Ich hoffe, ihr werdet auch alle bald "geläutert"

  • @Morse Du vergisst uns schon wieder. Die SVP ist immer noch stärkste Kraft im Nationalrat und sie ist immer noch eine rechtspopulistische Partei.

  • ... zudem rechtspopulistische bis -radikale regierungsparteien (die verschmelzung dieser spektren ist teil des problems, das ich oben zu beschreiben versuchte): afd in sehr vielen länderparlamenten. bis vor wenigen monaten in österreich und italien aich auf nationaler ebene als regierungspartei. ungarn. polen.

  • Nee, rechtspopulistisch und rechtsradikal gilt es weiterhin zu differenzieren. Wir sind hier jedenfalls weit entfernt von einem autoritären Staat. Zumal ich die Regierungsbeteiligung von rechtspopulistischen Parteien in Ländern wie Polen oder Ungarn deutlich kritischer bewerte als in Deutschland oder eben bei uns. Das sind ja insgesamt weniger gefestigte Demokratien.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • ja, natürlich gilt es das zu differenzieren. aber die spektren verschmelzen mehr und mehr, und das ist hochgradig problematisch. wer rechtsradikale toleriert, der unterstützt mörder, um es mal so deutlich zu sagen, und rechtspopulisten tolerieren die nicht nur sondern betreiben mindestens geistige brandstiftung. insofern diskutiert man hier meines erachtens abstufungen von brauntönen.

  • Von mir aus darf es in einer gefestigten Demokratie neben rot, grün, gelb... auch braun geben. Klappt eigentlich ganz gut hier. Euer Problem ist nicht die AfD sondern die CDU und das war auch immer schon so. Wenn die vermeintliche bürgerliche Mitte halt schon so daneben ist, dann wird so ne AfD zu einem grösseren Problem als müsste.

  • nee, faschisten darf es nicht geben in einer offenen gesellschaft, wenn diese offene gesellschaft intersse daran hat, sich nicht selbst abzuschaffen. wehrhafte demokratie ist eine hervorragende erfindung.


    Popper: Toleranz-Paradoxon


    die problematischen haltungen der cdu unbenommen, ich halte wenig davon, die konservativen (insofern diese noch in der cdu sind) anzugreifen, solange die faschisten aktiv sind und immer mehr gehör finden, zumal die cdu sicher nicht die offene gesellschaft loswerden möchte. immer erst den größten brand bekämpfen.

  • ... zumal die cdu sicher nicht die offene gesellschaft loswerden möchte...

    vermutlich war gemeint, dass der "Linksruck" der CDU das Erstarken der Rechten erst möglich machte etc.pp. aber das Problem ist halt, dass die AfD nicht die neue CDU ist. Aber das wurde ja alles schon woanders durchdiskutiert, danke für die Karikatur...

  • keckks:
    Ich finde es schade, dass die teils aggressiven linksextremen Tendenzen ausgeklammert werden von dir (bewusst oder unbewusst). Wenn linke Chaoten Brandanschläge oder solche Sachen wie beim Hamburger G20 verzapfen, darf man ebenfalls nicht wegschauen.
    Was ich demokratisch unerträglich finde sind auch die körperlichen Angriffe auf Politiker, die aus der rechten Ecke kommen. Einen AfD-Politiker physisch anzugreifen nur weil er bei der AfD angreift ist genau so wenig demokratisch wie das, was die Rechten ablassen.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • @keckks Ich bin politisch interessiert. Ja. Aber auch und vor allem an menschlichen Themen.


    Du machst auf mich den Eindruck, dass du dir deine Blase zurecht gebastelt hast, wo es


    - linke und rechte Lager gibt
    - gute und böse Menschen gibt usw


    Damit musst Du klar kommen.
    Ich finde es aber traurig. Nur ein Gedankenansatz, um mal auf das Ausgangsthema ... ob wir alle schon geläutert sind... zurück zu kommen:


    Könnte es nicht auch sein, dass CO 2 nicht die Ursache sondern das Ziel ist. Es ist ja schon länger bekannt, dass fossile Brennstoffe ziemlich bald zur Neige gehen. Das ist auch ein Politikum. Und der Wechsel zu anderen Energiequellen kostet.


    Wenn ich der Inhaber einer solchen Idee oder Firma wäre, die andere Energiequelle verkaufen möchte, käme ich momentan vor Lachen nicht in den Schlaf.


