10.Klasse-Wie kann ich helfen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich hab in F eine zehnte Klasse- sind nur 11 Stück und wirklich nett und auch bemüht.
    Nun sind sie teilweise aber von der Formenvielfalt des Französischen so geschockt, dass sie alles durcheinander bringen und die abenteuerlichsten Formen erfinden- Konsequenz: schlechte Noten in der Klausur, daher Frust und Ablehnung gegenüber der französischen Sprache.
    Wenn ich ihnen Hausaufgaben aufgebe oder im Unterricht mit ihnen übe, dann können sie die Formen (oder schauen heimlich unter der Bank nach, um sich nicht zu blamieren).
    Mir tun die Guten sehr Leid, aber wie kann ich ihnen helfen?
    Ich kann doch die Formen nicht für sie lernen?


    Lg, Hermine

  • Hallo Hermine,


    11 Stück Schüler? :D


    Na ja, ich denke, unter diesen optimalen Rahmenbedingungen müsste doch bestimmt eine gut strukturierte Wiederholung dieser Formen drin sein. (Mein Französischunterricht ist jetzt 'ne Weile her und ich weiß leider nicht, was du damit genau meinst. Die Verben in verschiedenen Zeiten?)


    Im Allgemeinen kann man in solch kleinen Gruppen ja individuell sehr gut auf die Schüler eingehen und z.B. speziell ausgearbeitete Übungsstationen anbieten.
    Ich höre zwar wahrscheinlich gleich wieder die Gymnasiallehrerin aufschreien "Aber der SToffplan!!" - aber ich denke, dass du im Endeffekt wahrscheinlich mehr Zeit gewinnst, weil die Schüler dann auf das Wiederholte besser aufbauen können und der Unterricht im Anschluss an die Wiederholungsphase flüssiger wird.
    Mal abgesehen davon, dass es angenehmer ist, mit motivierten Schülern zu arbeiten und man allein schon dadurch wieder mehr Stoff durchkriegt.


    Na ja, und das Spicken während der Übungssequenzen kannst du vielleicht dadurch vermeiden, dass du offen mit den Schülern sprichst und die Übungsblätter nicht bewertest.
    Vielleicht kannst du Selbstkontrollblätter installieren, so dass die Schüler nicht das Gefühl haben, dass du indirekt doch bewertest.


    Aber das funktioniert natürlich nur, wenn es tatsächlich nur der Frust über das eigene Unvermögen ist. Wenn die Abneigung gegen Französisch schon manifest geworden, kannst du wahrscheinlich nicht mehr so wahnsinnig viel retten.
    Vielleicht die Französischstunden in der Kleingruppe besonders nett gestalten? Zumindest kämen sie dann ersteinmal wieder gerne in deinen Unterricht. Und dann möglichst reizvolle SAchen machen, die sich an den Interessen der Schüler orientieren. Irgendetwas muss sie ja mal dazu bewogen haben, Französisch zu wählen...


    Gruß,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    ja, ich denke, unter diesen optimalen Rahmenbedingungen müsste doch bestimmt eine gut strukturierte Wiederholung dieser Formen drin sein.


    Ist es- bzw. war es- ich hab die Formen mit ihnen wiederholt- selbständig, anhand von Arbeitsblättern- alles mögliche- nur bei den Klausuren ist es einfach weg!


    Hm, entweder die Primarlehrer haben ein furchtbar verzerrtes Bild von den Gymnasiallehrern oder ihr habt in eurem Bundesland (bitte nicht hauen!) wirklich nur noch altmodische, altbackene Sek. II- Lehrer?
    Der Stoffplan ist mir in so einem Fall explizit und wie wir Bayern sagen "wurscht", was hab ich davon, wenn wir in einem halben Jahr das Buch durchhaben und die SuS erinnern sich an gar nix mehr?


    Zitat

    Na ja, und das Spicken während der Übungssequenzen kannst du vielleicht dadurch vermeiden, dass du offen mit den Schülern sprichst und die Übungsblätter nicht bewertest.
    Vielleicht kannst du Selbstkontrollblätter installieren, so dass die Schüler nicht das Gefühl haben, dass du indirekt doch bewertest.


