Wie mit respektlosen Verhalten umgehen ?

  • ich find es echt erschreckend, was lehrer zu kämpfen haben mit den schülern...
    es führt sogar schon zu mobbing, und dass lehrer zu einer psychatrischen behandlung müssen.
    Wo ich zur schule gegangen bin, was es da für geschichten gab. dass lehrer sogar weinend rausgerannt sind, eine sogar einen shüler angezeigt hat, und auch bitten um klassenwechsel.
    also die lehrer haben es heutzutage nicht leicht, und das auf allen schulen....

  • also die lehrer haben es heutzutage nicht leicht, und das auf allen schulen....

    Das Problem ist ja hausgemacht. Wenn ich da an die Geschichten meiner Eltern denke, wie die Schule damals bei ihnen ablief. Da herrschte Disziplin und Ordnung. Wäre man da so dreist gewesen als Schüler, so respektlos und aufmüpfig, wäre man seines Lebens nicht mehr froh geworden. Da hätte es sofort und unverzüglich massiven Ärger gegeben.
    Damals war es eben alles strenger, so wie es auch in asiatischen Ländern teilweise heute noch so ist. (Wo dann auch die größten Bildungserfolge gefeiert werden).
    Auch die gesamte Erziehung war viel autoritärer und strenger. Da war ein Erwachsener noch eine Respektsperson.
    Heute, und das haben wir der Fehlentwicklung der Pädagogik und der Erziehungsmode in den Elternhäusern zu verdanken, ist dieser Respekt und diese Hierarchie verloren gegangen.


    Deshalb werden heute Lehrer gemobbt, die sich auch gar nicht mehr wehren können, weil Lehrer systematisch entmachtet worden sind. (Zumindest wenn man das vergleicht mit den Möglichkeiten der Lehrer zu Zeiten meiner Eltern).


    Heutzutage muss man als Lehrer sehr viel über sich ergehen lassen. Schlimm ist, dass dann selbst in solchen Härtefällen wie in diesem Thread auch noch der Kuschelkurs gefahren werden sollte .


    Folgender Satz

    Wir haben aber ebenfalls einen pädagogischen Auftrag.

    ist ein Deckmantel, unter dem unwürdige Umgangsformen und Zustände immer weiter akzeptiert werden. Je mehr Kuschellösungen gesucht werden, umso mehr etabliert es sich, dass Lehrer immer mehr zu Sozialarbeitern und Erziehern werden.
    Dabei ist es ebenso eine pädagogische Maßnahme die Schülerin zügig verwarnen und bei weiterem Fehlverhalten von der Schule zu entfernen.


    Überlegt doch mal, wenn es an den Schulen immer so streng zuginge, dann würde sich das Verhalten der Schüler schlagartig anpassen müssen. In einem Betrieb funktionert das doch auch! Wenn ich an manche Chaoten denke, die bei uns am Gymnasium renitent und dreist waren (weil es eben ging), die sind nach dem Abi in eine Ausbildung gegangen und haben sich da (nach allem was man gehört hat) sehr angepasst verhalten. Warum? Weil da einfach sofort klar war, dass ein Fehlverhalten gegenüber Mitarbeitern, dem Chef, oder Kunden indiskutabel ist!
    Da wird nicht erst eine Sitzung einberufen in der dann Stundenlang über das Problemverhalten diskutiert wird, da wird knallhart durchgegriffen und nur das zieht!
    Warum ist der Chef (=Lehrer) in der Schule nicht so eine Respektsperson, wie der Chef im Betrieb? Warum kann ein und dieselbe Person innerhalb so kurzer Zeit sein Verhalten von respektlos auf respektvoll umstellen, sobald das Umfeld Schule gegen das Umfeld Arbeitswelt getauscht wird?


    Die Lehrer heutzutage wollen gar keine ruhigen, disziplinierten Schüler. Warum kopiert man denn sonst keine Methoden, die funktionieren? In Asien klappts, im Betrieb klappts, bei der Bundeswehr klappt es. Übrigens, selbst Erzieher scheitern heute an schwererziehbaren Kindern. Schicke die Kinder ins knallharte Bootcamp oder zur Bundeswehr und schau nach einem Jahr, was sich verändert hat. Die kommen wieder und sich auf einmal respektvoll zu ihren Eltern, die sie vorher angespuckt haben. Warum klappt dasselbe bei Erziehern nicht? Weil die heute alle nach moderner Kuscheltherapie arbeiten!
    Selbst die Juristen haben gegenüber jugendlichen Straftätern einen unbeschreiblichen Kuschelkurs drauf heute. Fatal.