    Bin ich aber nicht. So bin ich eher um den Schlaf gebracht, weil auf mich Kosten zukommen, die ich nicht zu verantworten habe.


    Das ist noch nicht meine abschließende Sicht auf dieses Thema. Ich informiere mich auf verschiedene Weise und denke immer weiter. Von einer Läuterung bin ich ganz weit entfernt. Doch von schwarz weiß Denken ebenfalls.

  • mja, ich bin eher so die abteilung wirklichkeit ist komplex und meistens eher grau als schwarz oder weiß. da halte ich es mit herrn popper, diese ideen sind nicht auf meinem mist gewachsen. ich halte aber trotzdem sehr viel von haltung in den grundlegenden fragen, werte und sowas. da gibt es für mich sehr, sehr klare grenzen, die für mich das gg absteckt. menschenwürde ist für mich nicht diskutabel, und daher ist es meiner meinung nach völlig fahrlässig, mit faschismus (auotoritären ansätzen, der abkehr von der offenen gesellschaft) irgendwas anderes zu tun, als ihn konsequent abzulehnen und eben nicht zu tolerieren. daher auch wehrhafte demokratie, ohne diskussion. menschenwürde und damit die offene gesellschaft stehen einfach nicht zur debatte. das eine ist ohne das andere nicht denkbar, geschweige denn lebbar. also ja, wenn das für dich "gut und böse" sind - ja, ich bin mir sicher, dass die menschenwürde "gut" und faschismus immer und in jeglicher hinsicht "böse" ist. wie du auf die idee kommst, dass einzelne menschen gut oder böse sind - keine ahnung. davon war hier von meiner seite nie die rede. das böse ist nicht ein mensch oder so, das böse ist banal und sehr konkret, wie das gute halt auch.


    hier wieder das alte hufeisenmodell auszupacken (die linken radikalen sind auch so schlimm!) - kann man machen. führt erfahrungsgemäß zu der wahrnehmung, in der mitte der gesellschaft sei alles okay, dabei ist unser problem - zum x-ten mal - momentan vor allem, dass sich genau dort gruppenbezogene menschenfeindlichkeit in der haltung vieler leute findet, und die sich immer mehr trauen, diese ansichten auch wieder zu äußern. ein paar krasse leute handeln dann leider auch, auch bestärkt durch diesen gesamtgesellschaften konservativen roll-back, siehe den rechtsextremistischen mordterror in der ganzen westlichen welt in den letzten jahren. es sterben menschen. insofern finde ich es wichtig, hier die forschung zu lesen und das konzept der gruppenbezogenen menschenfeindlichkeit zu rezipieren, anstatt über brenende autos und schaufensterscheiben zu diskutieren. gewalt ist scheiße. das ist doch gar keine frage.


    dass man keine autos anzünden oder polizisten bewerfen etc. sollte, versteht sich daher wohl von selbst. das gehört strafrechtlich verfolgt. wird es ja gottseidank auch, sehr massiv, teils unter vorschützung falscher tatsachen von seiten der polizei (siehe leipzig diese tage). problematisch ist hier eher, dass polizei und miltär in deutschland durch rechtsradikale durchsetzt zu sein scheinen, dito bis vor kurzem die spitze des verfassungsschutzes (maaßen), siehe uniter-netzwerk, die haben ja schon alles für die geplanten massengräber besorgt. die todeslisten haben die behörden auch sichergestellt. uniter ist übrigens aktuell immer noch gemeinnützig (!), herr maßen sitzt in zdf-talkshows. talk about mitte der gesellschaft, da is ja alles gut. nicht.


    es ist mir aber unbegreiflich, wie man immer den starken drang verspürt, brennende autos und fliegende steine mit aus politischen gründen systematisch durch terrornetzwerke ermordeten menschen zu vergleichen. die einen zünden autos an, die anderen töten. okay, nur gefühlt linke und politsch aktive leute oder ausländer, dann isses ja nicht so schlimm, nech? wir sind ja die weiße mitte... oder wie das känguruh sinngemäß sagt, die leute haben halt ein auto, besitzen aber mehrheitlich keine ausländer. sie holen immer andere, nicht dich. bis sie dich holen kommen, und dann war keiner mehr da, der dir helfen konnte.


