülern. Oft habe ich mich auch an die Reihen der Deutschlehrer angehängt, zur Vertiefung oder Ergänzung. Das ist sicher alles individuell zu vereinbaren.


    Hospitiert habe ich nur ganz am Anfang und auch nicht lange. Dafür habe ich später interessehalber in anderen Fächern hospitiert (Mathe, Spanisch, Englisch, Französisch=Muttersprache etc.). Das war sehr interessant.

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Passt zwar nur so halb, aber ich erzähl's trotzdem. :D


    Ich war während der Schulzeit für ein Jahr in Kanada (während der 11. Klasse und konnte danach zum Glück weiter in die 12 gehen).


    Und im Moment bin ich in Südafrika mit einem Austauschprogramm meiner Uni.
    Habe letztes Jahr mein Staatsexamen gemacht. Ich wollte auch nicht während des Studiums weg, zum einen, weil meine Sprachkenntnisse durch Kanada ja bereits ziemlich gut waren und zum anderen, da ich auch mehrfach gewechselt habe und nicht noch mehr Zeit verlieren wollte.
    Mir war allerdings schnell klar, dass ich nach dem 1. Staatsexamen noch mal für ein Jahr weg wollte.
    Hatte mich auch für den PAD Austausch interessiert, bekam da aber leichte Schwierigkeiten, da ich im November fertig wurde und die meisten Programme dort im September beginnen (die haben zwar auch Austausch mit Australien und Neuseeland, die im Januar beginnen, aber da nur sehr wenige Plätze). Durch Zufall bin ich dann auf dieses Kooperationsprojekt meiner Uni mit der Uni hier in Südafrika gestoßen und die Chancen, da genommen zu werden, waren extrem gut, also habe ich mich dafür beworben.


    So könntest du dich auch mal an deiner Uni umhören, ob die auch spezielle Programme haben.
    Über den Koordinator für Erasmus/Sokrates an meinem Fachbereich (müsste es eigentlich überall geben) habe ich außerdem noch von den Sokrates-Programmen gehört: da geht man auch als Assistant teacher weg, kann aber auch nur 3 Monate bleiben (meine ich) und dann auch z.B. nach Skandinavien gehen, was ich damals auch sehr reizvoll fand.


    Ich muss aber sagen, dass ich extrem glücklich bin, jetzt in Südafrika zu sein, denn so erhalte in zum einen Einblick in eine "andere" englische Sprache (z.B. die spezielle südafrikanische Verwendung von "just now" u.ä.) und vor allem Dingen Einblicke in eine wirklich andere Kultur und andere Ansichten auf die Welt (Australien, Neuseeland, Nordamerika wären sich da doch deutlich ähnlicher gewesen).


    Ich würde dir raten, mal rauszufinden, wer eigentlich der Koordinator für Auslandsaufenthalte in deinen Fächern ist (ruhig mal zu beiden Fächern gehen, denn vielleicht ist der eine ja nicht so informiert wie der andere) und rausfinden, welche Optionen es so gibt.


    Grundsätzlich halte ich deine Planung (also drei Monate während des Studiums und dann noch mal ein Jahr nach dem Abschluss) für gut und durchführbar.
    Und glaube mir: so ein Auslandsaufenthalt ist nicht immer einfach, aber es bringt so unglaublich viel, nicht nur für die Sprache, sondern auch für das eigene Selbstbewusstsein und für einen neuen Blick auf das eigene Land.


    Viel Erfolg bei deinen Entscheidungen!

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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