    Wenn man so hier in den anderen threads mitliest, da wird in den Grundschulen nebens Klo gekackt. Mit der Nase müsste man den Täter da reinstecken, wenn man ihn erwischt. Stattdessen bekommt er halt einen traurigen Smiley ins Heft.

    4 Mal editiert, zuletzt von Silicium ()

  • Damals war es eben alles strenger, so wie es auch in asiatischen Ländern teilweise heute noch so ist. (Wo dann auch die größten Bildungserfolge gefeiert werden).

    ... und wo es besonders hohe Selbstmordraten unter Schülern gibt (falls Sie z.B. Japan meinten). Oder meinten Sie womöglich China -- Kleinod der Ausübung der Menschenrechte und Vorreiter bei Umweltschutz in der Industrialisierung.


    Sieht so die Gesellschaft aus, in der Sie leben möchten? "Zucht und Ordnung", "Recht und Ordnung", oder wie Sie es nennen möchten, verhindern regelmäßig nicht, dass Despoten an die Macht kommen. Duckmäusertum ist eben kein Respekt vor dem Leben und der Würde anderer Menschen. Dass Schüler sich nicht trauen, ihre Abneigung gegen Lehrer auszusprechen, bedeutet nicht, dass sie diese nicht empfinden.


    Beim Militär -- dem Hort von Dispziplin und Ordnung -- kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, die man Mal Folterskandal und Mal Kriegsverbrechen nennt. Auch hier: Ordnung, Disziplin und sich an die Regeln halten -- aber nur bis keiner hinkuckt. Und dann zeigt sich der Mangel an Respekt.

    Heute, und das haben wir der Fehlentwicklung der Pädagogik und der Erziehungsmode in den Elternhäusern zu verdanken,

    In dieser Pauschalisierung taugt das nicht einmal für den Stammtisch.

    ist dieser Respekt und diese Hierarchie verloren gegangen.

    Ja, sehr wohl, die Hierarchien sind in vielen Bereichen flacher geworden. Das bedeutet aber nicht, dass der Respekt abgenommen hätte. Im Gegenteil. Die Aspekte, mit denen man sich Respekt erwerben kann, sind vielfältiger geworden. Da zählt nicht mehr nur der Dienstgrad. Wer außer diesem nichts hat, ja, für den wird die Luft schon ein wenig dünner.


    weil Lehrer systematisch entmachtet worden sind.

    Brauchen Sie wirklich Macht, um den Respekt der Schüler zu bekommen? Aua. Ich bin sehr wohl für klare Regeln und deren konsequente Einhaltung. Aber dafür genügt mir meine natürliche Autorität und §53. Welche Machtmittel schweben Ihnen denn so vor?


    Zur Beachtung: Die Androhung von Strafe führt nur selten zur Unterlassung von Straftaten. Vielmehr versucht der Straftäter nur verstärkt, sich nicht erwischen zu lassen. Wäre es anders, müssten die Gefängnisse ja leer sein. Klassisches Beispiel: In England stand mal die Todesstrafe auf Taschendiebstahl. Trotz der ziemlich klaren Androhung wurde ma meisten bei Hinrichtungen geklaut. Die Verlockung die Abgelenkten leicht beklauen zu können, war eben größer als die unmittelbar vorgeführte Strafandrohung.


    Das sollte man wissen, wenn man Strafen oder als solche wahrgenommene Maßnahmen verhängt oder androht.

    Die Lehrer heutzutage wollen gar keine ruhigen, disziplinierten Schüler.

    Zumindest nicht vorrangig. Ich möchte Schüler, die begierig sind etwas zu lernen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, über die Dinge nachdenken. Sie sollen eine Persönlichkeit entwickeln. Dazu gehört auch, dass sie sich ethische Grundsätze zu eigen machen. Wenn das der Fall ist, müssen wir sie nicht mit Sekundärtugenden ruhigstellen, unter denen es brodelt. Und auf dem Weg dahin dürfen sie mir auch gelegentlich auf den Keks gehen. Auch das ist eine Frage der Dosierung.


