kleines Vorstellungsheft für die Fünftklässler

  • Hallo!
    Ich werde nächstes Jahr wahrscheinlich eine 5 als Klassenleitung bekommen. Ich habe noch nichts zur Klassenleitung gelesen, das mache ich in den Ferien.

    Ich überlege nun, ob es nicht den gemeinsamen Start ein wenig erleichtert, wenn ich den Schülern einen kleinen Fragebogen gebe, wo sie Informationen zu sich aufschreiben und ein Foto aufkleben. Das würde ich dann für jeden kopieren und als kleine Mappe zurück geben. Meint ihr, das wäre sinnvoll oder eigentlich Quatsch??? Dann könnte man sich zu Hause auch mit seinen neuen Klassenkameraden beschäftigen.


    Viele Grüße
    AK

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde die Idee toll. :)


    Habt ihr in diesem Schuljahr schon einen Kennenlerntag? Wir haben damals am Kennenlerntag von allen Steckbriefe machen lassen und die dann zu Beginn des 5. Schuljahres aufgehängt. So hatten wir auch schon die erste Deko für unseren Klassenraum.

  • Das weiß ich gar nicht. Ich komme ja neu an die Schule.
    Die Steckbriefe sehe ich auch immer in den Klassen hängen, aber dann hängen sie in der Klasse und werden schnell vergessen. Ich habe die Hoffnung, dass die Schüler sich mit so einer Steckbriefsammlung zu Hause auch mal hinsetzen und alle lesen oder sie ihren Eltern oder Geschwistern oder oder zeigen, wenn sie über jemanden sprechen oder ihre Klasse vorstellen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das stimmt schon. Die Steckbriefe werden nur am Anfang angeschaut oder wenn fremde Klassen in den Klassenraum kommen. Insofern ist deine Idee natürlich gut.


    Mich wundert, dass dir noch niemand gesagt hat, ob ihr einen Kennenlernnachmittag habt/hattet. Das ist an meiner jetzigen und an meiner alten Schule üblich und ich finde es sehr spannend, wenn sich alles schon mal vor den Ferien und im zukünftigen Klassenraum kennen lernen können.

  • Ich habe die Stelle ja erst seit Montag und vermute, dass die Nachmittage ggf. schon waren - dann eben ohne mich. Es kann ja auch sein, dass es Klassenleiterteams sind und der Nachmittag dann mit der 2. Person war.


    Ich erfahre erst Freitag mehr.

  • Hallo AK,


    ich finde die Idee gut, überlege aber gerade, wie das bei meinen 5ern letztes Jahr gewesen wäre, wenn ich das so gemacht hätte. Ich glaube nicht, dass das sooo toll gewesen wäre. Da guckt einer blöd auf dem Foto, macht sauviele Rechtschreibfehler oder schreibt irgendeinen Blödsinn. Irgendwie wäre das für meine Klassengemeinschaft (die ich mittlerweile habe - die halten zusammen wie Pech und Schwefel) nicht so gut gewesen.


    Ich habe letztes Jahr am 1. Schultag mit allen mit "Sozialem Lernen" angefangen, ein Team von der Kirche hatte mit den Schülern vorher schon mal Stärken erarbeitet, allerdings in den alten Klassen.


    Ich habe mir letztes Jahr vom Verlag an der Ruhr das Heft "Wir werden eine Klassengemeinschaft" gekauft und daraus in den ersten Wochen sehr viel gemacht. War echt gut. Da steht einiges auch noch drin, was man später machen kann, wenn die Klasse schon länger zusammen ist - werde ich nächstes Jahr wieder in der ersten Woche machen.


    Steckbriefe habe ich am zweiten Schultag geschrieben, am 1. Schultag habe ich alle fotografiert und die Bilder am 2. Tag ausgedruckt mitgebracht, so war sichergestellt, dass ich alle Bilder habe.
    Mit dem Steckbrief habe ich dann weitergearbeitet: Ich habe Partnerteams gelost und die beiden haben sich vorgestellt - es sollte dann jeweils der Partner den anderen seinen Interviewpartner vorstellen. Hat nicht so toll geklappt, sie sind aber miteinander ins Gespräch gekommen, wir haben viel gelacht, nur ein bisschen ausgelacht und dabei auch gleich den Unterschied lachen - auslachen bequatscht. Auch heute noch lachen sie sich nicht mehr (oder nur noch sehr selten) aus.
    Am Tag danach habe ich das "Steckbriefspiel" gespielt (wenn ich die Steckbriefe nicht aufgehängt hätte, müssten wir das heute noch spielen, fürchte ich, so geil fanden sie das). Ich halte die Steckbriefe verdeckt und sage "Ich suche einen Schüler mit braunen Augen, der gerne Pizza isst" (usw.). Was fanden die das klasse, stundenlang haben wir nur Steckbriefe und Eigenschaften erraten.


    Die Steckbriefe haben wir im Klassenzimmer aufgehängt und da hängen sie heute noch. Ergänzt haben wir sie im Laufe des Schuljahres mit Englischem Steckbrief (im Englischunterricht), den wir drunter gehängt haben.


    In der Mappe vom Verlag an der Ruhr sind wirklich sehr viele Ideen drin, mit denen man unheimlich viel für die Klassengemeinschaft machen kann - zu Schuljahresbeginn.



    Die Idee mit dem Steckbriefbuch finde ich für komplett unbekannte Schüler wie schon geschrieben irgendwie ... na, ich weiß nicht. Da gibt es bestimmt Schüler, die dann schon sagen: Mit dem will ich nicht befreundet sein. Ohne, dass sie denjenigen überhaupt kennen :rolleyes: .


