autoritär vs. antiautoritär

  • Ich habe neulich mal wieder ein Interview der eher weniger schlauen Bild-Zeitung mit dem unheimlich schlauen Ulrich Wickert gelesen. Dabei fiel mir ein Satz des Herren ganz besonders auf. Ich weiß jetzt nicht mehr den genauen Wortlaut, aber Herr Wickert äußerte sich u. a. über das Respektverhalten deutscher Schüler. Er meinte, es gäbe "tatsächlich noch Lehrer, die meinen, der beste Freund ihrer Schüler sein zu müssen".


    Wie ist das bei euch so?
    Seid ihr eher antiautoritär oder eher autoritär?


    Grüße

  • Für mich selber kann ich da bisher wenig zu sagen. Ich denke mal ich bin ein "Mittelding" zwischen autoritär und antiautoritär. Außerdem denke ich, ist das auch ein bißchen abhängig von der Klasse / der Gesamtsituation. Manchmal braucht man überhaupt nicht autoritär zu sein und alles läuft "wie am Schnürchen" und alle fühlen sich dabei gut. Ich habe aber auch schon Klassen erlebt, die brauchten einfach eine "strenge Hand" und genaue Anweisungen, weil sie sonst über Tische und Bänke gegangen sind.



    Sehr interessant fand ich eine Beobachtung aus meinem allerersten Schulpraktikum: Der Klassenlehrer ließ sich von seinen Schülern Duzen und auch sonst war der Umgang miteinander sehr locker, aber dennoch sehr respektvoll. Das hat aber seinem Ansehen bzw. seinem Status in der Klasse kein bißchen geschadet - eher im Gegenteil. Die Schüler hatten schon Respekt vor ihm und trotzdem war er eine Art "Vertrauter" für sie, mit dem sie über sämtliche Probleme offen reden konnten. Ich fand das sehr beeindruckend und habe seitdem auch nie wieder ein so gutes Lehrer - Schüler - Verhältnis gesehen.

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