    Einfache Lösungen nach dem Motto "Bei denen klappt's, so müsst ihr's machen." greifen meist zu kurz. Die harte Hand, die dem einen eine wichtige Richtschnur ist, an der er sich orientieren kann, kann den nächsten schon zerbrechen. Dann ist man womöglich ein Problem los, aber gelöst hat man es nicht.


    Was den diskutierten Fall anbetrifft, so ist es durchaus möglich, dass die Beendigung des Schulverhältnisses der Anlass für die Schülerin sein kann, ihr Verhalten zu ändern. Muss aber nicht. Wie gesagt, als Ferndiagnose traue ich mir das nicht zu. Da die Vorfälle massiv sind, sind auch entsprechende Maßnahmen notwendig. Die Möglichkeiten sind vorhanden, da brauchen wir kein anderes System, insbesondere müssen wir nicht auf eine demokratische Zivilgesellschaft verzichten. Die anzuberaumende Sitzung mit SL und KL muss übrigens nicht lange dauern, das ist in der großen Pausen erledigt und man hat trotzdem noch 'nen Kaffee getrunken.


    L. A

    3 Mal editiert, zuletzt von Lehrkraft A ()

  • Ja, geehrter Lehrkraft A, wenn man die Disziplin aus der Kuschelperspektive heraus karrikiert und alles Schlechte summiert, was unter dem Deckmantel einer pervertierten Disziplin alles so ablaufen kann, magst du ja im Ansatz gar nicht so Unrecht haben.


    Auf der anderen Seite müssen wir aber nüchtern feststellen, dass die Verhältnisse in Deutschlands Schulstuben, außer vielleicht in Bayern, auch Dank der Kuschelpädagogik, schon lange aus dem Ruder gelaufen sind. Leider wird über diese Tatsache nicht offen genug gesprochen.


    Darüber, dass natürlich die Elternhäuser kaum noch erziehen, brauchen wir hier kaum noch diskutieren. Auf der anderen Seite bin ich nach wie vor der Überzeugung, dass die vielen disziplinlosen Exzesse in unseren Schulen hausgemacht sind.


    Zitat Silicium :

    Zitat

    Die Lehrer heutzutage wollen gar keine ruhigen, disziplinierten Schüler.

    Und damit fängt schon die ganze Misere an! Ich kann mich noch gut an Fortbildungen erinnern, wo Kollegen, die vorsichtig geäußert haben, dass in den Schulen doch so etwas wie Disziplin nötig sei, sofort mundtot gemacht wurden.


    Wir haben in der Tat mit der Disziplinlosigkeit und Leistungsunwillen bei Kindern und Jugendlichen ein großes gesellschaftliches Problem, das leider durch den Gutmensch- und Kuschelpädagogikterror verstärkt und als Problem unter dem Teppich gekehrt wurde und noch wird.


    Ich denke, ein ständiges Problem ist in Deutschland die Maßlosigkeit. Waren z.B. das 19. u. 20. Jh. geprägt durch den (unmenschlichen) Kasernenhofdrill und Pervertierung der Disziplin, so wurde es danach mit dem Ausleben der Freiheit sowie das Infragestellen und Demontieren von Autoritäten maßlos übertrieben. -Die Folgen der letztgenannten Entwicklung können wir jeden Tag in Deutschlands Schulstuben beobachten. Ich meine nicht, dass wir da besonders stolz sein können.


    Wenn Japaner und Chinesen aussagen, dass die Erde eine Kugel ist, so würde ich nicht behaupten, dass die Aussage falsch ist, nur weil es Japaner und Chinesen aussagen.
    Und ich kann auch nichts Verwerfliches daran finden, wenn man nüchtern feststellt und aussagt, dass z.B. die Japanischen und Chinesischen Lehrer mit ihren einfachen und traditionellen Methoden inhaltlich wesentlich effizienter arbeiten. Es ist nun mal Fakt !


