Macbeth banquet scene

  • Hallo an alle!
    ich habe mir schon einige Beiträge angeschaut und war begeistert von vielen Ideen, also dachte ich probier ich mein Glück mal :D
    Ich bin momentan in einem 12er LK Macbeth am unterrichten und werde bei meiner LP bei der Banquet scene angekommen sein. Ich hatte gedacht, dass unter allen möglichen szenen diese für eine LP am meisten bieten würde, meine fachlehrerin meinte das ebenfalls. als ich heute aber mal ( LP ist in 3 wochen) genauer reingeschaut hab, hab ich ein wenig panik bekommen weil die Szene ewig lang ist.
    habt ihr irgendwelche Ideen, worauf man den Fokus legen könnte?
    Ich dachte vielleicht an Macbeth's Verhalten, wobei sich das ja über die ganze Szene erstreckt.. und somit so ewig lang ist
    dann hab ich gedacht ob ich irgendwie vorentlasten kann und mit dieser szene bereits in der vorherigen stunde anfangen, wobei ich dann immer Bedenken haben, dass das möglicherweise die LP stunde irgendwie negativ beeinflussen könnte.
    Ich würd mich riesig über eure vorschläge freuen und wär euch dankbar!!! liebe grüße, ker

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie "Macbeths Verhalten" ist ja noch kein Lernziel sondern etwas, was man rein deskriptiv erfassen kann - und ein gescheites Lernziel braucht eine gute Stunde unbedingt. Von da aus wird dann geplant. Das ist dann auch eigentlich kein Problem: wenn man weiß, was die Schüler erkennen sollen, dann schließt sich die Methdoenwahl und der Fokus, den man in der Szene setzt, quasi automatisch an.


    Was für wichtige Erkenntnisse stecken denn in der banquet scene, deiner Meinung nach? Also was kann man an "Macbeths Verhalten" erkennen, das sich als vernünftiges Lernziel formulieren ließe?


    Reine Verhaltensbeschreibung ist bei Shakespeare / allen Dramen immer Quark. Die Figuren verhalten sich ja aus gutem Grund. Den wiederum kann man dramentechnisch, psychologisch (charakterimmanent), epochenbezogen und so weiter fassen.


    Also nochmal: was ist das zentrale Lernziel?


    Beispiele wären "Die Schüler sollen erkennen, dass es sich hier um den Höhepunkt des Stückes handelt." (Woran erkenne sie das / an welchen Kriterien? Wie sollen sie es sich erarbeiten? Wie dann präsentieren?)


    oder: "Die Schüler sollenerkennen, dass Macbeths Verhalten einerseits von bereits einsetzendem Wahnsinn (sieht Banquos Geist, aus Schuldgefühlen) und andererseits klarem, strategischem Verstand (clevere Manipulation der beiden Mörder) geprägt ist. (Das führt dann in der Konsequenz zur "Schuldfähigkeitsdebatte"). Das kann man ganz gut in anteiliger Arbeit herausfuddeln. Also die einen beschäftigen sich mit dem langsam irre werdenden Macbeth und die anderen mit dem, der noch perfekt funktioniert.


    oder: "Balance of Power" Die Schüler sollen die Veränderung in der Beziehung von LadyM und M verstehen - wer kontrolliert jetzt wen? Und wie? Kann man den irren König überhaupt noch kontrollieren? Geht auch gut mit kreativen Aufträgen (Gedanken der jew. Person während sich die Szene entfaltet o.ä.).


    Es gibt noch mehr, was die Szene hergibt.


    Natürlich kann man die eh nicht erst in der Stunde lesen lassen. Normalerweise liest man ein Drama ja auch nicht Fitzelchen für Fitzelchen, sondern lässt mehr oder weniger am Stück lesen und guckt sich dann schon Gelesenes (aber noch lange nicht Begriffenes) genauer an.


    In der Stunde vorher kann man dann erstmal grobes Verständnis machen und dann an einem der og Lernziele (oder ähnlichen) konkret arbeiten.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Liebe Meike,
    vieln lieben dank für deine sehr hilfreiche Rückmeldung. Ich habe jetzt Sekundärliteratur umgewälzt und verschieden Stundenvorschläge. Ich denke, dass im Himblick auf die Zugänglichkeit für die S und der Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung der moralische Aspekt im Zentrum der stunde stehen sollte. Hier würde sich dann auch im Transfer die Möglichkeit geben dies auf die Lebenswelt der S zu übertragen.
    aspekte die in dieser Sezen diesbezüglich enthalten sind wären ja: shows chaos and inner turmoil within MB as the gult from his past crimes tears away his conscience; weighjt of carrying all the guilt + remorse takes a hold on his mental state; vsion = subjective projection of his own guilty conscience; host brings out the magnitude of his crime and awareness of it; B's revenge-> qucikens the rpocess of the ruler's moral + mental decline; mental tortures -> anything but unscrupulous criminal that he nevertheless is in his deeds; allzusammenfassend: III,4 : consequence of Mb's murderous actions altogehter.
    Ich sehe nur ein Problem darin. Und zwar wurde vom Seminar betont, dass es wichtig ist, den Fokus auf kurze Textpassagen zu legen, dh folglich
    nicht die Szene als ganze, was doch aber leider der Fall wäre wenn ich die S die moralische Entwicklung ( mit Zeilen 146-170 als Abschluss) untersuchen lassen unglücklich ich habe zwar überlegt in der vorangegangen Stunde die szene gliedern zu lassen und die symbolische Funktion der Szene (contrast oder /disorder) herausarbeiten zu lassen), so dass dies insofern eine Vorentlastung wäre, als dass die S wüssten an welchen Textstellen sie die moralische Entwicklung zu untersuchen haben.


    ein weiteres Bedenken hab ich auch noch: due hattest ja den Vorschlag der Schuldfähigkeitsdebatte als mögliches LZ gemacht. Aber ist das nicht offensichtlich, dass er schuldig ist ( trotz der Beeinflussung durch seine Frau , Hexen, etc?)


    Fragen über Fragen...

    • Offizieller Beitrag

    Man soll grundsätzlich nur an kurzen Textpassagen arbeiten? Was ist das denn für ein Quark? Im UB vielleicht (damit die Ausbilder auch was kapieren), aber doch nicht im richtigen Leben! Wie sollen die SuS denn dann jemals ein Drama als Ganzes begreifen, wenn sie nur Fitzelchen bearbeiten?
    Wobei deine Idee mit der Vorentlastung doch ganz gut ist. Du kannst in der LP auch je einem Klassenviertel soundsoviel Zeilen zuweisen, die erarbeiten sie dann in Partnerarbeit und tragen sie am Ende zusammen. Dann hst du eine kurze Passage pro Gruppe. Und die Schüler sind alle aktiv.


    Das mit Macbeths Schuldfähigkeit ist - im Kontext der Kontrastierung elisabethanischerund moderner Lesarten - gar nicht so klar wie man auf den ersten Blick denkt, aber das ist mir um die Uhrzeit ein zu weites Feld und auch gar nicht dein Anliegen. Bei Gelegenheit berichte ich mal...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

Werbung