Inhalte/Gestaltung der mündlichen Abi-Prüfung Deutsch

  • Nachdem die Prüfungen bei uns recht "unterschiedlich" sind, frage ich mich, wie die Deutsch-Prüfungen an anderen Schulen, bes. NRW, gestaltet werden. Es heißt ja nur, dass in den beiden Prüfungsteilen der Stoff nicht nur aus einem Halbjahr stammen darf. Aber:
    1. Prüft ihr im 2. Teil nur den Stoff z.B. einer weiteren Lektüre ab oder mehrere?
    2. Welchen Anteil haben bei euch die Anforderungsbereiche I, II und III?

  • Ja, ich wundere mich auch immer, ob der unterschiedlichen Varianten mündlicher Deutschprüfungen.
    1. Wir prüfen verschiedene Lektüren, gerne auch im Vergleich oder Kontrast.
    2. Was die AFB betrifft, gibt es auch unterschiedliche Ansichten, ich halte zB eine Thematik, die im Unterricht behandelt wurde und als Tafelbild in den Heften der SuS steht, auch wenn sie AFB III umfasst, in der Prüfung jedoch nur wiedergegeben wurde für AFB I. Wenn ich also zB die Kritik an Kants Ethik im Unterricht ausführlich bearbeitet habe, und selbige abprüfe, ist das AFB I. Habe ich sie nicht im Unterricht thematisiert, sondern muss der S sie selber herleiten, dass ist es eine AFB III Frage.
    Wie seht ihr das?
    Ich prüfe gern so, dass ich sehe, dass die S nicht nur gelernt haben, sondern auch denken können AFBII zB: Wenn man TaubeniG in ein Drama umschreiben wollen würde, welche Dramenform würde man nützen und warum?

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Der Kernlehrplan Deutsch sagt:
    "Für alle Fächer gilt, dass die Aufgabenstellungen in schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen alle Anforderungsbereiche berücksichtigen müssen, der Anforderungsbereich II aber den Schwerpunkt bildet." (S. 45, 2. überarbeitete Auflage 2014)


    "Die Aufgaben für die mündliche Abiturprüfung sind insgesamt so zu stellen, dass sie hinreichen breit angelegt sind und sich nicht ausschließlich auf den Unterricht eines Kurshalbjahres beschränken. Die Berücksichtigung aller Anforderungsbereiche soll eine Beurteilung ermöglichen, die das gesamte Notenspektrum umfasst. [...] In einem zweiten Teil sollen vor allem größere fachliche und fachübergreifende Zusammenhänge in einem Prüfungsgespräch angesprochen werden." (S. 47)


    Liest sich für mich so: AFB II ist Mindestmaß für eine ordentliche bis gute Prüfung, AFB III für eine eher sehr gute. Dazu muss man aber eben natürlich auch entsprechende Fragen stellen, damit der Schüler so etwas auch zeigen kann.
    Bei uns kommen normalerweise im zweiten Teil schon zwei Themen (also zwei Lektüren oder Lektüre und sprachwissenschaftlicher Teil o.ä.) dran, es sei denn, das Gespräch steuert es etwas anders (wir hatten z.B. eine Prüfung, in der der Schüler so viel Wissen und Angebote (auch auf AFB III) gemacht hat, dass wir länger bei dieser Lektüre geblieben sind und das zweite Thema lediglich anschneiden konnten). Zur Sicherheit hat aber normalerweise auch jeder ein drittes Thema in petto, wenn der Schüler bei den ersten beiden einfach so gar nichts liefert... soll es ja auch geben... :thumbdown:
    Hierbei auch gerne vergleichend oder im Kontrast (eben den "größeren fachlichen" Zusammenhang)
    Aber es hängt auch echt davon ab, was der Schüler so anbietet, finde ich.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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