Hilfe! Aufsatz 4. Klasse

  • Hallo,


    meine Tochter ist in der 4. Klasse.
    Sie hat eigentlich in keinem Fach Probleme. Außer bei den Aufsätzen.
    Entweder schreibt sie zu viel oder lässt Sachen aus.
    Oft schreibt sie Sätze ohne Punkt und Komma. Dann fällt ihr mittendrin etwas ein, was aber garnicht dorthin gehört.
    Beim letzten Aufsatz, es war eine Bildergeschichte, hat sie Sachen ausgelassen.
    Die Lehrerin sagte mir auch, das meine Tochter das freie Sprechen bzw. Erzählen üben müsste.
    Ich habe jetzt schon einiges versucht, auch mit verschiedenen Übungsbüchern.


    Woran kann es liegen, wer kann mir helfen!!??


    Gruß
    toffifee

  • Dachte ich mir :D .


    Ich kenne das von Viellesern. Sie sind in ihrer Ausdrucksweise einerseits schon viel weiter als durchschnittliche Schüler, haben aber dann doch noch Probleme mit der konkreten Formulierung.
    Das gibt sich!!!


    Ist wie bei zweisprachigen Kindern. Man bekommt den Eindruck, sie können keine von beiden richtig, dabei dauert es nur länger, alles auseinanderzusortieren - dafür sind sie DANN aber eben zweisprachig.


    Versuch mit deiner Tochter 'einfache' Sätze zu üben, und sie immer wieder daran zu erinnern, 'am Boden' zu bleiben (Geschichten von Viellesern klingen oft auch irgendwie übertrieben ;) , abgehoben ...), gut zu überlegen, so dass sie sich nicht vom Hundertsten ins Tausendste verzettelt. Vielleicht hilft es ihr auch, sich vorm Schreiben Stichwörter zu notieren, damit sie den Faden nicht verliert.


    Aber im Prinzip ist es eher ein Zeichen, dass sie quasi schon einen Schritt voraus ist, nur um zwei Schritte vorauszugehen, muss man manchmal auch einen Schritt zurück machen, und das ist passiert, wenn die Geschichten dann irgendwie wirr klingen.


    Ich hoffe, das war jetzt nicht auch nur wirr 8o:D .

  • Hallo,


    das hört sich für mich sehr vertraut an.


    Mein Mann ist Belgier, und ich Deutsche. Meine Tochter ist jedoch nicht zweisprachig aufgewachsen.
    Wenn sie aber in den Ferien bei meinen Schwiegereltern war, hat sie danach große Probleme. Meine Schwiegereltern sprechen zwar nach 35 Jahren Deutschland Aufenthalt recht gut deutsch. Wohnen aber wieder in Belgien. Somit bekommt meine Tochter dort nur ein schlechtes Deutsch und von den anderen Kinder dort nur Französisch mit.
    Wir sind in Rheinland-Pfalz Eifel zu Hause. Der Dialekt "Kölsch-Art" lässt grüßen.


    Ich könnte aber auch nicht sagen, dass meine Tochter viel Fantasie hat.
    Bei der Bildergeschichte hat sie ja Sachen ausgelassen. Setzt sie gewisse Dinge für den Leser einfach voraus?


    Was kann man tun?


    Gruß toffifee

  • >>Bei der Bildergeschichte hat sie ja Sachen ausgelassen. Setzt sie gewisse Dinge für den Leser einfach voraus?<<


    Genau das denke ich. sie ist mit den Gedanken so schnell schon weiter, dass sie vergisst, dass der, der das liest, ja nicht wissen kann, was sie alles noch nebenher mitdenkt.


    Was man tun kann, habe ich schon geschrieben - immer wieder erinnern, Sätze möglichst kurz zu fassen, kontrollerien, ob der rote Faden da ist ... .


    Gerade Bildgeschichten eignen sich gut zu üben, 'beim Thema zu bleiben' - als Vorgabe soll sie darauf achten, dass sie pro Bild nicht zu viel schreibt, ABER wirklich zu jedem Bild etwas. Verlaufsbeschreibungen, Personenbeschreibungen,... eigenen sich meiner Meinung nach auch gut. Schwieriger sind Phantasieaufsätze, da da das Verzetteln geradezu vorprogrammiert ist.


    Sollte sie nicht zweisprachig sein, sondern "mischsprachig" (wie z.B. viele Migrantenkinder, die dann gar keine Sprache wirklich richtig können - ich komme darauf, weil du schreibst, sie hätte beim Heimkommen Schwierigkeiten mit dem Deutsch), dann würde ich nachhaken, ob sie ev. grammatikalische Defizite im Deutschen hat. Dann wäre dahingehend Übung notwendig.

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