Gute Syntheseübungen gesucht

  • Hallo Ihr Lieben,


    bin gerade ein bisschen verzweifelt. Habe mit meinen Erstis bisher 5 Buchtaben (U, M, I, A, T) erarbeitet. Fange jetzt so langsam mit kleinen Sytheseübungen an (Buchstaben treffen sich bzw. Auf- und Abbauübungen). Habe aber das Gefühl, dass bisher nur ganz wenige Kids die Synthese verstanden.


    Da ich zum ersten Mal eine 1. Klasse habe, ist mir jetzt doch ein bisschen mulmig. Des Weiteren bin ich mit mir im Hadern, da nach Reichen derartige Übungen eh verpönt sind. Da ich aber nur sekundär mit der Anlauttabelle arbeite, kann ich mich nicht alleine auf das "AH - Erlebnis warten - Ich kann lesen " warten.


    Da ich momentan ziemlich besorgt bin, meine Fragen an euch:
    - Ab wann machen Syntheseübungen Sinn ?
    - Welche Syntheseübungen sind sinnvoll ?
    - Bis wann sollten die Kinder die Synthese verstanden haben ?
    - Mache ich etwas falsch ?


    Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir ein helfen könntet.


    LG und schon mal Danke
    Pippi

  • hallo pipi :)


    habe zur zeit auch das erste mal eigene erstklässler.
    wir haben mittlerweile drei buchstaben ( I A L ) und ich wollte gegen ende der woche auch mit dem lesen anfangen.
    im ref habe ich gelernt, dass auch unsinn-wörter lesen sinn macht - weißt du was dazu?


    für die synthese eignet sich gut ein sogenanntes lese-krokodil. ein krokodil aus holz, aus dessem maul du buchstabe für buchstabe ein wort (pappstreifen) ziehst.
    lesekrokodile aus pappe gibts auch für schüler.


    und solche wortpyramiden, kennst du sicher:
    L
    LI
    LIL
    LILA


    vier verschiedene davon auf ein a4-blatt, das falten und schon haben die kids ihr eigenes kleines lesebuch (mit 4 wörtern).
    mehr fällt mir grad auf die schnelle nicht ein, aber die alten hasen werden sicher noch ein paar tipps haben :)


    grüße, sabi

  • Ja, ich kann dir auch das Lesekrokodil empfehlen. Es ist auch relativ einfach selber zu machen. Allerdings benötigst du dann für die Lesestreifen festeres Papier.


    Ich habe damals auch mit Buchstabenkarten gearbeitet. Wir hatten in der Schule kleine Rahmen (ähnlich denen, die es für Kinder gibt, die Karten spielen wollen, mit den vielen Karten auf der Hand aber Probleme haben).
    Als erste Übung haben wir Namen gesteckt, die die Kinder dem kleinen Raben (es gibt ein passendes Buch dazu) geben wollten. Nach und nach sind dann die anderen Buchstaben dazu gekommen.


    @ Sabi, hast du die Leseschule?
    Meine Tochter hat nämlich genau diese Buchstaben bisher auch gelernt ;))


    btw. Würdet ihr als Lehrerin gerne wissen wollen, wenn ein Kind schon lesen kann?
    Ich frage mich gerade, ob ich die Lehrerin informieren soll. Ich persönlich würde es wissen wollen, bin mir aber nicht sicher, ob sie es auch so sieht..



    Petra

  • ja petra, die leseschule ;)


    und ich würde es wissen wollen ob ein kind schon lesen kann, aber ich denke das merkt man ja eh ganz fix.
    die kennen dann nämlich schon alle buchstaben, nicht nur die in ihrem namen und lesen dann ja auch in der klasse.
    es gibt ja überall was zu lesen, aufdrucke auf shirts, plakate, bücher, notizen der lehrerin, etc.


    sabi

  • was auch gut ist, wenn du schon kinder hast die lesen können.
    mach kleine röllchen mit aufträgen. z.b. male eine blume an die tafel oder so. wenn ein kind früher fertig ist, darf es an die lesedose und sich ein röllchen ziehen.
    da fahren viele drauf ab
    gruß


    hatte auch das krokodil. kann ich weiter empfehlen

  • Vielen Dank schon mal für die erste Hilfe Tipps. Auch wenn die Frage vielleicht schon mal gestellt wurde was sind genau Leseröllchen bzw. Lesedosen. Wäre dankbar f. kurze Erklärung.


