Examenslehrprobe Sowi

  • Hallo,
    stehe nun kurz vor meinem zweiten (und letzten) Versuch, mein 2. StEx zu machen.


    Sitze seit einigen Tagen an meiner Sowi-Stunde und komme nicht so recht vom Fleck.


    Inhaltlich soll der Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) behandelt werden (eine Art Streitschlichtung im Strafrecht). Dabei geht es darum, dass Täter und Opfer an einen Tisch gesetzt werden, der Täter seine Tat einsieht und sich entschuldigt und das Opfer entschädigt und das Opfer etwas über die Beweggründe des Täters erfährt.


    Vor dieser Stunde werden die Sch. Formen von Kriminalität, Ursachen, Sanktionierungsmaßnahmen erarbeitet und eine Diskussion zum Sinn von Gefängnisstrafen durchgeführt haben.


    Nun zu meiner Stunde:


    Wollte ein Fallbeispiel einer Konfliktsituation (Junge will Skateboard, Mädchen gibt es nicht her, er schlägt daraufhin zu, sie bricht sich die Nase und ihr Vater erstattet Anzeige) als Einstieg nehmen und die Sch. über die Streitschlichtung (gibt es bei uns) zum TOA leiten.


    Nun zum eigentlichen Ziel: Sch. sollen erarbeiten, welche Gründe es gibt, weshalb die beiden den TOA machen sollen oder eben nicht, d.h. eine Entscheidung zu treffen für oder gegen eine Teilnahme am TOA.
    Am Schluss der Stunde soll den Sch. klar sein, dass der TOA viele Vorteile für Täter und (besonders für das) Opfer mit sich bringt und bei diesem die Hilfe und die Konfliktschlichtung im Vordergrund steht und weniger das Strafen und Sanktionieren des Täters, er also die Ziele des Jugendgerichtsgesetzes noch besser erfüllen kann, als die herkömmlichen Sanktionierungsmaßnahme des Gesetzes.



    Hatte überlegt, den Ablauf des TOA kurz parallel zur Streitschlichtung von den sch. als Folienstreifen legen zu lassen (am OHP), um dann ein Gespräch vorzubereiten, dass mit einem Sozialarbeiter vom Jugendzentrum (dort soll das ganze geschehen sein) stattfinden soll, in diesem Gespräch soll dann die Entscheidung getroffen werden.
    Vorbereitung dieses Gesprächs durch Gruppenarbeit (3 Gruppen: Täter, Opfer, Sozialarbeiter), Hilfestellung: Textblatt: Interview mit zwei Personen, die schon einen TOA hinter sich haben.


    Habt ihr alternative Ideen? Verbesserungsvorschläge? Irgendwie gefällt mir das ganze nämlich noch nicht so!


    Simulation eines solchen TOA würde nicht so viel bringen, weil es schwer ist, das "Warum" anhand dessen zu erarbeiten (oder denke ich da falsch?).


    Viele Grüße
    Minchen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Minchen,
    um welche Klasse handelt es sich denn?
    Ich denke, davon hängt es ab, ob die Schüler per Simulation auf das "Warum?" kommen.
    So, wie du die Stunde skizzierst, scheint sie mir etwas lang zu sein (Vorbereitungszeit von Simulation und Stühlerücken bei Gruppenarbeit inbegriffen) , und das mit den Folienstreifen verstehe ich nicht ganz (sind das Bildchen, die der Schüler ordnen muss?)ich muss aber auch gestehen, dass ich von Sowi im Prinzip überhaupt keine Ahnung habe.
    Wie würdest du denn das Fallbeispiel als Einstieg präsentieren?
    Lg, Hermine

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

  • Klasse 8, Sowi Hauptfach


    Einstieg: Bilder der Situation (also 3 Bilder: 1. Junge fordert Skateboard, Mädchen sagt nein; 2. Junge schlägt Mädchen; 3. Vater erstattet mit Mädchen Anzeige)


    Das mit der Folie ist so gemeint, dass die einzelnen Schritte als Textstreifen verfügbar sind, die die Sch. dann parallel zur Streitschlichtung hinlegen sollen, sodass der Ablauf erkenntlich wird.


