Anwendung zur Dokumentation des Verhaltensverlaufs

  • Hallo an Alle,


    ich studiere an der Universtät Potsdam. In Zusammenarbeit mit dem Professor für Inklusionspädagogik und einem weitern Studenten planen wir die eine Webanwendung + APP für Leher zu Erstellen. Diese soll es ermöglich den Verhaltensverlauf von, insbesondere inkludierten, förderbedürftigen oder verhaltensauffälligen, Kindern zu dokumentieren. Die Anwendung Unterstütz Lehrkräfte dabei ihre pädagogischen Maßnahmen und Interventionen auf ihre Wirksamkeit zu Überprüfen.

    Aktuell befinden wir uns noch ganz am Anfang und würden gerne ein Stipendium für die Umsetzung beantragen. Hierfür benötigen wir eure Unterstützung und würden uns freuen wenn ihr eine kurze (ca. 4 min) Umfrage beantworten könntet. Diese Umfrage ist zudem Teil meiner Bachelorarbeit weswegen ich mich um so mehr über jede Beantwortung freue :D .

    Hier geht es zu Umfrage: https://de.surveymonkey.com/s/VDSZBTP


    Wenn ich euch mehr über die Idee erzählen darf/soll oder ihr Fragen habt, schreibe ich gerne mehr.


    Vielen Dank im Voraus
    Neil

  • Nach nur wenigen Stunden gibt es bereits ein paar Antworte. Ihr seid echt schnell. Vielen vielen Dank dafür.


    Ich benötige jedoch noch mehr Erhebungen also bitte die Umfrage weiterhin Beantworten. DANKE.


    Ein kurzer Hinweis: In der letzten Frage wird darum gebeten verschiedene Preisabschätzungen zu geben. Als Szenario wird davon ausgegangen, dass diese Beträge nicht durch die Schule getragen sonder von den Lehrkräften privat übernommen werden müssten. Mir ist bewusst, dass Lehrer/innen schon jetzt viele dinge aus der eigenen Tasche bezahlen und so viel zu sehr belastet werden. Ich selber komme aus einer Lehrerfamilie und habe das oft miterlebt. Unser Ziel ist es darum in Zukunft Schulen, Träger und Länder von einem Erweb zu überzeugen, damit Lehrer/innen nicht weiter belastet werden. Bis dahin gehen wir jedoch von einem Erweb durch Privatpersonen aus.

  • Ich muss gestehen, ich hab mir die Umfrage angeschaut,...aber nicht beendet. Mir ist der Sinn des Ganzen nicht wirklich klar,...vor allem nicht, wenn ich sowas als Privatperson anschaffen soll. Denn, entweder ist es etwas, was ich fuer mein Privatvergnuegen nutze,..oder es ist ein System, welches schulisch genutzt und von mehrern Leuten einsehbar und vergleichbar ist. Fuer mein Privatvergnuegen wuerde ich das nun wirklich nicht wollen. Als schulisches System wuerde ich es vielleicht ausfuellen, aber mich dennoch nicht staendig mit andern hinsetzen und noch mehr sinnlose Daten auswerten wollen. (Entweder hat eine Massnahme gefruchtet...oder eben nicht. Da brauch ich keine Graphen fuer.)
    Gruende fuer Unterrichtsstoerungen sind vielzaehlig. Vielleicht ist's gerade windig draussen,...oder es hat die ganze Woche nur geregnet...vielleicht ist Papa grade aus dem Knast gekommen (oder mal wieder drin)...vielleicht dachte Mama, dass ne Cola und ne Tuete Chips zum Fruehstueck heute mal nicht ok sind und wollte kind zu Toast ueberreden...vielleicht bin ich selbst heute nicht besonders gut drauf...was auch immer. Es ist auch nicht immer der Fall, dass Kinder, die Foerderbeduerfnisse haben deswegen auch Verhaltensprobleme an den Tag legen (zumindest bei uns nicht,...weiss ja nicht, wie das in Deutschland aussieht). Meist machen mir meine Foerderschueler herzlich wenige Probleme im Unterrichtsgeschehen.

  • Hallo Dejana.

    Ich muss gestehen, ich hab mir die Umfrage angeschaut,...aber nicht beendet.

