Diagnosediktat: Null Fehler - Abschreibtext: Acht Fehler

  • Die Sommer-Stumpenhorst-Methode habe ich vor zwei Jahren an der Schule kennengelernt, an der ich nun seitdem bin.
    Das ist Schulprinzip... so wird da gelehrt.
    ich bin nicht überzeugt davon... aber was soll ich mich gegen die alten Kollegen stellen... ich kann mich an alles gewöhnen und habe mich eingearbeitet.


    Nun gibt es aber einen Punkt, den ich echt nicht verstehe... und den mir meine Kollegen nicht nur nicht erklären können... sondern auch abstreiten, dass es ist, wie es ist.


    Ich arbeite seit zwei Jahren damit... und mache zum Beispiel Diagnosediktate... ungeübt und unangekündigt... um festzustellen, was die Kinder können, und in welchem Bereich sie Schwierigkeiten haben.
    Dabei stellt sich heraus, dass so 10 Kinder meiner Klasse gar keine Schwierigkeiten haben... sie haben fast immer Null Fehler in diesem Diktat... weitere fünf bis acht Kinder haben nur einen Fehler.
    Leistungsstarke Klasse... alles prima.


    Lasse ich aber die Kinder einen Abschreibtext schreiben, erkenne ich die Klasse nicht wieder. Auch die Kinder, die das Diagnosediktat fehlerfrei schreiben können, hauen in den Abschreibtext völlig unnötige Fehler rein. Dabei können sie jedes Wort vergleichen...


    Ich habe die Kinder gefragt, woran es liegt... die sagen...
    Frau caliope, du diktierst das so schön,. Wenn wir deine Stimme hören, dann können wir fehlerfrei schreiben.
    Aber ihr sprecht euch den Abschreibtext doch auch or... da hört ihr den Text doch auch.
    Das ist nicht dasselbe!
    da war meine Klasse sich einig.


    Meine Kollegen, die an unserer Schule die Sommer-Stumpenhorst-Fachleute sind, sagen... das stimmt nicht. das geht so nicht. Normalerweise sind Abschreibtexte mit weniger Fehlern versehen als Diagnosediktate Das ist Zufall, dass es in meiner Klasse so merkwürdig ausfällt. Hat meine Klasse also ein kollektives Konzentrationsproblem bei Abschreibtexten? Das sie bei Diagnosediktaten nicht hat?


    Ich würde ja auch an Zufall glaube, wenn es nur einmal so gewesen wäre.
    Aber das ist seit zwei Jahren in meiner Klasse durchgängig so.


    Wie läuft das bei euch... im dritten und vierten Schuljahr...
    Ist das bei euch auch so? Oder ist meine Klasse echt merkwürdig?

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Hallo Caliope!
    Ich mache auch oft die Beobachtung, dass die Kinder in Diagnosediktaten besser sind als z.B. in ihren eigenen Texten. Bei den Diagnosediktaten strengen sich die Kinder immer besonders an, weil sie wissen, es geht darum, z.B. einen Lernbereich abzuschließen, um in den nächsten zu wechseln. Und ich finde, sie sind auch ne Spur konzentrierter. Was mir bei meinen auch auffiel war, dass sie gar nicht mehr die Stellen, wo sie z.B. etwas anderes schreiben als sie sprechen, markiert haben. Darauf muss man sie immer wieder aufmerksam machen und es ggf. nochmal gezielt mit ihnen üben. Ich hab die Erfahrung gemacht, sobald sie wieder konzentrierter diese Stellen markieren, machen sie auch wieder keine Fehler.
    Falls du eine vierte Klasse hast, würden sich auch die Diagnosetexte für die Sekundarstufe anbieten, die kann man auch prima in der 4. Klasse benutzen und die liefern nochmal ein differenzierteres Bild.
    LG Rotti

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