Vaterfiguren

  • Im Endeffekt wollen wohl alle Menschen gelobt und bedingungslos geliebt werden.

    Traurig für alle Kinder, denen das nicht vergönnt ist.

    Wenn die Eltern das nicht geben ( können/ wollen) hängen sich unsere " Kleinen" in der GS gerne besonders stark an die Lehrkraft.

    Ich versuche meine SuS grundsätzlich oft zu loben. Ich finde man merkt einen deutlichen Unterschied in Klassen wo die Harmonie stimmt und wo nicht.

    Ich verbringe so viel Zeit mit den Kurzen, dass sie einem in den 4 Jahren, die man sie hat, oftmals ans Herz wachsen.

    Und ich muss gestehen, dass unsere neue SL uns KuK deutlich öfter lobt und Leistungen würdigt.

    Dadurch ist man natürlich eher bereit etwas mehr zu tun, als bei einer SL, die das nicht mal erwähnt.

    2 Mal editiert, zuletzt von NRW-Lehrerin ()

  • Das ist ja die Frage, ob das (immer) jemand kann. Noch mal, wenn millionen amerikanischer Kinder (in anderen Teilen der Welt sieht es sicher nicht anders aus), das sehnsuchtsvolle Bedürfnis haben, auf tiktok jemandem zu folgen, der nichts weiter tut, als warmherzig zu sein und zu zeigen, was Väter eben 13-Jährigen zeigen, dann ist das Bedürfnis doch ganz offensichtlich da. Das muss man doch nicht wegdiskutieren, weil andere das Bedürfnis nicht haben.

    Nein, das stimmt. Aber es ist nicht ein rein männliches Problem. Allgemein wird teilweise in sozialen Medien vieles erklärt, was eigentlich die Eltern machen sollten. Was auch nicht unbedingt heißt, dass die Eltern das nicht tun, manchmal sind auch andere Perspektiven interessant.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Allgemein wird teilweise in sozialen Medien vieles erklärt, was eigentlich...

    ...selbstverständlich sein sollte. ;) Aber jetzt gibt es halt Tutorials "für alles" im Netz, ist schon praktisch. Nur ob das menschliche Nähe ersetzenn kann, bezweifle ich stark. Und außerdem darf man - Achtung, Binsenweisheit - nicht alles glauben.

  • Ich verstehe das überhaupt nicht als 'Tutorials', habt ihr denn inzwischen mal reingeschaut? Und natürlich kann die menschliche Nähe nicht ersetzt werden. Irgendwie versteht ihr nicht im Ansatz, um was es mir geht, aber das mag an den unterschiedlichen Erfahrungen liegen, die wir gemacht haben. Ist okay, ich vertiefe das Thema nun nicht weiter, ich finde es nämlich nicht lustig und wurde mir wünschen, dass es nicht weiter ins Lächerliche gezogen wird.

  • ...wurde mir wünschen, dass es nicht weiter ins Lächerliche gezogen wird.

    Das liegt mir fern. Aber der erste Satz deines Postings reizt durchaus dazu: "Ich habe eben von einem Mann gelesen, der auf tiktok 2,5 Millionen Follewer*innen hat, die ihn "dad" nennen."

  • Ich möchte nochmal in den Raum werfen, dass die reine Anwesenheit eines Elternteils, ob Vater oder Mutter, noch gar nichts darüber aussagt, wie förderlich das Ganze für das Kind ist. Es gibt Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen, ignorieren oder gar physisch misshandeln. Insofern ist es, glaube ich, unabhängig von der rein physischen Präsenz von Elterteilen wenig verwunderlich, dass sich viele Kinder und Jugendliche nach dem Gefühl von Geborgenheit oder nach Gesellschaft sehnen. Bei manchen hält das ins Erwachsenenalter an, wenn u. U. auch noch gute Freunde fehlen. Nicht umsonst lassen viele Social Media, Streams oder Serien parallel laufen, während sie eigentlich was anderes machen.


    Und speziell bei Männern muss man, trotz aller Fortschrittlichkeit, meiner Ansicht nach bedenken, dass es nach wie vor traditionelle Familienkonzepte gibt. Und das ist völlig okay, wenn alle Beteiligten damit zufrieden sind! Aber wenn der Mann der Alleinverdiener ist, dann ist er nun mal im Vergleich zur Mutter selten zu Hause und wird dann vermutlich eher "vermisst". (Nicht-heterosexuelle Ehen habe ich jetzt ausgeklammert, weil ich damit noch nicht in Berührung gekommen und schlicht ergreifend zu wenig informiert bin.)

  • Hab eben angefangen ein paar Artikel zu lesen, was es dazu Aktuelles gibt und es erscheint inzwischen so einiges zum Thema Vaterbeziehung. In der Süddeutschen ist es öfter Thema, die Artikel sind aber glaube ich hinter Bezahlschranke.


    Aus der Psychologie heute ein kurzer Überblick über die Väterbeziehung in der Geschichte der Psychotherapie. Für die, die es interessiert natürlich nur :)


    https://www.psychologie-heute.…dominant-und-wichtig.html

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