Klassenarbeit "verteidigen"

  • Hallo,


    ich habe mit meinen 10ern jetzt die letzte Arbeit vor ihrer Entlassung geschrieben. Nachdem die letzte Arbeit relativ gut ausgefallen ist, wird diese bei einer Reihe Schülern die Note wieder etwas drücken. Leider. ?(


    Die Arbeit ist keinesfalls so schlecht ausgefallen, dass sie wiederholt werden müsste (es gibt nur halt sehr viele 3er und 4er).


    Ich habe nur etwas Bedenken, dass mir die Schüler vorwerfen könnten, ich hätte sie nicht gut genug vorbereitet, da große Teile des Stoffs im Rahmen eines Stationenlernens erarbeitet wurden.


    Andererseits liegt das Hauptproblem, das die Noten so runterzieht, nicht im inhaltlichen Bereich (für den ich ja verantwortlich bin), sondern im Fehlerindex. Sehr viele Schüler haben extrem viele Flüchtigkeitsfehler gemacht, was dann oft den Fehlerquotienten 0 Punkte mit sich brachte.


    Was tun? Es kam schon während der Arbeit zu Protesten, sie sei zu schwer. ?(


    Ich bin bei den Epochalnoten schon mehr als großzügig gewesen und werde auch demnächst eine recht stark gewichtete Mappe anfertigen lassen, mit der sie ihre mündliche Note weiter anheben können.


    Meine Mentorin, bei der die Arbeiten, als sie den Kurs noch hatte, übrigens noch viel schlechter ausgefallen sind, wird das Ergebnis okay finden ... bei meinen Schülern rechne ich mit einem gewissen Frust ob ihrer nun "ruinierten" Zeugnisnoten.


    Was würdet ihr tun?


    Liebe Grüße und wunderschöne Ferien!
    Carla-Emilia

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carla-Emilia,

    Zitat

    Meine Mentorin, bei der die Arbeiten, als sie den Kurs noch hatte, übrigens noch viel schlechter ausgefallen sind, wird das Ergebnis okay finden ...


    Genau das kannst du ja den Schülern sagen, nämlich dass die Arbeiten vorher auch nicht besser ausgefallen sind und die letzte Arbeit halt überdurchschnittlich gut ausgefallen ist. Und der Fehlerindex ist ja eine recht objektive Sache, so dass die Schüler dort keinen Angriffspunkt haben.
    Ich habe bei meiner 8. Klasse die Erfahrung gemacht, dass sich immer einige Schüler während der Arbeit beschweren, die Arbeit sei zu schwer, die meisten anderen Schüler auf Nachfrage aber sagen, die Arbeit sei mittelschwer bis leicht.
    Wenn du die Noten der Arbeit vor dir rechtfertigen kannst (und das kannst du ja, wenn es am Fehlerindex lag), dann solltest du dir den Kopf nicht weiter zerbrechen.
    Und was viele 3er und 4er in einer Klassenarbeit betrifft: Das ist doch - zumindest an der Realschule - durchaus normal. Ich bin schon sehr froh, wenn ich nur 2 oder 3 Fünfen in der Klasse habe und ich bewerte, verglichen mit meinen Kollegen, sehr milde und schülerfreundlich.

  • Hallo,


    ich bin zwar keine Lehrerin, aber Mutter einer Schülerin und selbstverständlich auch ehemalige Schülerin.


    Ich weiß jetzt zwar nicht, um welches deiner Fächer es sich handelt, aber das ist bei Sprachen egal.


    Geht es um ein bestimmtes Thema in Englisch (z.B. Schottland), dann hat man ja evt. Fragen zu beantworten und Texte zu analysieren.


    Bei uns war es immer so, dass sich die Note aus dem Inhalt und der Grammatik bzw. Rechtschreibung zusammengesetzt hat.


    Da ich ein Schluri war, hat es immer meine Note in Richtung 3 gezogen, weil es so viele kleine Fehler gab.


    Genau so in Deutsch: Was nützt die schönste Erörterung, wenn so viel Rechtschreibfehler drin sind, dass es einem graust? Hat mir im Abi leider eine 4+ eingebracht, ich hatte keine Zeit mehr, die ca. 15 Seiten Erörterung zu lesen. Aber: persönliches Pech , es gab auf den Inhalt eine 2+, auf die Rechtschreibung eine 5 (i-Punkte nicht gemacht, t-Striche vergessen, Kommas vergessen.....).


    Habe mich damals geärgert, aber nun finde ich es ok.


    Es gibt im übrigen keine Arbeit, mit der man es jedem Recht machen kann.


    Meine Tochter beschwert sich, die Arbeiten seien alle zu leicht, und hat dan recht gute Noten (1 oder 2), andere fandens zu schwer und haben dann auch 5 er oder sogar 6er (Klasse 5).


    Ich kenne ja das Prinzip des Stationenlernens nicht so genau, aber ich denke, dass man von Klasse 10 erwarten kann, selbstständig zu lernen.


    Das sind fast junge Erwachsene, die entweder in eine Oberstufe für das Abi gehen können oder in einen Beruf. Bei Abi bekommt man nichts vorgekaut, sondern muss selbstständig sein. Sonst kann man einpacken. Wer das nicht kann, hätte eh keine Studienfähigkeit.


    Wer in den Beruf will, hat nach drei Jahren selbstständig zu arbeiten, da führt dann niemand mehr das Händchen.


    Ne, Du machst das meiner Meinung nach ganz gut.


    Doris

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