Notengebung Mathematik

  • Hallo, ich bin gerade etwas verwirrt - im Netz habe ich per Zufall folgende Punkteskala gefunden:



    "Um das Leistungsvermögen der Kinder zu bewerten, werden folgende Stufen vorgeschlagen:


    98 - 100 % = sehr gut
    89 - 97 % = gut
    78 - 89 % = befriedigend
    67 - 77 % = ausreichend
    50 - 66 % = mangelhaft
    weniger als 50 % = ungenügend


    Bei Klassenarbeiten in Mathematik ist es oft üblich, schon dann eine ausreichende Leistung anzunehmen, wenn die Hälfte der Aufgaben richtig gelöst ist. Dieses Verfahren ist hoch problematisch. Vor allem deshalb, weil unzureichende mathematische Fähigkeiten so durch die Jahre geschleppt werden, die zu immer größerer Unsicherheit führen. Diese falsche Nachsicht dient niemandem."



    Bisher habe ich allerdings bis einschließlich 50 % immer noch eine 4 gegeben! Erst unter 50 % gab es eine 5. Bin jetzt etwas irritiert, denn das, was oben steht, leuchtet mir ein... Aber ich habe meine Arbeiten immer nach meinem System bewertet, und wenn ich jetzt auf einmal prozentemäßig schlechtere Noten gebe, handle ich mir dann nicht massiv Ärger mit den Eltern ein??? Wie handhabt ihr das denn in Mathe??


    Gruß Jule

  • Also die Verteilung finde ich ziemlich extrem. Aber natürlich kommt es auch immer auf die Aufgaben drauf an, wenn viele einfache, grundlegende dabei sind und man fast alle von diesen richtig löst könnte man es vielleicht schon anwenden.


    Unsere Mathe-Prof hat uns vor ein paar Semestern folgende Modelle gezeigt:


    A (keine Ahnung woher)
    1= 100-95%
    2= 94-80%
    3= 79-60%
    4= 59-40%
    5= 39-20%
    6= unter 20%


    B (Grundschulzeitschrift 9/2001)
    1= 100-94%
    2= 93-85%
    3= 84-68%
    4= 67-48%
    5= 47-25%
    6= unter 25%


    Gruß leppy

  • hallo jule :)


    an meiner ausbildungsschule gab es dazu einen konferenzbeschluss, und an den musste man sich halten.


    unserer war dem modell a von leppy recht ähnlich. nur bei der eins war's strenger. eine eins gabs nur bei 100% also voller punktzahl (oder wenn es halbe punkte gab war es im "limit" mit einem halben punkt unter 100% auch noch eine eins zu geben).


    also um völlig sicher zu gehen einfach mal den konferenzbeschluss einsehen oder erfragen.
    die von dir hier vorgestellte skala finde ich auch zu streng.


    sabi :)

  • Mit dieser Notenskala erzeugt man volle Schulen.... weil ein Großteil der Schüler alle Jahre eine Klasse wiederholen muss.


    Es kommt doch nicht auf die Ausgestaltung der Punkteskala an, sondern auf die Schwierigkeit der Aufgaben, die damit bewertet werden.
    Wenn die Aufgaben "knackig" genug sind, ist eine 3/4 bei 50% durchaus angemessen. Ich verwende seit Jahren eine lineare Punkteskala und erreiche damit Klassenschnitte zwischen 2,5 und 3,8 - je nach Thema.


    Zitat

    Bei Klassenarbeiten in Mathematik ist es oft üblich, schon dann eine ausreichende Leistung anzunehmen, wenn die Hälfte der Aufgaben richtig gelöst ist. Dieses Verfahren ist hoch problematisch. Vor allem deshalb, weil unzureichende mathematische Fähigkeiten so durch die Jahre geschleppt werden, die zu immer größerer Unsicherheit führen. Diese falsche Nachsicht dient niemandem."


    Ich halte DIESES Verfahren für höchst problematisch.....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Wer stellt denn das ins Netz?
    flip


    Noten sagen doch überhaupt nichts über die Qualität einer Arbeit aus. Unzureichende Fähigkeiten können doch wohl eher durch eine genaue Fehleranalyse u.U. durch eine Befragung der Kinder über ihren Rechenweg erlangt werden.

  • Zitat

    Wer stellt denn das ins Netz?


    DER Link würde mich auch interessieren.....



    Edit:
    Sorry. Selber googeln ist schneller:
    http://www.gbiu.de/Hamsterkist…/Marathon3/marathon3.html



    Dadurch wird auch die angegebene Notenskala klarer.
    Es handelt sich um reine "Drill-and-practice"-Aufgaben zu den elementaren Grundrechenarten, Klasse 3.
    Bei solchen reinen Kopfrechen-Kurztest-Aufgaben verwende ich auch eine stark "verschärfte" Notenskala, da es hier nur um Konzentration und "Drill" geht, nicht um Verständnis oder das Erkennen nötiger Rechenwege. Aber soooo scharf wie in der angegebenen Skala bewerte ich auch wieder nicht 8o


    Man darf ja den "etwas Langsameren" nicht sofort jede Erfolgszuversicht nehmen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zitat: "Bei Klassenarbeiten in Mathematik ist es oft üblich, schon dann eine ausreichende Leistung anzunehmen, wenn die Hälfte der Aufgaben richtig gelöst ist. Dieses Verfahren ist hoch problematisch. Vor allem deshalb, weil unzureichende mathematische Fähigkeiten so durch die Jahre geschleppt werden, die zu immer größerer Unsicherheit führen. Diese falsche Nachsicht dient niemandem."



    Mal anders gefragt: Bei weniger NACHSICHT-----> bekommen die Kinder mit einer 4, 5 oder 6 dann eine entsprechende Förderung in der Schule, damit sie ihre Unsicherheiten bearbeiten können und sicher werden?


    Und was heißt NACHSICHT ? NACHSICHT für was? Dass da Kinder etwas nicht verstanden haben? Dass sie vielleicht mit Absicht falsche Ergebnisse schrieben? Dass u.U. es nicht ihren Lernwegen entsprechend unterrichtet wurde???


    NACHSICHT bedeutet für mich: großzügig über etwas hinwegsehen, was vom anderen vermeidbar gewesen wäre...........


    LG cecilia

  • wir haben als referndare besonders für mathe folgende tabelle bekommen:


    sehr gut ab 95%
    gut ab 80 %
    befriedigend ab 65 %
    ausreichend ab 45 %
    mangelhaft ab 25 %
    ungenügen unter 25 %


    vielleicht kannst du das ja gebrauchen.


    gruß simsa

  • Vielen Dank, das beruhigt mich doch ungemein! Hab schon gedacht, ich hätte bisher alles viel zu gut bewertet. War auch so irritiert, weil meine Mathearbeiten alle sehr gut ausgefallen sind - der Notenschnitt lag immer so bei 2,0 bis 2,4! Liebe Grüße Jule

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