Schulwechsel bei Seiteneinstieg?

  • Hallo,


    es ist alles etwas kompliziert. Ich habe letztes Jahr die Zulassung für
    den Quereinstieg erhalten, allerrdings hatte der Direktor von Anfang an
    etwas gegen mich. Iirgendwie akzeptierte er mich nicht als ein
    vollwertiges Mitglied des Kollegiums. Es würde jetzt hier zu weit
    führen, jede kleine Gemeinheit aufzuführen, aber es fing damit an, dass
    die Entlastungsstunden nicht an mich weitergegegeben wurden, dass ich
    keine Mentoren hatte, dass er sich 30 Klassenarbeiten einsammeln lässt
    und er dann ein Rechenfehler zum Anlass nimmt um mir zu zeigen, dass
    ich mit dem Lehrerberuf überfordert bin, etc. ...Da ich an einem
    Mittelstufengymnasium war, musste ich für die Erfüllung der
    Qualifiktation auch Oberstufe unterrichten, so dass ich an ein
    Gymnasium von Klasse 5-12 zum Halbjahr wechselte. Meine beiden Klassen
    in Musik organisierten ein Abschiedsfest, backten Kuchen, ich bekam 10
    Blumensträuße, die Kinder weinten regelrecht als ich wegging. Ich
    bekomme heute noch Emails von ihnen. Hätte man das nicht alles anderes
    regeln können?




    Aufgrund eines Fehlers des Schulamtes oder der SL, das kann ich nicht
    genau beurteilen, verpasste ich nun ein halbes Jahr in meiner
    Qualifikation!


    Die neue Direktorin hier ist auch nicht viel netter. Sie kommt
    unangemeldet in meinen Unterricht, bewertet mich dementsprechend und
    macht Aktennotizen. Ich weiß allerdings, dass auch andere Lehrer unter
    ihr zu leiden haben. 60 % der Belegschaft sind letztes Jahr gegangen.
    Sie bemängelt, dass ich nicht genügend differenziere z.B. Nur, woher
    soll ich wissen, wie man differenziert? Ich hospitiere und lasse mich
    durch andere Kollegen beobachten. Keiner hat groß etwas zubeanstanden
    außer ihr. Ende Mai, Anfang Juni soll dann die Eignungsfeststellung
    stattfinden und ich habe ein mulmiges Gefühl. (Entlastungsstunden +
    Mentor habe ich immer noch nicht)




    Ich liebe es zu unterrichten aber seit ich in dieser Qualifikation bin
    geht es mir wirklich physisch und psychisch schlecht, so dass ich
    ernsthaft überlege die Ausbildung abzubrechen bzw. das Ergebnis der
    Eignungsfeststellung abzuwarten und falls ich nicht bestehe auf jeden
    Fall die Schule zu wechseln. Ich habe mich jetzt in den Osterferien
    einfach mal an einer anderen Schule beworben, allerdings in NRW, im
    Nachbarland und habe tatsächlich eine Einladung erhalten.




    Meine Frage: Was genau sage ich der SL beim Bewerbungsgespräch? Wie offen soll ich mit
    dem neuen Direktor reden? Soll ich ihm sagen, dass ich erst die Eignungsprüfung
    abwarten muss? Die Situation ist irgendwie verzwickt. Aber auch generell: Wie geht man in Bewerbungsgesprächen mit einer unangenehmen Vergangenheit um?




    Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.

  • Ich würde Unangenhemes aus der Vergangenheit nicht von mir aus im Bewerbungsgespräch erwähnen. Meist reagiert man in solchen Gesprächen ja eher auf Fragen und muss nicht unbedingt alles im Detail erläutern. Wenn es jedoch zur Sprache kommt, würde ich das offen formulieren. Letztlich kann ich das Verhalten der SL aus deiner Schilderung heraus auch nicht gut heißen und hätte Verständnis. Vielleicht hat die SL auch schon mit deiner vorigen SL gesprochen. Ungewöhnlich ist das nicht. Eine neue Chance verdient jedoch jeder einmal. Zudem bist du noch in der Ausbildung und es kann höchstens dein Potenzial diagnostiziert werden.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft.

  • Musst/Willst du keinen Lebenslauf einreichen? Da würde es doch drauf stehen. Ansonsten würde man sicher auch die Lücken zu sprechen kommen.

  • Um Gottes Willen, ich möchte auf keinen Fall, dass man bei meiner jetzigen SL anruft, dann wissen die doch sofort Bescheid! Man wird mich wohl kaum die Eignung bestehen lassen, wenn man weiß, dass ich mich schon woanders bewerbe? Das ist ja genau das Dilemma, indem ich stecke.
    Wie kann ich mich in Ruhe bewerben, ohne auf der anderen Seite die Pferde scheu zu machen? Ich muss mich aber bewerben, ansonsten stehe ich kurz vor den Sommerferien ohne Anschlussvertrag da....falls ich nicht bestehe ;)

  • Hallo caracol,


    mal eine ganz andere - grundsätzliche - Frage: Dürftest du dich denn überhaupt um eine andere Stelle in deinem BL bewerben?


    Hintergrund ... aus NRW ... schon mit der Annahmeerklärung vor dem Vertrag unterschreibt man, dass man als SE nach der Annahme des Angebote an keinen weiteren - auch den noch laufenden - Bewerbungsverfahren mehr teilnehmen darf. Das verstehe ich auch so, dass das dann ab Vertragsbeginn erst recht so ist ... und lediglich Versetzungsanträge möglich sind (die aber erst einmal nicht genehmigt werden) ... oder man muß vorher kündigen.


    Weiß nicht, wie das bei euch (BL ?) ist ... nur so ein Gedanke ... in einem anderen BL bewerben, wie du schreibst, wäre - denke ich - natürlich kein Problem.


    Gruß,
    step.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



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