Für Referendarin unangemessener Look?

  • Klischee? Nee! Da muss man sich aber nicht gleich auf den Schlips (!) getreten fühlen! Man kennt doch sowohl "authentische" Anzug- und Krawattenträger, als auch Kollegen, die sich in der Schule nur in Pulli oder T-Shirt wohlfühlen. Die Kleidungsfrage ist nun wirklich nicht wichtig. ( magister999: ) Ziemlich "vulgär" wirkende, aber todschick angezogene Lehrkräfte gibt es natürlich auch...
    Meine letzte Krawatte habe ich übrigens vor ca. 40 Jahren beim Abschlussball eines Tanzkurses getragen. Ich habe nie wieder eine gebraucht.


    CKR: Ich komme (zufällig?) auch aus einem "Arbeiter"-Elternhaus. Fast alle Kollegen, die ich in den letzten 25 Jahren kennen gelernt habe, sind Akademiker-Kinder (sehr oft sogar Lehrer-Kinder). Das ist kein Klischee. Als Underdog habe ich mich allerdings trotzdem nie gefühlt.


    Gruß,
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Klischees ahoi. Der Underdog in der Masse der Bildungsschnösel. Ich hatte einen Studienkollegen, der sich sein Studium auch so vorgestellt hat: er der Punk unter all den arroganten 'Bürgerlichen'. Er musste schnell einsehen, dass wir anderen in Sachen Herkunft und Verhalten auch nicht groß anders waren.


    Kein Klischee, sondern die Erfahrung aus 13 Dienstjahren. Die große Masse meiner Kolleginnen und Kollegen kam und kommt aus der Mittelschicht oder höher, geschätzt 50% aus Akademikerhaushalten. Die Ausnahmen waren mal der Sohn eines Postbeamten im einfachen Dienst und die Tochter eines Waldarbeiters.


    Ansonsten haben mir Bekleidung und Auftreten wohl offensichtlich nicht geschadet bis jetzt, A14 bin ich in Rekordzeit geworden, die A15 kommt in diesem Jahr.


    Zitat


    Kannst du deine 'proletarische Herkunft' denn auch näher erläutern?


    Gruß


    Eltern Sozialhilfeempfänger, die beiden Geschwister und die Nichte übrigens auch (also schon in 3. Generation dann). Naja, außerdem bin ich der einzige von uns Kindern, der überhaupt einen Schulabschluss hat, und der erste der Familie, der über einen Volks- / Hauptschulabschluss hinaus gekommen ist. Zur Schule gegangen bin ich in einem sozialen Brennpunkt (auch wenn man das damals noch nicht so genannt hat).

  • Ich hatte einen Studienkollegen, der sich sein Studium auch so vorgestellt hat: er der Punk unter all den arroganten 'Bürgerlichen'.


    Mhm, wie hat er das denn gemeint? Meiner Erfahrung nach ist doch die größere Mehrzahl der Punks aus gutbürgerlichem Hause. :)


    Aber egal. Ich bin oft und mit großem Vergnügen vulgär. Ich punkte nicht einmal "Scheiße" in Internetforen aus. :) Viel wichtiger ist doch Registersicherheit und die Fähigkeit, sich in jeder Situation sicher und unter Beachtung des jeweiligen Dekorums bewegen zu können.


    Nele

  • Vielen Dank erstmal für die Glückwünsche. ;)


    Zur Frage der Herkunft: Ich bin "immerhin" die erste in der Familie mit Abitur und bisher die einzige mit Studienabschluss. :)

  • Super, und herzlichen Glückwunsch! Und danke, dass du dich noch einmal gemeldet hast. Ich finde das immer so schade, da eröffnet mancher interessante Threads, man engagiert sich, will wissen, wie es weitergeht, aber man hört nichts mehr.


    Ich teile viele deiner Ansichten zum Lehrersein. Und habe auch genau wie du nicht vor, mir vorschreiben zu lassen, wieviel ich in den Beruf investiere.


    Was Kleidung betrifft, vertrete ich die langweilige Mitte zwischen Elternschreck und Trantor. Sauber muss es sein. Und ich finde es auch wichtig, dass es solche und solche Typen im Kollegium gibt. Nur eines finde ich fehl am Platz: zu tiefe Ausschnitte und Slips, die man aus der Hose gucken sieht.

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