große Defizite in der Motorik - Eltern beraten?

  • Hallo Forum :)


    Die Schrift einer Schülerin (Kl. 2) macht mir große Sorgen. Sie hält die Liniatur nicht ein, schreibt einige Buchstaben und Zahlen spiegelverkehrt, schreibt immer noch Großbuchstaben im Wort, hält keine Wortgrenzen ein.
    Sie arbeitet bei Schreibübungen sehr zügig und meiner Beobachtung nach oft ungenau dh. sie legt scheinbar keinen Wert auf "Ordnung" in ihrer Schrift. Ab und zu sehe ich sie mal eine Reihe selbst ausradieren (das dann auch nur halbherzig) und dann wird drübergeschrieben. Extra Schreibübungen gelingen ihr mit viel Mühe relativ sauber, aber auch nur bei den ersten Buchstaben - dann tanzen sie wieder "aus der Reihe".
    Sie schreibt übrigens sehr gerne, auch frei.


    Auch generell wirkt sie schluderig. Ihr Material ist oftmals "verschwunden", sie läuft mit offener Jacke auf dem Schulhof und braucht im Sportunterricht ewig um sich umzuziehen, weil sie lieber mit den Mädels quatscht. Sie träumt oft im Unterricht.Sie ist übrigens Linkshänder.


    Nun bekommt sie schon seit einem halben Jahr Ergotherapie, obwohl der Kinderarzt meinte in der Feinmotorik läge sie nicht auffällig weit zurück. Erfolge sehe ich minimale, die Therapie geht weiter aber die Mutter fragt mich (und sich) natürlich ob das das Richtige ist.


    Nun meine Frage:
    Wie kann ich die Eltern beraten - wo können sie sich konkret Hilfe holen?


    Wer ist "Arzt für Feinmotorik"?


    Grüße
    Saphi

  • Hallo,
    helfen kann ich nicht, nur sagen, dass ich auch so einen Schüler habe und auch schon öfter hatte. Meiner Erfahrung nach bringt Ergotherapie rein gar nichts, zumindest konnte ich da noch nie Erfolge oder Veränderungen feststellen, die sich auf das schulische Lernen auswirken. Was ich den Eltern raten soll, weiß ich auch nicht so genau. Ich bin genauso interessiert wie du.
    Alema

  • Für mich hört sich das nicht nach einem vorrangig motorischen Problem an, sondern vielmehr nach mangelnder Anstrengungsbereitschaft und/ oder Konzentrationsvermögen. Wegen der Rechts-links-Schwäche ist die Ergo schon der richtige Ansatz, da ist sie auch in punkto Feinmotorik gut aufgehoben. Was meint denn die Therapeutin dazu?


    Auffälliger finde ich diese generelle Schludrigkeit, die du beschreibst. Ich würde hier ansetzen, und zwar zuallererst über positive Verstärkung. Das Kind bekommt ein Wochenziel (z.B.: Ich halte meinen Platz in Ordnung.), dass dann am Ende gemeinsam reflektiert und ggf. belohnt wird. Parallel könnte man das Konzentrationsvermögen beim Kinderarzt ansprechen, der kann dann weiterhelfen. Alternativ gibt es meist lokale Anlaufstellen, sowohl kirchlich als auch öffentlich, die man ansprechen kann.


    Gruß
    Britta

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