Mathe mit Einstern

  • Ich verwende das erste Mal Einstern in Klasse 2 und 3 (jahrgangsübergreifende Klasse). In Klasse 1 war noch alles gut, aber in 2 und 3 erscheint mir die Aufgabenmenge unnötig. Wiedermal versuchen die Autoren die Kinder an unterschiedlichste Rechenwege heranzuführen (Zahlenstrahl, Zahlensymbole, Zahlentafel, Rechendreieck,...) so dass sich die Dötzen mehr den Kopf an der Frage "Was könnte der Autor von mir wollen?" als am reinen rechnen zerbrechen. In den fünf Mathestunden pro Woche ist an ein bewältigen der Seitenanzahlen in einem Schuljahr nicht zu denken. (auch nicht, wenn man nur die Pflichtseiten bearbeitet)


    Was für Erfahrungen habt ihr? Welcher Lehrgang ist besser?

  • Habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir haben Einstern im 1. und 2. Schuljahr benutzt. Im zweiten Schuljahr waren wir nicht mehr so begeistert davon. Im dritten Schuljahr haben wir daher Welt der Zahl benutzt. Ein anderer Kollege hat Lollipop genutzt. Beide sind wir zufrieden.
    Yogibär

  • Wir arbeiten auch mit dem Einstern, ich habe ein 3 und ähnliche Erfahrung bzgl. der Stoffmenge gemacht. Aber meine Kollegin aus der 4 meinte, dass man es locker schafft in der 4 Inhalte aus der 3 nachzuholen (z.B. die Größen) - in der 4 ist der Einstern wohl nicht mehr so vollgepackt!
    Grüße

  • ich habe auch ein drittes Schuljahr und ich arbeite ebenfalls mit Einstern.
    Ich hatte keine Wahl... ich musste Einstern nehmen.
    Wir sind jetzt gerade mit dem zweiten Band durch... und beginnen den dritten Band.
    Ich muss aber auch sagen, dass wir nicht direkt am ersten Schultag mit Einstern begonnen habe, da Einstern keine Wiederholungsphase bietet... aber mir diese Phaser wichtig war.
    Das sind immerhin Kinder, die aus drei Eingangsklassen zusammengemischt wurden, so dass ich wenigstens mal kurz für alle den Stoff der zweiten Klasse wiederholt habe.
    Wir haben kurz vor den Herbstferien mit Einstern begonnen und haben jetzt zwei Hefte durch. Meine Klasse ist eigentlich leistungsstark aber ich habe schon manchmal Panik, dass wir nicht den kompletten Einstern schaffen.
    Wir sind der erste Jahrgang nach den Eingangsklassen, der mit Einstern arbeitet, so dass ich auch nicht auf Erfahrung der Lehrerinnen der vierten Klassen zurückgreifen kann.


    Aber auch mir missfällt dieser ständige Wechsel der Rechenwege. Dauernd muss man wieder einen anderen Rechenweg erklären... muss klären, was man nun wohin schreibt... wie Tim rechnet, wie Anne rechnet, wie Ali rechnet, wie Lisa rechnet... und die Kinder müssen optimalerweise jeweils die Logik der verschiedenen Rechenwege begreifen, um sich dann zu entscheiden, welchen eigenen Rechenweg sie denn bevorzugen.
    Das überfordert die schwachen Schüler heillos... ihnen gibt man am besten einen Rechenweg vor... erklärt den... und die rechnen dann dankbar damit.


    Aber da bin ich ja schon mal einerseits froh, dass Brotkopfs Kollegen der vierten Klassen uns da alle beruhigen können... ;) ... und andererseits macht es mich nachdenklich, dass so viele den Einstern niur für die Eingangsstufen geeignet halten.


    ich finde ihn bis jetzt übrigens nicht mal schlecht... man kann hervorragend den Wochenplan damit machen, denn das selbständige Arbeiten klappt damit tatsächlich sehr gut und das sind die Kinder ja aus den Eingangsklassen gewöhnt...
    Aber fragt mich mal in anderthalb Jahren... dann habe ich auch Einstern Vier hinter mir... ;)

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Danke erstmal für eure Antworten. Calliope: Wir sind in der Mitte von Band 2 angelangt... Aber ich habe auch nie Zeit, es den Kindern zu erklären. Meine Zeit reicht nur, ihnen zuzurufen: "Findet es selbst heraus!!! Helft euch gegenseitig!!!" und dann eile ich zu den Kleinen. Kollegen von mir haben die Aufgaben in den Weihnachtsferien rigeros zusammengestrichen, muss ich aber noch abschreiben. Ich habe bisher nur die Tests (von Bd. 2) gekürzt, denn sechs Tests erschienen mir einfach zu viel pro Band.

  • Oh... man soll alle Tests schreiben?
    Das haben wir nie gemacht.
    Meine Kollegin und ich haben immer wenn wir dachten... ooooh, wir sollten mal wieder einen Test schreiben... uns hingesetzt und aus den Tests, die Einstern so vorschlägt, uns immer einen Test zusammengebastelt, den wir als passend ampfunden haben.
    Wir haben die Tests also nie abgearbeitet, sondern sie mehr als Vorschläge gesehen und die dann kreativ verwertet. 8)


    Gebt ihr die Tests den Kindern eigentlich mit nach Hause?
    da wird bei uns so eine Geheimniskrämerei drum betrieben, wie mit den Diagnosediktaten.
    Die Kinder bekommen die Tests zu sehen... aber nicht mit nach Hause... die Eltern können jederzeit Einsicht verlangen und den Test sehen... aber eben in der Schule.
    Und die Kinder bekommen nur so einen Zettel mit nach Hause auf dem die Note steht und der dann unterschrieben werden muss.