    Ich wünsche dir auf jeden Fall einen guten Start mit deiner 5 - genieße es.
    Ich hoffe, dass ich jetzt endlich mal auch eine Klasse weiterrücken darf, irgendwie komme ich nicht über die 5 raus :P .


    LG!

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Um ehrlich zu sein finde ich die Idee deshalb nicht gut, weil das ein sehr großer Kopier- und Papieraufwand ist. Das ist sehr viel Arbeit für den Unterrichtenden, kostet Geld und ist auch nicht wirklich ökologisch. Jedenfalls würde ich das nicht machen, vor allem auch weil ich glaube, dass die Schülerinnen und Schüler sich eben NICHT zu Hause hinsetzen und das lesen.


    Ich würde da eher so Kennenlern-Sachen von Norm Green machen, die die persönlichen Beziehungen der Schüler stärken:


    Norm Green: Das Erzählen persönlicher Geschichten als Mittel zur Herstellung perönlicher Bindungen


    Fragen, die das Erzählen persönlicher Geschichten ermöglichen, schaffen persönlich interessante Ereignisse, Erlebnisse oder Erfahrungen, die für die Teambildung besonders stark sind. Die Teammitglieder hören anderen genau und respektierend zu, wenn interessante persönliche Geschichten miteinander ausgetauscht werden. Mögliche Fragen, um das Erzählen persönlicher Geschichten zu ermöglichen sind:


    1.Was ist dein Lieblingsplatz? Warum?
    2.Wo kannst du dich entspannen und deine Energien zurückgewinnen? Was sorgt dafür, dass es dir danach besser geht?
    3.Denke zurück an den Kindergarten. In welcher Hinsicht bist du noch derselbe wie damals? Wie hast du dich verändert?
    4.Kennst du die Geschichte, die sich hinter deinem Namen verbirgt? Wie bist du zu deinem Namen gekommen? Hattest du einmal einen Spitznamen? Wie lautete der? Mochtest du ihn? Welchen Namen hättest du dir ausgesucht?
    5.Warst du einmal in echter Gefahr? Wusstest du zu dem Zeitpunkt, wie gefährlich es war? Wie hast du die Situation gemeistert?
    6.Denke zurück an besondere Feierlichkeiten in deiner (frühen) Kindheit. Welche Feierlichkeit ist dir besonders im Gedächtnis geblieben? Was hat sie so besonders gemacht?
    7.Wer ist dein absoluter Lieblingslehrer? Warum?
    8.Was war als kleines Kind dein absolutes Lieblingsspielzeug? Was hast du am liebsten gemacht?
    9.Was ist die schwierigste Sache, die du jemals gemacht hast?
    10.Zu welchem Zeitpunkt in deinem Leben warst du so stolz wie nie zuvor? Was führte dazu?
    11.Wem würdest du immer trauen? Was hat er oder sie getan, damit du ihm so vertrauen kannst?
    12.Wohin fährst du am liebsten in Urlaub? Warum?
    13.Nenne die drei Lieder oder Musiktitel, die du schon länger besonders gern magst? Warum ist diese Musik besonders wichtig für dich?
    14.Was war die frustrierendste Erfahrung, die du jemals mit einem Computer hattest? Was war die fantastischste Entdeckung, die du mit Hilfe eines Computers gemacht hast?
    15.Wer ist dein liebstes Vorbild? Welche Qualitäten bewunderst du bei dieser Person?
    16.Welchen gesellschaftlichen oder politischen Persönlichkeiten bewunderst du am meisten? Warum?
    17.Welche Eigenschaften muss jemand haben, der dein bester Freund sein könnte?
    18.Welche historische Person würdest du gerne einmal treffen? Warum? Was würdest du diese Person gerne fragen?
    19.Wenn du irgendwo leben oder zu Besuch sein könntest (abgesehen vom Rheinland), wo würde das sein?
    20.Wenn du an einem historischen Ereignis teilnehmen oder als Beobachter dabei sein könntest, welche Ereignis würde das sein? Warum?
    21.Wenn du ein geschichtliches Ereignis ändern könntest, welches würde das sein? Warum?
    22.Glaubst du, dass es so etwas wie „Liebe auf den ersten Blick“ gibt? Was führt dazu, dass du daran glaubst bzw. nicht glaubst?
    23.Kann Geld Zufriedenheit oder Glück erkaufen? Erläutere deine Argumente!
    24.Was würdest du mit einhundert Dollar machen?
    25.Wenn du zurück in die Zukunft fliegen könntest, wohin würde deine Reise gehen? Welchen Zeitraum würdest du auswählen? Welche gesellschaftlichen Veränderungen würdest du machen?


    Norm Green, „Cooperative Learning is a gift you give your students and yourself“, Neuss 2005. S. 35/36. Übersetzung M. Albrecht-Hermanns 2006


    Die Methoden dazu unter: http://www.learn-line.nrw.de/a…n/downloads/normgreen.pdf


    Bei uns gibt es übrigens eine ganze Kennenlern-Woche (WILUK: Wir lernen uns kennen!). Empfehlenswert in jeder Hinsicht ist übrigens auch - das ist so kurzfristig zugegebenermaßen nicht mehr zu machen - die Teilnahme an einem Lions-Quest-Seminar (kostenlos und mit großartigem Material zum sozialen Lernen):


    http://www.lions-quest.de/


    Viel Spaß beim Schulbeginn


    Bertha

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