    Als (mittlerweile dekadanter) Deutscher Lehrer mache ich mir natürlich Gedanken darüber, welche Anteile und Elemente des Japanischen Unterrichts und Durchsetzung von Disziplin doch nicht so schlecht sind und welche man ausschließen sollte (Disziplin soll ja nicht pervertiert werden). Aber, da müsste man in unserem Schulsystem offener und ohne Schere im Kopf diskutieren können. Dass Diskussionen (Es sind in Wirklichkeit Scheindiskussionen) über Schule in unserem Land asymmetrisch verlaufen, ist deutlich zu spüren.


    Zitat Lehrkraft A :

    Zitat

    Brauchen Sie wirklich Macht, um den Respekt der Schüler zu bekommen?
    Aua. Ich bin sehr wohl für klare Regeln und deren konsequente
    Einhaltung. Aber dafür genügt mir meine natürliche Autorität und §53.
    Welche Machtmittel schweben Ihnen denn so vor?

    Und ich muss jetzt auch ganz laut "Aua!" schreien! In dieser Aussage erkenne ich einen ganz großen Widerspruch. Um klare Regeln durchzusetzen zu können, braucht derjenige, der sie durchsetzen möchte, nun mal Macht, bzw. eindeutige Befugnisse. Nicht jeder Schüler reagiert automatisch auf eine natürliche Autorität, abgesehen davon, dass die Autorität von allen Seiten ständig konterkariert und demontiert wird.


    Es ist doch durchaus noch so, geehrter Lehrkraft A, dass die Macht an sich an unseren Schulen weiterexistiert. Bloß, diese Macht üben heute faktisch anstelle der Lehrer Schüler und Eltern aus. Wie weit da noch der Lehrer mit seiner natürlichen Autorität etwas zu bestellen hat, ist nach meiner Meinung nur von Launen und Stimmungen der Schüler und Eltern abhängig. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • So, ich bin mal sehr froh, dass wir morgen ein Elterngespräch haben werden.
    Nach dem Vogel, den sie heute mal wieder abgeschossen hat, ist dies mehr als notwendig.
    Auf jeden Fall ist das ganze nicht mehr tragbar, für niemanden.
    Selbst mein Kollege, der nun wirklich nicht schnell aus der Ruhe zu bringen ist, war vorhin so fertig, dass es schon nicht mehr schön war.
    Was denkt die sich eigentlich ?! Wär mit sicherheit das beste, wenn sie von der Schule gehen würde.

  • So, ich bin mal sehr froh, dass wir morgen ein Elterngespräch haben werden.
    Nach dem Vogel, den sie heute mal wieder abgeschossen hat, ist dies mehr als notwendig.

    Jetzt muss ich ja mal den Disziplin-Hardlinern zur Seite springen und fragen, ob denn nicht zwischenzeitlich Maßnahmen ergriffen worden sind.


    L. A

    • Offizieller Beitrag


    Vielen Dank für den Beitrag - das obige sind Sätze, die sich Lehrer und vor allem Lehramtsanwärter hinter den Spiegel stecken und täglich dreimal lesen (vor allem: beherzigen) sollten.


    Die Tatsache, dass ich die Individualität meiner Schüer anerkenne und ihnen zugestehe, nicht wie Maschinen in jeder Phase reibungslos zu funktionieren, so wie ich das auch Kollegen zugestanden haben möchte, wenn es bei denen mal brennt, und die Tatsache, dass ich Jugendiche nicht gerne für die Situation ihrer Eltern oderdie Sünden der Gesellschaft verantwortlich machen und sie nach Herkunft selektieren möchte, die Tatsache, dass ich sie auch bei Verfehlungen noch mit Respekt, wenn auch konsequent behandele und nicht nach aussortieren schreie, sondern auch versuche herauszufinden, woher das Fehlverhalten kommt, weil das die einzige Möglichkeit ist, sie dauerhaft auf Spur zu bringen, die Tatsache, dass ich keinen Schiss haben muss, sie auch mal frei zu lassen, weil ich ihnen vorher klar gemacht habe, dass das ein Vertrauensvorschuss ist, uvm - aso das, was von einigen hier als Kuschelpädagogik bezeichnt wird - hat den Respekt der Schüler mir gegenüber noch nie gemindert, sondern im Gegenteil gemehrt. Ebenso wie ihre Anstrengungsbereitschaft und ihre Mogelhemmung.
    Ich brauch keine künstliche Disziplin herzustellen, weil ich keine Untertanen wie in Heinrich Manns Roman zu erziehen versuche. An Respekt mangelt es in meinen Kursräumen nicht.

