Vorweg: eigentlich finde ich es gut, wenn es ein System für alle gibt, also GKV für alle und RV für alle. Aber ich sehe Probleme In der Umsetzung.
Zuerst GKV: das ginge eigentlich ganz einfach, indem man es den Beamten freistellt (so wie in Hamburg) und den AG-Beitrag übernimmt. Es scheint aber für den Staat insgesamt teurer zu sein, denn wenn es billiger wäre, dann hätten sie es schon umgesetzt.
Dann Rente: wenn alle Beamte in die gesetzliche Rente einzahlen, dann hätten wir eine Neid-Debatte weniger und die Jobs wären auch vergleichbarer. Ich denke auch, wir könnten in der Verwaltung etwas sparen, weil keine 2 Systeme unterhalten werden müssten.
Jetzt aber die Probleme:
- erstmal kommen 20% mehr Lohnkosten für alle Beamten, denn der AG-Anteil muss bezahlt werden und der AN-Anteil kann ja nicht vom bestehenden Gehalt abgezogen werden, denn sonst hätten wir eine 10%ige Lohnkürzung und das wäre nicht mehr amtsangemessen.
- dann müssten die Gehälter weiter um mindestens 10% steigen, denn Beamte müssen dann mehr private Vorsorge betreiben um die neu entstandene Rentenlücke zu schließen.
- und zuletzt eigentlich das krasseste Argument: wenn alle bestehenden Beamte sofort wechseln müssen, dann erleiden sie einen riesen Verlust, weil sie sich auf Pensionszusagen verlassen haben und ja nicht für die Rentenlücke gespart haben. Dafür müssten sie Abfindungen bekommen. Rechnet das mal durch: man müsste den monatlich fehlenden Betrag mal die erwartete Bezugsdauer nehmen. Zum Beispiel bei 1000 € Differenz und durchschnittlich 15 Jahre Rentenbezug wären das 1000 x 12 x 15 =180.000 €. Gut, wahrscheinlich müsste man das noch abzinsen, aber erklären mal Onkel Horst, warum alle Beamten über 50 Jahren auf einen Schlag 150.000€ pro Person ausgezahlt bekommen sollen?
- Ah, und ganz vergessen: alle RV Beiträge für die vergangenen Diemstjahr müsste der Staat ja auch noch nachzahlen.