Lilos Lesewelt - und das Schreiben

  • Ich möchte mich an den Lilo -Thread mit einer anderen Frage anhängen: dass das Schreiben sehr viel langsamer vorangeht, als in anderen Fibeln ist mir auch aufgefallen. Auch sowas wie: die Kinder können Blume nicht schreiben, obwohl sie es lesen können, das Schreiben ist für die Kinder tatsächlich reines Nachmalen der Fibelaufgaben (scheint mir zumindest).


    Meine Frage ist erstens, was macht ihr konkret, um das Schreiben zu fördern?
    Ich arbeite nicht mit der Anlauttabelle, das fällt also flach.
    Was schreibt ihr so die Woche über mit euren Erstklässlern (egal ob Lilo-verwender oder nicht).


    Und zweitens würde mich interessieren, welchen Leistungsstand andere erste Klassen in etwa haben. Was können eure schon? (bei uns sind mittlerweile 23 Schiuwochen rum).


    Bin schon gespannt auf die Antworten

  • Ich arbeite nicht mit der Fibel, sondern mit einer etwas modifizierten Form der Konzeptes von Sommer-Stumpenhorst. Ich arbeite einer jahrgangsübergreifenden Eingangzklasse, d.h ich habe 12 Erstklässler, 13 Zweitklässler. Ein Erstklässler hat die Zweiten eingeholt.
    So dass ich jetzt beschreibe, was meine Ersties so können.
    2 Überflieger habe ich, die lesen alles und schreiben alles und sind eigentlich auch halbe Zweitklässler (überspringen geht nur nicht, weil sie so jung sind).
    Dann habe ich 4 ganz junge Kinder, die alle Buchstaben können, alles erlesen, 2 brauchen aber noch viel Zeit und Hilfe, bei zweien gehen kurze Texte. Sie schreiben alles auf, wobei sie noch Vokale weglassen.
    Ein Mädchen ist unmotiviert, sie steht auf der Stufe mit den ganz jungen Kindern, was aber eher eine Einstellungssache ist. Die übrigen Kinder lesen schon gut, schreiben alles, aber natürlich nicht rechtschriftlich, sie sind aber in der Lage, die meisten Laute herauszuhören und aufzuschreiben, wenn ich ihnen vorspreche, können sie alle Laute diskriminieren und identifizieren.

    Beim Lesen ergänze ich die Arbeit mit dem Lesekonditionstraining.
    Von daher : Ist es nicht denkbar, den Ansatz Fröhlers umgekehrt mit der Anlauttabelle zu verbinden? Vorab einen 5 wöchigen Vorkurs, in dem das Abhören von Wörtern geübt wird...., meine Name fängt mit z.B. E an, was noch alles? dann andere Namen fange n mit anderen lauten an, dann Einführung der Anlauttabelle und Übungen zum Auswendiglernen. Danach Verschlüsselung und Entschlüsselug von Lauten. Danach Fibelunterricht , zwischendurch einzelne Angebote zum Verschriftlichen lautgetreuer Wörter/eigener Geschichten.?????


    flip

  • Hallo!


    ICh hab damals bei der Lilo Welt diese Erfahrungen inder Nachmittagsbetreuung gemacht, dass diese 4 Kinder die ich aus der zweiten Klasse hatte und die mit der Lilo gearbeitet haben, einfach auch leichte Wörter nicht schreiben konnten, und zwar auch so im Jänner ... ich selbst kenne das Werk fast garnicht, es hat mich nur ein wenig gewundert, weil die KLasse selbst nur 16 Kinder hatte. Die Lehrerin hat aber hauptsächlich sonst Texte aus dem Buch abmalen lassen, vielleicht lag es auch daran ;)


    LG

  • Zitat

    Original von MagicMoment
    Hallo!


    ICh hab damals bei der Lilo Welt diese Erfahrungen inder Nachmittagsbetreuung gemacht, dass diese 4 Kinder die ich aus der zweiten Klasse hatte und die mit der Lilo gearbeitet haben, einfach auch leichte Wörter nicht schreiben konnten, und zwar auch so im Jänner ... ich selbst kenne das Werk fast garnicht, es hat mich nur ein wenig gewundert, weil die KLasse selbst nur 16 Kinder hatte. Die Lehrerin hat aber hauptsächlich sonst Texte aus dem Buch abmalen lassen, vielleicht lag es auch daran ;)


    LG


    Ja, der Beitrag war es wohl, der mich nachdenklich gestimmt hat, denn ich beobachte das Gleiche, dachte bisher aber, dass es halt jetzt Mitte erste Klasse daran liegt, dass das Lesen so im Vordergrund stand, und dass sich der Rückstand dann irgendwann ausgleichen wird. Aber das scheint nicht der Fall zu sein?