    Das ist ok es gibt bei einer Umfrage immer Befragte die Abbrechen, daran muss ich mich gewöhnen. Schön ist es da dass Sie mir gleich noch sagen warum und ich so die Umfrage oder auch die Idee verbessern kann.

    Mir ist der Sinn des Ganzen nicht wirklich klar,...vor allem nicht, wenn ich sowas als Privatperson anschaffen soll. Denn, entweder ist es etwas, was ich fuer mein Privatvergnuegen nutze,..oder es ist ein System, welches schulisch genutzt und von mehrern Leuten einsehbar und vergleichbar ist. Fuer mein Privatvergnuegen wuerde ich das nun wirklich nicht wollen.

    Das Problem bei der Entwicklung von einer Anwendung für Lehrer ist, dass die Schulen oft weniger bereit sind für diese zu bezahlen als Lehrer. Deswegen bleibt uns nichts Anderes übrig als Lehrer direkt als Nutzer zu gewinnen, zumindest so lange bis wir die Schule von einem Kauf überzeugen konnten. Natürlich ist der Nutzen unserer Anwendung am größten, wenn mehrere Lehrer zusammen den Verhaltensverlauf Beobachten und die Anwendung nutzen. Aber nur weil ein Tool von der Schule bereitgestellt wird heißt es leider nicht, dass es alle Lehrer gewissenhaft nutzen. Der Umgang mit der Anwendung ist ein ganz anderer, wenn man selber etwas dafür bezahlt hat.

    Als schulisches System wuerde ich es vielleicht ausfuellen, aber mich dennoch nicht staendig mit andern hinsetzen und noch mehr sinnlose Daten auswerten wollen.

    Die wenigsten Lehrer, zumindest nach den Erfahrungen die wir gemacht haben, erheben Daten. Meist berichten sie dem Sonderpädagogen alle paar Wochen/Monate mal von der Enttwicklung des Kindes, weitere Dokumentation findet meist leider nicht statt.
    Das die Erhobenen Daten nicht sinnlos sind zeigen Testschulen mit denen unser Professor seit langer Zeit zusammenarbeitet. Das ganze leider noch mit dem Aufwendigen Papier und Stift Verfahren.



    (Entweder hat eine Massnahme gefruchtet...oder eben nicht. Da brauch ich keine Graphen fuer.)
    Gruende fuer Unterrichtsstoerungen sind vielzaehlig. Vielleicht ist's gerade windig draussen,...oder es hat die ganze Woche nur geregnet...vielleicht ist Papa grade aus dem Knast gekommen (oder mal wieder drin)...vielleicht dachte Mama, dass ne Cola und ne Tuete Chips zum Fruehstueck heute mal nicht ok sind und wollte kind zu Toast ueberreden...vielleicht bin ich selbst heute nicht besonders gut drauf...was auch immer.

    Genau die Einschätzung, ob eine Maßnahme gefruchtet hat, kann sehr schwer sein und bereitet vielen Lehrer vor allem im Umgang mit inkludierten Kindern Schwierigkeiten. Danke für ihre vielen Beispiele, die zeigen wie viele Dinge passieren können. Sich im Nachgang, wenn es zum Schreiben des Berichts für Kind, die Arbeit in multiprofessionellen Teams oder zum Elterngespräch kommt, noch an alle Ereignisse zu erinnern ist unmöglich. Vielleicht gar nicht möglich alle Ereignisse mitbekommen zu haben. Das kann zu Fehleinschätzungen des Verhaltensverlauf führen. Genau an diesem Punkt würden wir den Lehrer/innen gerne unter die Arme greifen.

    Es ist auch nicht immer der Fall, dass Kinder, die Foerderbeduerfnisse haben deswegen auch Verhaltensprobleme an den Tag legen (zumindest bei uns nicht,...weiss ja nicht, wie das in Deutschland aussieht). Meist machen mir meine Foerderschueler herzlich wenige Probleme im Unterrichtsgeschehen.

