• Hallo,


    ich liege mit meiner Examensarbeit mehr oder weniger in den letzten Zügen (es ist zwar noch einiges zu schreiben, aber die Reihe hab ich hinter mir).


    Ich habe ja ein Stationenlernen gemacht, in dessen Rahmen die SuS Texte selbstständig erschließen sollten. Hierbei wurden auch sehr viele Texte produziert, die in einer Mappe gesammelt wurden.


    Einige der Mappen muss ich nun einreichen (eine 1, eine 3 und eine 4/5). Soweit so gut.


    Meine FL hat aber schon von Anfang an darauf hingewiesen, dass die SuS die Texte immer wieder korrigieren müssen, um die Fehler auszumerzen.


    In den meisten Fällen hat das mehr oder minder gut geklappt, was dazu geführt hat, dass es sehr viele 1er gibt. Die wenigen Noten, die 3 und schlechter sind, sind vorwiegend dadurch begründet, dass Korrekturen gar nicht durchgeführt wurden und somit Punktverluste zum Tragen kamen.


    Das Stationenlernen an sich basiert ja auf dem Prinzip der Selbstkontrolle, so dass ich inhaltliche Aspekte bei der Bewertung weitgehend außen vor gelassen habe.


    Was mir nur jetzt Sorgen bereitet, ist Folgendes: Wie wird meine FL auf schlecht/gar nicht korrigierte Texte reagieren? Zustande gekommen sind diese Mängel vorwiegend durch die Faulheit der betreffenden SuS, die z.B. lieber im Schülercafe mitgeholfen haben statt ihre Materialien zu bearbeiten. Aufgrund der Abgabe der Mappe auf den letzten Drücker konnten sie auch nichts mehr korrigieren (= Note 5+).


    Bei den anderen SuS, die ihre Texte korrigiert haben, kam es dadurch natürlich auch zu Notenverbesserungen.


    Irgendwo ist da doch ein Denkfehler seitens meiner FL, oder? Wenn die Texte bis ins Detail durchkorrigiert und verbessert sind, kann es doch gar keine 3er, 4er und 5er mehr geben, oder?


    Das Ganze widerspricht doch auch völlig dem Prinzip des Lernzirkels!


    Abgesehen davon sind mir die SuS verständlicherweise langsam auf die Barrikaden gegangen, als sie seitenlange Texte immer und immer wieder neu abschreiben sollten.


    Ich vermute eh, dass ich froh sein kan, für die Arbeit noch eine 4 zu bekommen. Mist ... ich habe seit Weihnachten daran herumgedoktert. :(


    Was sagt ihr dazu?


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia


    PS: Aufgrund fehlerhafter SuS-Ergebnisse habe ich im gleichen Fach auch schon eine 4+ für meine LP bekommen. Andererseits kann ich ja wohl in einer 10 (die das darüber hinaus noch nicht mal gewöhnt sind) nicht dauernd nur mit Vorgaben und Strukturen arbeiten, oder?

  • Zitat


    Meine FL hat aber schon von Anfang an darauf hingewiesen, dass die SuS die Texte immer wieder korrigieren müssen, um die Fehler auszumerzen.
    Wenn die Texte bis ins Detail durchkorrigiert und verbessert sind, kann es doch gar keine 3er, 4er und 5er mehr geben, oder?


    Hi carla-emilia,
    wie kommt denn dein Fachleiter darauf, dass die SuS in der Lage sind in einem von ihnen produzierten Text (?) die Fehler selbst erschöpfend zu finden? 8o


    In Französisch liegt der Fall zwar prinzipiell etwas anders, aber ich schildere trotzdem kurz meine Erfahrungen. Meine SuS (9.Kl) müssen häufig Fehleranalysen ihrer eigenen Texte machen (ohne dass von mir vorher korrigiert wurde). Sie übersehen dabei einiges, wieviel ist individuell verschieden. Für eine 5 würde das nicht reichen, für eine 3-4 durchaus.


    LG
    ML

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

    Einmal editiert, zuletzt von Maria Leticia ()

    • Offizieller Beitrag

    Huhu Caral-Emilia


    ich finds auch einen Hammer, dass du aufgrund fehlerhafter Schülerarbeiten eine 4 bekommen hast. Wie lautet denn da die Begründung?
    Du kannst doch mit dem allerbesten Unterricht keine Fehlerfreiheit seitens der Schüler garantieren.
    Der Denkfehler liegt hier wohl eher seitens des Fachleiters!


    Kannst du die Schülerfehler in deiner Arbeit nicht entsprechend refelektieren? Das wird doch immer gerne gesehen und zeigt, dass dir die Fehler bewusst sind und du dich damit befasst hast - möglicherweise hast du gar Verbesserungsvorlschläge fürs nächste Mal :rolleyes:


    Mensch, ich drück dir wirklich alle Daumen, das weißt du ja!!


    Lass den Kopf nicht hängen. Manche Fl sind leider nicht besonders, nun ja, nennen wir es "begabt"!


    Alles Liebe,
    Melosine

  • Hallo Melosine, :)


    schön, von dir zu hören!


    Das Prinzip bei uns am Seminar lautet offensichtlich: Den SuS müssen so viele Hilfen an die Hand gegeben werden, dass Fehler minimiert werden. Theoretisch ist das natürlich gut - praktisch oft kaum umsetzbar. Außerdem sollen unsere SuS doch als oberstes Ziel kommunizieren können.


    Liebe Grüße,
    Carla-Emilia

  • Hallo ML,


    nicht die SuS sollen ihre Fehler finden. Ich soll die Texte korrigieren, den SuS geben, sie schreiben sie noch mal ab und verbessern sie dabei, reichen sie wieder ein, ich korrigiere sie, gebe sie den SuS ggfs. zur Verbesserung, sie schreiben alles noch mal ab, geben es mir, ich korrigiere es, gebe es den SuS ggfs. zur Verbesserung, usw.


    Liebe Grüße,
    C.-E.

  • Hallo Carla-Emilia,


    und wo ist da der Lernfortschritt für die Schüler? Ich sehe da für Dich eine ziemlich große Menge Arbeit mit geringem Lerneffekt für die Schüler.


    Und die Motivation geht auch ziemlich schnell den Bach runter, wenn man häufig denselben Text nochmal wegen kleinerer Fehler abschreiben muß.


    Als Schüler hätte ich auch spätestens nach dem dritten Abgeben meine Mappe "irgendwie verloren..." :D


    Aber die didaktische Methode (Du schreibst das jetzt so oft ab, bis ich keinen Fehler mehr finde) kommt mir bekannt vor, ich hatte da letztens im Georg-Eckert-Institut so ein Buch aus der Kaiserzeit in der Hand...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Aber die didaktische Methode (Du schreibst das jetzt so oft ab, bis ich keinen Fehler mehr finde) kommt mir bekannt vor, ich hatte da letztens im Georg-Eckert-Institut so ein Buch aus der Kaiserzeit in der Hand...


    :D:D:D


    Genau! Ist doch echt nicht wahr, was da von dir verlangt wird! Mit Sicherheit kann man das in der Arbeit so begründen, dass du es eben nicht für pädagogisch sinnvoll hieltest, die Schüler ihre Fehler ein weiteres Mal verbessern zu lassen, und warum.


    Glaubt man kaum, was es für veraltete und unsinnige Methoden unter Fachleitern gibt.


    Kopf hoch! Du schaffst das!


    Liebe Grüße, Melosine

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