Wechsel an andere Schule und vielleicht in anderes Bundesland nach Seiteneinstieg

  • Liebe Foristen,


    ich habe glücklicherweise den Seiteneinstieg geschafft und das Examen (gute Note) in der Tasche. Obwohl meine Schule o.k. ist (vor allem die Kollegen), spiele ich mit dem Gedanken, doch nochmal zu wechseln, da mir die schwachen und zum Teil schwierigen Schülerlein doch jetzt erheblich zusetzen und ich das auf keinen Fall noch 15 Jahre machen will. :schreck: Wie sieht es mit dem Wechsel aus ? Wie lange muss man nach dem Examen an der Schule bleiben (5 Jahre ?) oder kann man jederzeit kündigen (bin nur angestellt, nicht verbeamtet). Und wie geht man dabei am besten vor ? Ich möchte ja nicht kündigen und dann arbeitslos sein. :hammer: Darf ich mich überhaupt auf Stellen regulär bewerben (auch in einem anderen Bundesland, zum Beispiel Berlin), wenn ich noch fest angestellt bin ? Wie kann das mit dem Wechsel funktionieren ohne ein zu großes Risiko einzugehen ?
    Wäre nett, wenn mir hier ein Erfahrener oder eine Erfahrene mal auf die Sprünge helfen könnte. Danke ! :doc:

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • Hallo CB,



    ich fange mal an; du bist nicht verbeamtet, d.h. du verlierst nichts durch deine Kündigung. Bist du zur Zeit in Berlin angestellt? In dem Fall kannst du nicht einfach in eine andere staatliche Schule in Berlin wechseln, sondern musst einen Antrag auf Umsetzung in einen anderen Bezirk stellen - im Idealfall hast du dafür bereits mit einer Zielschule gesprochen und diese wollen dich haben. ABER: nach meinen Informationen ist dieses Verfahren unzuverlässig, d.h. es kann sehr lange dauern. Die GEW-Berlin meinte sinngemäß, dass es einfacher ist in ein anderes Bundesland zu wechseln als darauf zu hoffen innerhalb Berlins zu wechseln.


    Ansonsten kannst du dich natürlich in anderen Ländern bewerben; diese wollen dann entweder eine Freigabeerlaubnis sehen oder z.T. auch einfach den Nachweis der fristgerechten Kündigung. Idealerweise hast du aber bereits mit einer Zielschule gesprochen, so dass klar ist, dass du unterkommst.


    Du könntest theoretisch auch einfach so kündigen und dich direkt bei einer neuen Schule in Berlin anstellen lassen - ich bin aber sehr skeptisch, ob die andere Schule (und das Land Berlin) das mitmacht; auf die Art könnte man ja sonst das Umsetzungsverfahren komplett unterlaufen.




    Aus Interesse: du hast den Quereinstieg im Fach Deutsch geschafft? Hast du einen MA in Germanistik mit 2.-Fach? Kann ich annehmen, dass du auf einer ISS bist?

  • Danke für die Antwort. Ich komme ursprünglich aus Berlin und bin wegen Seiteneinstieg nach NRW gewechselt. Dass ich eventuell nach Berlin zurückgehe, war nur so ein Gedanke, ich könnte mir durchaus auch einen Wechsel in die Schweiz vorstellen. Bin im Moment nur ratlos, wie man das möglichst risikoarm handhabt, zumal ich auch nicht mehr die Jüngste bin. Auf eine mündliche Zusage einer anderen Schule hin die alte Festanstellung zu kündigen, finde ich ja schon ganz schön riskant. Gibt es denn da nicht irgendwelche Tricks, wie man sich beim Wechsel besser absichern kann ? Muss ich mich von meinem SL freistellen lassen, um mich zum Beispiel in die Schweiz zu bewerben ? Ich möchte eigentlich im Moment noch nicht, dass mein SL von meinen Plänen Wind bekommt, zumal ich an meiner Schule gut behandelt werde. ich habe die Fächer DE und Philosophie und auch einen Magister, der mir aber für den seiteneinstieg nicht geholfen hat. Aber mit dem Examen und der zweijähigern Ausbildung hat man als Seiteneinsteiger ja dieselbe Quali wie ein regulärer Lehrer. Mir geht es einfach darum, wie man einen wechsel möglichst risikoarm gestaltet und die Frage ist, ob ich mich einfach irgendwo bewerben kann oder mich vorher freistellen lassen muss durch meinen SL.

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • hi. :)


    wenn es zum nächsten schuljahr ist, hast du ja noch etwas zeit. falls für dich auch brandenburg in frage kommt, versuch es doch dort mit einer bewerbung. :) ist ja um berlin herum. :) erwarte nur keine allzu schnellen entscheidungen....freie stellen für das neue schuljahr gibt es meist im april, dann kann man hier gezielte umsetzungsanträge stellen, aber wie Nettmensch schon schrieb, es ist immer besser, wen du schon eine konkrete schule in der hinterhand hast.


    (ich weiß jetzt nicht, was "ich bin nicht mehr die jüngste" genau heißt, aber brandenburg verbeamtet noch. ^^)

  • m.E. kannst du dich im Ausland ohne formale Probleme bewerben, d.h. eine Freigabeerklärung ist aus deren Sicht nicht erforderlich. Sie werden dich bei einem Gespräch aber sicher darauf ansprechen, wie deine vertraglichen Umstände sind, respektive deine Kündigungsfristen.



    Für Berlin kannst am besten einfach mal bei der Bewerberstelle anrufen (die sind nett, aber leider nicht in allen Aspekten kompetent). Denke aber, dass man beim aktuellen Lehrermangel beide Augen zudrückt und bei angestellten Lehrern nur auf die fristgerechte Kündigung zum Vertragsbeginn abstellt => z.B. du bekommst im Juni einen Vertrag für August angeboten; bei Unterzeichnung muss deine Kündigung mit Frist vorgelegt werden.

  • Vielen Dank für die hilfreichen Antworten ! Toll, dass man für eine Bewerbung ins Ausland offenbar erstmal keine Freigabeerklärung braucht. Bewerberstelle in Berlin werde ich mal kontaktieren, nur kenne ich ja Berlin schon zu genüge und weiß, was das zum Teil für ein Chaotenhaufen ist. Hab bloß Sorge, dass die mir erst eine Stelle anbieten, ich dann schön kündige und dann pustekuchen, :staun: klappt doch nicht und ich arme Socke bin arbeitslos. Mit meinen Fächern allemal, da keine Mangelfächer ... Aber: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
    :gruss:

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