Berufsschullehramt

  • hallo liebes Forum,


    hätte mal einge Fragen zum Lehramt für Berufsschulen und beruflichen Gymnasien.
    Ich besitze die Fachhochschulreife und hätte die Möglichkeit in Hessen Berufsschullehramt zu studieren. Meine Frage wäre, ob es möglich wäre danach an einer Uni ein weiteres Fach zu studieren um dann auch an normalen Gymnasien unterrichten zu können. Habe gehört das man mit einem abgeschlossenen Studium die allgemeine Hochschulreife bekäme.
    Wenn es so funktioniert, wie wären denn die Chancen überhaupt genommen zu werden, da es sich ja dann um ein Zweitstudium handeln würde.


    viele Grüße
    Sarah

  • Ich studiere auch in Hessen (Uni Kassel) Wirtschaftspädagogik und kann dir dazu sagen, dass bei uns ein zweites allgemeinbildendes Fach im Studium integriert ist. D.H. man wählt schon im 3. Semester (im Bachelor) eines der angebotenden Fächer (s. Internetseite). Vgl. auch http://www.uni-kassel.de/fb7/i…WiPad-Studienstruktur.pdf


    Mit diesem 2. Fach wäre man dann auch rein theoretisch berechtigt an einem normalen Gymnasium zu unterrichten, würde aber keinen Sinn machen, da der Anteil der Berufsbildung 50 % einnimmt, d.h. man hätte nur ein Fach zu unterrichten an dem Gymnasium.


    Zudem sei gesagt, dass es wahrschlich einfach und schneller wäre zu erst seine allg. Hochschulreife nachzuholen, anstatt nach einem Studium noch ein Studium zu tätigen.


    Manchmal habe ich den anschein, dass Leute das ausnutzen, dass in Hessen auf diese Schulform FOS gilt, vorallem weil in diesem Semester nur 20% von 190 Kommulitonen eine allg. Hochschulreife haben.

  • hallo,


    danke für deine Antwort, sicherlich werden viele es in Anspruch nehmen in hessen mit FH Reife an eine Uni zu gehen, warum auch nicht? Glaube nicht das FH Reifler schlechter sind, manchen fehlt ja nur ein Jahr Unterricht und die Abiprüfung, zudem kommt hinzu das viele vielleicht schon einen Beruf gelernt haben und eine gewisse Reife haben.... :)


    Für mich wäre es sicher nicht einfacher und schnell das Abi nachzuholen, da ich bis Herbst warten muss und dann zwei Jahre lang etwas lerne, was mir jetzt erstmal für meinen Beruf nichts bringt.
    Ein Studium in die Pädagogik Richtung fände ich sinnvoller und da der NC auch immer höher wird, ist es gar nicht gesagt, das man nach dem Abi dann gleich einen Platz bekäme, vorallem wenn auch noch eine Eignungsprüfung (z.BSP: Kunst, Musik) abgelgt werden muss.
    Zudem wären meine Wartesemester weg!


    Also müsste ich den Master machen und könnte dann an ein Gymnasium?
    Was fängt man denn theoretisch mit einem Bachelor an?
    Meine Überlegung wäre, dann noch einmal Kunst ranzuhängen, müsste man dann aber sehen, ob man noch Studieren will, oder lieber ins Berufsleben geht.

  • Also damit wir uns verstehen: Dein eigentliches Ziel ist es Gymnasiallehrer(-in?) zu werden? Wenn das wirklich der Fall ist, dann macht es wohl doch eher Sinn das Abitur nachzuholen (auch aus Gründen bzgl. des BaFöG etc.) und man erspart sich ein Studium, was einen wohl weniger interessiert. Denn du musst bedenken das Berufs-/Wirtschaftspädagogen min. 50 % ihrer Kurse mit den Leuten haben, die z.B. WiWi studieren. In den ersten beiden Semestern ist das sogar identisch, bis auf ein, zwei Kurse.


    Mit dem Bachelor wäre man theoretisch berechtigt eine Halbstagsähnlichen Position in der Berufschule nachzugehen oder alternativ in die freie Wirtschaft, z.B. als Fortbilder o.ä.


    P.S. vielleicht solltest du dir dein Ziel vorher überlegen und das dann verfolgen, nicht blind drauf losstudieren. Das kann dann nur im Dilemma enden.