  • Welche Machtmittel schweben Ihnen denn so vor?

    Naja zum Beispiel die Möglichkeit einen Schüler nach Verwarnung aus dem Unterricht für diese Stunde zu entfernen. Oder die Möglichkeit Noten für das Verhalten zu geben, die entweder im Zeugnis (sichtbar für den künftigen Arbeitgeber) auftauchen oder in den Noten des Fachs eingerechnet werden.
    So etwas in der Richtung. Frage beantwortet?

    Nach dem Vogel, den sie heute mal wieder abgeschossen hat, ist dies mehr als notwendig.

    Was hat sie denn nun angestellt? :rolleyes:

  • Naja zum Beispiel die Möglichkeit einen Schüler nach Verwarnung aus dem Unterricht für diese Stunde zu entfernen.

    Ich weiß ja nicht in welchem Bundesland Sie tätig sind. Aber in NRW ist das kein Problem. §53, Absatz (2), nennt als "erzieherische Einwirkung" u.a. den "Ausschluss von der laufenden Unterrichtsstunde". Nehme ich gelegentlich Mal in Anspruch, wohlweißlich dass man damit lediglich eine Situation temporär entschärfen kann.


    Wir hatten hier auch Mal ein Experiment mit Kropfnoten (Arbeits- und Sozialverhalten). Wurde wieder abgeschafft. Es war auch nie klar, was da eigentlich bewertet werden sollte. Alle Handreichungen waren schwammig genug. War politisch gewollt aber nicht durchdacht. Hier wurde etwas bewertet, dass nicht gelehrt wurde. Die Feststellung eines Mangels behebt diesen natürlich nicht, und die Drohung einem auf dem Zeugnis eine Verhaltensnote zu geben, die faktisch vom Bewerbungsverfahren um einen Ausbildungsplatz ausschließt, schafft auch keine Einsichtsfähigkeit. Siehe auch meine Ausführungen zur Strafandrohungen weiter oben.


    Viele Kollegen beklagten, dass die Zeit fehlte, diese zusätzliche Aufgabe ordentlich zu erledigen.


    Die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen scheinen mir aber weder aus der guten alten Zeit noch aus China zu stammen. Vielleicht sollten Sie gelegentlich den Hafen nicht allzu weit aufreißen. Zumindest nicht soweit, dass Licht durchkommt.


    Frage beantwortet?

    Ja, wenn auch enttäuschend.

  • Geehrter Lehrkraft A, ich würde weniger von Macht als von Befugnissen sprechen. Dass unsere Befugnisse in den letzten Jahren zu sehr beschnitten wurden und wir damit kaum noch (wirklich) effizient handlungsfähig sind, ist unbestritten.


    Eine etwas strengere Gangart in unseren Schulen sowie die Erweiterung unserer Befugnisse würden heilend wirken. Aber der Wille muss bei den Lehrkräften dafür da sein.


    Zitat :

    Zitat

    Jetzt muss ich ja mal den Disziplin-Hardlinern zur Seite springen und
    fragen, ob denn nicht zwischenzeitlich Maßnahmen ergriffen worden sind.

    Ich denke, man wird ihr wieder (!) eine Chance geben. Und genau mit der berühmten und klassischen allerallerallerallerallerallerletzen Chance verstärkt man in Deutschlands Schulstuben Anarchie und Disziplinlosigkeit.


    Zitat Meike :

    Zitat

    An Respekt mangelt es in meinen Kursräumen nicht.

    Das glaube ich Dir,-wenn die Kursräume leer sind !


    Zitat Lehrkraft A :

    Zitat

    "Recht und Ordnung", oder wie Sie es nennen möchten, verhindern regelmäßig nicht, dass Despoten an die Macht kommen.

