Förderpläne- wie findet ihr (die ihr auch welche nutzt) die Idee?

  • Ich kenne Förderpläne eigentlich nur in der Art, dass irgendjemand sie abheften möchte und man halt deswegen stundenlang dran rumtippt und versucht, aufzuschreiben, was man "eh die ganze Zeit macht" ("Kind kann dies, Kind kann jenes nicht, viele Elterngespräche sind anberaumt etc.")


    Ich möchte die Förderpläne meiner Schüler diesmal so erstellen, dass sie a) nicht von Schwächen und Stärken reden sondern den aktuellen Entwicklungsstand erfassen und
    b) handhabbarer werden. Ich hab mir dazu folgendes überlegt und würde mich über Rückmeldung von Kollegen freuen, die welche benutzen, was sie davon halten und ob ich das überhaut "darf", weil ich die ganze Klasse (14 Fö-Schul-Kids) in diesem Plan verarbeiten will:


    Für die üblichen Bereiche Tabellen erstellen, in der stufenartig ein Ziel angestrebt wird (Bsp. Lesen-/Schreibenlernen nach Stufenkonzept, wie Spitta oder Valtin, entsprechend für Mathe oder auch soz.-em. nach ELDiB). Dann die Namen aller Kinder reinschreiben, die sich gerade in dieser Stufe befinden. So dass ich am Ende 4 oder 5 Tabellen mit Stufenkonzepten habe und pro Stufe 3 oder 4 Namen, die gerade an derselben Stelle stehen. So könnte jeder Fach-/Vertretungskollege sehen, dass Mäxchen und Hänschen noch Silbenraten während Susi und Fritzi schon sinnentnehmend und flüssig lesen (dasselbe für den Zehnerübergang etc.).


    Ergibt das Sinn? :danke: fürs Mitdenken

  • Ich versteh gar nicht, warum immer die Fächer mit rein müssen in die Förderpläne.....bei uns gab's die im Ref immer nur für die verschiedenen Förderbereiche. Egal, war ja nicht die Frage. ;)
    Also ich finde deine Idee gut, da ich denke, dass das im Schulalltag sehr praktikabel ist. Wenn die Namen dann auch noch mit Bleistift drinstehen, können die Schüler wandern.
    Das klingt schon fast nach einem Raster für Förderdiagnostik. Also schauen wo steht das Kind und wo soll es hin. Hatte das so ähnlich mal in Mathe. Also wie gesagt, fürs fachliche find ich das gut. Braucht evtl ein paar mehr Seiten, um alle Bereiche abzudecken, aber da hast du dann ja auf jeden Fall eine super Basis für die nächsten Jahre.


    Die Förderbereiche würde ich aber weiterhin separat lassen, denn die sind ja oft zu speziell. Da hast du ja auch die Ausgangslage, das Ziel und die Maßnahmen. Würde ich aber auch stichpunktartig und in Tabellenform machen, lässt sich besser mit Arbeiten und fortlaufend ergänzen.

  • Danke Sommerblüte,
    Es geht um lernbehinderte Schüler, halbwegs Lesen- und Rechnenlernen ist praktisch 9 Jahre lang Thema.


    Was meinst du mit Förderbereichen?


    Und wie separat lassen? bitte mal n kurzes Beispiel :)

  • Ja, die Lerner..... ;)


    Naja eigentlich brauchst du für jeden Schüler quasi zwei Förderpläne. Einen fachlich, so wie du beschrieben hast, meist ja für Mathe und Deutsch.
    Und wir hatten dann noch das, was ich eigentlich unter einem Förderplan verstehe, also nach der groben Einteilung Motorik, Kognition, Wahrnehmung, Lern/Arbeitsverhalten, Sozialverhalten....die sind dann jeweils nochmal aufgedröselt in z.B. Sowas wie Emotionale Stabilität und das dann nochmal in Selbstwertgefühl usw.....also wird immer feiner. Und da dann die Bereiche rauszupicken, in denen es am meisten hakt (nicht mehr als 2 in der Regel, zumindest auf dem Papier) und dafür die Ausgangslage, das Ziel und die Maßnahmen festzulegen, so habe ich Förderplanung gelernt.
    Für mich sind also Fach- und Förder zwei unterschiedliche Bereiche, die zwar nur vernetzt beackert werden können, die ich aber separat aufschreibe. Übersichtlichkeit und so. :)

  • also nach der groben Einteilung Motorik, Kognition, Wahrnehmung, Lern/Arbeitsverhalten, Sozialverhalten....die sind dann jeweils nochmal aufgedröselt in z.B. Sowas wie Emotionale Stabilität und das dann nochmal in Selbstwertgefühl usw.....also wird immer feiner.

    Ja genau, also das ist meine Frage! Was genau heißt "immer feiner"? jeder kann nachlesen, was passieren muss, bevor ein Kind bis 100 rechnet. Aber wer sagt, was passieren muss, bevor ein Kind "emotional stabil" ist? Es gibt für das Sozialverhalten einen stufigen Katalog, wie für den Schreiblernprozess: den ELDiB. Ob das funktioniert, weiß ich auch nicht wirklich, ich finde die Idee aber interessant. Leider präsentiert der keine konkreten Fördervorschläge, das Konzept ist etwas komplexer.
    Jedenfalls will ich weg von dem rauspicken irgendeines (angeblich im Vordergrund stehenden) Problems "das Kind hat eine miese Handschrift, lasst es mal kneten zur Verbesserung der Feinmotorik". Und "ach das Kind kann gut Federball spielen, dann haben wir noch eine Stärke benannt". Das erscheint mir zu unwissenschaftlich und ungenau. Also jeder könnte sich sowas ausdenken, ohne dass Maßnahmen wirklich erwiesen hilfreich sind. Hauptsache es wurde was in den Förderplan geschrieben, was super klingt.


    Hm. Ich hoffe, du kannst meine Gedanken nachvollziehen... Sowas wie "Handhabbare, realistische, an den Entwicklungsprozess angelehnte Fördermaßnahmen, die auch bei 18 Kids in Chemie und Erdkunde Klasse 8 angewandt werden können."


    Vielleicht andersherum: ich finde für unser Bundesland keine Verordnung für Förderpläne. Das müsste ja heißen, dass ich sie so machen kann, wie mir beliebt, oder?

  • Bei uns wurde schulintern beschlossen, wie so was aussehen soll. Auch wie oft evaluiert wird.
    Mich stört auch oft, dass ich das Gefühl habe, da steht was im Plan, aber wirklich umgesetzt wird es kaum, da es, in deinem Fall, 18 verschiedene Fördermaßnahmen sind.....dazu kommt ja dann noch das mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen.
    Ich orientiere mich für die Förderbereiche gern am Ledl. Da wird teilweise wirklich schon fein aufgegliedert. Aber trotzdem, also trotz aller Individualität, muss das ganze praktikabel sein.

    • Offizieller Beitrag

    Pausenbrot: Wenn du möchtest, kann ich dir mal meine Förderpläne aus BzB/EIBE zumailen

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