• Ich zweifele so sehr an mir...
    Mein Leben lang wollte ich Lehrer sein.
    Mein Leben lang wusste ich, welche Fächer ich studieren und später unterrichten würde...
    Mein Leben lang sehnte ich mich nach dem Studium und dem späteren Berufsleben...


    Jetzt habe ich meinen (sicheren) Job gekündigt, hole im nächsten Schuljahr per 2. Bildungsweg mein Abitur nach und bewerbe mich dann nächstes Jahr im Juli um einen Studienplatz...


    Ob ich als engagierter Deutsch- und Geschichtslehrer zumindest den Hauch einer Chance habe?


    (Ich brauche etwas Zuspruch, weil meine Nerven momentan brach liegen...)

  • Was hast/hattest du denn für einen Job?

  • Ich habe auch eine Bankausbildung und Arbeiten in der Bank hinter mir und auch noch mal ein Lehramtsstudium begonnen. Ich glaube, Beurfswechsel finden heute mehr als frühr statt.


    Und wenn ich deinen Nickname richtig interpretiere, dann bist du 22 Jahre alt - mensch, da steht dir doch noch alles offen! Ich habe auch mit 22 Jahren mit dem Studium begonnen!!


    Schau mal an die Unis, da beginnen viele erst mit Ende 20 ein Lehramtsstudium und haben vorher etwas ganz anderes gemacht....


    Also, nur Mut :) Irgendwas in dir trägt doch diesen Wunsch!!

    Nichts ist unmenschlicher als die gleiche Behandlung von Ungleichen.

  • Danke für die netten Antworten!


    Ich bin 22 jahre alt und trage den Wunsch seit 10 Jahren in mir. Momentan arbeite ich für die Bundesagentur für Arbeit in einem Callcenter. Die Arbeit ist leider monoton und wenig sinnbringend. Man wird am Gängelband gehalten und die Kunden sind meist weder nett, noch sachlich...


    Schüler mögen auch in der Lage sein zu quälen, aber es sind zumindest Jugendliche, die man im besten Fall noch ein wenig formen kann und die einem möglicherweise Respekt entgegen bringen, wenn man den Unterricht ein wenig interessant gestaltet...


    Ich weiß, dass Deutsch- und Geschichtslehrer nicht die besten Chancen haben - das Gegenteil dürfte realistisch sein. Ich hoffe, dass deutschland- und weltweite Mobilität meine Chancen etwas verbessern...

  • Zitat

    Original von teacher86
    Ich weiß, dass Deutsch- und Geschichtslehrer nicht die besten Chancen haben - das Gegenteil dürfte realistisch sein. Ich hoffe, dass deutschland- und weltweite Mobilität meine Chancen etwas verbessern...


    Wenn du mit dem Gedanken spielst, ins Ausland zu gehen, solltest du dich auf DAF (Deutsch als Fremdsprache) spezialisieren - das kann übrigens auch in Deutschland deine Einstellungschancen verbessern.


    Wäre allerdings eine andere Studienkombination für dich soooo undenkbar? Wenn ja, warum?


    nele

  • Nele: nun ja, eine andere Kombination ist für mich aus 3 Gründen nur schwer denkbar:
    1) Ich habe bereits einmal einen vermeintlich sicheren Berufsweg einschlagen, der mich nicht glücklich gemacht hat und mich jetzt zur Kündigung bewogen hat, auch wenn der Beruf zum Broterwerb ok war.


    2) Ich mich leidenschaftlich für die o.g. Kombination interessiere.


    3) Ich mir nichts anderes vorstellen kann, obwohl ich in anderen Gebieten (Mathe, Chemie, Physik, ...) zwar recht gut bin, aber mir nicht vorstellen kann diese Fächer intensiv zu studieren und dann meinen Lebtag lang zu vermitteln...


    Ich fühle mich wie in einem Vakuum. Ich weiß, dass man nicht nur seinen Neigung nachgehen sollte, zumal meine Neigungen scheinbar niemand ökonomisch verwerten kann - andererseits möchte ich nicht schon wieder etwas tun, dass mich in keiner Weise interessiert oder begeistert, weil ich dann (womöglich mit Ende 30) wieder an dem Punkt stehe, dass ich im Beruf unglücklich bin - und schließlich verbringt man die meiste Zeit des Lebens im Bett oder bei der Arbeit...


    *heul* ;(

  • Wer wagt, gewinnt!