    Das ist richtig. Hier verlassen wir uns auf das Urteilsvermögen der Leher, die selber entscheiden welches kind besonderer Beobachtung beadarf. Rein theoretisch könnte auch der Verhaltensverlauf jedes Kindes aus einer Klasse aufgenommen werden um daraus Schlüsse für den Umgang mit diesem Kind zu ziehen. Jedoch würde dies zu viel Zeit in Anspruch nehmen.


    Ich hoffe Sie können meine Ausführungen verstehen auch wenn sie vielleicht nicht einer Meinung mit mir sind. Vielen Dank nochmal für das Gute Feedback, sowas hilft sehr an der Idee weiter zu feilen.

  • Detaillierte empirische Erhebungen sind neben der Alltagsarbeit des Lehrers nicht leistbar - wenn man sich an der Universität Gedanken über empirische Verfahren an der Schule macht, die in eine praxisorientierte App fließen sollen, dann ist meiner Meinung nach doch der erste Schritt im Softwaredesign, sich mit der tatsächlichen Arbeitsrealität vertraut zu machen, in der die App alltagstauglich eingesetzt werden soll.


    Ansonsten endet das ganze ja doch - wieder einmal! - nur in so einem rosa Warmluftwölkchen aus dem Elfenbeinturm.

  • P.S. Ich habe gerade in der Umfrage das Stichwort "Datensicherheit" gelesen.


    Ich habe gerade SEHR stark den Eindruck, dass ihr euch in keinster Weise über die rechtlich verbindlichen Datenschutzbestimmungen zur Lagerung und Verarbeitung personenbezogener Daten auf Geräten in privatem Lehrerbesitz kundig getan habt.... Das solltet ihr tun.

  • der erste Schritt im Softwaredesign, sich mit der tatsächlichen Arbeitsrealität vertraut zu machen, in der die App alltagstauglich eingesetzt werden soll.

    Genau das haben wir vor bzw. machen es bereits. Den Zeitaufwand gering zu halten und die Anwendung in den Schulalltag zu integrieren ist eines unserer großen Ziele.


    Ich habe gerade SEHR stark den Eindruck, dass ihr euch in keinster Weise über die rechtlich verbindlichen Datenschutzbestimmungen zur Lagerung und Verarbeitung personenbezogener Daten auf Geräten in privatem Lehrerbesitz kundig getan habt.... Das solltet ihr tun.

    Doch das haben wir. Natürlich ist dieses Thema eine Hürde dar, die durch überwunden werden muss. Jedoch stellt die Nutzung einer Webanwendung, die auch von privaten PC genutzt werden kann, nur im geringen Maße Probleme da. Für das Smartphone sieht das etwas anders aus, da hierzu unterschiedliche Richtlinien existieren. Dies kommt auf das Bundesland und Schule an.


    @Neleabels: Wie sieht das denn bei Ihnen aus, ist die Nutzung eines Smartphones oder Tablets im Schulalltag überhaupt erlaubt (unabhängig von der Speicherung Personenbezogener Daten)?

  • Das Problem bei der Entwicklung von einer Anwendung für Lehrer ist, dass die Schulen oft weniger bereit sind für diese zu bezahlen als Lehrer. Deswegen bleibt uns nichts Anderes übrig als Lehrer direkt als Nutzer zu gewinnen, zumindest so lange bis wir die Schule von einem Kauf überzeugen konnten. Natürlich ist der Nutzen unserer Anwendung am größten, wenn mehrere Lehrer zusammen den Verhaltensverlauf Beobachten und die Anwendung nutzen. Aber nur weil ein Tool von der Schule bereitgestellt wird heißt es leider nicht, dass es alle Lehrer gewissenhaft nutzen. Der Umgang mit der Anwendung ist ein ganz anderer, wenn man selber etwas dafür bezahlt hat.


    Sorry, das kapiere ich nicht (bin ja nur Lehrer): Warum soll ICH von meinem privatem Geld eine Software kaufen, die, wenn überhaupt, mir nichts nützt, sondern praktisch ausschließlich im Bildungsinteresse des Schülers und/oder des Dienstherrn liegt? Kauft der Arzt jetzt von seinem privatem Geld die Medikamente für seine Patienten oder der Polizist das Benzin für seinen Streifenwagen?


    Gruß!

