Deutschübungen für Schülerin 7.Klasse mit Migrationshintergrund

  • Ich habe eine Schülerin, deren Eltern Aussiedler (oder zumindest einen russischen Hintergrund haben) sind und die zwar mit ihrem Kind Deutsch sprechen, aber schlechter als das Kind selber.


    Das Mädchen ist sehr bemüht, aber viele ihrer Texte haken deutlich an ihren Deutschfähigkeiten. Sie verwendet Formulierungen, die es nicht gibt oder falsche Konjunktionen, den falschen Kasus u.ä.


    Ich hatte dem Mädchen bereits Nachhilfe vermittelt, aber das ist von Seiten der Schülerin/der Eltern wohl nach einem Mal eingeschlafen.


    Da die aktuelle KA auch nicht gut ist, möchte ich ein paar Tipps für Lernmaterial geben. Könnt ihr mir gutes DaF-Material empfehlen? (Ich hoffe, dass ich dem Mädchen mit "Deutsch als FREMDsprache" nicht vor den Kopf stoße, aber ihre Fehler sind Fehler, die ein 'Muttersprachler' meiner Beobachtung nach nicht macht, sondern die 'fremdsprachliche' Fehler sind)

  • Hallo,


    an der Bezeichnung sollte es nicht haken: "Deutsch als Zweitsprache" = "Man spricht von Zweitsprache, wenn die L2 zum täglichen Gebrauch überlebensnotwendig ist. Ist sie dies nicht, bezeichnet man die L2 als Fremdsprache." (Wikipedia, "Zweitsprache").


    Sieh ferner hier: http://www.schubert-verlag.de/…1/a1_uebungen_index_z.htm


    Dies sind nette Online-Interaktivübungen von Level A2 bis C2 des GER (gemeinsamer europäischer Referenzrahmen) zur Definition des Sprachstandes. Unter http://www.deutschunddeutlich.de findest Du ferner Materialien. Die Frage ist, ob das so altersgerecht ist. Die Arbeitsblätter mit Bilderchen zum Benennen und Bearbeiten von Gefühlszuständen oder Werkzeuge sind sicherlich brauchbar.


    Viel relevanter ist m. E. die Frage: was soll das Mädchen mit dem Kram, wenn er nicht in Nachhilfe oder lebendigen Unterricht eingebettet ist? Die Eltern können ja mal ein paar Arbeitsblätter durcharbeiten, Du korrigierst, vielleicht checken sie dann, dass ihr Deutsch typisch einwanderungsgemäß ist. ... Nein, das ist natürlich illusorisch. Dennoch glaube ich nicht, dass man daran vorbei kommt, die Eltern noch mal auf die Frage zu stoßen, wie ihr Kind eigentlich mit defizitären Deutschkenntnissen Schulerfolg nach Hause bringen soll.


    Ohne Nachhilfe oder sagen wir mal, ohne Deutsch-als-Zweitsprachen-Unterricht geht es wohl nicht. Du bist der Lehrer. Also die Autorität. Die würde ich vor den Eltern auch darstellen. Soll es bei dem einen Versuch verbleiben? Die Deutschprobleme sind doch normal für den Hintergrund. In meinen Klassen sind 50% der Kids mit Migrationshintergrund, die könnte man glatt mit Mengenrabatt in die nächste Nachhilfeschule als Klassensatz einbuchen. Deutsch als Zweitsprache trifft für die alle zu. Deutsch als Fremdsprache hat keiner von denen, wir leben in einer bilingualen Realität.
    Beste Grüße und Erfolg,
    Christina

  • Es ist für deine Schülerin von Vorteil, wenn die Eltern mit ihr kein Deutsch mehr sprechen, da das Kind unbewusst die falschen Formulierungen der Eltern und ihre Aussprache übernimmt.

    • Offizieller Beitrag

    Bärentreff: Aktenklammer hat doch selbst schon erwähnt, dass der Einfluss der Eltern nicht gut für das Kind ist. Gefragt waren hier in erster Linie Übungen und Tipps für Lernmaterial.


    @AK: Gibt es vielleicht in irgendeiner benachbarten Schule einen Förderkurs für Ausländer? (Ich frag mal, weil wir gerade einen an unserer Schule einrichten)
    Über das Goetheinstitut gibt es auch immer jede Menge guter Materialien, die sie dir auch zuschicken.
    Auch nicht schlecht, aber hier musst du dir die geeignesten Übungen raussuchen:http://www.learn-line.nrw.de/angebote/qualitaetsentwicklung/download/d-textverstehen-m.pdf
    Und das DAF-Portal hat auch eine Menge Übungen, bei denen man sich die besten raussuchen kann: http://www.daf-portal.de/material/index.php
    Liebe Grüße
    Hermine

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

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