    Lieber Rolf habe gerade heute dein Buch bestellt.


    LG
    Pippi

  • du nimmst zettel und schreibst kleine leseaufträge darauf, z.B.
    gehe zur tür. öffne sie und schließe sie dann wieder
    male ein haus mit einem hund
    usw....
    die rollst du einfach auf (wie lose)
    und legst sie in eine dose....
    fertig

  • Hi Pippi,


    wie wärs denn mit einem Klappbuch. Ich glaube es gibt welche aus dem AOL-Verlag, aber die kann man ja auch leicht selber herstellen (Spiralbinder ist ja eigentlich in jeder Schule vorhanden).


    Neben der von mir schon vorhin beschriebenen Steckleiste (mir ist nur das Wort nicht eingefallen ;)), kann man auch mit der Magnettafel oder auch mit ´ner Wäscheleine die Wörter langsam aufbauen.



    Petra

  • Ich finde es sehr früh mit dem Lesen und kann dich nur ermuntern, den Mut zu haben,später damit anzufangen. Ich bin zwar nicht einer Meinung mit Reichen, d.h. ich glaube, dass es Übungen gibt, die den Kindern erleichtern, die Synthese zu verstehen. Aber ein Training würde ich erst anfangen, wenn die Synthese verstanden ist.
    Ich kann mich noch sehr gut an meinen eigenen, mittlerweile 30 Jahre zurückliegenden ersten Schultag erinnern, wo die Lehrerin ein Bild mit einer Rutsche dabei hatte. Unten saß ein E, oben rutschte ein L los und traf auf das E, was zu le führte. Ich verstand nicht, wie das gehen sollte, viele Kinder aber sofort, was für mich zu einem leicht mulmigen Gefühl führte.


    Ich fange Übungen erst an, wenn schon mehrere Buchstaben eingeführt wurden (meist l, i, n, o m, a, p, s, t). Dann kann man aus den Buchstaben einige Wörter bilden. Es gibt aber gute Vorübungen. Wenn du z.B. zwar nur sekundär einen Buchstabenbogen eingeführt hast, kannst du Wörter mit den Bildern verschlüsseln und entschlüsseln lassen, das fördert immanent eine Lesetechnik (z.B. lasse ich die NAmen der einzelnen Kinder aufkleben mit den Bildern, darunter gibt es eine Zeile, in die die Kinder dann wieder die Buchstaben eintragen können und mit den Namensschildern vergleichen können (das ganze wird halt laminiert). Erstaunlicherweise können viele Kinder mit Hilfe der Bilder lesen.
    Auch die Einführung von Lautgebärden hilft beim Lesen, ein Richtung geistigbehindertes Kind lernte so Lesen, weil es erst spät zu den Buchstaben kam. Es konnte mit Gebärden dargestellte Wörter lesen.
    Für einige Kinder ist Silbenfangen oder eben auch die Rutsche eine Hilfe. Man kann auch Wörter hüpfen (Buchstaben liegen auf dem Boden).
    Ganz schweren Fällen hilft dann das Training von Silben zum Lesen (ist zwar auch bei einigen verpönt, habe aber gute Erfahrungen damit gemacht (kommt aus der Legasthenietherapie). Kinder lesen schneller, wenn sie häufig vorkommene Silben geübt haben.


    Ich halte überhaupt nichts vom Fibellesen, sondern setze die Fibel erst dann ein, wenn die Kinder die Synthese verstanden haben. Sonst ist es auswendig lernen und Kinder, deren Eltern trainiieren haben Vorteile, während andere sehr versagen.
    Im Praktikum während des Studiums fiel mir ein Kind auf (starker Legastheniker), der sich bei Fibel so durchmogelte, dass die Lehrerin meinte, er könne lesen. Denn was bleibt? Lautes Vorlesen, Lesen im Chor und da kann man sich gut verstecken. Im Arbeitsheft gab es dann Übungen zum sinnverstehenden Lesen (2 Streifen mussten verbunden werden). Dies machte das Kind richtig, indem es einfach die Endstücke verglich.
    HAbe Mut und warte.
    flip


    P.S. Mein Sohn ist auch im ersten Schuljahr, er hat auch noch überhaupt nicht mit Lesen angefangen.

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