Zusage/Absage nach Bewerbungsgespächen

Braeburn · 18. April 2005

Hallo,
es geht um folgendes:

Meine Frau hatte heute ein eigentlich erfolgreiches Bewerbungsgespräch. Warum nur eigentlich?

Im Bewerbunsgespräch wurde ihr mitgeteilt, dass man sie im Erfolgsfalle zwischen 18.00 und 19.00 Uhr anrufen würde. Der Schulleiter rief aber schon um 17.15 Uhr an und erzählte mir, dass man ihr die Stelle anbieten wolle, da sie auf Platz 1 sei. Prima dachte ich da.

Gegen 17.45 Uhr rief er nochmals an, um meine Frau zu sprechen, die aber immer noch mit unserer Tochter beim Arzt war (Aus dem Bewerbunsgespräch war der Arzttermin dem Schulleiter bekannt)
Als sie sich dann um 18.30 Uhr beim Schulleiter meldete, hatte er die Stelle schon anderweitig angeboten.

Ist das überhaupt rechtens? Meines Wissen darf die Stelle erst innerhalb einer Frist (3 Tage?) dem Nächstplazierten angeboten werden, wenn der/die Erstplazierte abgesagt hat. Wie ist da die Rechtslage?

Vielen Dank für eure Antworten!

LG,
Arndt

**Referendarin** · 18. April 2005

Auf einer GEW-Info-Veranstaltung wurde uns gesagt, dass die Kommission eine offizielle Rangliste festlegen und sich daran halten MUSS. Und dem Erstplatzierten MUSS eine Bedenkzeit von ein paar Tagen gelassen werden (Anzahl der Tage weiß ich nicht mehr auswendig). Diese Infos beziehen sich auf NRW. Somit müsste deine Frau die Stelle definitiv bekommen, wenn sie auf der offiziellen Rangliste auf Platz 1 steht.

wolkenstein · 18. April 2005

kann das nur bestätigen. Meines Wissens läuft die Bedenkzeit bis nach dem letzten offiziellen Termin, sprich, morgen abend 18:00 Uhr. Und Platz 1 ist Platz 1 - unbedingt nachforschen.
w.

sina · 18. April 2005

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen! Die Stelle darf niemand anderem angeboten werden, so lange deine Frau nicht abgesagt hat!

Zur Not rechtliche Schritte einleiten!

LG

Sina

Justus Jonas · 18. April 2005

...mmmh, die Rechtslage ist klar (soweit ich weiß hat man bis zum ersten Werktag nach Ende der Auswahlgespräche Entscheidungszeit). Was aber, wenn die einfach zweimal Nummer eins gesetzt haben und hinterher eintragen, wer immer zusagt? Das muss man erst mal nachweisen...
Ich war mir zwar klar darüber, dass bei den Auswahlgesprächen viel Vitamin B im Spiel ist - ist ja in anderen Branchen auch nicht anders - aber dass da so hart geschummelt wird mit klarem Rechtsbruch, das macht doch sehr nachdenklich.
JJ

**Talida** · 18. April 2005

Ist bei den Auswahlgesprächen nicht jemand vom Personalrat dabei??? Selbst wenn die Schulleitung schummeln wollte, diesen Leuten vertraue ich dann doch, dass die Sache korrekt abläuft.

T.

Schnuppe · 19. April 2005

uns wurde von der gew auch gesagt, dass die liste mit dem ranking erst zur bezirksregierung gefaxt werden muss. bevor dann jemand informiert werden darf, sodass ein betrug, wie justus ihn beschrieben hat, nicht möglich sein dürfte. aber bei allem, was ich so über die bewerbungsgespräche höre, kann ich mir mittlerweile auch alles vorstellen...

schnuppe

the-unknown-teacher-man · 19. April 2005

ich stelle mir allerdings die Frage "cui bono"?

wenn die deine Frau austricksen wollten, warum haben sie sie dann auf Platz 1 gesetzt?

allerdings ist das wirklich nicht nachzuvollziehen, was da gelaufen ist... extrem merkwürdige Geschichte... eventuell sollte man dann froh sein, nicht bei so einer skurrilen Truppe arbeiten zu müssen... aber wenn s natürlich super nah ist und sonst alles stimmt, müssten tatsächlich Bezirksregierung, Personalrat etc. eingeschaltet werden...

mfg
der unbekannte Lehrer

wolkenstein · 19. April 2005

Hatte auch zwei Angebote zur Auswahl, der eine Direktor wurde sehr ungemütlich, als ich bei ihm nicht sofort zusagen wollte. Er erklärte dann, dass er selbst Panik habe, wenn ich jetzt ein paar Tage nachdenken will, dass dann Kandidat zwei und drei auch schon vergeben seien und er sich mit dem müden 8. oder 9. Platz zufrieden geben müsse. Fand ich nur begrenzt nachvollziehbar und nicht richtig sympathisch, obwohl ich auch verstehen kann, dass man nach einem ganzen Tag Interviews sehr geschafft ist. Aber vielleicht so in der Richtung - die Kommission möchte mit dem beruhigenden Gefühl nachhause gehen, das jetzt alles geregelt ist. Damit sie das kann, muss einer zusagen. Wenn der sich Bedenkzeit ausbittet, bleibt ja alles offen, und das hält so eine Kommisssion anscheinend nicht aus.

Trotzdem nicht erlaubt - forsch nach.
w.

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