Was ist "lernschwach" und ab wann Psychologe einschalten?

  • Hallo,
    gerade habe ich wieder mal ein/zwei Kinder in meiner 1. Klasse, die mich zu folgender Frage bringen, an der ich immer wieder scheitere: Ab wann ist ein Schüler nicht einfach nur "lernschwach", sondern sollte dringend auch außerschulische Hilfe bekommen? Was ist normal, was nicht mehr? Fehlt mir einfach noch die Erfahrung, um das beurteilen zu können?
    Ich habe zum Beispiel ein Kind in der Klasse, das deutliche Probleme in Mathematik hat und bei der Konzentration. Es braucht länger als die anderen der Klasse (die eher leistungsstark sind), macht viele Fehler, ist aber immer bemüht. Mittels eines Testes für Schulanfänger habe ich herausgefunden, das dieses Kind große Schwierigkeiten im Bereich der visuellen Wahnehmung hat. Aber: schicke ich das Kind nun lieber zum Arzt, um eine Wahrnehmungsstörung abzuchecken oder zur Ergotherapie für vertiefende Übungen oder kann ich das im Schulalltag bzw. mit Übungen für zu Hause mit den Eltern ausgleichen? Was macht man da?
    Oder anderer Fall: Ein anderes Kind ist absolut hyperaktiv, hängt mir ständig am Rockzipfel, steht auf, fragt irgendwas dazwischen etc. Aber leistungsmäßig hat dieses Kind 0 Probleme, kommt mit und kann mit mehrmaligem Zuspruch von mir auch eine Aufgabe korrekt in der vorgegebenen Zeit erledigen. Gehört so ein Kind gleich zum Testen, Ergotherapeuten etc.?
    Oder ein Kind ist wahnsinnig langsam bei allem, macht und tut aber, scheint wohl eher lernschwach zu sein, aber sowas gibt es doch, oder? Na klar finden die Eltern das doof, machen sich Sorgen etc., aber was für Rezepte soll ich diesen Eltern geben? Was kann ein Psychologe daran ändern?
    Ich meine, muss man diesen Kindern nicht auch Zeit geben und nicht voreilig an ihnen herumdoktern? Andererseits je früher man Hilfe bekommt, desto besser. Also was ist da die richtige Entscheidung?
    Alema

Werbung