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Hallo Mikael,



    die Frage ist vollkommen angebracht und wie ich bereits geschrieben habe, ist es angedacht die Kosten sobald, dies möglich ist, auf den jeweiligen Verantwortlichen (Schule, Träger, Arbeitgeber) zu übertragen.
    Es gibt eine Menge Lehrkräfte die aus der eigenen Tasche Materialien für den Unterricht kaufen. Leider, denn Schulen haben oft nicht die Mittel oder möchten diese nicht zur Verfügung stellen. Das sollte ihnen aber bekannt sein. Es ist jedoch manchmal nötig den ersten Schritt als Leher für Innovationen im Schulalltag zu machen und so Verantwortlichen zu zeigen, dass ein Erwerb einen Mehrwert für Schüler und/oder Lehrer bringt.


    Die Überprüfung von Maßnahmen soll natürlich dem Kind eine Besser Bildung ermöglichen, zugleich hilft sie jedoch auch dem Lehrer frühzeitig zu erkennen wenn Interventionen die vielleicht viel Aufwand oder Kraft bedürfen keinen Erfolg bringen. Das Tool ersetzt dabei keinesfalls die Reflektion der Lehrkraft, kann sie jedoch nicht unerheblich unterstützen.


  • Es gibt eine Menge Lehrkräfte die aus der eigenen Tasche Materialien für den Unterricht kaufen. Leider, denn Schulen haben oft nicht die Mittel oder möchten diese nicht zur Verfügung stellen. Das sollte ihnen aber bekannt sein. Es ist jedoch manchmal nötig den ersten Schritt als Leher für Innovationen im Schulalltag zu machen und so Verantwortlichen zu zeigen, dass ein Erwerb einen Mehrwert für Schüler und/oder Lehrer bringt.


    Wenn man Materialien selbst kauft, dann ueberlegt man sich aber mehrheitlich sehr genau, welche Materialien und zu welchem Zweck man sie anschafft. Wir haben ein sehr umfangreiches elektronisches Datensystem an meiner Schule und diese werden regelmaessig ausgewertet, besprochen und mit nationalen und projezierten Trends verglichen. Dementsprechend werden dann Unterrichtsgeschehen und Interventionen angepasst.
    Wenn es mir darum geht das Verhalten eines individuellen Kindes zu beobachten und dann womoeglich an unseren "SENCo" (Special Educational Needs Coordinator) weiterzuleiten, dann mache ich das lieber handfest auf Papier. Das ist recht kostenguenstig, ich kann's zur Not mit mir rumschleppen und es koennen auch andere Lehrer problemlos Sachen hinzufuegen/Notizen machen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass derartige Massnahmen zeitlich befristet sein sollten, wuerde ich dafuer sicher kein extra Geld ausgeben.


    Die Überprüfung von Maßnahmen soll natürlich dem Kind eine Besser Bildung ermöglichen, zugleich hilft sie jedoch auch dem Lehrer frühzeitig zu erkennen wenn Interventionen die vielleicht viel Aufwand oder Kraft bedürfen keinen Erfolg bringen. Das Tool ersetzt dabei keinesfalls die Reflektion der Lehrkraft, kann sie jedoch nicht unerheblich unterstützen.


    Nochmal, als Lehrer brauch ich eigentlich kein Computerprogramm, das mir sagt, wenn eine Intervention daneben laeuft und nichts bringt. Das sehe ich auch so.
    Verhalten ist nunmal auch subjektiv, genauso wie die Reaktion auf Fehlverhalten.
    Vor ein paar Jahren bekam ich ein Kind mit sehr hohem Foerderbedarf in meine Klasse. Er hatte fast durchgaengig nen Erwachsenen an sich kleben. Seine vorige Schule hatte ihn fuer saemtliche Stunden (ausser Franzoesich und Sport) aus dem Unterricht entfernt. Teil seines Foerderbedarfs war sein Mangel an Sozialkompetenz. War ja nun wirklich kein Wunder, wenn kind nie in ner Klasse war. Ich brauchte kein Computerprogramm um zu sehen, dass die Interventionen in den vorigen 4 Jahren nichts gebracht hatten...und es daher ziemlich sinnlos war mit ihnen im 5. Jahr auch noch weiter zu machen. :autsch:

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