    Mit dem zeitlichen Problem: Sehe ich auch so. Aber mir fällt partout nix Besseres, Sinnvolleres ein, das nicht total den Anspruch aus der Stunde nimmt, wie z.B. die Stunde auf den Ablauf und die Ziele des TOA zu reduzieren wobei dann dieErarbeitung der Gründe (Vorteile) für den TOA im Vergleich zu den Sanktionen des JGG (Jugendgerichtsgesetzes) fehlen würden.


    Wo bleiben die Hilfen der Sowi-, Politik-, Gesellschaftslehre- und Rechtslehre-Leute???? Auch alle keine Ideen?


    Viele Grüße
    Minchen

  • Hallo, du bist also immer noch nicht viel weiter :-), es wird schon klappen


    ich muss gestehen und ich hab es dir gestern ja schon gesagt, es muss für mich immer sehr konkret sein! und das ist es immer noch nicht! Was genau willst Du machen, welche Methode willst du zeigen? was soll raus kommen?


    ich denk weiter - vielleicht seh ich dich ja morgen im Chat!
    Isa

  • hallo minchen...


    also, ich denke, eine simulation kann durchaus zeige, warum ein toa sinnvoll ist. kommt halt auf die simulation an. wenn in der deutlich wird, welche vorteile der toa hat, dann geht das mit der simulation schon...


    so richtig verstehe ich deine stunde aber auch noch nicht...


    willst du die verschiedenen gründe, die für toa sprechen personenspezifisch (sozialarbeiter...) in gruppen erarbeiten lassen?? und was soll das mit den folienstreifen??


    wie kommst du auf das problem der stunde??


    aber vielleicht bin ich gerade auch ein wenig verpeilt, hab nämlich migräne und die mega-krise. also, wenn du magst, kannst du mir deinen vorläufigen entwurf gerne mailen...dann versteh ich es sicher...streng mich zumindest an...


    alles gute....schnuppe

  • Zitat

    Junge will Skateboard, Mädchen gibt es nicht her, er schlägt daraufhin zu, sie bricht sich die Nase und ihr Vater erstattet Anzeige


    Muss es unbedingt Junge ---> Mädchen sein?


    Dass ein Junge einem Mädchen derart eine auf die Nase gibt, ist nicht gerade alltäglich. Da gibt es eine gewisse "Beisshemmung". Da könnte sich eine Diskussion ergeben, die deinem eigentlichen Stundenziel zuwider läuft - und das wäre fatal.


    Wahrscheinlicher ist wohl der Fall Junge --> Junge oder Mädchen --> Mädchen, dann bleibst du beim eigentlichen Delikt "Räuberische Erpressung" bzw. "Schwerer Raub" und kommst zu Potte mit dem Täter-Opfer-Ausgleich, auf den du hinarbeitest.


    Vielleicht findest du hier noch MAterial, das dir weiter hilft:
    http://www.autenrieths.de/links/linkpsy.htm

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Hallo,
    erstmal vielen Dank für eure Mühen.
    Habe mich inzwischen dafür entschieden, ein Rollenspiel zum TOA zu machen (d.h. die Sch. führen den TOA durch).
    Über die Vorbereitung, Durchführung und Reflexion des Rollenspiels sollen sie dann den TOA mit dem Jugendgerichtsverfahren vergleichen können, d.h. sie finden die Vor- und Nachteile des TOA heraus. Dadurch können sie entscheiden, ob der TOA einen Sinn macht, also die Ziele des Jugendgerichtsgesetzes ebenso, besser oder schlechter erfüllt als das "herkömmliche" Verfahren.
    Dieses soll so laufen, dass sie in der Stunde vorher den gleichen Fall in einer Entscheidungsfindung des Jugendrichters behandeln. Dadurch habe ich einen direkten Bezug zur Vorgängerstunde und die Sch. haben die Vergleichsmöglichkeit.


    Viee Grüße
    Minchen

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