Frage zur Zitierweise: Schiller 1994???

  • Hallo!


    Gerade bastele ich am Literaturverzeichnis von meiner Zula herum und hätte eine Frage...


    Ich halte folgende Konvention ein:


    Verfassername, Vorname: Titel. Auflage. Ort Jahr. also z.B.
    Schiller, Friedrich: Über naive und sentimentalische Dichtung. Stuttgart 1994.
    (-->ist eine Reclam-Ausgabe)


    Irgendwie finde ich, liest sich das total blöd, denn er hats ja nicht direkt 1994 geschrieben...wie würdet Ihr das angeben?


    Liebe Grüße und danke schon mal
    schattentheater

  • Stimmt schon, dass Schiller das nicht erst 1994 geschrieben hat - aber die Zitierweise ist absolut korrekt und ich würde es so lassen.


    Wenn du nochmal explizit auf die o.g. Tatsache hinweisen möchtest, kannst du ja noch den Verlag (Reclam) mit dazunehmen. Meiner Meinung nach ist das aber nicht notwendig.


    Noch ein Einfall: an der ersten Stelle, an der du in deiner Zula aus dem Buch zitierst, kannst du ja z.B. schreiben: Schiller schreibt 1780 (oder wann auch immer Schiller das Buch geschrieben hat), dass ....blablabla. So kann dir nun wirklich niemand mehr einen Strick draus drehen.


    Viel Erfolg!

  • Moment, das stimmt nicht ganz!!!


    In deiner Angabe fehlt der Verlag (also Reclam) und die Auflage. Anhand dieser Auflage kannst du schließlich auch begründen, dass das Werk nicht 1994 geschrieben wurde.


    Mittlerweile ist es üblich die Jahreszahl in Klammer hinter den Autor zu setzen. Bei meiner Examensarbeit vor einem Jahr wurde es so verlangt. Also:


    Schiller, Friedrich (1994): Über naive und sentimentalische Dichtung. ?. Auflage. Stuttgart: Verlag xy


    Erkundige dich bei deinem Prüfer, wie er es gerne geschrieben haben will. Nur nebenbei bemerkt wissen die meisten Prüfer nicht, dass es nicht mehr üblich ist die von dir genannte Literaturangabe zu verwenden. Ebenso wissen sie nicht, dass man mittlerweile keine Fußnoten mehr im Text einfügt, sondern nach der Harvard-Zitierweise zitiert.


    Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht verwirrt! :D


    Frutte55

  • Ich habe das so gelöst, dass ich in diesen "komischen" Fällen immer die Erstauflage, also dann, wann es eigentlich veröffentlicht wurde, dazu geschrieben habe in eckigen Klammern und mit einer hochgestellten 1 vor der "eigentlichen" Jahreszahl. So ungefähr


    Schiller 1994:xx (1701) (eckige Klammern werden wohl nicht abgebildet)


    Damit sieht es nicht mehr so seltsam aus.


  • Ewald Standops Die Form der wissenschaftlichen Arbeit empfiehlt in diesen Fällen auch das Erscheinungsdatum - in diesem Fall 1795 - mit anzugeben, weil die Angabe sonst etwas anachronistisch wirkt.


    Also z. B. so (leicht modifiziert):


    Schiller, Friedrich: Über naive und sentimentalische Dichtung (1795), Stuttgart: Reclam 1994.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()


  • Sorry, aber da bist du dir etwas zu selbstsicher. Deine Angaben zur Zitierweise mögen inzwischen im sozialwissenschaftlichen Bereich so überwiegend stimmen, Historiker und viele nicht linguistische Germanisten zitieren aber so, wie es schattentheater tut. Hier gibt es auch in der Regel keine Verlagsangabe.
    Die Auflagenangabe bringt nichts, wenn ein Verlag ein altes Mansukript neu herausgibt. Reclam selbst gibt auch gar keine Auflagenzahl an, sondern nur, wenn sich an der Auflage etwas verändert hat bzw. das Druckjahr der vorliegenden Ausgabe.


    Ich würde es entweder so, wie nirtak oder philosophus empfiehlt, machen. Allerdings kann man vom Leser eine Zula auch verlangen zu wissen, dass Schillers "naive und sentimentalische Dichtung" kein Werk des 20. Jhds ist...

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Hallo!


    Vielen Dank für Eure Tipps, das ging ja flott!


    Ich werde mich erst mal an philosophus´ Vorschlag halten und das Erscheinungsjahr zusätzlich in Klammern angeben. Am Freitag bekommt die Betreuerin der Zula - übrigens eine Verfechterin der klassischen NdL-Zitierweise mit Fußnotenapparat und vehemente Gegnerin von jeglichen Quellen aus dem Internet - ohnehin mal ein Kapitel zum Probelesen und dann schau mer mal...


    Also, danke Euch - und ich mach mich mal wieder ans Werk...


    Liebe Grüße
    schattentheater

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