Neu hier, Frage an die Sonderpädagogen-Kollegen wg.eigenem Kind Förderschule

  • Hallo!
    Ich bin zum 1. Mal in diesem Forum u.habe den Hinweis auf das Eltern-fragen-Lehrer-Forum zu spät entdeckt. Weil ich ja ein DaF/DaZler bin, bin ich nicht im Schuldienst und habe auch nichts mit AO-SFs usw. zu tun, habe aber mehrere Praktika in Regel(grund)schulen gemacht, daher weiß ich was i.A. so läuft-große Klassen, halbherzige SEP, Riesenchaos.War jedenfalls meine Erfahrung.
    Nichts für ADS- u.ADHSler jedenfalls.Meine Tochter kommt so la la klar, Lehrerin kooperiert leider nicht. Mein Sohn wird nächstes Jahr eingeschult, zeigt im Kiga oppositionelles Trotzverhalten, ist sozialängstlich, wird ausgegrenzt und gemobbt, kooperiert null, malt nicht, bastelt nicht, verweigert beinahe alles. Test nach K-ABC sagt normal intelligent, aber null Ausdauer, impulsiv usw., leichter Dysgrammatismus (reicht nicht für Förderung) , ich denke er hat außerdem Probleme mit der serialen Wahrnehmung. Der Kinderarzt hatte arge Probleme, die Tests durchzuführen, weil Sohnemann nicht kooperiert.

    Kurz: Für die Regelschule sehe ich mehr als schwarz. Die I-Klassen hier haben 25 Kinder, Sonderpäd. nur sporadisch in der Klasse. Ich möchte ihm Schulwechsel ersparen, er hat schon einen Kigawechsel hinter sich und hat sich da in dem kleinen, gut strukturierten (nicht-offenen!!!!) Kiga gut eingelebt. Antrag auf I-Kraft für ihn dort läuft.


    WAS DENKT IHR: Hat er 'Chancen' auf die hiesige Förderschule m.sozialem und emotionalem Schwerpunkt? Das ist etwas bitter formuliert, aber sie macht einen guten Eindruck und ich will nicht, dass er erst regulär eingeschult wird und wenn ihn Lehrer und andere Schüler durchhaben er dann doch wechseln muss.


    Übrigens Regierungsbezirk Detmold.



    ICH WÄRE EUCH SEHR DANkBAR FÜR EINE ANTWORT!!!


    Viele Grüße


    D.B.

  • Unser Votum aufgrund deiner Angaben kann keinesfalls ein sonderpädagogisches Gutachten ersetzen.


    Chancen hat dein Sohn auf alle Fälle auf eine sonderpädagogische Überprüfung. Da werden seine Stärken und Schwächen genauer angeschaut und man kann dann überlegen, ob eine Integrationsklasse oder eine Förderschulklasse der bessere Lernort ist. Das kommt auch auf die infrage kommenden Klassen an - ich würde dir also raten, in der Grundschule und der Förderschule mal zu hospitieren.


    Allgemein kann man sagen, dass ein weniger beeinträchtigtes Kind von einer Integrationsklasse sehr profitieren kann. Die Integrationskraft ist zwar nur wenige Stunden in der Klasse, erstellt aber Förderpläne und Tipps, mit denen die Klassenlehrerin auch in ihrer Abwesenheit arbeiten kann.


    Ein Kind mit stärkeren Einbrüchen ist in einer gut geführten Förderschulklasse besser aufgehoben, weil es nicht durch ständigen Vergleich mit dem, was andere können, entmutigt wird.


    Wie gesagt, ein Gutachten können diese Hinweise nicht ersetzen.


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

  • ... für die Einschätzung, es ist natürlich klar, dass ich hier kein Gutachten erwarte. Ich werde mir demnächst noch eine andere Schule mit GU ansehen und dann den Herbst und die Anmeldungen abwarten sowie den weiteren Verlauf, evtl. weiterführende Diagnostik was das Auditive usw. angeht.


    Die Frage ist für mich halt: Bälle flach halten, Regelschule anmelden und erstmal abwarten oder mit offenen Karten spielen und alles geben, damit es schon vor Schulbeginn zu einem Gutachten kommt.