    Da in der Weimarer Republik Recht und Ordnung im Sinne der Verfassung nicht durchgesetzt wurden, kam Hitler an die Macht! Eine stabile Demokratie muss wehrhaft sein! 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Sie hatte Probleme mit einem ihrer Mitschüler und auf Wunsch eines Kollegen, doch bitte zu sagen, was sie denn so stört, warum sie denn die anderen nicht einfach mal in Ruhe lassen könnte, und vorallem warum sie immer gleich anfängt zu beleidigen und zu schlagen, kamen nur wieder völlig sinnlose Antworten, wie " Ja, ich muss mich doch wehren, ist doch nichts schlimmes passiert "
    Ich finde es schon etwas arg, wenn man sich als 17 jährige mit Leuten rumprügeln muss, die einem körperlich total unterlegen sind und keine Chance haben, zumal Gewalt eh keine Lösung ist.
    Und wehren kann man sich sicherlich nicht nur mit Gewalt und miesen Worten.
    Dann hat wurde sie gebeten, in der Pause beim Lehrerzimmer zu erscheinen, natürlich kam sie mit größter Verspätung und unfreundlich, wie immer.
    Sie hatte ein Gespräch mit mehreren Kollegen, die ihr dringlichst gesagt haben, dass es so nicht weitergehen kann und das ihr Verhalten auch Konsequenzen mit sich trägt.
    Interessiert sie alles nicht, sie hat nur Interesse an sich und an keinem anderen.
    Ehrlich gesagt, ich freue mich schon auf das Gespräch mit ihren Eltern morgen.

  • Zitat Florian R :

    Zitat

    Sie hatte ein Gespräch mit mehreren Kollegen, die ihr dringlichst gesagt
    haben, dass es so nicht weitergehen kann und das ihr Verhalten auch
    Konsequenzen mit sich trägt.

    Warum redet man eigentlich so viel und lässt keine Taten folgen? Oder ist schon das Zerreden die Konsequenz? 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Zitat Meike :


    Zitat
    An Respekt mangelt es in meinen Kursräumen nicht.


    Das glaube ich Dir,-wenn die Kursräume leer sind !


    Warum sollten die leer sein? Sind sie natürlich nicht.
    Ein etwas schwächlicher Versuch...


    Man kann natürlich immer hingehen und auf alles, was einem nicht ins Weltbild passt, "glaub ich nicht" sagen. Das ist das bequemste. Und verhindert natürlich auch erfolgreich jede Kommunikation.

  • ist ein Deckmantel, unter dem unwürdige Umgangsformen und Zustände immer weiter akzeptiert werden. Je mehr Kuschellösungen gesucht werden, umso mehr etabliert es sich, dass Lehrer immer mehr zu Sozialarbeitern und Erziehern werden.


    Gehts bei dir eigentlich immer nur in schwarz oder weiß? Einen pädagogischen Auftrag ernstzunehmen, ist nicht gleichbedeutend mit Kuschelpädagogik, obwohl ich bezweifle, dass du das überhaupt definieren könntest. Wir reden hier über Kinder und manchmal kann es nicht schaden bei manchen Problemen auch ein zweites Mal hinzusehen und Hilfe anzubieten und wenn es auch nicht die eigene ist, sondern die von anderen Profis, Sozialpädagogen, Sonderpädagogen, Psychologen und wie sich nicht alle heißen.
    Natürlich muss man Grenzen setzen und auch Respekt ist notwendig, aber mit der "harten" und "unmenschlichen" Art, die du hier vorschlägst und wahrscheinlich auch durchführen wirst, wirst du keinen Respekt deiner SchülerInnen bekommen.
    Du faselst auch immer wieder etwas von Wirtschaft und das dort alles mit Respekt abläuft und das so eine Person sofort gekündigt wird. Alles Blödsinn. Dort herscht der gleiche Kindergarten wie auch in der Schule. Die Teilnehmenden sind vielleicht nur etwas gewiefter, um ihre Unlust und Unmotivitation und Aggression gegenüber den Chef besser zu verstecken. Produktiv arbeiten diese Personen bestimmt nicht unter einem hart durchgreifenden Chef.

  • Ja, geehrter Lehrkraft A, wenn man die Disziplin aus der Kuschelperspektive heraus karrikiert und alles Schlechte summiert, was unter dem Deckmantel einer pervertierten Disziplin alles so ablaufen kann, magst du ja im Ansatz gar nicht so Unrecht haben.

