Überspringen von Klassen - schlechte Erfahrungen?

  • Ich komme gerade eben von langer Sitzung zurück. Kurz ging es auch um das Überspringen von Klassen (Gymnasium, Bayern, meistens 8.-11. Klasse). Die meisten Schüler/Eltern, denen von der Schule das Überspringen empfohlen wird, verzichten auf diese Möglichkeit - das Kind will in der Klassengemeinschaft bleiben oder soll nicht überfordert werden und so weiter.
    Insgesamt sind wir unabhängig davon eher konservativ bei der Empfehlung des Überspringens. Ich habe allerdings den Verdacht, dass viel mehr Schüler das könnten, als wir glauben. Alle bei uns, die in den letzten Jahren tatsächlich übersprungen haben, waren kurz danach schon wieder unter den besten in der neuen Klasse. Meine Frage: Kennt einer von euch Fälle, wo Schüler eine Jahrgangsstufe übersprungen haben und das ihnen geschadet hat?

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • also,
    ich kenne an unserer Schule zwei Fälle. In einem Fall ist allerdings die Schülerin schon vor dem Gymi gesprungen, da sie auch mit fünf in die Schule gekommen war, war sie zwei Jahre jünger als ihre Klassenkameraden. Sie hat mit Dreiern und Vierern bisher bis einschließlich in die Elf immer ihre Versetzung geschafft.
    Ein Schüler ist aus der fünften mitten im Schuljahr in meine sechste Klasse gesprungen, auch eher hat die Versetzung geschafft, auch mit Dreien und Vieren.
    So viel zu den Noten - beide hatten und haben aber deutliche Schwierigkeiten, sich in der Klassengemeinschaft zurechtzufinden, mach(t)en Blödsinn und unkameradschaftliches Zeug ohne Ende, sei es um sich zu beweisen, sei es, um gegen Leistungsdruck durch das Elternhaus zu rebellieren.
    Kenne aber drei- bis viermal soviele Fälle, in den SchülerInnen wie von dir geschildert, den Sprung abgelehnt haben.


    mfg
    der unbekannte Lehrer

    "Get thee back into the tempest and the Night´s Plutonian shore!...
    Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!"
    Quoth the raven: "Nevermore." (E.A.Poe,The Raven)

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne zwei Fälle, die gesprungen sind und bei denen sich die Noten in keiner Weise verändert haben. Also eher Positivbeispiele. Die haben sich aber eben auch reingehängt, um den Stoff, den sie somit "verpassen" nachzuholen. Ich jönnte mir vorstellen, daß Schüler, die eher leicht gute Noten schreiben, das Problem nicht sehen und dann Schweirigkeiten bekommen, wenn sie nicht von außen ein wenig dazu angehalten werden.
    Schwierigkeiten bei der Integration in die neue Klassengemeinschaft oder die Stufe gab es in beiden Fällen nicht.


    Liebe Grüße,


    Dalyna

  • Hallo,


    kommt drauf an, was man unter einem Misserfolg versteht. An der Grundschule wird inzwischen viel gesprungen und bei den meisten Kindern scheint das recht problemlos zu funktionieren.


    Am Gymnasium ist es doch noch ein bißchen ungewöhnlich. Ein Mädchen aus der Klasse meiner Tochter hat die 10. Klasse übersprungen. Die Noten sind noch genauso wie vorher, 1,0. Ein anderes Mädchen, das genauso sprang, hat sich um etwa eine Note verschlechtert, was sich bis zum Abi auch nicht mehr änderte.


    Wenn man in so hohen Klassen springt, entfällt zwangsläufig der Auslandsaufenthalt, es sei denn, man verliert darüber wieder ein Jahr.


    Wenn ein Kind gute Noten hat und sich in seiner Klasse wohlfühlt, würde ich von einem Sprung abraten. Das wäre ein unnötiges Risiko. Man weiß nie, wie es ausgeht.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Ein negativ-Beispiel aus dem Jahrgang meiner Schwester (kommt jetzt ins 13.):


    Der Junge ist in der Mittelstufe eine Klasse gesprungen und kommt stofflich sehr gut klar. Aber zum großen Teil dadurch, dass er kleiner und noch nicht so reif wie die anderen (vor allem die Mädels) ist, wird er im Jahrgang kaum aktzeptiert und ist Außenseiter. Dies ist zumindest die Aussage meiner Schwester. Ich denke bei Jungs sollte man die zeitlich versetzte Pubertät immer mit bedenken.


    Gruß leppy

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