Rhythmisierung, veränderte Stundentaktung

  • Hi,


    wir sind an unserer Schule (Hauptschule mit Ganztagsangebot) dabei, unseren Schultag neu zu Rhythmisieren. Zur Zeit unterrichten wir schwerpunktmäßig im 45-Minunten-Takt.
    Unser Ziel ist die Einführung einer 60-Minuten-Taktung. Hier spielt vor Allem eine (gehoffte) Verbesserung der Unterrichtskultur, die Entlastung der Schüler (weniger Lehrer- und Fachraumwechsel, weniger Schulmaterialien, wegen weniger Fächern Pro Tag) und weniger Arbeitsbelastung für uns Lehrer (wegen geringerer Anzahl an Lerngruppen und Stundenvorbereitungen pro Tag).


    Gibt es hier jemanden mit konkreten Erfahrungen?
    Vor und Nachteile?
    Dinge an die man unbedingt denken sollte?
    Wie habt ihr das Problem gelöst, dass man 3 und 5 Stündige Fächer schlecht in die 60-Minuten-Taktung umwandeln kann?


    Wir werden im nächsten Schuljahr starten, treten aber jetzt nach den Herbstferien konkret in die Planung ein.


    Ich hoffe auf Anregungen :wink: :wink: :wink:

  • Bei uns (berufsbildende Schule) gibt es zumeist Doppelstunden (ohne 5- Minuten Pause aber einem Ton, der anzeigt, dass 45 Minuten um sind). Fächer mit ungeraden Stundenzahlen werden unter Umständen zweiwöchentlich unterrichtet (also bei 1 Stunde pro Woche haben die Klassen das Fach alle zwei Wochen für eine Doppelstunde).

  • Hallo,


    leider keine praktischen/persönlichen Erfahrungen, habe aber zufällig den link zu einer Schule, die das gemacht hat, vielleicht kann man da mal nachfragen?


    http://www.ge-erft.de/


    Lieben Gruß
    Katta


    (P.S.: Aber ich meine, dazu gab es irgendwann schon mal einen thread hier...? :gruebel: )

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • An "meiner" Schule wird seit mittlerweile vier Jahren im 60-Minuten-Takt unterrichtet und ich finde es sehr positiv (allerdings habe ich nicht viel Erfahrung mit dem 45-Minuten Takt).


    Ein großer Vorteil ist, dass alles ein wenig ruhiger abläuft, weil weniger Klassen- und Lehrerwechsel stattfinden. In 60 Minuten-Stunden hat man mehr Zeit um die Schüler Dinge ausprobieren, präsentieren oder diskutieren zu lassen. Wie soll ich es ausdrücken? Es ist halt etwas "relaxter" weil man in den Stunden nicht so sehr unter Zeitdruck steht.
    Die Schüler müssen sich auch nicht auf so viele unterschidliche Fächer pro Tag einstellen. Das ist gerade für die Kleineren ein Vorteil.


    Ein (wie ich empfinde) Nachteil ist es, dass man als Hauptfachlehrer die Klassen nur noch dreimal pro Woche sieht (aus 4 x 45 Minuten werden 3 x 60 Minuten).


    Für die dreistündigen Fächer(fünfstündige gibt es nicht) ist es bei uns so geregelt, dass sie entweder epochal, also nur im ersten oder zweiten Halbjahr unterrichtet werden und das gegeneinander aufgerechnet wird.
    In manchen Fächern ist es auch möglich, es über die Jahrgangsstufen gegeneinander "aufzurechnen" - Reli ist bei uns so ein Fall. Es wird in allen Jahrgangsstufen zweistündig (á 60 Minuten) unterrichtet aber weil das eigentlich zu viel Unterrichtszeit in diesem Fach ist, fällt es in einer Jahrgangsstufe (bei uns 8.) ganz weg.
    Einige Fächer haben in verschiedenen Jahrgangsstufen auch einen unterschiedlichen Stellenwert und werden z.B. in Jahrgang fünf zweistündig, in Jahrgang sechs dafür dreistündig unterrichtet. Innerhalb der Doppeljahrgänge 5/6, 7/8 und 9/10 hat man da sehr viel Spielraum.

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