    Es geht nicht um Kuschel oder nicht und auch nicht darum, ob Disziplin "pervertiert". Die Problematik ist, dass Disziplin keinen wert an sich darstellt, sondern nur ein Erscheinungsbild ist. Natürlich kriegen Sie Schüler dazu in Reih' und Glied dazusitzen und beim Unterrichtsbeginn ordentlich Meldung zu machen. Deshalb haben sie noch lange keine Respekt, weder vorm Lehrer noch vor anderen Mitmenschen. Sie verhalten sich dann auf eine bestimmte Art und Weise. das sita ber nicht Ausdruck eine Haltung anderen gegenüber.


    Wenn aber die Schüler tatsächlich Respekt für den Lehrer und ihre Kameraden empfinden, werden sie sich auch immer entsprechend diszipliniert verhalten.


    D.h. eine innere Haltung produziert hier ein äußeres Erscheinungsbild. Das äußere Erscheinungsbild hat aber noch lange keinen Einfluss auf die innere Haltung. Und was die Bootcamp-Logik anbetrifft: Ja, militärischer Drill ist immer noch besser, als das sie sich einander ständig den Schädel einschlagen. Aber sie werden as wieder tun, spätestens drei Minuten, nachdem sie das Bootcamp (bzw. den Klassenraum) verlassen haben.


    Den Respekt seiner Schüler kann man übrigens nicht verordnen, den muss man sich verdienen. Das fängt im Übrigen damit an, dass man die Schüler mit Respekt behandelt. Woher sollen Sie es denn sonst lernen?



    Das nachfolgende Beispiel ist hinreichend dämlich, dass man noch einen drauf setzen kann, ohne etwas kaputt zu machen.

    Wenn Japaner und Chinesen aussagen, dass die Erde eine Kugel ist, so würde ich nicht behaupten, dass die Aussage falsch ist, nur weil es Japaner und Chinesen aussagen.

    Vielleicht würde ich mal nach einem Rotationsellipsoid fragen ...



    Vielleicht sind aber die Geographie- oder Astronomie-Kenntnisse der Asiaten gar nicht der Punkt, um den es geht. Die Frage, die ich auch Ihnen stellen möchte, ist die, ob Sie in einer Gesellschaft wie der in China leben möchten. Dann können Sie von denen kopieren.

    Und ich kann auch nichts Verwerfliches daran finden, wenn man nüchtern feststellt und aussagt, dass z.B. die Japanischen und Chinesischen Lehrer mit ihren einfachen und traditionellen Methoden inhaltlich wesentlich effizienter arbeiten. Es ist nun mal Fakt !

    Behauptungen werden übrigens nicht zu Fakten, das man sie dazu erklärt. Was meinen Sie denn mit der inhaltlichen Effizienz? Meinen Sie, dass die in gleicher Zeit mehr Wissen in die Rüben bimsen? Tapfer. Ist das der Anspruch den Sie an Schule haben? Falls ich Sie falsch verstanden haben sollte, bitte ich um Klarstellung.

    Und ich muss jetzt auch ganz laut "Aua!" schreien! In dieser Aussage erkenne ich einen ganz großen Widerspruch. Um klare Regeln durchzusetzen zu können, braucht derjenige, der sie durchsetzen möchte, nun mal Macht, bzw. eindeutige Befugnisse.

    Die haben wir, also die Befugnisse. Macht brauche ich bestimmt nicht. Allerhöchstens im Sinne der Fehlübersetzung von "The Force". Die ist mit mir, das weiß ich wohl.

    Nicht jeder Schüler reagiert automatisch auf eine natürliche Autorität

    Richtig. Bisher aber haben in den Fällen die Befugnisse die mir das Schulgesetz und nachrangige Verordnung mir einräumen immer gereicht.

    abgesehen davon, dass die Autorität von allen Seiten ständig konterkariert und demontiert wird.

    Glaube ich nicht. Meine Autorität hat sehr viel mit meiner Person zu tun. Da werden Demontageversuche eher schwierig. Das Problem, dass Sie da beschreiben, kenne ich so nicht.

    Wie weit da noch der Lehrer mit seiner natürlichen Autorität etwas zu bestellen hat, ist nach meiner Meinung nur von Launen und Stimmungen der Schüler und Eltern abhängig.

