Erfahrungen mit Lesepaten

  • Hallo zusammen,


    bei uns in der Schule sollen Lesepaten eingeführt werden, also Mütter oder Väter, die mit kleinen Gruppen von Schülern lesen.


    Ich finde diese Aktion sehr gut, habe aber ein kleines Problem damit, nämlich das "Wann".
    So wie es jetzt angedacht ist, soll es im Anschluss an den normalen Unterricht stattfinden.
    Das hieße nach der 5. Stunde (die Kinder haben 4 mal in der Woche 5 Stunden). Ich finde diese Uhrzeit, vor allem nach einem anstrengenden Schulvormittag denkbar ungünstig. Selbst an dem einen Tag, an dem sie 4 Stunden haben, finde ich es wenig sinnvoll, eine Lesestunde zu machen. Ruhe und Konzentrationsfähigkeit ist doch eine ganz wichtige Basis, um die Freude am Lesen zu wecken/erhalten. Gestresst hat keiner Lust, zu lesen.


    Ich dachte immer, dass es solche Lesegruppen verteilt am Vormittag gibt.
    Ein paar Kinder gehen aus dem Unterricht raus und lesen.
    Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass die Lehrerin in der Zeit auch intensiver mit der restlichen Lerngruppe arbeiten kann.


    Ich bin sehr interessiert an euren Erfahrungen.
    Wie ist das an euren Schulen geregelt?


    Petra

  • Hallo Petra,


    an unserer Schule gibt es einige Kolleginnen, die Eltern in die Lesearbeit einbinden. Das machen sie dann, wenn es ihnen und den betreffenden Eltern passt. Warum sollte man dir vorschreiben, dass es nach dem regulären Unterricht stattfindet?
    Die Sache hat natürlich auch einen Haken: Die Eltern-Auswahl ist nicht immer einfach; es werden auch Eltern helfen wollen, die du aus verschiedenen Gründen nicht mit einer Lesegruppe betrauen möchtest, diesen muss man dann absagen. (Die Eltern sollten z.B. verschwiegen sein was die Leistungen einzelner Kinder angeht sowie einiges an pädagogischem Geschick mitbringen ) Andersrum werden einige Kinder traurig erleben, dass ihre Eltern nie in die Schule kommen zum Helfen, da sie eben berufstätig sind, da geht es nicht.


    Ich habe es bisher ohne Eltern geschafft, indem ich viel mit Wochenplan arbeite, da habe ich für einzelne Kinder Zeit, oder aber mit Lehramtsstudenten, das klappt sehr gut.


    Gruß venti :)

  • Bei uns wird von der jeweiligen Lehrerin eine bestimmte Deutschstunde (manchmal auch nur eine halbe) für die Klasse ausgewählt, die für das Lesen mit den Eltern genutzt wird. Dafür hängen Listen aus, in denen sich die Eltern eintragen können oder die Lehrerin spricht Eltern an und macht mündlich Abmachungen.
    Die Gruppen verteilen sich dann in verschiedenen Räumen oder auf dem Flur, bei schönem Wetter gehen sie auch raus. Die Lehrerin gibt konkrete Leseaufträge.
    So eine späte Unterrichtszeit für das Lesen finde ich auch ungünstig.
    Sophia

  • Ich richte mich danach, wann die Eltern Zeit haben, meistens ist es für sie am angenehmsten, direkt zu Unterrichtsbeginn da zu bleiben, da einige noch die Schüler bringen - oder in der letzten Stunde. Meistens teile ich die Gruppen ein, ein Teil geht mit den Eltern, ein Teil bleibt bei mir. Da gibt es meist auch Leseaufgaben und ich lese mit einigen Kindern, die es besonders schwer haben.
    flip


    Wichtig finde ich es, vorab den Eltern zu sagen, dass du voraussetzt, dass nicht über das Lesevermögen gegenüber anderen Eltern geredet wird.

  • Bei uns hat die Lesestunde auch einen festen Platz.
    Die Leseomas und -mamas kommen immer zur gleichen Stunde. Am Anfang des Jahres haben sich die Mamas und Omas für die Termine eingetragen.

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