    Mach erst einmal Dein Abitur! Das ist ja auf jeden Fall eine sichere Investition in die sichere Zukunft.


    Als ich mit dem Studium begonnen habe, haben mir alle inklusive Arbeitsamt vom Lehramt abgeraten. Letztendlich habe ich direkt eine feste Stelle bekommen...


    Alles Gute!

  • Halli Hallo,
    mir geht es ähnlich wie dir. Ich will später wenn es geht auch als Lehrer arbeiten (Mathe, Physik und Wirtschaft). Ich hatte damals den Studienplatz schon aber wurde auch als Polizist angenommen. Da ich mich von allen habe beeinflussen lassen habe ich den sicheren Job gewählt und zwar den des Polizisten(in dem ja jeder verbeamtet wird) . Mir wurde gesagt als Lehrer hast du kaum Chancen einen Job zu finden und der umstieg von Polizist auf Lehrer sei besser als umgekehrt da man das Beamtentum dann auch als Lehrer sicher bekommt. Aber ich fühle mich jetzt gerade nicht gefordert bzw falsch gefordert und hätte gern mehr aus meinem doch guten Abi gemacht. Und jetzt denke ich mittlerweile wenn man sich richtig dahinter klemmt kann man auch Lehrer werden. Die Noten müssen halt stimmen, aber wenn du das aus Leidenschaft machst dann ist es auch leichter sich dahinter zu klemmen. Und dann schaffst du das auch. Das was man später 30-40 Jahre lang arbeiten will sollte einem auch Spass machen :) also Kopf hoch ich finde deine Entscheidung das Abitur nachzuholen und noch was anderes arbeiten zu wollen super :)


    LG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Teacher,
    wenn du mobil bist, verbessert das deine Chancen schon mal sehr.
    Allerdings würde ich es auch erst langsam angehen lassen und erstmal das Abitur nachmachen.
    Du solltest aber auch bedenken, dass grundsätzliche Flexibilität durchaus eine der Eigenschaften sind, die ein Lehrer mitbringen muss. (Ich hab z.B. auch mal Spanisch als Wahlfach unterrichten müssen, obwohl ich es gerade mal so für den Urlaubsgebrauch kann)
    Außerdem würde ich mich an deiner Stelle erstmal umfassend informieren und unbedingt Praktika machen, mir kommt es nämlich so vor, als würde der Lehrerberuf in letzter Zeit manchmal etwas verklärt. Das mit dem "Schüler formen" kommt wirklich an allerletzter Stelle in unserem Job- und dann auch nur, wenn die Schüler sich formen lassen wollen.
    In Bayern (ich weiß nicht, wie das in anderen Bundesländern ist und zugegebenermaßen ist der Einstieg in Bayern nicht so ganz einfach, wenn du hier nicht studiert hast) würden deine Chancen um ca. 75% steigen, wenn du noch Sozialkunde zu deiner Fächerkombi dazu nehmen würdest. Und Nele hat Recht, DaF bzw. DaZ (Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache) würde deine Chance noch mal beträchtlich steigern.
    Grundsätzlich bist du mit 22 noch recht jung und ich kenne einige, die auch mit Ende 30 noch etwas Neues angefangen haben.
    Halt die Ohren steif!
    Liebe Grüße
    Hermine

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

  • Zitat

    Original von Hermine
    Grundsätzlich bist du mit 22 noch recht jung und ich kenne einige, die auch mit Ende 30 noch etwas Neues angefangen haben.


    Ich habe mit 23 Jahren angefangen zu studieren und mein Referendariat mit 34 (oder waren es 35?) Jahren begonnen.


    Nele

  • Danke für die zahlreichen Antworten! Zunächst denke ich, dass ich mich schon ziemlich genau darüber informiert habe, was Studieninhalte, das Referendariat, die beruflichen Aufgaben/ Perspektiven und die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden betrifft.


    Ich bilde mir auch nicht ein, dass ich als Lehrer ein Messias sein werde, der die Jugendlichen inspiriert oder gar langristig beeinflussen könnte - ich hoffe eigentich eher darauf, meine Leidenschaft für die von mir unterrichteten Fächer ein Stück weit weiter zu geben...


    Wie auch immer. Ich bin froh, dass ein paar unter euch da draußen ebenfalls einen krummlinigen Lebenslauf haben und sich erst später ihrem Ziel annäherten und rotzdem Erfolg hatten. Das macht mir etwas Mut!

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