Hilfe, Mädchen macht in die Hose

  • Hallo!


    Ich erhoffe mir euren Rat. Ein Mädchen meiner 1.Klasse kotet sich regelmäßig ein, jeden Tag mindestens einmal (es ist eine "normale" Klasse).
    Seit den Weihnachtsferien trägt sie nicht nur aus Hygienegründen eine Windel. Aber das riecht natürlich auch irgendwann. Richtig sauber kann sie es alleine ja auch nicht machen. Manchmal kommt dann die Oma, da die Eltern arbeiten, aber die ist nicht immer zu erreichen. Eine Schulbegleitung zu beantragen ist wohl nicht so einfach laut Schulleitung.
    In zwei Monaten wollen wir eine Lesenacht in der Schule machen, unter diesen Umständen kann das Kind auf keinen Fall ohne Eltern übernachten. Dadurch gerät sie nur wieder in eine Sonderrolle, die hat sie eh schon, aber man muss das ja auch nicht forcieren.
    Ich frage mich nur, ob man wirklich nicht mehr tun kann und ob das Kind bei uns richtig aufgehoben ist.

  • Das klingt, als wäret ihr mit den Eltern noch gar nicht über die Problematik im Gespräch. Das sollte m.E. als erstes passieren. Oma würde mir da nicht reichen.

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

  • Ein Kind das sich einkotet sollte dringend eine Schulbegleitung bekommen , finde ich, aus hygienischen Gründen. Das würde ich sofort versuchen zu beantragen, egal wie die Entscheidung danach fällt.
    Bei uns gibt es eine Schulbegleitung für ein Kind, das einen künstlichen Darmausgang hat und das stinkt nicht (!!!) und fällt auch sonst nicht auf. Dieses Kind hat den ganzen Tag eine Schulbegleitung.
    Vielleicht sollten die Eltern auch psychologischen Rat ausprobieren.


    Alles schwierig....


    Hoffe, deine Situation bessert sich bald.


    Liebe Grüße


    Debbie

  • ... da schließe ich mich Debbie an. Ich finde auch, dass dieses Kind eine Schulbegleitung benötigt. Auch wenn das vielleicht nicht einfach ist, aber das muss man doch trotzdem versuchen!
    Hat das Einkoten denn organische Gründe oder ist die Ursache psychisch? Inwiefern sind die Eltern denn nicht kooperativ? Haben sie schon soviel unternommen und nichts hat gefruchtet und haben darum wenig Interesse daran, sich mit dem Thema (schulisch) auseinanderzusetzen? Oder kümmern sie sich generell eher nicht so?
    LG

  • Vielen Dank für eure Antworten. Die Eltern zeigen sich insofern nicht kooperativ, dass sie das Problem als nicht so schwerwiegend ansehen und meinen das Wechselkleidung reicht. Sie sind aber schon in Behandlung, da es sich wohl um ein psychisches Problem handelt, zeigt sich eine Verbesserung nur nicht so schnell. Ich glaube auch, dass die Eltern selbst schon ein bisschen gefrustet sind, da sie schon einiges probiert haben und bisher keine Besserung eintrat.
    Wo kann ich denn eine Schulbegleitung beantragen, die Schulleitung hält das nämlich nicht für angebracht.

  • In der Regel ist es so, dass die Eltern/ Erziehungsberechtigten einen Schulbegleiter beantragen. Diese Schulbegleiter sind ja in der Regel dafür zuständig, einem körperlich, aber auch geistig oder seelisch behindertem Kind dabei zu helfen, den Schulalltag zu meistern und behinderungsbedingte Schwierigkeiten auszugleichen. Das gilt eben auch bei psychischen Problemen (seelische Behinderung).
    Das genaue Vorgehen kenne ich nicht, ich würde aber jetzt mal vermuten, dass ein psychologisches Gutachten verfasst werden müsste, in dem eine Schulbegleitung für nötig erachtet wird. Dann müssten sich die Eltern an das Jugend- oder Sozialamt wenden, die im Normalfall dafür zuständig sind.
    Vemutlich wird das aber länger dauern und dir für die anstehende Lesenacht nicht viel nützen... Das ist wirklich schade, besonders, wenn die Eltern nicht so richtig mitspielen...
    Ich drück die Daumen, dass sich irgendeine Lösung findet, die allen Seiten gerecht wird!

  • Für einen Schüler in meiner Klasse haben wir (Lehrer) gerade eingefordert, dass er eine Begleitung bekommt.
    Organisieren müssen das die Eltern, ich habe nur einen Bericht geschrieben, warum ich eine Begleitung wünsche und wenn ja, in welchen Stunden bzw. wann. Der Rektor hat diesen Bericht dann gelesen und regelt die Sache nun mit den kooperativen Eltern.
    Bis wir die Betreuung haben, ist angedacht, dass das Kind nur wenige Stunden in die Schule kommt- dies wird aber erst in der bevorstehenden Klassenkonferenz mit den Eltern thematisiert.

    am ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das ende (oscar wilde)

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