    Viele plädieren für Ersteres, aber ich denke man muss alle Register ziehen, damit es überhaupt die Chance auf zusätzliche Förderung in der Schule gibt-wollen eben alle sparen. Und bei meinem Sohn sehe ich eben genau das, was du erwähnt hast: Er ist schon jetzt sehr entmutigt, obwohl wir uns alle bemühen (Kiga u.Familie) traut er sich fast nichts zu,verweigert jede kleinere Herausforderung, vergleicht sich ständig mit anderen Kindern- außer die Herausforderung kommt direkt von ihm. Typisch ADHS eben.


    Also, nochmal vielen Dank
    LG


    Francine

  • Schwierig...



    Ist nur euer Kinderarzt dran oder habt ihr auch mal ne umfassende Diagnostik laufen lassen? Die Vestersche in Datteln wäre doch bei euch in der Nähe, oder?


    Da ich auch nichts raten kann, ohne euer Kind und die Schulstruktur bei euch in der Ecke zu kennen, würde ich ihn mal komplett durchchecken lassen (SPZ oder Datteln) und dann auf der Grundlage überlegen, ob ihr einen AO-SF Antrag stellt.
    Im Grunde musst du dir auch jetzt keine Gedanken über den möglichen Förderort machen, sondern das würde im Laufe des Verfahrens die Sonderschulkollegin bzw der Kollege ;) mit euch erörtern.


    Alles Gute, FB



    (und noch meine Antwort als Mutter ;) - habt ihr mal seine Hlaswirbelsäule checken lassen? AD(H)S-ähnliche Probleme können auch hier begründet liegen, Stichwort KISS. Würde ich im Zweifelsfall abklären lassen. Bei Interesse - einfach mal googeln oder hier im Forum suchen, da kommen schon gute Hinweise.)

  • Hallo! Ja, danke für den Tipp. Ich vertraue dem Kinderarzt schon, er hat sich spezialisiert und führt zusammen mit einer Pädagogin auch Elterntrainings nach Aust-Claus durch. Es wurden Fragebögen für Erzieher und Eltern verwendet und K-ABC. Meine Tochter hat übrigens ADS die stille VAriante, da wurde ein HAWIK-TEst verwendet und andere standardisierte Tests.


    Wir mussten halt für den Kiga einen Antrag stellen, das SPZ in Bielefeld hat aber Wartezeiten bis in den HErbst. Und da mein Neffe, meine Tochter, mein Schwiegerpapa und 2 von dessen Geschwistern betroffen sind (haben Tics, sind hyperaktiv, impulsiv bis aggressiv), liegt der Kiarzt wohl richtig...


    Mir machen hauptsächlich das opp. Trotzverhalten, die seriale Wahrnehmungsstrg. und seine schon vorhandene Entmutigung Sorgen. Und das er schwer zu motivieren ist und nicht kooperiert. Ich habe eben Angst, dass er eingeschult wird, dann große Schwiergkeiten hat (graphomotorisch ist er auch schlecht), noch mehr entmutigt wird und total verweigert. Und es dann sowieso zu einem Gutachten kommt.


    Alle raten mir von Förderschulen ab, wenn ich die Idee nur andeute. Mir ist schon klar, dass dort homogen wirklich sozial und emotional schwer(s)t gestörte Kinder aus z.T. völlig zerrütteten Familien zu finden sind, aber ich frage mich eben, ob ich da nicht wenigstens fähige Pädagogen finde die meinem Sohn irgendwie gerecht werden und ihn ermutigen und zugleich Halt und Struktur geben.


