Sinne - 1. Klasse

  • Hallo,


    ich hoffe mal wieder auf eure guten Anregungen :)
    Und zwar möchte in einer ersten Klasse das Thema "Sinne" behandeln. Zur Bearbeitung gibt es ja eine Menge Ideen und Methoden.
    Was mir allerdings noch schwerfällt ist der Einstieg. Habt ihr vielleicht Ideen, wie man Erstklässler auf die Sinne stoßen (lassen) kann ?
    Ich danke euch dafür schon mal im voraus.


    Gruss,
    DurstigerMann
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  • Kommt darauf an, was du genau zu dem Thema machen möchtest.


    Wenn es dir darum geht, erst einmal zu schauen, auf wie viele Arten man einen Gegenstand sinnlich erfassen kann, würde ich z.B. Wasser hören, fühlen, riechen, schmecken lassen. Im Anschluss daran könnte man das Lied "Mit allen Sinnen den neuen Tag beginnen" singen und mehrere Dinge sinnlich erfahren lassen.


    Du könntest natürlich auch nur einen Sinn in den Mittelpunkt stellen. Z.B. Wir sehen, zuerst erfahren, wie es ist, nicht sehen zu können, Herumführen mit verbundenen Augen, dann die Augen untersuchen, Sehtest, Fehlerbilder, Wozu Menschen Brillen brauchen, optische Täuschungen basteln, das magische Auge...


    Vielleicht ist es einfacher, du überlegst dir den Reihenaufbau und guckst dann, wie man die einzelnen Stunden beginnen könnte.
    flip<br>

    • Offizieller Beitrag

    Ich greife das mal wieder auf. Ich will nämlich mal eure Meinung hören ... (Von meinen Ausbildungslehrerinnen kommt nicht so viel oder erst hinterher.)


    Ich soll "Die 5 Sinne" behandeln. Soweit ich verstanden habe in 2 (vielleicht 3) Sachunterrichtsstunden. (Darüber bitte jetzt keine Diskussion, ich find die Hetze an der Schule schrecklich genug, hab aber die Vorgabe und keinen bedarfsdeckenden Unterricht, wo ich mehr selber entscheiden könnte.) Meine Mentorin sagte mir das am Dienstag und ich sollte Freitag unterrichten und dazu noch einiges vorbereiten (Dienstag lange Schule, Talentefest, Empfang, Mittwoch den ganzen Tag Seminar, danach sofort umgefallen und eingeschlafen wegen des Dienstagabends, Donnerstag hatte ich morgens Unterrichtsbesuch, dann spontan ne Vertretungsstunde, so dass ich 2 Stunden länger in der Schule war als geplant und dann sollte ich mir noch 2 tolle Stunden einfallen lassen. Prima.) Also habe ich mich dazu entschlossen, die erste Stunde ne Einführung und ein paar Sachen lehrerzentriert zu machen, die 2./3. Stunde Stationsarbeit einzuführen (Kl. 2). Also habe ich den von meiner Ausbildungslehrerin vorgeschlagenen Geschmackstest vorbereitet: Allen 11 Kindern (Miniklasse) die Augen verbunden, ihnen eingeschärft, dass sie erst verraten dürfen, was sie geschmeckt haben, wenn ich bescheid sage. Die haben das auch alle ganz toll mitgemacht, ich war begeistert! Zum Schmecken habe ich vorbereitet: Körnerbrot, Rosinenbrot, Banane, Kohlrabi, Apfel, Gummitiere (keine Haribo; glibbrige und in schlecht zu ertastender Form). Die Banane wollte einer erst nicht essen, weil sie so "glibschig" war und beim Kohlrabi hatten sie unterschiedliche Meinungen (Kohrabi, Radieschen, Kartoffel). Ansonsten haben sie alles rausbekommen und durften am Schluss alle noch ein extra Gummitier abholen. Insofern fand ich die Stunde in Ordnung.
    Vorher in der Hofpause, als ich im Lehrerzimmer das Obst und Gemüse kleinschnitt, fingen aber meine Mentorin und noch ne andre Lehrerin an, auf mich einzureden, dass SIE das ja GANZ ANDERS gemacht hätten. Nur 2 Kindern die Augen verbinden und nur die dürfen testen (Wen nehm ich da? Was machen die andern in der Zeit?) Und wieso ich so leckere Sachen nehmen würde: Zucker, Salz, Zitrone, Senf hätten sie genommen. Die Kinder sollen ja die Unterschiede schmecken. (Diese 4 Sachen werden die meisten schonmal geschmeckt haben und die Unterschiede somit kennen. Wenig Salz lässt sich mit verbundenen Augen schlecht aus der Hand lecken, Senf ja sowieso. Und außerdem find ich sowas gemein. Wenn mit mir jemand sowas machen würde, würd ich aussteigen, wenn ich den Senf rieche. Ekliges Zeug musste ich auf "lustigen" Feiern in Kinderferienlagern genug essen und trinken.) Naja, ich hab die beiden Lehrerinnen dann gefragt, ob sie die Stunde lieber doch selber halten wollen. Dann war Ruhe. Trotzdem hat es mich frustriert.


    Was sagt ihr dazu? Ist es wirklich nötig oder gibt es irgendwelche didaktischen, entwicklungspsychologischen oder methodischen Gründe dafür, nichts sehende Kindern möglicherweise eklige Sachen kosten zu lassen? Müsste man dann nicht ein Glas Wasser für jede(n) bereitstellen? War ich "zu lieb"?
    Habt ihr Tipps für den Stationsbetrieb, die über die Theorie (hatten wir im Seminar) hinausgehen? (2. Klasse, können bis auf einen gut lesen, lehrerfixiert, kennen keine Stationsarbeit können aber in einer Werkstatt schon ganz gut arbeiten und auswählen, einige wählen den am wenigsten anstrengenden Weg zum Lernen und sie träumen viel im Unterricht. Bitte keine Diskussionen, meine Mentorin sitzt drin, auch diese Kinder müssen in der Stunde etwas für das Thema zuträgliches machen. Die Ideen auf der zitierten Website finde ich für eine erste Einführung in die Stationsarbeit sehr anspruchsvoll und möchte kein Chaos riskieren.) Ideen: Sehtest, optische Täuschungen, Joghurtbechertelefon, Tastbeutel, Rückenschreiben, Riechtest oder -memory, "Ich sehe was...", Glasophon (Gläser unterschiedlich hoch mit Wasser füllen und zum Klingen bringen), Hörmemory, Wandzeitung mit Sprüchen gestalten ("Schreib dir das hinter die Ohren"), vielleicht noch ein Geschmackstest mit zugehaltener Nase, Wirbelkärtchen, Farbsehtest, Finger-Abc. (Nicht alle, ich wähle was aus.) Dazu ein Laufbogen.
    Meint ihr, das wär ok für ne 2. Klasse? Fällt euch noch was anderes ein? Habt ihr sowas schonmal gemacht und besondere Probleme bemerkt? Oder etwas, das besonders gut ankommen könnte?


    Gruß,
    Conni


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    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

    Einmal editiert, zuletzt von Conni ()

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