    das modell von mitte, links, rechts ist eigentlich veraltet, das hufeisen beschreibt unsere politische lage nicht wirklich. wir können jetzt eher gucken, wer menschenwürde schützt oder halt auch nicht. wir haben probleme, die weit größer sind als politische richtungsfragen: wir haben rechtsetremistischen mordterror (und wenn es glücklich macht - ja, auch ab und an brennende autos und blutende polizisten), wir haben einen planeten, der literal brennt - aktuell übrigens nicht nur in australien sondern auch in afrika, aber das interessiert nicht, ist ja nicht der westen, wir denken lieber über unsere stromrechnung und durstige koalas nach -, wir haben eine völlig instabile globale sicherheitslage, da putin und trump und der nahe osten kollektiv frei drehen, wir haben globale migrationsbewegungen, wir haben eine unfassbare globale ungleichheit der (über-)lebensbedingungen... ich weiß es doch auch nicht. bin mir aber doch sehr sicher, dass rechtspopulistische geistige brandstifter mit ihrem reaktionären, kleingeistigen nationalismus ganz sicher keine hörenswerte antwort zu bieten haben.

  • vermutlich war gemeint, dass der "Linksruck" der CDU das Erstarken der Rechten erst möglich machte

    Ich kann nicht etwas gemeint haben, was es gar nie gegeben hat. Die CDU ist nicht nach links gerückt, sie hat nur zwischenzeitlich mal so getan, als müsste man sich von der AfD distanzieren weil man wohl dachte, das kommt beim Wähler besser an. Die Standpunkte der CDU waren immer schon und sind immer noch erheblich weiter rechts als z. B. die einer CVP hier bei uns.



    wir haben rechtsetremistischen mordterror

    Ja eben ... unter einer CDU-Regierung und das ist auch wahrlich kein neues Phänomen. NSU und so.



    faschisten darf es nicht geben in einer offenen gesellschaft,

    Unsere SVP ist ja auch keine faschistische Partei, sie ist rechtspopulistisch. Bisher haben sie noch meistens rechtzeitig aufs Maul bekommen, wenn sie selbiges mal wieder zu weit aufgerissen haben. Das ist Teil des Spiels.

  • ich finde nicht, dass man noch von "spiel" reden sollte, wenn eine partei inhalte vertritt, die - in die tat umgesetzt - tote zur folge haben. die rechtspopulisten tolerieren rechtsradikale, deren ideologie motivierte in den vergangegen jahren zahlreiche politische morde. das macht mir angst. die haltung der schweiz zu faschisten war meiner ansicht nach schon immer sehr, sehr problematisch (vgl. zweiter weltkrieg, judenverfolgung, konten großindustrieller usw..). da bevorzuge ich persönlich die wehrhafte demokratie inklusive ihrer intoleranz gegenüber braunen. für mich gibt es fragen, bei denen neutralität als haltung nicht in frage kommt.

  • Die Haltung der CDU gegenüber faschistischen Terror-Regimen wie der Türkei oder Saudi-Arabien war meiner Meinung nach immer schon sehr, sehr problematisch.

  • Keckks: G20 Hamburg....rasenkantensteine von Dächern oder wie war das? Mordversuch.


    Menschen so zusammenschlagen, dass sie schwer verletzt werden kenn ich von Bekannten aus der Antifa (alles liebe Leute nur wird von denen dann dem Rechten das Lebensrecht abgesprochen). Wenn ich Autos anzünde nur weil mir der Lebensstil eines anderen nicht passt (sei es aus Neid oder aus ideologischen Gründen) ist der Schritt weiter nicht mehr weit.
    Sowas kotzt mich massiv an und zwar genauso wie das verschließen der Augen vor Rechtsradikalen. Nur hab ich das Gefühl, dass immer mal wieder die Leute vergessen das beide Seiten Straftaten gegen Andersdenkende verüben oder gutheißen und das hat in einer Demokratie nichts zu suchen.
    wir brauchen einen Dialog zwischen bzw mit beiden Seiten, denn beide Seiten gehören zu unserer Gesellschaft. Durch Ausgrenzung schaffst du aber nur eins: Bestätigung und noch mehr Hass.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • wollsocken: zweifelsohne, das ist aber eine andere frage meiner meinung nach. die cdu ist nicht so gefährlich wie die afd und konsorten. und wie gesagt, man sollte immer erstmal die großen brände angeben, bevor man sich an der nervigen alten heizung im keller abrackert, die nur so semi-warm zu werden gedenkt.