    Nun überlege ich, wie ich da gezielt dagegen anarbeiten könnte :) - meine Schüler sollten am Ende doch möchlichst beides können ;).

  • Zitat

    Original von elefantenflip
    Von daher : Ist es nicht denkbar, den Ansatz Fröhlers umgekehrt mit der Anlauttabelle zu verbinden? Vorab einen 5 wöchigen Vorkurs, in dem das Abhören von Wörtern geübt wird...., meine Name fängt mit z.B. E an, was noch alles? dann andere Namen fange n mit anderen lauten an, dann Einführung der Anlauttabelle und Übungen zum Auswendiglernen. Danach Verschlüsselung und Entschlüsselug von Lauten. Danach Fibelunterricht , zwischendurch einzelne Angebote zum Verschriftlichen lautgetreuer Wörter/eigener Geschichten.?????


    flip


    Die Idee klingt sehr interessant. Hab' im S-Sth-Thread gerade geschrieben, dass ich leider null Ahnung habe von der Methode, aber das könnte man ja ändern *gg*.
    Was schreiben deine Schüler denn? Schaffst du Anlässe, oder sagst du Wörter an, oder was konkret müssen die Schüler denn schreiben?
    Mir kommt immer vor, den Kindern fehlt einfach auch die Motivation. Was sollten sie denn schreiben, und wozu?
    Also manche schreiben zu ihren gemalten Bildern (oder ich sage, dass sie es tun sollen :) ), zwei Kinder haben schon mal ein ganzes Buch verfasst, aber der Gros der Kinder hat irgendwie gar keinen Anlass etwas zu verschriftlichen. Ich habe Wortkärtchen, die sie in ihr Heft schreiben können, und die sie dazu verwenden können Partnerdiktat zu machen, oder alleine üben, sich auswendig zu merken, wie man sie schreibt (lesen, einprägen, umdrehen, schreiben), aber das ist natürlich nur mäßig ansprechend für die Kinder.
    Ansonsten wird nur in der Fibel geschrieben, das tun sie auch verschieden gerne, manche Kinder würden ohne Anweisung nie drin schreiben.

  • Ich mische, es wie gesagt.


    Es gibt freie Schreibaufgaben und gelenkte.


    Zu Beginn gebe ich Wörterbilder vor und die Kinder versuchen sie zu schreiben . Bei Kindern, die Schwierigkeiten haben, schreibe ich unter die Wörter die Anlautbilder , so dass die Kinder quasi nur entschlüsseln.


    Dann gibt es immer wieder Anregungen. Karneval war es ein Bild, Bilderbücher, antzizipierendes Schreiben. Das ganze Schuljahr durch ziehen sich die Loni Geschichten (von der kleinen weißen Ente). Wir gestalten immer eine Seite und schreiben etwas dazu. Manchen Kindern helfe ich, indem ich die Wörter lautiere, die meisten schreiben aber alleine. Ich tippe dann die "ÜBersetzung" ab.


    Parallel dazu gibt es vorgegebene Wörter, die geschrieben werden. z.B. von Leßmann aus dem Diekverlag gibt es ein kleines gelbes Heft (das 3. Heft). Die Kinder arbeiten auch mit dem Schreiblabor.


    Allerdings habe ich mir abgewöhnt, die Texte mit nach Hause zu geben. Die Eltern geraten in Panik. Ich klebe alles in eine "Eigenfibel" und die Kinder bekommen diese nach zwei Jahren mit nach Hause (wir haben eine Schuleingangsklasse). Damit wissen die Eltern, dass es geklappt hat.


    Ich habe mir einen Fundus viele Methoden angeeignet, die ich einfach mische.
    Ich nehme aber auch viel Zeit für Deutsch - für mich ist ein Grund der schlechten Leistungen eben auch, dass wir einfach zu wenig Zeit haben. Da ich Klassenlehrerin bin, kann ich die Gestaltung des Bildes zur Loni Geschichte eben auch dem Kunstunterricht zuschieben.


    flip

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