    Nö. Irgendwelches aufgesetzte Getue, vermeintliches strenges Auftreten und dergleichen leidet unter solcher Relativierung. Die natürlich Autorität wird eben als solche akzeptiert. Klappt nicht bei jedem, ist dafür nicht aufwändig.

    Geehrter Lehrkraft A, ich würde weniger von Macht

    Ich auch nicht. Silicium sprach davon, dass er sich entmachtet fühle.

    Eine etwas strengere Gangart in unseren Schulen sowie die Erweiterung unserer Befugnisse würden heilend wirken.

    Bevor wir uns wieder im Blabla verlaufen, geht's a Bisserl konkreter? Welche Befugnisse benötigen Sie denn so?

    Aber der Wille muss bei den Lehrkräften dafür da sein.

    Wohl wahr. Gelegentlich fehlt es auch am Willen, die vorhandenen Befugnisse umzusetzen. Aber das ist meist immer so, wenn jemand nach härteten Gesetzen schreit. Meist gibt es die schon, es weiß nur keiner.

    Das glaube ich Dir,-wenn die Kursräume leer sind !

    Das war billig, Sie werden's wohl nötig haben. Außerdem plenken Sie.

    Da in der Weimarer Republik Recht und Ordnung im Sinne der Verfassung nicht durchgesetzt wurden, kam Hitler an die Macht! Eine stabile Demokratie muss wehrhaft sein!

    Ohje. Godwin, im hör dir trapsen. Mal eben im einem Satz die Geschichte klar rücken, kann schief gehen. Die Leichtigkeit, mit der Sie hier die Machtübergabe larifarisieren, gehört sich nicht. Außerdem ist das alles Blödsinn. Demokratie braucht vor allem Menschen, die in ihr leben möchten und bereit sind, ihren Beitrag zu leisten. Immer wenn Demokratie versucht, sich zu wehren, verliert sie.


    An solchen Menschen, also echten Demokraten, übrigens fehlte es in der Weimarer Zeit. Und der Respekt vor dem Leben anderer, war kein anerkannter Wert. Recht und Ordnung wurde dem Buchstaben der Verfassung nach durchgesetzt. Insofern war diese Gesellschaft diszipliniert. Es wurde sich an die regeln gehalten, im Rahmen derer die Machtübergabe stattfinden konnte.


    Wussten Sie, dass die Nazis nur 1% der Polizisten austauschen mussten? Dem Rest war es egal, ob sie für die Demokratie oder ein Mörderregime den Knüppel schwangen.


    Ich möchte Sie bitten, solche leichtfertigen Äußerungen zukünftig zu unterlassen. Wir können gerne an anderer Stelle auch solche Themen diskutieren. Dann aber bitte ernsthaft und nicht als dahin geworfener Brocken.


    L. A

    3 Mal editiert, zuletzt von Lehrkraft A ()

  • Disziplin ist nicht alles, aber ohne sie gelingt nichts, geehrter Lehrkraft A !


    Zitat :

    Zitat

    Gelegentlich fehlt es auch am Willen, die vorhandenen Befugnisse umzusetzen.

    Und was wäre ihrer Meinung nach die Ursache dieser Willensschwäche?


    Zitat Andran :

    Zitat

    Das war auch mein Gedanke. Ich habe gar keine Zeit und auch sehr wenig
    Geduld mit solchen Schülern lange zu diskutieren. Ich glaube, die Zeit
    ist besser bei den anständigen Schülern investiert.

    Und darin liegt auch ein Problem, dass den Rotzlöffeln mehr Aufmerksamkeit und Zeit geschenkt wird als für die (noch) anständigen Schüler.


    Ich meine, es ist ja schon eine Lachnummer an sich, dass an der betreffende Schule schon so lange über den Fall palavert wird.


    Wir können hier mal eine Wette abschließen, ob die o.g. Schülerin wirklich eine drakonische Maßnahme erhält. Ich wette mal, dass außer einem "Dududu!Das ist jetzt die allerallerallerallerallerletzte Chance! Beim nächsten mal erfolgen dann wirklich Maßnahmen!" nichts herumkommen wird. 8)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

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