Gerechtigkeit für Angestellte

  • Ich bin bei einem kommunalen Arbeitgeber beschäftigt. Eine Versetzung wäre daher nur in eine andere Schule eines anderen Stadtteil möglich. Und daher heißt dieser Vorgang bei uns auch nicht Versetzung sondern Umsetzung, da es rechtlich wie eine Umsetzung von eine in eine andere Abteilung wäre.
    Aber selbst vor so einer Umsetzung wäre ich nicht verschont geblieben: Vor ein paar Jahren mussten aufgrund Schülermangels Lehrer gehen. Ich war auch bedroht, nicht aber wegen meiner Beurteilung (die war wie erwähnt Note 2), sondern weil mein Dienstzeitalter relativ klein war. Auch da hätte mir mein Einsatz und Engagement nicht geholfen, mich gegen meine Umsetzung zu wehren. Dass ich dann doch an der Schule bleiben durfte, lag einfach dann daran, dass der Schulleiter (auch Mathematiklehrer) ausgeschieden war, und es somit keinen Überhang mehr an Mathestunden gab.
    Fazit: Engagement außerhalb des Unterrichts lohnt sich nicht, vor allem nicht für Angestellte.



    Nachtrag: Mein Vorwurf richte sich nicht gegen meine Schule, schon gar nicht gegen die Schulleitung. Die Schulleitung war selbst überrascht und empört, dass man nur so wenige Geld für eine Funktionsstelle erhält. Aber mein Arbeitgeber ist nicht mein von mir geschätzter Schulleiter sondern die Kommune. Und diese ist für diese Ungerechtigkeit verantwortlich.

  • Ahso, bei einem komunalen Arbeitgeber fällste dann ja unter dem TVÖD - der ist ja günstiger, weil man dort keine Erfahrungsstufe zurückfällt wie beim TV-L.


    Nehm mal an, es geht um E14 statt E13 - das ist im TVL ja oft mit Einkommenseinbußen verbunden (wegen geringerem Weihnachtsgeld und Verlust einer Erfahrungsstufe). Insofern sind 48€ netto mehr im Monat eigentlich schon sehr, sehr gut.


    Zitat

    Und auch wenn Ihr vielleicht wie eine Leistungszulage (LoB) wie ich in Aussicht gestellt bekommt: Trotz dieser Zulage von 2000 Euro Brutto verdient ihr immer noch weniger als ein verbeamteter Kollege gleichen Rangs.


    Bist du sicher a) dass es das in Bayern gibt und b) es nur ein bißchen realistisch ist, das wirklich zu bekommen? (in Aussicht stellen können die viel....). In NRW ist im TV-L sowas eine rein theoretische Möglichkeit...

  • Ahso, ist nur beim TVÖD Bund so, das keine Erfahrungsstufe verloren geht:


    http://oeffentlicher-dienst.in…nd/hoehergruppierung.html


    Tja, ist fast zynisch das zu sagen - aber der Moment der Höhergruppierung ist dann ja fast optimal für dich: du kannst befördert werden ohne einen Nettolohnverlust zu haben (ist dann ja auch im TVÖD-Kommunen keineswegs die Regel - halt wegen Weihnschtsgeldkürzung von E13 auf E14 und Stufenrückfall; die Garantiesumme von 50€ brutto pro Monat kompensiert das keineswegs)

  • Bist du sicher a) dass es das in Bayern gibt und b) es nur ein bißchen realistisch ist, das wirklich zu bekommen? (in Aussicht stellen können die viel....). In NRW ist im TV-L sowas eine rein theoretische Möglichkeit...


    Ja, ich hab schon öfters eine Leistungszulage bekommen (Leistungsorientierte Bezahlung LoB), aber das ist nicht spezielles für Angestellte, Beamte bekommen das auch.

  • Tja, dann tut die Kommune als dein Arbeitgeber ja schon weit mehr als sie tun muss.....Denen würde ich noch nicht mal nen Vorwurf machen (das Entgegenkommen deines Arbeitgebers wäre in NRW unvorstellbar)


    Das Problem ist systemisch - liegt in dem von Verdi und der GEW + Beamtenbund angestrebten TVL/TVÖD (die finden den ja immer noch prinzipiell klasse - in Hessen wurde vorletztes Jahr noch gestreikt, damit der dort noch gültige BAT durch ne TVl-Version abgelöst wird. Die Gewerkschaften haben die Verschlechterung für die Tarifbeschäftigten dann auch durchgesetzt, es ist ihnen aber nicht gelungen, dass auch in Hessen die Familienzuschläge des BAT gestrichen werden). Wirklich bemerkenswert, dass die Gewerkschaften + DBB die Problematik bei den Höhergruppierungen noch nie so richtig thematisiert haben (naja, ist ja nen reines Angestelltenproblem - lässt sich halt nicht auf Beamte übertragen wie Lohnerhöhungen bei Tarifverhandlungen, interessiert die daher nicht)

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