    kapa: dein post ist hufeneisenmodell in reinform. kann man wie gesagt meiner ansicht nach machen, führt aber nicht weiter und verdeckt das aktuelle kernproblem. mit rechten reden bringt nichts. die wollen nicht wirklich reden. die wollen die redeoption abschaffen, während du noch mit ihnen so gut demokratisch verhandelst, in der hoffnung auf die heilkräfte des herrschaftsfreien diskurses oder so. wie konkret müssen sie denn noch werden? uniter, ludolf landig oder wie das pseudonym genau heißt, offene drohungen gegen journalisten (höcke mit zdf-journalist, ist im netz), reihenweise öffentlichkeitswirksam symbolisch hingerichtete vertreter der menschlichkeit (liste weiter oben). aber wir reden über vereinzelt brennende autos, anstatt diese straftaten den betreffenden behörden zu überlassen. kann man machen. ob das aber zielführend ist, muss jeder selber entscheiden.

  • die cdu ist nicht so gefährlich wie die afd und konsorten

    Die CDU ist Regierungspartei, die AfD nicht. Wie kann da eine Partei, die gar keine Entscheidungen treffen kann, das grössere Problem sein? Aber an die "nervige alte Heizung im Keller" haben sich unterdessen halt alle schon gewöhnt, gell? Wahrnehmungsverzerrung nennt man das wohl.

  • Keckks wir reden beim G20 Hamburg von gezielt vorbereiteten anschlägen mit Brandbomben und Betonblöcken von Dächern aus auf Polizisten. Das ist ein direkter Angriff auf Staatsbeamte und in dem Fall kannst du eben auch nicht mit Linksextremen reden und die gibt es nun mal auch.
    Aber wenn du hier nur das Hufeisen sehen willst, viel Spaß.
    Wir haben gesellschaftlich aber andere Probleme als das. Warum neigen denn Menschen immer mehr dazu sich einer extremen Meinung anzunähern (Zuwachs im Islamismus, Rechtsextreme etc.)? Da muss angesetzt werden und da muss auch mit den Extremisten gesprochen werden um Ursachen zu verstehen und zu bekämpfen. Alles andere neigt halt eher zur ideologischen Wäsche.

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  • ...whatabout G20 und so... genau von diesem Problem ist hier gerade die Rede, dass die Gewalt und Zersetzungsversuche von Demokratie, die von rechts ausgehen damit gerechtfertigt werden sollen, dass in anderen gesellschaftlichen Gruppen Sachbeschädigung stattfindet. Ja, Gewalt ist nie gut aber nein, sie rechtfertigt keine andere Gewalt.


    Von rechts kam beispielsweise eine Zeitlang das Argument, weil Lucke von einer Gruppe Leute an einer Uni niedergebrüllt wurde, dass damit die Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland bewiesen sei. Nein, denn die Polizei sorgte dafür, dass der Mann reden konnte. Der Bundespräsident persönlich leitete Gespräche an Hochschulen zum Thema Meinungsfreiheit ein usw. Gleichzeitig von der AfD: Geheule, weil man ja Begriffe wie Umvolkung nicht mehr sagen dürfe. Von ihren Wähler*innen, dass man Menschenverachtendes nicht mehr sagen dürfe, während man es gleichzeitig überall sagte und es durfte. Gejammer, weil die Journalist*innen "so dumme Fragen" stellten. Der Wählerschaft wird in allen Sparten der AfD vermittelt, dass angeblich Grundrechte eingeschränkt würden und man deswegen nicht mehr der Presse glauben, den "Altparteien" nicht mehr Vertrauen dürfe usw., sondern lieber den alternativen Fakten aus den eigenen Reihen.


    Dies ist eine gezielte Beeinflussung antidemokratischer Strukturen, die sind gefährlich und haben nichts aber auch gar nichts mit den "linken" Parteien gemein, deren Ansichten nicht jedem gefallen müssen, die aber keine Bedrohung unserer Demokratie darstellen.


    Aber wie gesagt, es macht nur krank, darüber zu reden, wenn du Ideen für konkretes und sinnvolles Engagement hast, @keckks, so lass es mich bitte wissen.

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