Zeitpensum für Unterrichtsvorbereitung

  • Hallo Allesamt!
    Das ist mein erster Post hier, also kurz zur Vorstellung: Ich bin Lehrerin (Teilzeit) an einer Hören-und-Kommunikation-Förderschule und gerade ein paar Monate mit dem Referendariat fertig. (Das war Förderschwerpunkt Lernen).
    Ich wollte von euch einmal nach Erfahrungswerten fragen, wie lange ihr für die Unterrichtsvorbereitung braucht. Mein Unterricht ist zwar okay, aber ich habe das Gefühl, dass ich dafür viel zu lange brauche. Ein Muster, welches ich aus dem Referendariat übernommen habe, was auch damals nicht optimal war, ist es, viel zu viel Material selbst zu generieren (und das auch noch für Sachunterricht) und zu wenig vorgefertigtes zu verwenden. Ich habe das Gefühl, mit vorgefertigten Materialien meinen Schülerinnen und Schülern nicht gerecht zu werden, sie damit zu über- als auch unterf(o/ö)rdern.
    Wieviele Konserven nehmt ihr für Arbeitsblätter und Texte, oder macht ihr auch viel selber? Bleibt der Aufwand so groß, oder wird man mit der Zeit schneller? Gibt es ein schnell vorbereitetes Unterrichtsschema, was sich für euch bewährt hat?
    Ich habe halt nur Angst, das ich in der Arbeit ersticke, wenn ich mal anfange, Vollzeit zu arbeiten...


    Vielen Dank und Lieben Gruß,
    hoppel

  • Hallo,


    ich arbeite zwar in einer anderen Schulform, aber das Grundproblem ist, denke ich, gleich. Am Anfang habe ich auch sehr lang für die Unterrichtsvorbereitungen gebraucht. Die Art, wie man im Referendariat Stunden vor- und nachbereitet, ist für die "Alltagsroutine" meiner Erfahrung nach viel zu aufwändig - zumal bei einer vollen Stelle. Ich habe mir auch in den ersten Jahren viel vorgefertigtes Material gekauft, dann aber festgestellt, dass ich davon auch nur einen Teil wirklich eingesetzt habe, da es nur bedingt auf die jeweilige Klassensituation zugeschnitten war. Im Laufe der Jahre habe ich mir dann einen gewissen Fundus zugelegt, der mir jetzt die Arbeit schon deutlich erleichtert. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mit der Zeit wirklich auch schneller / geübter im Planen von Unterrichtssituationen wurde. Auch der Anspruch, jeder Klasse immer voll gerecht zu werden, den man im Referendariat vermittelt bekommt, ist nicht durchzuhalten. Wenn ich in einer Klasse ein sehr arbeitsintensives größeres Projekt durchführe, versuche ich in dieser Zeit an anderer Stelle mehr auf schon Bewährtes / für mich Entlastendes zurückzugreifen, das ich "aus der Schublade ziehen" kann. Aber die Eingewöhnungsphase, die du beschreibst, ist völlig normal, zumal auch deine Rolle sich etwas geändert hat - für Eltern, Schüler, Kollegen, Schulleitung bist du nicht mehr der Referendar, der manchmal noch einen gewissen "Welpenschutz" hat, sondern wirst voll belastet. Aber daran gewöhnt man sich auch :-).


    Grüße Eugenia

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