    Lg


    Francine

  • Andi lernte ich als 15jährigen in der psychiatrischen Jugendklinik kennen. Seine Laufbahn verdankt er einem angewachsenen Zungenbändchen, wegen dem man ihn praktischerweise im nahegelegenen Kindergarten der Lebenshilfe behielt. Als man ihn gleich an die Schule weiterreichen wollte, war es den Eltern doch zuviel. Andi wurde in kurzer Zeit dreimal getestet: Ergebnis: lernbehindert + normal + geistigbehindert. Nach 9 Jahren aufwendiger "Förderung" war sein IQ auf 0,65 gesenkt. Als ich ihn erneut testete, um herauszufinden, was in ihm steckt, fing er bei ca. 0,95 an mit Dingen nach mir zu werfen, was mich in Kenntnis des Vorangegangenen nicht erstaunte.
    Alle "Förderung", ja, die gesamte Pädagogik wirkt SUGGESTIV und ich finde es hoch erstaunlich, dass SUGGESTION von der Pädagogik wie der Sonderpädagogik geradezu gemieden wird. Ich selbst habe deshalb meine Diplomarbeit über Autosuggestion und Schule (1.wftl Arbeit zum Thema seit 1926) und meine sonderpäd. Hausarbeit über Autosuggestion und Hyperaktivität geschrieben und schließlich in 30 Jahren die neue Ich-kann-Schule daraus entwickelt.
    Die Recherchen dieser 30 Jahre haben mir einen geradezu haarsträubenden, SUGGESTIV WIRKSAMEN, Umgang mit den Talenten, Potentialen, Kräften, Begabungen der Kinder gezeigt.
    Wenn ein Kind in einem Bereich Fehler macht, sprechen wir ihm dort die Stärke ab und fixieren es an eine von uns FESTGESTELLTE SCHWÄCHE. Dies ist ein suggestiv sehr wirksamer Vorgang, eine Konditionierung, die eine gesunde Entwicklung vom Punkt dieser FESTSTELLUNG weg schier unmöglich macht. Deshalb stelle ich Feststellungen grundsätzlich als erstes wieder LOCKER.
    Lehrer sind mit die stärksten SUGGESTOREN in unserer Gesellschaft und sie haben keinen blassen Schimmer davon. Das birgt nicht nur für die Schüler sondern auch für sie selbst ein existentielles Risiko. Mit formalen Maßnahmen versuchen sie oft ganz passable Lösungen, aber durch ihre SUGGESTIVE AUSSTRAHLUNG kehren sie die Wirkung um - und sie merken es nicht. Dann arbeiten sie sich oft bis in die Erschöpfung und ins völlige Ausgebranntsein hinein und bewirken damit genau das Gegenteil von dem, was sie wollen. In Coués Autosuggestion ist das ganz einfach verstehbar als "Gesetz der das Gegegnteil bewirkenden Anstrengung" beschrieben.
    Dort steht auch ein sehr praxiserprobtes Kapitel über Schlafsuggestion. Im Schlaf hat das beschränkte und eitle Bewusstsein Pause und man kann direkt mit dem UNBEWUSSTEN sprechen, der Instanz, die alle unsere Lebensfunktionen steuert.
    In dieser Instanz wirken Seele und geist und auch die haben HUNGER, nicht nur der Körper. So kann ich ihnen alles zusprechen, was sie stark und groß macht: Anerkennung, Störke, Güte, Wachstum, ........ und ich kann diesen Kräften einen klaren, bestimmten Auftrag dazu geben. Die Erfolgsaussichten liegen deutlich über dem in der Pädagogik heute Üblichen und sind reichlich auch in der Wissenschaft berichtet - man muss sich nur danach umschauen.
    Wenn ich gegenüber Deinen Kräften als Feind auftrete, werden sie sich wahrscheinlich nicht unterwerfen, wenn es sich vermeiden lässt. Wenn ich aber der beste Freund Deiner Talente werde und ihnen ihre optimale Entwicklung zuspreche - ermögliche, dann mögen sie mich und folgen mir womöglich lieber als dir. Überlege einmal selbst, wie ich Einfluss gewinne und wie Du Einfluss auf die Kräfte (D)eines Kindes bekommst! Ich brauche mich ja nur fragen, wie ich mich als Talent des Kindes bei der Behandlung fühlen würde, die ich ihm gerade angedeihen lasse. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

  • Ich komme nicht aus dem REgierungsbezirk Detmold, aber arbeite als Sonderpädagogin an einer Grundschule. Ein Kind an einer Grundschule muss schon einiges aushalten: Große Klassen, Lärm, warten können, verzichten können. Nicht immer ist ein weiterer Raum da, in den ein Kind ausweichen kann.
    Ich würde mir an deiner Stelle die Förderschule für emotionale und .... mal in ruhe ansehen. Die, die ich kenne, arbeitet zum Teil mit 6 Kindern pro Klasse. Ideal für ein Kind, das so viel Zuwendung braucht. Aber Vorsicht "Ferndiagnostik" meinerseits nach der Beschreibung.

  • bekommt dein kind schon therapie?welche?
    nimmt sie mph?


    z.th KISS ...da gibt es in bad-salzuflen eine sehr gute osteopatin,meine schwester war dort mit ihrem sohn.
    wenn du magst besorge ich dir die adresse

    mutter 38 jahre 3 kinder(plane studium,besser spät wie nie)

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