Wipäd Master ohne Zweitfach - Chancen und Bedarf an BS in Bayern

  • Hallo zusammen,


    nach einem BWL Studium und fünf Jahren in einer Bank habe ich mich nun intensiv mit einem beruflichen Neustart beschäftigt. Zum Sommersemester habe ich mich an der TU München für den Master in Wipäd 1 beworben. Mein Ziel ist es hier in Bayern Berufsschullehrer zu werden.


    Laut meinen Recherchen, div. Telefonaten mit Unis, Professoren und dem KM etc. wurden in den vergangenen Jahren immer alle Wirtschaftspädagogen nach Ihrem Referendariat auch eingestellt. Das KM gibt an, dass jeder Wipädler der nach seinem Referendariat eine Lehrerstelle hier in Bayern haben wollte auch eine bekommen hat.


    Mittlerweile rät man aber „dringend“ dazu ein Zweitfach mit zu studieren. Die steht so auch in der aktuellen Lehrerbedarfsprognose.


    Mich irritiert das ein bisschen. Auf der einen Seite wurden in den letzten Jahren immer alle Wipädler (auch ohne Zweitfach) eingestellt und nun soll sich der Wind so drehen, dass man nur noch mit Zweitfach eine Chance haben soll. Mich würd hier eure Meinung interessieren.


    Wie schätzt ihr das ein? Wie seht ihr die Chancen für Wipädler ohne Zweitfach in den kommenden Jahren?

    Und die Frage stellt sich auch: Sollte ich direkt nach dem Referendariat keine Stelle bekommen. Was mache ich dann? Bekomme ich dann durch die Warteliste definitiv 1-2 Jahre später eine Stelle?


    Vielen Dank vorab für eure Hilfe und ich freue mich auf eure Beiträge.


    Gruß

  • Die Frage ist, wie flexibel bist du?


    Laut VLB (Verband der Lehrer an beruflichen Schulen Bayern) wurden eben nicht allen WiPädler nach dem Ref eine Planstelle angeboten. Wenn das Ministerium sagt alle haben eine Anstellung, dann kann das eben auch befristete Aushilfsstellen bedeuten. Oder sie hatten ein Angebot in Hintertupfing und wollten es aber nicht.


    Ich würde dir dringend empfehlen ein zweites Fach zu studieren. Eigentlich egal welches. Es bereichert den Arbeitsalltag, hilft bei der Stellensuche und wird in den nächsten Jahren immer wichtiger.


    Ich habe kein zweites Fach, war vor 6 Jahren mit dem Ref fertig. Ich habe schon keine Stelle mehr in der Nähe neines Wohnorts mehr gefunden. In meiner Heimatstadt werden seit Jahren alle Stellen nur mit Zweitfach ausgeschrieben.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Danke für deine Antwort.


    Das mit dem Zweitfach würde das Studium halt um 3-4 Semester verlängern. Muss für das Zweitfach noch Kurse aus dem Bachelor nachholen.


    Also eine gewisse Flexibilität ist vorhanden. Komme aus Regensburg und würde definitiv eine Stunde Fahrtzeit in Kauf nehmen. Also wäre auch Nürnberg, Deggendorf, Landshut, Freising etc. machbar.


    Das mit dem Verband ist ein guter Tipp. Werde dort mal anrufen nächste Woche.


    Wie läuft das dann ab, wenn man KEINE Stelle nach dem Ref. angeboten bekommt? Hat man dann 1-2 Jahre bessere Chancen? Gibt es dann einen „Warte-Bonus“? Wie darf ich mir das vorstellen?

  • Wie läuft das dann ab, wenn man KEINE Stelle nach dem Ref. angeboten bekommt? Hat man dann 1-2 Jahre bessere Chancen? Gibt es dann einen „Warte-Bonus“? Wie darf ich mir das vorstellen

    Nö, Bonus gibt es nicht. Du kannst dich halt alle halbe Jahre auf offene Stellen bewerben.

    Ich würde fast meinen, dass es eher nach Makel aussieht, wenn du keine Stelle hast. Also besser werden die Chancen nicht.


    So viele Prüfungen aus dem Bachelor können das aber auch nicht sein. Zu meiner Zeit war der Unterschied im Grundstudium (ich hab noch Diplom) vielleicht 3 Prüfungen. Auf jeden Fall nix, was 3 Semester dauert, maximal 1 Semester und das ist es meiner Meinung nach wert.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Dann muss ich mir das wirklich intensiv überlegen. Ich habe natürlich keine Lust jetzt noch 2 Jahre zu studieren, dann das Ref 2 Jahre zu absolvieren und dann bin ich arbeitslos. Das wäre ja fatal 😀.


    Gibt es vielleicht noch andere Meinungen / Tipps?

    Danke vorab.

  • Allein aus Gründen der Abwechslung im späteren Berufsalltag würde ich ein Unterrichtsfach wählen.

  • Mein Bruder hat Wirtschaftspädagogik mit Zweitfach studiert. Er meint, es wäre schon besser, wenn man ein Zweitfach hat. Zum einen erhöht es die Einstellungschancen und zum anderen hast du je nach Fach dann, später eine größere Auswahl (gilt wenn du ein Mangelfach hast).


    Das mit der Abwechslung im Unterrichtsalltag sollte man auch bedenken. Allerdings rate ich dringend davon ab, einfach irgendein Fach zu studieren! Man sollte schon ein Interesse an seinen Fächern mitbringen. Die SuS merken sehr schnell wie gerne eine Lehrkraft ihr Fach unterrichtet oder eben nicht. Wie soll ich denn SuS für etwas begeistern, das mich schlimmestenfalls selbst langweilt?

Werbung