    Zu der Sache mit den FOSlern kann ich dir sagen, dass ich es willkommen heiße wenn sich Leute mühe geben nach "Oben" zu kommen, jedoch ist es sehr erschreckend wie viele Leute in Mathe I sitzen die noch nie was von e-Funktionen o.ä. gehört haben. Da stellt sich natürlich die Frage, liegt das an der Hochschule oder am allg. Bildungssystem?! Meiner Meinung nach gehört zur allg. Hochschulreife nicht bloß die "Reife" , denn da sind einige sicherlich reifer als die Dozenten. Nein, dazu gehört auch gewisses Maß an Vorkenntnissen... Aber naja, darüber lässt sich streiten.

  • hallo,


    Wild drauflosstudieren tu ich nicht, ich erkundige mich natürlich erstmal, daher frag ich unter anderem hier ja nach. :)
    Berufsschullehrer wäre schon aus verschiedenen Gründen interessant(er), aber ich will mir auch alle Chancen offen lassen mit Gymnasiallehrer, kann mir denn nun jemand verraten, ob man die Pädagogikleistungen angerechnet bekommt, oder müsste man für Gymnasiallehrer ein komplettes Studium absolvieren?
    Ich werd diesbezüglich auch bei den Hochschulen mal nachfragen, wäre trotzdem schön, wenn mir jemand helfen könnte.


    Zu den FH Reiflern: ach die paar e-Funktionen kann sich ein eifriger Student schon noch reinprügeln ;) Außerdem bringen viele aus ihrem Beruf so viel praktische Erfahrung und Vorkenntnisse mit, die ihm den Unterricht erleichtern, wo frische Abiturienten auch Probleme haben.
    So müssen halt alle irgendwo paucken.
    Der Sinn von Fachhochschulen war/ist es auch Leuten ohne Abitur eine höhere Bildung zu ermöglichen, da soll sich meinetwegen auch ein Realschüler beweisen, der eifrig in seinem Beruf gelernt hat.
    Man hilft sich dann als sozialer Student gegenseitig.

  • Zitat

    Original von Jay Jones
    Mit dem Bachelor wäre man theoretisch berechtigt eine Halbstagsähnlichen Position in der Berufschule nachzugehen


    Was soll das sein? Normalerweise braucht man für das Berufschullehramt einen Master, das dürfte auch in Hessen nicht anders sein (nur die Lehrer für Fachpraxis gehen da einen anderen Weg, aber der ist auch ganz anders und endet nicht im höheren Dienst bzw. mit Lehrerlaubnis für Fachtheorie).


    Illumania:
    Ist in Hessen nicht sowieso der Unterschied FHR/Abi für den Hochschulzugang abgeschafft? Dann kannst Du direkt Gymansiallehramt studienren, wenn Du eh nicht an die Berufsschule willst. Mit klassischen BS Fächern wirst Du am Gymnasium nämlich keine Stelle finden, weil es Fächer wie z.B. Elektrotechnik oder VWL dort nicht gibt.

  • leider nein! Jedenfalls nicht für Studiengänge mit Staatsprüfung (Jura, Medizin, Lehramt usw.)


    Tja, wenn ich immer antworten höre, wie mach doch einfach mal eben das Abi dann finde ich das immer schön daher gesagt. Ich müsste in meinem Fall bis August warten, dann zwei Jahre lernen, nur weil ich damals die 13te Klasse nicht gemacht habe. Sehr schön! Das muss auch alles finanziert werden. Danach kann mir auch keiner sagen, ob ich für Lehramt auf Gymansium genommen werde. Die NC krabbeln ja auch ganz fleißig. Mit dem Berufsschullehramt hätte man schon was in der Tasche, auch wenn es nicht 100 prozentig das ist, was man machen will.

  • Zitat

    Mit dem Berufsschullehramt hätte man schon was in der Tasche, auch wenn es nicht 100 prozentig das ist, was man machen will.


    Öh, wenn Du einen Beruf ergreifen willst, sollte das aber schon bis zur Rente reichen! Mit "ich studiere mal was, weil mir für das andere, was ich eigentlich will, die Voraussetzungen fehlt..." Da ist doch Frust im Job vorprogrammiert!


    Meine Meinung: Wer als Gymnasiallehrer die allgemeine Hochschulreife abnehmen will, sollte sie auch selbst besitzen!

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