Im Ernst, du nimmst das meines Erachtens zu persönlich.
Was denn? Dass der Gesundheitschutz in der Grundschule nur eine vernachlässigbare Nebenrolle spielt, weil die Kinder"betreut" werden müssen?
Das nehme ich tatsächlich persönlich, wie so viele Kollegen und Kolleginnen hier und in der realen Schulwelt....
Es rächt sich doch auch jetzt, wenn man die Fallzahlen in den Schulen sieht. Ausfälle im Kollegium entstehen zur Zeit vermehrt auch indirekt durch die Coronakrise wegen Überlastung: 9 KuK von 20 fehlten bei uns heute, teilweise kommt jemand aus der Quarantäne oder aus der Krankschreibung wieder und muss direkt 6 Stunden "fremd" vertreten, weil die eigene Klasse noch zu Hause bleiben muss. Stundenpläne müssen nahezu täglich geändert werden, gleichzeitig gibt es Abordnungen, weil andere Schulen noch schlechter dran sind. FFP2-Masken werden nicht ausreichend gestellt, und alle Maßnahmen beschränken sich auf Händewaschen, Lüften und - neuerdings - Maskentragen im Unterricht. Letzteres auch nur, damit die Quarantänezahlen nur nicht so auffällig steigen. Nebenbei sollen noch alle mögllichen Fächer stattfinden und Stundenkürzungen sind "unverantwortlich" - wegen des Rechts auf Bildung.
DANN kannst du ernsthaft an deinem Beruf zweifeln.
Ich zweifel überhaupt nicht an meinem Beruf, sondern nur daran, wie seine Inhalte und Aufgaben neuerdings ausgelegt werden. Ich gehe nicht zur Arbeit, damit ich ohne ausreichenden Gesundheitsschutz dafür sorge, dass meine Nachbarn arbeiten gehen können. In anderen Berufen (besonders auch in Ämtern, bei den Grüner-Tisch-Entscheidern in Ministerien... ) sieht es ganz anders aus. Wer in den letzten Monaten mal einen Termin bei einer Behörde haben wollte oder sogar einen bekommen hat, weiß das doch.