    Ich persönlich verstehe das ja noch so gerade bei den Diagnosediktaten... obwohl ich auch da so meine Meinung habe... aber bei den Mathetests finde ich das etwas übertrieben.


    Im Zahlenbuch werden ja auch die Tests geschrieben, die das Zahlenbuch so vorgibt... und die habe ich immer mit nach Hause gegeben.
    ich finde das wesentlich besser für alle Beteiligten.
    Für die Eltern ist es transparenter... und für mich vermeide ich so Papierkram und Archivierungspflicht.

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  • Genauso wie du haben wir unsere Tests auch zusammengeschrieben. Nur im Voraus. Auch so zusammengetuckert (cut and paste Version 1.0 mit Schere und Kleber :-)). Dabei haben wir dann auch gemerkt, wie umfangreich die Hersteller sich das denken (jawolebendiedenn???).


    Ich gebe alle Tests mit nach Hause und bekomme sie am Folgetag unterschrieben zurück. Hat immer geklappt. Wenn das mal nicht gehen würde, würde ich mir den Test des betreffenden Elternhauses vorher kopieren. Bei uns ist es sogar so, dass alle Kinder ihren Test zu unterschiedlichen Zeiten schreiben (halt immer jeder dann, wann er so weit ist). Also eigentlich könnten die ihre Kumpels fragen, was vorkommt. Aber darauf sind sie noch nicht gekommen und die Eltern haben es auch nicht gefördert. Darüber habe ich aber auch mit ihnen geredet, dass es keinen Sinn machen würde, ihren Kindern Zahlen auswendig einzubimmsen. Die Grundfertigkeit muss das Kind erlangen und den Eltern muss ich dann nur teilweise beibringen, das Leid ihren Kindes auszuhalten ohne es ihm abzunehmen (ich sag dann immer "weiterlieben, einfach weiterlieben, obwohl es Mathe nicht kann.").

  • Ich habe heute mit meiner Kollegin auch über eure Eindrücke zum Einstern gesprochen.
    Wir haben hier ein bisschen mehr Druck, weil wir im Mai die Vergleichsarbeiten schreiben... alle dritten Klassen in NRW müssen das.Und da sollen die Schüler ja möglichst alles wissen, was da verlangt wird. Da kann man nicht trödeln... da sagen wir nicht... ach, was im Dritten nicht geht, das machen wir eben im Vierten... sondern da hetzen wir durch den Einstern, damit wir auch ja alles durchgenommen haben bis dahin.
    Mag sein, dass wir deshalb anderen Druck haben.
    Die Richtlinien helfen uns da nicht, da die bei uns so schwammig immer vom dritten und vierten Schuljahr als Einheit sprechen... aber niemals konkret sagen, was genau die Kinder im dritten Schuljahr als Lernziele haben... wir aber trotzdem die Vergleichsarbeiten im dritten Schuljahr schreiben müssen.


    Das ist natürlich nicht direkt speziell zu Einstern, das gilt ja auch für Deutsch.


    Aber noch was speziell zu Einstern im dritten Schuljahr.
    Lasst ihr eure Schüler in ihrem eigenen Tempo da rechnen und arbeiten?
    Wie organisiert ihr das bei Jahrgangsklassen?
    In der Eiingangsstufe hat jedes Kind in seinem Tempo gerechnet... aber da hatte man ja auch nur so 12 Kinder in einem Jahrgang.... und nur 24 Kinder in einer Klasse.
    ich habe ja 30 Kinder in meiner Klasse und kann mir echt nicht vorstellen, dass da jeder ganz individuell arbeitet... und zu anderen Zeiten seine Arbeit schreibt.
    ich halte meine Kinder übrigens für sehr pfiffig, was Weitergabe von Aufgaben und so anbelangt... die sagen sich gegenseitig vor.
    Die sind ja jetzt schon Weltmeister im Abgucken. 8)


    ich habe den Einstern also als eine Art Wochenplan eingeteilt... indem ich den Arbeitsplan entsprechend für alle gekennzeichnet habe.
    das Wochenziel ist immer markiert... und für schwache, oder langsame oder unorganisierte Kinder habe ich sogar noch Tagesziele vorgegeben, die Pflicht sind.
    Die Sternchen-Seiten sind nur dann Pflicht, wenn man schneller fertig ist... dann MÜSSEN die bearbeitet werden. Wer Mühe hat, überhaupt im Plan zu bleiben, der lässt die Sternchenseiten weg.
    Da können die Kinder immer noch ziemlich individuell arbeiten und sind am Ende einer solchen Woche... oder einer Einheit... dann immer mal wieder auf demselben Stand.... und ich behalte den Überblick.
    damit komme ich gut zurecht.

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  • Kurzer Bericht... wir haben nach den Weihnachtsferiien mit Einstern Band 3 angefangen... und haben die schriftliche Addition so gut wie fertig.
    Himmel... meine Schüler rasen da nur so durch.
    Aber schriftliche Addition ist ja auch ein Thema, dass Eltern gut vorbereiten... :rolleyes: ... die Hälfte meiner Schüler konnte das schon.
    Selbstverständlich nicht nach Einstern-Methode... aber die Schüler konnten schriftlich addieren.
    Jetzt wird noch geübt... gefestigt... ich habe einen extra-Wochenplan dazu gemacht... aber dann sind wir schon im zweiten Teil des Heftes... bei der Uhrzeit.

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