    Die Wiederholungsblätter werden und wurden nicht bewertet...
    Ich hab von den SuS wiederholt gehört, dass sie schon gern in meinen Unterricht kommen, dass aber sich in den letzten Jahren der Stoff in F so gehäuft hat, dass sie sich nicht mehr auskennen... und angeblich gar nix mehr können.
    Das widerum ist allerdings auch gepaart mit einem guten Quentchen Faulheit... scheint aber in der Mittelstufe normal zu sein.
    Aber damit will ich mich nicht abfinden... ?(
    Lg, Hermine

  • Zitat: Hm, entweder die Primarlehrer haben ein furchtbar verzerrtes Bild von den Gymnasiallehrern oder ihr habt in eurem Bundesland (bitte nicht hauen!) wirklich nur noch altmodische, altbackene Sek. II- Lehrer?
    (Zitatfunktion geht bei mir grad nicht....)


    Was die Primarlehrer für ein Bild von den Gymnasiallehrern haben, weiß ich auch nicht, denn ich bin keine Primarlehrerin. ;)
    Aber ich kenne diesen Ausspruch von meinen Kollegen sowohl im Gymnasial, als auch Realschul- und Hauptschulzweig leider durchaus. Übrigens auch von einem befreundeten Gymnasiallehrer aus deinem Bundesland. Ist jedoch schön, wenn du anders bist. :)


    Nun ja, was wolltest du denn jetzt hören, Hermine?


    Du kannst die Formen natürlich nicht für deine Schüler lernen, doch du sollst sie beim Lernen unterstützen, ihnen bestmöglichst behilflich sein.
    Oftmals gestaltet sich das aufgrund schlechter Rahmenbedingungen schwierig, doch du scheinst da ja Glück zu haben, dass zumindest die Anzahl der Schüler optimal ist. Über den Rest kann ich natürlich nicht urteilen.
    Insofern habe ich deine Frage dahingehend verstanden, dass du auf der Suche nach Anregungen bist, wie du die schlechten Leistungen deiner Schüler verbessern kannst und wie du sie motivieren kannst, Französisch zu lernen. Oder hab ich da irgendetwas falsch verstanden?


    Nun, ich habe geschrieben, was mir spontan zu der Situation einfiel. Aufgrund der geringen Vorinformationen war es natürlich nicht ganz unwahrscheinlich, dass ich etwas schreibe, was du in der Form schon gemacht hast. Das kann ich nicht wissen, aber das ist doch auch nicht schlimm.
    Dann frage halt konkreter.


    Also, was ist genau das Problem?
    Wenn die Schüler gern in deinen Unterricht kommen und motiviert sind, ist das doch schonmal eine gute Voraussetzung. Aber so richtig klar ist mir nicht, ob sie jetzt motiviert sind oder faul? Oder motiviert und trotzdem faul? Oder jetzt motiviert und früher faul?
    Wo sehen denn die Schüler ihr Problem? Dass sie durch den angehäuften Stoff den Anschluss verloren haben? Oder der alte Stoff durch den Neuen verdrängt, überlagert oder durcheinandergebracht wurde?
    Dann hast du ja wahrscheinlich eine Lernstandsanalyse gemacht und die Wiederholung entsprechend angesetzt. Die Wiederholung hat aber nichts gebracht. Das ist der Problempunkt. Sehe ich das richtig?


    Gruß,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Mia, ich denke, jetzt haben wir zueinander gefunden- genau das ist das Problem.
    Natürlich ist es gut, wenn du spontan postest, und schon gar nicht schlimm, wenn ich schon deine Vorschläge ausprobiert habe- das kannst du ja nicht wissen.
    Sollte ich durch meinen "Tonfall" irgendwie gereizt geklungen haben, tut es mir ehrlich Leid, so wollte ich es nicht rüberbringen.
    Und eigentlich hast du mich durch deinen Beitrag auch schon auf einen neuen Weg gebracht: Ich glaube, die Schüler haben mir (oder/und sich auch) etwas vorgemacht, bzw. selbst ihr eigenes Problem noch nicht ganz klar erkannt.
    Mündlich sind sie nämlich sehr viel besser als schriftlich und ich fürchte inzwischen schriftlich haben sie sich schon so sehr an das "Spicken", das aus dem Bereitlegen des Grammatikheftes besteht gewöhnt, dass sie glauben, die Formen zu kennen, aber in den Tests natürlich dann trotzdem einbrechen.
    Also, als erstes wird dann wohl ein Gespräch über Lerntechniken und eine Art neue "Selbstanalyse" der Schüler dran sein...
    Danke Mia!!!!
    Lg, Hermine

  • äh, tja, was soll ich noch sagen... ;)
    Wenn das mal nicht Hilfe zur SElbsthilfe war... :D


    Mehr fällt mir erstmal auch nicht ein.
    Kannst ja mal weiterposten, wie's läuft.


    Gruß,
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

Werbung